Chirurgie: HTG - Erkrankungen der Lunge

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HTG: Erkrankungen der Lunge:

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Resektionsverfahren:

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Pneumonektomie: Entfernung einer ganzen Lungen-Hälfte inklusive en-bloc-Lymphknoten-Entfernung am Hilum
Indikation: zentral liegendes Lungen-CA
Lobektomie: Resektion eines Lungenlappen entlang der anatomischen Grenzen
Sonderform: Manschettenresektion (Lobektomie + Bronchusstück, Ziel: erhalt der nicht befallenen Lunge)
Bi-Lobektomie
Segment-Resektion
Atypische Resektionsverfahren: z.B. Keil-Resektion sind nicht an den Segmentgrenzen orientiert Indikation: Metastasen, unklare Rundherde

Tumoren:

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benigne Tumoren:

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benigne Tumoren machen nur ca. 2% aller Lungen-Tumoren aus. Von ihrer Herkunft her kann man sie Einteilen in epitheliale und nicht-epitheliale Tumoren. Der häufigste benigne Tumor in der Lunge ist das Hamarthochondrom welches 75% dieser Tumoren ausmacht. Es ist in der Regel klein, singulär und liegt peripher.
Symptomatik: meist asymptomatisch (Zufallsbefund), selten Hämoptysen, rezidivierende Pneumonien, Atelektasen und andere Verdrängungsfolgen.

Rundherde:

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Obwohl der Begriff „Rundherd“ eigentlich nur einen rein radiologischen Befund beschreibt, wird er in der Literatur häufig als eigene „Entität“ beschrieben.
Periphere Rundherde sind definitionsgemäß rundliche Raumforderungen im Röntgen-Thorax mit einem Durchmesser < 8cm ohne Beziehung zu Zwerchfell, Pleura oder Hilum.
Wenn man erst einen solchen Rundherd diagnostiziert hat weiß man, dass dieser mit 50%iger Wahrscheinlichkeit maligne ist! Deshalb gilt jeder Rundherd primär als maligne bis die Histologie das Gegenteil beweist!
Davon: spez. Rundherde: von Bindegewebskapsel umgeben --> Tuberkulom; unspez. Rundherde.
Allgemeine Diagnostik beim Rundherd:
Röntgen-Thorax, CT-Thorax (zur Beurteilung mediastinaler Lymphknoten) Bronchoskopie, bonchoalveoläre Lavage LuFu evtl. PET
Cave: keine Nadelbiopsie (u.a. wegen Tumorzellverschleppung)!

Therapie beim Rundherd:
immer operative Entfernung
peripher: Keilresektion (dann intraoperativer Schnellschnitt und Anpassung des Resektionsverfahrens an das Ergebnis)
zentral/groß: Lobektomie

Maligne Tumoren:

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Ätiologie: siehe Literatur zur Inneren Medizin.
Diese sind zu 98% Bronchial-CAs (Lungen-CA). 95% der diagnostizierten malignen Lungen-Tumoren sind bei Diagnosestellung schon in einem fortgeschrittenen Stadium. 70 % liegen zentral und sind somit bronchoskopisch einsehbar. Wie bekannt, können die Lungen-CAs in kleinzellige (SCLC) und nicht-kleinzellige (NSCLC) Lungen-CAs eingeteilt werden. Die Behandlung des SCLC ist eine Domäne der internistischen Tumortherapie, die NSCLCs die 75% der Lungen-Cas ausmachen, werden zumeist chirurgisch behandelt.

