Traktorenlexikon: Steyr
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Steyr ist ein ehemaliger österreichischer Traktorenhersteller und seit 1996 eine Marke von CNH.
Geschichte
BearbeitenDie Steyr-Daimler-Puch AG war ein bedeutendes Unternehmen der eisenverarbeitenden Industrie in Österreich.
Das Unternehmen entstand aus einer Fusion der Austro-Daimler AG, der Steyr-Werke AG und der Puchwerke AG. Die Fusionen fanden zuerst von 1928 zwischen Austro-Daimler und Puchwerke und 1934 mit den Steyr-Werken statt.
Keimzelle von Steyr-Daimler-Puch war die 1830 in Steyr von Leopold Werndl gegründete Fabrik für Gewehre. Josef Werndl, Sohn des Firmengründers, führte das Unternehmen 1869 als "Österreichische Waffenfabriks AG" weiter. Die Rüstungsproduktion wich ab 1894 dem Bau von Fahrrädern und nach 1918 der Fertigung von Automobilen. Ab 1923 lautete die Firmierung "Steyr-Werke AG".
Während des Zweiten Weltkrieges dominiert die Rüstungsproduktion mit ca. 32.000 Beschäftigten. Neue Fabriken wurden in Graz-Thondorf (Steiermark) und in St. Valentin (Niederösterreich) errichtet.
Das Produktionssortiment umfasste zur Mitte der 1960er Jahre Puch 500, Lkw, [Geländewagen, Traktoren, Landmaschinen, Wälzlager, Jagdwaffen, Krafträder, Fahrräder und Werkzeuge. Etwa ein Drittel der Produktion ging in den Export. Bekannte Fahrzeuge waren der Haflinger und der Pinzgauer, die vor allem beim österreichischen Bundesheer aber auch zahlreichen ausländischen Armeen jahrelang eingesetzt waren. Der Puch G ist baugleich mit dem Mercedes G, der auch in Graz gebaut wird. Nur das wesentlich kleinere Vertriebsnetz von Steyr-Daimler-Puch führte dazu, dass das Fahrzeug unter der Marke Mercedes-Benz vertrieben wurde.
Ab 1980 war die Steyr-Daimler-Puch AG das drittgrößte Industrieunternehmen Österreichs mit etwa 17.000 Beschäftigten. Umstrukturierungen sowie die Auslagerung von Teilen der Produktion auf mehrere Nachfolgeunternehmen ließen diese Zahl bis auf 8.900 im Jahr 1991 sinken.
Nach und nach wurden die einzelnen Produktionssparten verkauft bzw. ausgegliedert:
- 1987 Ausgliederung der Waffenproduktion in eine eigenständige und unabhängige Gesellschaft, die Steyr Mannlicher GmbH & Co KG
- ebenfalls 1987: Fahrräder der Marke Puch an den italienischen Bianchi-Konzern, der später vom der Schwedischen Fahrradhersteller Cycleurope A.B. übernommen wurde.
- Wälzlager an Svenska Kullager-Fabrike (SKF)
- LKWs ab 1989 an die deutsche MAN AG
In den 1990er-Jahren:
- 1996 Traktoren an Case-IH (später CNH)
- Busse an Volvo
- 1998 wurde die Produktion von schweren Waffen (Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug AG & Co AG) durch ein Management Buy-Out an eine österreichsiche Investorengruppe verkauft, die sie 2003 an den US-Rüstungskonzern General Dynamics weiterverkaufte.
1998 wurde der Rest des Konzerns (Fahrzeugtechnik, Antriebstechnik) an den Magna-Konzern des Austrokanadiers Frank Stronach verkauft, wobei die Sparte Antriebstechnik an die ZF Friedrichshafen AG weiterverkauft wurde. Dies führte unter Anderem zu diversen Kuriosa, so dass als Beispiel die Getriebeeinheit für die Traktoren der Serie 9000, die bis zum Verkauf der Antriebstechnik bei Steyr hergestellt wurde, nun in Lohnfertigung bei ZF auf den gleichen Maschinen produziert wurde. Ebenso fertigte MAN in Steyr im Lohn für Magna auf den bestehenden Werkzeugen Karosserieteile für das Mercedes/Puch G-Modell (W463/1), da dies zuvor ein interner Ablauf war.
