Die Karte zeigt die Gebiete, die einst von den alten Kelten bewohnt wurden (hellgrün); die Gebiete, in denen noch heute keltische Sprachen gesprochen werden (dunkelgrün) und die Grenzen der sechs allgemein anerkannten, 'Keltischen Staaten' (mittelgrün). Gelb: Entstehungsgebiet der keltischen Kultur (Laténekultur) um 460/450 v.Chr.


Um etwa 400 vor Christus bewohnten die Kelten ein Gebiet, das sich vom heutigen Nordspanien über Großbritannien und Irland, über Mitteleuropa, die Schweiz bis in die Nordtürkei erstreckt. Nördlich siedelten die germanischen Stämme, südlich entstand das römische Reich.

Die Römer bezeichneten den Teil der Kelten, der nördlich von Aquitanien (Südfrankreich) und südlich von Belgien lebte, als Gallier, siehe De Bello Gallico.

Wie sahen ihre Gebäude aus?

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Keltische Gebäude haben sich im Laufe der Zeit sehr verändert, und sie waren je nach der Gegend unterschiedlich.

Was aßen sie?

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Die Kelten aßen wie die meisten anderen Europäer vor allem Getreide, Fleisch, Obst und Gemüse. Was genau sie aßen war von Region zu Region unterschiedlich und sie bauten auch Getreide aus der jeweiligen Gegend an. Sie tranken Honigwein. Auch Bier (Corma) war beliebt. Die Leute im schottischen Hochland waren dafür berühmt, sich fast ausschließlich von Hafer zu ernähren, obwohl das so nicht ganz stimmte. Trotzdem ist Hafer bis heute das beliebteste Getreide in Schottland. Es spielt in der schottischen Küche eine noch größere Rolle als die Kartoffel bei uns.

Das berühmteste Beispiel für eine keltische Mahlzeit ist wohl das schottische Haggis. Viele Leute wissen nicht genau, was ein Haggis ist, und eine Umfrage in den Vereinigten Staaten ergab, dass die Hälfte der Leute dachten, dass es ein kleines Nagetier aus Schottland ist. In Wirklichkeit besteht Haggis normalerweise aus den Innereien eines Schafes (Herz, Leber, Luftröhre und Lunge), das mit Zwiebeln, Haferschrot, Gewürzen, Salz und Nierentalg gewürzt wurde und zusammen mit Brühe im Magen des Schafes für eine Stunde gekocht wurde.

Die Kelten hatten große Kenntnisse über Bergbau und Metallverhüttung. In Eschweiler kann ein 2400 Jahre altes Eisenerz-Bergwerk besichtigt werden. [1] Funde in einem Moor beweisen, dass bereits vor 3300 Jahren Blei im Bergbau gewonnen wurde [2].

Bergbau war gefährlich, es gab oft Unfälle. Unter Archäologen bekannt ist der „Mann im Salz“, eine Mumie. Durch das Salz kamen die Kelten zu sagenhaftem Reichtum: Das Salz nannte man „das weiße Gold der Kelten“. Es gab ja noch keine Konservendosen und Kühlschränke, man brauchte das Salz zum Konservieren. Salz rettete manche Familie im Winter vor dem Verhungern. Pökelfleisch und Salami sind Erfindungen der Kelten!

Ein bronzener Torque, ein Halsring, der von den Galliern getragen wurde.

Wie kleideten sie sich?

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Reliefstatue einer Gallierin. Sie trägt lose Roben, ein Armband (wahrscheinlich aus Bronze) und hält ein Schwert.
Die Kelten sorgten sich sehr um ihre Kleidung, wenn sie es sich leisten konnten. Viele woben farbenfrohe Muster in ihre Kleidung, die sie Tartan nannten. Man kann sie noch heute in schottischen Kilts und Schottenkaros erkennen. Die Kelten haben das Karo-Muster erfunden.

Die Kelten waren auch stolz auf ihren Schmuck und sowohl Männer als auch Frauen trugen recht viel davon, wenn sie es sich leisten konnten.

Des weiteren trugen viele keltischen Krieger ihre Waffen (am meisten Schwerter) als Zierde zur normalen Kleidung. Dieser Brauch fand seinen Gipfel bei den schottischen Highlanders im späten Mittelalter, als im Gürtel auch eine oder mehrere Pistolen steckten. Sie trugen manchmal ein Breitschwert an der Hüfte, einen dirk (langen Dolch) am Gürtel und einen kleinen Dolch in ihrem Strumpf. Dieser kleine Dolch wurde "Sgian Dubh" (gälisch für "schwarzer Dolch") genannt.

