Pharmakologie und Toxikologie: Atmung


Schnupfen Bearbeiten

Schleimhautabschwellende Wirkstoffe: α-Sympathomimetika - Anw.: Erkältungsschnupfen

Antiallergische Wirkstoffe: Cromoglicinsäure, Antihistaminika, Glucokortikosteroide - Heuschnupfen

Cromoglicinsäure Bearbeiten

 

W.: Mastzellstabilisierung -> antientzündlich (nur prophylaktisch wirksam), geringer wirksam als Antihistaminika oder Kortikoide

Anw.: prophylaktisch bei allergischen Erkrankungen

Appl.: mehrmals täglich

Husten Bearbeiten

Antitussiva Bearbeiten

Hustendämpfende Medikamente

Anw.: Trockner Reizhusten

 
Morphin
 
Papaver somniferum (Schlafmohn).

ZNS-gängige Morphinderivate Bearbeiten

Wirkstoffe: Codein, Dihydrocodein, Hydrocodon

Codein Bearbeiten

 

W.: Hemmung des Hustenreflexes im verlängerten Mark, geringe analgetische Wirkung (nicht bei CYP2D6-Def. („poor metabolizer“), CYP2D6 demethyliert etwa 10% des Codeins zu Morphin), peristaltikhemmend.

UAW.: Obstipation, Toleranzbildung, Abhängigkeitspotential (insb. bei Z.n. Opiatabhängigkeit), geringgradig opiattypische Wirkungen wie Sedierung, Histaminfreisetzung, Hypotonie, Atemdepression, weiterhin medikamenteninduzierter Dauerkopfschmerz („Rebound“).

PK.: hepatisch (CYP2D6, CYP3A4)

WW.: zentral wirksame Substanzen -> Sedierung↑, CYP2D6-Hemmer (Psychopharmaka) -> analgetische Wirkung↓

Anw.: Trockner Reizhusten, ferner bei leichten bis mittelgradigen Schmerzen, Diarrhoe.

KI.: SS, Ateminsuffizienz, Asthma bronchiale, produktiver Husten, Hirndruck, entzündliche Darmerkrankungen.

Antidot: Naloxon

Neuere Antitussiva Bearbeiten

Eigenschaften: geringeres Abhängigkeitspotential, geringere Sedierung

Dextrometorphan Bearbeiten

 

Synthetischer Codein-Abkömmling

W.: zentrale Hemmung des Hustenreflexes, kaum Opioidwirkung

UAW.: Sedierung, gastrointestinale Beschwerden (Obstipation), Abhängigkeit

PK.: hepatisch (CYP2D6, CYP3A4)

WW.: MAO-Hemmer -> Serotonin-Syndrom, CYP3A4-Inhibitoren

Anw.: Reizhusten

KI.: SS + SZ, Ateminsuffizienz, produktiver Husten, MAO-Hemmer (HWZ beachten!)

Antidot: Naloxon (unter Vorbehalt)

Noscapin Bearbeiten

Clobutinol (Zulassung der BfArM ruht seit 31.08.2007) Bearbeiten

Pentoxyverin Bearbeiten

Exspektorantien Bearbeiten

Schleimlösende Medikamente

Sekretolytika Bearbeiten

Ambroxol und Bromhexin Bearbeiten

W.: sekretolytisch (Stimulation sekretorischer Zellen), sekretomotorisch (Stimulation des Cilienschlags)

Anw.: Husten

Mucolytica Bearbeiten

Schleimverflüssigende Mittel

N-Acetylcystein (NAC / ACC) Bearbeiten

W.: Abbau von Disulfidbrücken zwischen den Mucus-Proteinen -> Abnahme der Viskosität -> mucolytisch; Steigerung der Glutathionbiosynthese durch Freisetzung von Cystein -> antioxidativ.

UAW: i.v.: Anaphylaktoide Reaktionen, sehr hochdosiert p.o.: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, inh.: Bronchospasmus, Rhinorrhoe, Husten, Asthmaanfall

PK.: hepatisch

WW.: Inaktivierung von Betalactamantibiotika beim Mischen in einer gemeinsamen Infusionslösung

Anw.: Als Mucolyticum (geringe Evidenz), Antidot bei Paracetamolintoxikation (Leberschutz), Prophylaxe der KM-Nephropathie (+ ausreichende Hydrierung).

KI.: Unverträglichkeit von ACC, SS + SZ außer bei vitaler Indikation.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen Bearbeiten

Bronchodilatatorische Medikamente: Bearbeiten

Immunsupressiv-antiallergische Medikamente Bearbeiten

Methylxanthine Bearbeiten

Methylxanthine sind Purinderivate

 
Kakaofrucht.

Theobromin Bearbeiten

 

(nicht therapeutisch eingesetzt)

Enthalten in Tee und Kakao

 
Kaffeebaum.
 
Kaffeebäume.

Koffein Bearbeiten

 

(bei COPD nicht therapeutisch eingesetzt)

Enthalten in Tee und Kaffee

W.: stimulierend, vasokonstringierend

Anw.: postspinaler Kopfschmerz, Migräne

Theophyllin Bearbeiten

 

W.: Blockade von Adenosinrezeptoren -> Bronchodilatation, periphere Vasodilatation (an den Hirngefäßen Vasokonstriktion), zentralnervöse (Atemzentrum, Vigilanz) und kardiale Stimulation, Steigerung der GFR

Eigenschaften: Enge therapeutische Breite -> drug-monitoring! Langsame Applikation!

UAW.: Tachykardie, HRST, Blutdruckabfall, zerebrale Krampfanfälle

Appl.: am sinnvollsten als Dauerinfusion

Anw.: Status asthmaticus, COPD

Theodrenalin/Cafedrin Bearbeiten

Kombinationspräparat aus Theodrenalin (Theophyllin, Noradrenalin) und Cafedrin (Koffein, Ephedrin)

Anw.: intraoperative Blutdruckabfälle



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