Chirurgie: AC - Leber
Allgemeines
BearbeitenTumormarker
Bearbeiten- HCC: AFP, DCP
- CCC: CEA, CA 19-9
Leberresektionen
Bearbeiten- Hemihepatektomie rechts: Resektion rechts der Cava-Gallenblasen-Linie, also Segmente V, VI, VII, VIII (+I?)
- Erweiterte Hemihepatektomie rechts: Linkserweiterung auf die Segmente I und/oder IV unter Mitnahme der mittleren Lebervene
- Trisegmentektomie rechts: Resektion rechts des Lig. Falciforme unter Mitnahme des Lobus caudatus (Lebersegmente IV-VIII)
- Hemihepatektomie links: Resektion links der Cava-Gallenblasen-Linie, also Segmente II, III, IV
- Erweiterte Hemihepatektomie links: Resektionserweiterung auf die Segmente V und VIII
- Trisegmentektomie links: Resektion der Segmente (I), II, III, IV, V, VIII
Benigne Tumoren
BearbeitenZysten
Bearbeiten- können bis 20 cm groß werden
- DD: solitär, multipel, Zystenleber
- Therapie:
- nur wenn symptomatisch: Fensterung, punktieren, sklerosieren
Hämangiom
Bearbeiten- ist der häufigste benigne Lebertumor, meist < 4 cm Ø
- Symptomatik: meist symptomlos, Schmerz, Kapselspannung
- Therapie: keine, ggf. Resektion
Folikuläre Noduläre Hyperplasie (FNH)
Bearbeiten- ist eine polyklonale, unspezifische Hyperplasie der Leberzellen, asymptomatisch
- Diagnostik: Röntgen: „Radspeichenphänomen“
- Therapie: keine, ggf. Resektion
Adenom
Bearbeiten- kann entstehen bei Einnahme östrogenhaltiger Kontrazeptiva
- Diagnostik: symptomatisch
- DD: HCC ist schwierig
- Ätiologie: Steroide, Schwangerschaft, Kontrazeptiva...
- Therapie: Resektion
Zystadenom
BearbeitenLeberabszess
Bearbeiten- Ätiologie: meist E.coli (selten Streptokokken, Staphylokokken)
- Therapie: Antibiose, perkutane Drainage
- Cave: Hohe Letalität!
Maligne Tumoren
BearbeitenMetastasen
Bearbeiten- häufigstes Malignom der Leber! (diese am häufigsten vom kolorektalen Ca)
- Diagnostik: Sono, Spiral-CT, MRT, Metastasen in Zirrhoselebern sind selten!
- Therapie: je nach Stadium, ggf. Resektion
Hepatocelluläres Karzinom (HCC)
BearbeitenAllgemeines
Bearbeiten- Entsteht auf dem Boden einer Zirrhose (Hepatitis B,C, Hämochromatose oder Alkoholabusus)
- 10 Jahre Zirrhose führt zu 20%iger Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines HCC
- die Sonderform des „fibrolamellären HCC“ hat eine bessere Prognose
Diagnostik
Bearbeiten- Sono, Spiral-CT
- (Alpha-Fetoprotein (AFP), MRT, keine Feinnadelbiopsie!)
Therapie
Bearbeiten- Resektion im Gesunden mit einem Mindestabstand zum Tumorrand von 1 cm, intraoperative Ultraschalluntersuchung,
- Radikale Resektionsverfahren (z.B. Hemihepatektomie) führen vermutlich nicht zu einer Prognoseverbesserung.
- Eine Lymphadenektomie mit Dissektion am Ligamentum hepatoduodenale ist für das Staging nützlich, der therapeutische Wert ist bislang nicht belegt. (AWMF Leitlinie 2003)
- Palliativbehandlung: transarterielle Chemoembolisation (TACE), perkutane Ethanolinjektion (PEI --> keine Verlängerung der Überlebenszeit in randomisierten Studien (AWMF Leitlinie 2003)
Cholangiozelluläres Carcinom (CCC)
BearbeitenAllgemeines
Bearbeiten- Synonym: Cholangiokarzinom
- Prognose: schlecht (hohes Rezidivrisiko)
- Pathologie: Geht vom Gallengangsepithel der intrahepatischen kleinen oder zentralen Gallengänge aus. Histologisch ist es ein Adenokarzinom.
- Im Gegensatz zum HCC entsteht das CCC unabhängig von einer Leberzirrhose!
- Prädilektionsstelle ist der Zusammenfluss des linken und rechten Ductus hepaticus (=Klatskin-Tumor) und des Zusammenflusses von Ductus cysticus und Ductus hepaticus communis.
- Wächst langsam, metastasiert spät.
- Risikofaktor für das CCC ist die primär sklerosierende Cholangitis (PSC): nach zehn Jahren Krankheit steigt das Risiko für ein CCC auf 10 %. Weitere Risikofaktoren: Colitis ulcerosa, Caroli-Syndrom, fibrozystische Erkrankungen, Infektion mit Trematoden, anabole Steroide!
- Altersgipfel im 5. bis 6. Lebensjahrzehnt
Symptomatik
Bearbeiten- lange symptomlos
- schmerzloser Verschlussikterus mit Juckreiz, Tumorkachexie
Diagnostik
Bearbeiten- Biopsie!, Cholestaseparameter, Sono, ERCP
- evtl. CA19-9 erhöht bei normalem AFP
Therapie
Bearbeiten- Resektion
- palliativ: Stent
- Radiofrequenzablation, Lasertherapie, systemische Chemotherapie mit Gemcitabin und Cisplatin
Seltene Formen
Bearbeiten- Hämangiosarkom (Thorotrast)
- Hepatogastrom
- Zystadenosarkom
Leberzirrhose
BearbeitenAllgemeines
Bearbeiten- Erhöht die allgemeine OP-Letalität um den Faktor 10!
- Komplikationen der Leberzirrhose sind:
- Gerinnungsstörungen
- verminderter Vasodilatatoren-Abbau
- PSE = Porto – systemische – Enzephalopathie durch vermehrte Anreicherung von Ammoniak und Neurotransmittern die von der Leber abgebaut werden.
Symptomatik
Bearbeiten- Spider-Nävi, Palmar-Erythem, Ikterus, Aszites, Muskel-Abbau, Varizen (auch im Ösophagus!)
- Die Klassifikation der Leberzirrhose erfolgt nach Child-PUGH in die Formen A bis C