Beweisarchiv: Analysis: Konvexe Funktionen und Stetigkeit

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Konvexität und Stetigkeit


Diese beiden Beweise behandeln den Zusammenhang von Konvexität und Stetigkeit von reellwertigen Funktionen auf topologischen Vektorräumen.

Eine schwächere Definition der Konvexität

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Sei   eine reellwertige Funktion auf einer konvexen Teilmenge   eines reellen topologischen Vektorraums. Ist   stetig, so reicht für die Konvexität von   bereits die Bedingung, dass ein beliebiges, aber fixes   mit   existiert, sodass für alle  ,  aus   gilt:

 

Um dies zu sehen, betrachtet man die Menge   aller „guten“  , die durch

 

definiert ist.

Seien nun  . Dann gilt auch  , denn

 

Sein nun   eine beliebige reelle Zahl mit  . Dann lässt sich eine Intervallschachtelung   mit   konstruieren, die gegen   konvergiert: Sei   und   und   mit  .

Sei  .

Ist  , so setzt man  ,  , und es gilt  .

Ist  , so setzt man  ,  , und es gilt  .

  sind ebenfalls aus  , es gilt   und  .

Die so konstruierte Intervallschachtelung konvergiert also gegen  ; wegen der Stetigkeit von   gilt daher  . Da   beliebig gewählt war, folgt also  , und   ist konvex.

Stetigkeit beschränkter konvexer Funktionen in normierten Räumen

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Setzt man für eine Funktion   zusätzlich zur Bedingung, dass für ein fixes   die Beziehung

 

für alle  ,  aus einer konvexen Teilmenge   eines normierten Vektorraums gilt, noch voraus, dass   nach oben beschränkt ist, so folgt daraus bereits die Stetigkeit von   in den inneren Punkten von  . Anschaulich wird dies daraus klar, dass man an einer Unstetigkeitsstelle eine beliebig steile Verbindungsgerade zwischen zwei Funktionswerten ziehen kann, wobei die Funktion zwischen den beiden Werten unterhalb der Verbindungsgeraden und außerhalb der beiden Werte oberhalb der Verbindungsgerade liegen muss. Kann die Verbindungsgerade nun beliebig steil werden, so stößt man irgendwann über die obere Schranke der Funktion.

Formal ist der Beweis allerdings etwas komplizierter. Zunächst beachte man, dass aus den obigen Voraussetzungen für natürliche Zahlen   und

 

folgt, dass

 

bzw.

 

Sei nun   ein beliebiger innerer Punkt von   und

  

eine zur Gänze in   enthaltene offene Kugel um  . Wäre nun   nicht stetig in  , so gäbe es ein  , so dass für jedes   ein   existiert, so dass zwar  , aber  . Sein nun   so gewählt, dass

 

wobei   eine obere Schranke für   sei. Wählt man nun  , so existiert also ein   mit

 ,

aber

 

Angenommen,  . Dann gilt für  

 

Das kann aber nicht sein, da  . Daher liegt   in  , und es muss   gelten.

Sei daher  . Dann gilt für  

 

Das kann aber auch nicht sein, da  . Daher liegt auch   in  , und es muss ebenfalls   gelten.

  muss daher stetig in   sein.