Die verbleibende Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG & Co. KG (SFT) in Graz wurde 2001 mit der Magna Europa AG zur MAGNA STEYR AG & Co KG verschmolzen und als eigenständiger Teilkonzern von Magna International positioniert.
Typen
BearbeitenEs wurden bzw. werden Traktoren mit folgenden Typenbezeichnungen vertrieben:
Baureihe 13
BearbeitenDie Baureihe hat ihren Namen der Tatsache zu verdanken, dass die Zylinderleistung des ersten Steyr-Traktoren (Typ 180) etwa 13 PS hatte. Auch die ersten Traktoren vom Typ 80 hatten nur 13 PS, werden aber landläufig als 15er bezeichnet.
Jubiläumsserie
BearbeitenBestseller der Jubiläums-Reihe war der 188er mit einem 2 Zylinder-Steyrmotor mit 28 PS und einem Gruppengetriebe (2 x 4 Vorwärts- und 2 x 3 Rückwärtsgänge), mit dem im selben Gang sowohl vor- als auch rückwärts gefahren werden kann. Gebaut wurde der 28er von 1960 bis 1966. Robuster universeller Traktor, der als Oldtimer mehr und mehr gesucht ist. Landläufig wird der T188 auch als "28er" wegen seiner Motorleistung von 28 PS, bezeichnet.
Plus-Serie
Bearbeiten- Plus 30
- Plus 40
- Plus 50
- Plus 70
- Plus 90
- 430
- 540
- 650
- 760
- 870
- 980
- 1090
- 1100
- 1200
- 1400
- 545
- 548
- 658
- 768
- 988
- 1108
Baureihe 80 (ab 1981)
BearbeitenTyp 8080 Mit 72 PS als Hinterrad- oder Allradtraktor konzipiert. 4 Zylinder-Steyrmotor mit hohem Drehmoment. 8 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgänge, die nochmals mit der Steyrmatic um 25% übersetzt werden können. Regelhydraulik mechanisch oder elektronisch geregelt. Fix aufgebaute geräuscharme Klimakabine.
Typ 8055
Mit 48 PS, Hinterrad- oder Allradantrieb, zwei Zapfwellendrehzahlen (540er und 1000er), 3 Zylinder-Direkteinsprizer.
Weitere Typen:
- 8035 (Nur ein Prototyp)
- 8045
- 8055
- 8055 Turbo
- 8060
- 8065
- 8070
- 8075
- 8080
- 8085
- 8090
- 8095
- 8100
- 8110
- 8120
- 8130
- 8140
- 8150
- 8160
- 8165
- 8170
- 8180
Die geraden Nummern (z.B. 8060) waren für Acker bestimmt, die ungeraden für Grünland.
Selbstfahrer Trägerfahrzeuge
BearbeitenBaureihe 900
BearbeitenBaureihe 900 |
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1992 - 1997 |
Baureihe M 900
BearbeitenAb 1996 nach der Fusion von Case-IH und New Holland zu CNH wurden diese kleinen Traktoren diese Baureihe produziert. Lindner vertrieb den M 948 und den M 952 nach der Fusion wegen der Kartellauflagen. Andere Grössen wurden von CNH noch wenige Jahre länger gebaut.
Diese Modelle wurden ab 1996 auch baugleich als kleine Case-IH CS verkauft.
Baureihe M 900 |
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1994 - 2004 (?) |
Baureihe 9000
BearbeitenDie 9000er Baureihe wurde Anfang der 1990er Jahre von Steyr entwickelt. Da diese Reihe einen guten Ruf genoss, wurde diese Reihe nach der CNH-Fusion weitergebaut und weiterentwickelt und in Europa unter den 3 bekannten Namen der Konzerntöchter verkauft.
1998 wurde der Motorenlieferant gewechselt: Vorher MWM/Steyr Motorenkonzept im Auftrag gefertigt; ab 1998 Sisu.
Case-IH sortiert die CS-Modelle etwas anders. Deshalb dort bei den mittleren und grossen CS sehen, wenn ihr die Modelle mit einer anderen Farbe sehen wollt.
Baureihe 9000 |
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1993 - 1995 |
1995 - 2003 |
2.Generation: MWM-Motor bis 1999, Sisu-Motor ab 2000 |
2004 - 2007 |
2007 - 2008 |
2008 - 2011 |
2.Generation der MT |
Baureihe 9100
BearbeitenNun das mittlere Chassis/Baugrösse dieser Reihe. Mittleres Chassis mit dem größten Motor der kleinen Reihe war eventuell möglich?