Wie sah ihre Schrift aus?

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Die Kelten schätzten schriftliche Aufzeichnungen nicht besonders. Stattdessen bewahrten sie ihre Geschichte und Kultur durch mündliche Überlieferung, das heißt, sie zeichneten die Vergangenheit in Form von Erzählungen auf. Frühe Beispiele einer keltischen Schrift aus Gallien, die in Europa entdeckt wurden, basierten auf dem Phönizischen Alfabet.

Die Kelten in Irland benutzten ein anderes Alphabet, das vor allem für die gälisch-keltischen Sprachen wie Irisch, Manx und Schottisches Gälisch verwendet wurde. Dieses Alfabet nennt man Ogham. Manchmal wird es auch als "Keltisches Baumalfabet" bezeichnet. Irische Mönche entwickelten es, um Inschriften in Stein schreiben zu können.

Ein Beispiel für die Ogham-Schrift aus dem Buch von Ballymote.

Nach der Christianisierung der Kelten wurde das Ogham-Alphabet nicht mehr verwendet. Stattdessen begannen die Kelten mit lateinischen Buchstaben zu schreiben (vor allem, da die christlichen Schriften alle mit dem lateinischen Alphabet geschrieben waren).

Woran glaubten sie?

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Die Kelten waren Polytheisten, das heißt, sie glaubten an viele verschiedene Götter und Göttinnen. Anders als bei vielen anderen Völkern verehrten verschiedene Gruppen von Kelten jeweils andere Götter. Es gab jedoch auch einige Gemeinsamkeiten. Mutter Erde nannten die Kelten Beira und einige von ihnen glaubten, dass sie die Mutter aller anderen Götter sei.

Viele Kelten, aber nicht alle, beteten in heiligen Grotten zu ihren Göttern.

Eine Boudicca-Statue in der Nähe des Westminster Piers in London

Sind einige von ihnen heute noch berühmt?

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Robert Burns
Ja! Heutzutage werden die britischen Inseln (zusammen mit Irland) - fälschlicherweise - als Hauptheimat der Kelten angesehen. Kelten waren mit Sicherheit weiter verbreitet, als die Römer 43 n. Chr. nach Britannien kamen. Nach 20 Jahren unter römischer Herrschaft starb Prasutagus, das Familienoberhaupt des Icenii-Stammes. Obwohl seine Gattin Boudicca gemäß der Tradition die Führung des Stammes übernehmen sollte, besetzten die Römer das Land der Iceeni und entehrten auf grausame Weise Boudicca und ihre Töchter. Das erzürnte die Iceeni und Boudicca sammelte eine Armee, um die Römer zu bekämpfen und Britannien zu befreien. Sie wurde von vielen anderen keltischen Stämmen unterstützt und hätte es beinahe geschafft, die Herrschaft der Römer zu stürzen. Boudicca wird in England als Nationalheldin verehrt.

Der weltbekannte schottische Dichter Robert Burns war ein Kelte.

Viele berühmte Kelten leben heute. Der berühmte schottische Schauspieler Sean Connery ist stolz auf sein keltisches Erbe.

Als die römischen Legionen aus Britannien abzogen, war Britannien Angriffen schutzlos ausgesetzt. Die Briten riefen germanische Söldner aus den Stämmen der Angeln und der Sachsen ins Land. Diese holten ihre Familien nach und verschmolzen allmählich mit der einheimischen Bevölkerung zu einem neuen Volk.

Was ist von ihnen geblieben?

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Die Kelten sind am Leben und gedeihen! Ein großer Teil der Bevölkerung Europas wird als Nachkommen der Kelten angesehen und in den Ländern Schottland, Irland, Wales und der Bretagne wird heute noch eine keltische Sprache gesprochen. Aber auch die deutsche Sprache kennt viele Begriffe, sowie Erb- und Lehnwörter aus dem Keltischen. Orts- und Flurnamen tragen häufig keltische Bezeichnungen. Des weiteren sehen sich Menschen in der sogenannten diaspora oft als Nachkommen der Kelten. Vor allem Nova Scotia in Kanada ist ein Brennpunkt der modernen "keltischen" Kultur.


  1.  Keltisches Erzbergwerk
  2. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,281644,00.html

Literatur

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Der Text wurde aus dem englischen Projekt [1] übernommen, Autoren siehe dort.

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