Pathologie: Mundhöhle und Pharynx
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Siehe auch:
- Kapitel Kiefer und Zähne
- Waldeyer Rachenring im Kapitel Pathologie: Obere Atemwege
Nicht-neoplastische Veränderungen der Zunge Bearbeiten
(Schwarze) Haarzunge Bearbeiten
Syn.: Lingua villosa (nigra).
Ät.: Hyperkeratose, elongierte Papillen, Anfärbung der Papillae filiformes durch Nahrungsmittel, Tetrazykline, oft bei Intensivpatienten.
Prg.: Harmlos, z.T. reversibel.
Lingua plicata Bearbeiten
Syn.: Faltenzunge.
Prg.: Harmlose Normvariante.
Lingua geographica Bearbeiten
Syn.: Landkartenzunge.
Ät.: Chronisch-entzündliche Veränderung unklarer Ursache. Gehäuft bei Psoriasis und atopischem Ekzem.
Prg.:
Erdbeerzunge Bearbeiten
Syn.: Himbeerzunge.
Ät.: Scharlach (Streptococcus pyogenes).
Makro: Rötung mit geschwollenen Papillen.
Kompl.: Rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis.
Lackzunge Bearbeiten
Syn.: Lingua glabra.
Ät.:
- Leberzirrhose
- Kawasaki-Syndrom
Hunter-Glossitis Bearbeiten
Syn.: Glossitis atrophicans.
Ät.: Vitamin B12-Mangel (Perniziosa).
Skorbut-Zunge Bearbeiten
Ät.: Vitamin C-Mangel.
Makro: Glossitis mit Erythem und petechialen Blutungen.
Ankyloglossie bei kurzem Frenulum linguae Bearbeiten
Ankyloglossie (eingeschränkte Zungenbeweglichkeit) bei verkürztem Frenulum linguae.
Trauma Bearbeiten
„body modification“ Bearbeiten
Kompl.: Entzündung, Vernarbung, Nervenverletzung, Zahnschäden bei Piercing.
Zungenbiss Bearbeiten
Bei epileptischem Anfall.
Kleine Speicheldrüsen Bearbeiten
Ranula Bearbeiten
Etym.: (lat.) Fröschlein wg. der Ähnlichkeit zur Kehlblase bei Fröschen
Retentionszyste
Klinik: Evtl. Schluckstörungen, Sprechstörungen.
Nicht-neoplastische Zahnfleisch- und Mundschleimhautveränderungen Bearbeiten
Amalgamtätowierung Bearbeiten
Ät.: Eindringen von Amalgam in die Schleimhaut i.R. einer Zahnbehandlung.
Makro: Schwärzliche Verfärbungen.
Histo: Ablagerungen von schwarz-grauem Pigment entlang der elastischen Fasern.
DD.:
- Malignes Melanom!
- KAPOSI-Sarkom!
Epulis Bearbeiten
Granulome von Zahnfleisch oder Mundschleimhaut.
Ep.: Gehäuft in der Schwangerschaft.
Prothesenreizfibrom Bearbeiten
Lok.: Harter Gaumen im Bereich der Oberkieferzähne:
Infektionen Bearbeiten
Aktinomykose Bearbeiten
Ät.: Infektionen durch Bakterien der Gattung Actinomyces (gram-positive, verzweigt wachsende, nicht-säurefeste, aerobe Stäbchen), hauptsächlich Actinomyces israelii. Häufig anaerobe Begleitinfektion.
Lok: Meist zervikofazial, seltener ileozökal.
Mikro: Chronisch infiltrierende Infektion mit Bildung von Fisteln und sog. Drusen, verzweigt wachsende gram-positive Bakterien.
Stomatitis herpetica Bearbeiten
Ät.: Herpesviren.
Nekrotisierend-ulzeröse Stomatitis (Noma) Bearbeiten
Syn.: Gangränöse Stomatitis.
Ep.: Entwicklungsländer.
Ät.: Schwere Unterernährung, schlechte hygienische Verhältnisse.
Pg.: Infektion durch Fusobakterien und Spirochäten.
Klinik: Verstümmelnde Gewebszerstörung bes. im Mund-, Wangen-, Gesichtsbereich.
Soor Bearbeiten
Syn.: Candidiasis, Candidose
Ät.: Opportunistische Infektion durch Candida albicans .
Mikro: PAS-positive verzweigte Pseudohyphen.
Klinik: Abwischbare weiß-gelbe Beläge, die unterliegende Schleimhaut ist stark gerötet, brennende Schmerzen.
Benigne Tumoren Bearbeiten
Hämangiom Bearbeiten
Benigner Gefäßtumor.
DD.: Morbus OSLER -> multiple Hämangiome!
Kompl.: Blutung, Atemwegsobstruktion.
Fibrom Bearbeiten
Plattenepithelpapillom Bearbeiten
Ät.: HPV
Lok.: typischerweise am weichen Gaumen
Makro: in der Regel ein wenige Millimeter großer, kurz gestielter, verruköser Tumor
Mikro: reifes, papillär (fingerförmig) gefaltetes, Plattenepithel
Verh.: Benigne.
Präkanzerosen Bearbeiten
Leukoplakie Bearbeiten
Verhornungsstörung (Hyperkeratose), assoziiert mit Rauchen, Alkohol, schlechter Mundhygiene.
Makro: Weißer, nicht abwischbarer Belag
Präkanzerose
DD: Soor, Karzinom
D.: Biopsie
Malignome Bearbeiten
Mundhöhlenkarzinom Bearbeiten
In 80 % der Fälle handelt es sich um Plattenepithelkarzinome (Spinaliom).
Klinik: Weißliche Verfärbung, vulnerable Schleimhaut, Schleimhautveränderungen, exo- oder endophytischer Tumor.
SF: ACKERMAN-Tumor - Verruköses hochdifferenziertes Plattenepithelkarzinom.
KAPOSI-Sarkom Bearbeiten
Maligner Gefäßtumor, gehäuft bei HIV-Infektion.
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