Beweisarchiv: Mengenlehre: Mächtigkeiten (Kardinalzahlen): lineare Ordnung

Beweisarchiv: Mengenlehre

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Sind und zwei Mengen, so schreiben wir genau dann, wenn es eine injektive Abbildung gibt. Im folgenden wird gezeigt, dass diese Relation die Axiome einer linearen Ordnung erfüllt.

Hierdurch wird es sinnvoll, als sowie als zu definieren.

Reflexivität

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Voraussetzung

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Sei   eine beliebige Menge.

Behauptung

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 .

Die identische Abbildung   ist injektiv.

Transitivität

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Voraussetzung

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Seien   Mengen mit   und  .

Behauptung

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 .

Nach Voraussetzung gibt es injektive Abbildungen   und  . Da die Komposition injektiver Abbildungen injektiv ist, leistet   das Gewünschte.

Totalität

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Voraussetzung

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Seien   zwei Mengen.

Behauptung

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  oder  .

Dieser Beweis erfordert das Auswahlaxiom, hier in Form des Lemmas von Zorn.

Sei   die Menge aller Graphen injektiver partieller Abbildungen von   nach  , d. h.   enthält   als Element genau dann, wenn

  1.  
  2. Aus   und   mit  ,   folgt  
  3. Aus   und   mit  ,   folgt  .

Dann ist   durch Mengeninklusion teilgeordnet. Sei   eine linear geordnete Teilmenge von  . Setze

 

Dann ist   eine obere Schranke von   in  , was sich wie folgt im Einzelnen zeigen lässt:

  • Als Vereinigung von Teilmengen von   ist auch  .
  • Seien  ,   mit   und  . Dann gibt es   mit   und  . Da   total geordnet ist, gilt   oder  . Im ersten Fall folgt   und daher   wegen  , im zweiten Fall   und wiederum  .
  • Dass aus   und   mit  ,   stets   folgt, ergibt sich analog.

Somit gilt zumindest  . Nach Konstruktion gilt aber   für alle  , so dass   in der Tat eine obere Schranke ist.

Nach dem Lemma von Zorn enthält   folglich ein maximales Element  . Man kann   auffassen als den Graphen einer bijektiven Abbildung   mit   und  .

Falls sowohl   als auch   gilt, so gibt es Elemente   und  . Hiermit kann man die Menge   bilden. Diese erfüllt, wie sich direkt überprüfen lässt, die drei oben aufgeführten Eigenschaften, ist also ein Element von  . Da   echte Teilmenge von   ist, ergibt sich ein Widerspruch zur Maximalität von   Folglich muss   oder   gelten.

Falls  , so ist   auch eine injektive Abbildung  , folglich  . Falls dagegen  , so ist die Umkehrung   auch eine injektive Abbildung  , folglich  .