Diese Leistungsklasse wird ab 2003 von der Baureihe Profi abgedeckt.
Baureihe 9100 |
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1995 - 2003 |
Und nun die grossen Chassis: Da Steyr ein relativ kleiner Hersteller war, teilte man sich die Entwicklungskosten.
1993 - 1995 |
Kooperation mit Valmet, Modell: 8300/8700[1] und MF mit GIMA-Getrieben. |
1995 - 1997 |
Kooperation mit MF, da sollte das 8100er Modell Ähnlichkeiten haben |
In anderen Datensammlungen wird bei der MF 8100er Kooperation von nur 3 Baujahren berichtet. Laut Verkaufsangeboten im Netz gibt es noch jüngere Baujahre
Baureihe 9200
BearbeitenDurch die Übernahme von Steyr durch CASE iH wurden die CASE IH Magnum 72xx Pro Schlepper auch als Steyr 92xx angeboten. [2]
Baureihe CVT
BearbeitenNeue Traktorenreihe mit völlig neuem Komfortkonzept, beruhend auf einem stufenlosem mechanisch/hydraulischem Getriebe mit elektronischer Motor-/Getriebesteuerung. Der Fußgashebel steuert nicht wie bisher üblich die Einspritzpumpe, sondern gibt nur Befehle für die Geschwindigkeit an die bus-basierende Steuerung weiter, welche die Getriebeuntersetzung und die Einspritzpunpe je nach Kraftbedarf des Getriebes regelt. Tempomat, elektronisch gesteuerte Hydraulikventile, Zapfwellenmanagement, Allradmanagement, Bordcomputer, einzelradgefederte Vorderachse gehören zur Ausstattung.
Je nach Baujahr gibt es bei Steyr verschiedene CVT Typen die bei gleicher Typenbezeichnung auf verschiedenen Basismaschinen aufbauen.
Bis 2009 wurden 6597cm³ Sisu-Motoren verbaut, danach 6728cm³ FPT-Motoren.
CVT |
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2000 - 2003 |
2003 - 2006 |
2007 - 2009 |
2009 - 2011 |
2012 - 2016 |
Abgasstufe IIIb |
2017 - 2020 |
Abgasstufe IV |
2021 - |
Abgasstufe V |
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Baureihe Profi
BearbeitenAb 2003 löst die Baureihe Profi die Modelle der 9100er Baureihe mit dem mittleren Chassis ab.
Schwestermodelle 2018 aus dem CNH-Konzern: Case-IH MAXXUM oder New Holland T6.
PROFI | ||
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Profi | Profi Classic | Profi CVT |
2003 - 2006 | ||
2007 - 2011 | ||
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2011 - 2016 | 2012 - 2016 | |
Abgas Stufe 3 | ||
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2016 - 2020 | ||
Abgas Stufe 4 | ||
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2021 - | ||
Abgas Stufe V | ||
Baureihe Kompakt
BearbeitenWie die Reihenbezeichnung schon sagt, kompakte Schlepper mit bis etwa 120 PS.
KOMPAKT |
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2004 - 2007/2008 |
2008 - 2012 |
Abgas Stufe 3b |
|
2013 - 2021 |
Plattformkabine - Abgas Stufe 3b |
2021 - |
Plattformkabine - Abgas Stufe V |
Baureihe Multi
BearbeitenEin wendiger Schlepper für Arbeiten auf engem Raum. Ab 2016 gibt es die Schwestermodelle Luxxum in Case-IH-Farbe oder T5 in New Holland-blau.
MULTI |
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2012 - 2016 |
Abgasstufe III |
|
2016 - HEUTE |
Abgasstufe IV |
Expert CVT
BearbeitenSiehe auch bei Case-IH Versum
EXPERT |
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2019 - |
Abgasstufe V |
EXPERT |
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MY23 - |
Abgasstufe V |
Terrus CVT
BearbeitenSiehe auch bei Case-IH Optum
TERRUS |
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2018 - 2023 |
2015 - |
2023 - |
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Impuls CVT
BearbeitenIMPULS | |
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2019 - | |
Weblinks
BearbeitenWikipedia: Steyr (Traktoren) – enzyklopädische Informationen |
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