Weitere Einteilung de NSCLCs:
Adeno-CA: 40%
Plattenepithel-CA: 20% (beste Prognose)
Großzelliges Lungen-CA
Die Stadien-Einteilung erfolgt nach UICC die die TNM-Stadien berücksichtigt. Die SCLCs können weiterhin nach VALC eingeteilt werden.
Symptomatik:
Husten, Änderung der Husten-Charakteristik, Hämoptysen, Thorax-Schmerz, Gewichtsverlust, Pneumonien, Atelektasen, Dyspnoe, Recurrens-Parese, Heiserkeit > 3 Wochen, Obere Einflussstauung, Horner-Syndrom

Therapie des NSCLC:
Radikale OP (zu 30% kurativ, Rest nicht-kurativ)
UICC I-IIIa: OP
ab IIIb: nur noch symptomatisch
Metastasen: atypische Resektion
peripher: Lobektomie
zentral: Pneumonektomie
IIIa+b: präoperative Radiochemotherapie (neoadjuvant): wirkt am Besten beim Plattenepithel-CA
palliative Chemotherapie
Therapie des SCLC:
Chemotherapie, bei kleineren Tumoren zusätzlich limitierte Resektion. Bestrahlung bei Limited Disease.
Nach Remission: adjuvante Schädel-Bestrahlung

Entzündliche Erkrankungen:

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Therapie: i.d.R. Pharmakologisch

Unspezifische Lungeninfektionen:

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  • Bronchiektasen

Am häufigsten kommen die erworbenen Bronchiektasen vor. (z.B. Infekt --> Bronchialwandschaden)

Symptomatik: morgendlicher produktiver Husten (dreischichtig), Hämptysen, chronisch-rezidivierende Pneumonien, Respiratorische Insuffizienz

Diagnostik: Röntgen-Thorax, CT, Bronchoskopie

Therapie: Bronchialtoilette, Antibiotika, Atemgymnastik
OP: Segment- / Lappenresektion, bei jüngeren Patienten mit rezidivierenden Hämoptysen

  • Abszess:

Symptomatik: wie schwere Pneumonie, dreischichtiger Auswurf

Diagnostik: wie Pneumonie, Leukozytose, Anämie, Röntgen-Thorax: Schatten mit Spiegel, CT, Bronchoskopie

Therapie: konservativ: Antibiotika, Drainage, bronchoskopische Absaugung, Sparsame operative Sanierung bei chronischen Abszessen

  • Mykosen:

Treten insbesondere bei immunsuppremmierten Patienten auf, kalzifizierende granulomatöse Herde.
Symptomatik: B-Symptomatik, Auswurf
Diagnostik: Röntgen-Thorax: Rundherde, CT, Kultur aus Sekret

Therapie: Antimykotika, nur im Extremfall Resektion

Spezifische Lungeninfekte

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  • TBC

Therapie: primär medikamentös, chirurgisch nur bei Komplikationen

  • Echinokokkose

Therapie: parenchymsparende Resektion

Fehlbildungen

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  • Lungenaplasie / -hypoplasie

Ist bilateral immer letal, unilateral sterben immer noch 30% innerhalb des ersten Jahres. Ursächlich kommen für die Lungenhypoplasie verschiedene raumfordernde Prozesse im Thorax in Frage, z.B. eine Zwerchfellhernie.

  • Lungendysplasie

Diagnostik: Rö-Th: helle Lunge, Gefäße rarifiziert

  • Lungensequester

Lungensequester kommen intralobär oder auch extralobär vor. Je nachdem wie der Sequester aussieht kann dieser sich schon im Kindesalter oder auch erst im Erwachsenenalter manifestieren.
Therapie: Lobektomie vs. Lokal

  • Bronchogene Zysten:

intrapulmonal vs. Mediastinal
Kommunikation mit dem Bronchus vs. Keine Kommunikation
Symptomatik/Diagnostik: oft asymptomatisch, sonst Dyspnoe, chronischer Husten
Therapie: Resektion

  • Lungengefäßfehlbildungen:

a) arterivenöse Malformation
Symptomatik: Bluthusten, Teleangiektasien an Haut und schleimhäuten
Diagnostik: Röntgen, CT, Pulmonalis-Angio

Therapie: Katheter-Embolisation
b) arteriovenöse Aneurysma
Therapie: Resektion