Chirurgie: UC - Verletzungen der unteren Extremität

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Acetabulum-Fraktur

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 AO-Klassifikation:
 A: 1 frakturierter Pfeiler
 B: Querfraktur
 C: 2 Pfeiler-Frakut, Acetabulum abgetrennt
  • Diagnostik:

Röntgen: Beckenübersicht, Ala-Aufnahme, Obturator-Aufnahme, CT

  • Therapie:

konservative Therapie ist möglich, wenn die Fraktur nicht luxiert ist oder bei leichten Dislokationen bei gleichzeitig bestehender Cox-Arthrose. Auch bei einem allgemein erhöhten OP-Risiko sollte konservativ behandelt werden. Operative Therapie: suprakondyläre Extension, offene Reposition, Platte, Schraube

  • Komplikationen: Ischiadicus-Läsion, Femurkopfnekrose, Gelenk-Ossifikation, Blutung

Hüftgelenksluxation

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  • Bei den Hüftgelenksluxationen müssen wir (wie meistens zwischen vorderer und hinterer Luxation unterscheiden. In diesem Fall ist (im Gegensatz zur Schulter) die hintere Luxation die häufigere.
  • Diagnostik:
    • vordere Luxation: Abduktion, Außenrotation, Beugung (Anamnestisch: Anpralltrauma)
    • hintere Luxation: Adduktion, Innenrotation, Beugung, Beinverkürzung!
    • Allgemein: nach Repostition CT + MRT
  • Therapie: Reposition unter Narkose
  • Komplikationen: Hüftkopfnekrose, N. Ischiadicus – Läsion, posttraumatische Nekrose oder Verkalkung

Femurkopffraktur

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  • Anatomie: Die arterielle Versorgung des Hüftgelenks erfolgt zu ca. 80% über die Arteria circumflexa femoris lateralis und medialis.
  • Die Femurkopffraktur an sich ist selten, wenn dann kommt es aber in der Regel zu Keilabscherungen, welche nach der Klassifikation von Pipkin beschrieben werden.
  • Diagnostik: Beinfehlstellung, Schmerz, Federnde Fixation,

Röntgen: Beckenübersicht, Ala- / Obturator- Aufnahme, CT & MRT

  • Therapie: Fragmententfernung, konservativ, oder TEP
    • Cave: Gefahr der Hüftkopfnekrose, deshalb notfallmäßige Versorgung!

Schenkelhals-Fraktur

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  • Neben den gleich beschriebenen Einteilungen nach Pauwels und Garden wird unterschieden zwischen medialer (ca. 95%) und lateraler Schenkelshalsfraktur (ca. 5%).
  • Klassifikation nach Pauwels (Beschreibt die Stellung der Frakturfragmente zueinander in Grad-Einteilungen) / Garden (Unterscheidet anhand des Dislokationsgrades)
  • Die Schenkelhalsfraktur ist die typische Fraktur des alten Menschen (=pathologische Fraktur bei Osteoporose). Tritt die Fraktur jedoch ausnahmsweise im Kindesalter auf, ist fast immer die Epiphyse betroffen.
  • Auf Grund der speziellen Durchblutungssituation (siehe oben) besteht auch hier die Gefahr der Hüftkopfnekrose
  • Symptomatik: Beinverkürzung, Außenrotation, Trochanterhochstand
  • Diagnostik: Beckenübersichtsaufnahme, axiale Röntgenaufnahme
  • Therapie: alle instabilen Frakturen (das sind fast alle): operativ.

Hüftkopferhaltend (Zugschraube bzw. dynamische Hüftschraube [DHS] bei Pat. < 70 Jahren) oder Hüftkopfprothese bei Patienten > 70 Jahren

Pertrochantäre (proximale) Femurfraktur

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  • Klassifikation nach AO
  • Diagnostik: Beinverkürzung, Außenrotation, Schmerz
  • Therapie: DHS, proximaler Femurnagel [PFN, auch Gamma-Nagel], jedoch niemals konservativ
  • Cave: Schaftsprengung (jedoch keine Hüftkopfnekrose)

Subtrochantäre (proximale) Femurfraktur

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  • häufiger im Rahmen eines Polytraumas bei jüngeren Patienten, Klassifikation nach AO,
  • Therapie: Verriegelungsnagel + Zuggurtung

Oberschenkelschaft-Fraktur

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  • kommt auch häufiger beim Polytrauma vor , Klassifikation nach AO
  • Diagnostik: Schwellung, Hämatom, Funktionseinschränkung, DMS!

Röntgen inklusive Becken und Knie oft mit Patella-Fraktur und Kreuzbandruptur

  • Therapie: Volumensubstitution, Marknagel oder Platte


Distale Oberschenkelfraktur

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  • Klassifikation nach AO
  • Unfallmechanismus: Anpralltrauma, häufig Kombination mit Patellaschäden, Cave: Verletzung der A. Poplitea, Knorpel- und Bandläsionen, Achsenfehlstellung, Arthrose
  • Diagnostik: Beinverkürzung, Röntgen (+Kniegelenk und Hüfte)
  • Therapie: Kondylenplatte, LCDCP, eventuell Schraube

Kreuzbandrupturen

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  • häufiger vorderes als hinteres Kreuzband betroffen. Dabei entstehen diese zu ca. 80% beim Sport.
  • Diagnostik: Hämarthros, Schwellung
  • Therapie:
    • konservativ: Muskel-Aufbau-Training, Schienen, Bandagen
    • Operativ: Ersatz (autolog), arthroskopisch

Post-Operativ: vorsichtige Physiotherapie

Patellafraktur

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  • direktes Anpralltrauma --> Hämarthros
  • Diagnostik: Röntgen
  • Therapie: Zugosteosynthese, bei Längsfraktur Kirschnerdrähte, Schrauben

Patellaluxation

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  • luxiert meistens nach lateral
  • Diagnostik: deformiertes Gelenk, Hämarthros, Röntgen, bei Knorpelbeteiligung: Arthroskopie
  • Therapie: konservativ, eine OP-Indikation besteht nur bei Komplikationen


Unterschenkel-Fraktur

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  • Cave: Kompartmentsyndrom möglich
  • 1. Tibiakopffraktur: oft zusammen mit Band- und Meniskusschäden, Klassifikation nach AO
    • Diagnostik: Röntgen, CT, Doppler-Sono, Angio
    • Therapie: Reposition, Retention mit Kirschnerdraht,
  • 2. Tibiaschaftfraktur: oft mit großem Weichteilschaden (wieder: Cave: Kompartmentsyndrom)
    • Therapie: Plattenosteosynthese, Fixateur externe, unaufgebohrter Marknagel
  • 3. Fraktur des Pilon tibiale: Unterschenkel-Fraktur + Gelenkbeteiligung (OSG) + Weichteilschaden bei Stürzen
    • Diagnostik: Röntgenkontrast
    • Therapie: operativ

Sprungelenksfraktur

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 AO-Klassifikation nach Weber:
 A: Fraktur unterhalb der Syndesmose
 B: Fraktur durch die Syndesmose hindurch
 C: Fraktur oberhalb der Syndesmose
  • Sonderfall: Maisonneuve-Fraktur: hohe Fibulafraktur + Zerreissung der Membrana interossea
  • Volkmann-Fraktur: dorsale Tibiaabsprengung
  • Diagnostik: oft übersehen: hohe Fibulafraktur, deswegen alles Röntgen und palpieren
  • Therapie: konservativ: Gips unter Maximalbelastung

Operativ: indiziert bei dislozierten oder offenen Frakturen, dann mit Platte oder Schraube im Allgemeinen gute Prognose