Europa

Einleitung zu Europa
Die Europäische Union

Überblick

Landkarten
Hauptstädte, Sprachen
Europa in Zahlen
Staatliche Strukturen

Anhang

Glossar
Projektdefinition

Ungarn ist ein kleines Land in Mitteleuropa. Es grenzt an Österreich, die Slowakei, die Ukraine, Rumänien, Serbien, Kroatien und Slowenien.

Die Lage Ungarns in Europa.

Die Hauptstadt ist Budapest, das sich aus den beiden inzwischen verschmolzenen Städten Buda und Pest zusammensetzt. Andere große Städte sind Debrecen (Debreczin), Miskolc (Mischkolz), Szeged (Szegedin) oder Pécs (Fünfkirchen).[1] Die Währung ist der Forint.

Ungarn ist u.a. seit 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Die Flagge Ungarns.

Geschichte

Die Vorfahren der Ungarn, die sich selbst Magyaren nennen, stammen wie die mit ihnen verwandten Finnen und Esten aus dem Inneren Asiens. Sie siedeln etwa ab dem 10. Jahrhundert in der Pannonischen Tiefebene. Die Ausbreitung wird erst 955 durch den deutschen König Otto I. (später Kaiser) in der Schlacht auf dem Lechfeld (bei Augsburg) gestoppt.

Im Jahr 1000 wird Ungarn durch István I. (Stephan) als Königreich gegründet. Nach und nach kommen Kroatien und die Slowakei zu Ungarn; zeitweise ist es auch mit Böhmen und Polen in Personalunion verbunden. Im 13. Jahrhundert gibt es Überfälle und Besetzung durch die Mongolen, seit 1396 Angriffe des Osmanischen Reichs. Seit 1526 ist der Habsburger König (siehe Österreich) auch König von Ungarn.

1526 erobern die Türken große Teile des Landes, und es bricht in drei Teile auseinander: das Königreich Ungarn (vor allem Nordwestungarn und Slowakei) als Teil Österreichs, Siebenbürgen als eigener, aber vom Osmanischen Reich abhängiger Staat und Zentralungarn als Teil des Osmanischen Reichs. Nach der Niederlage der Türken vor Wien 1683 verlieren sie große Teile ihrer Macht in Mittel- und Osteuropa; Ungarn wird 1699 als Teil von Österreich wieder vereinigt. Nach mehreren Aufständen gegen die Habsburger (vor allem 1703–1711 und 1848–1849) akzeptiert Österreich die Eigenständigkeit von Ungarn; das Reich heißt ab 1867 Österreich-Ungarn.

 
Das Ende Österreich-Ungarns 1919

Nach dem Ersten Weltkrieg wird Ungarn ein eigener Staat, verliert aber zwei Drittel seines Territoriums an Nachbarländer und neue Staaten. Fast 3,5 Millionen Ungarn werden Minderheiten in Rumänien, der Slowakei und Jugoslawien. Im Zweiten Weltkrieg schließt sich Ungarn den faschistischen Achsenmächten an. 1945 kommt es unter sowjetische Kontrolle. 1956 gibt es eine Revolte gegen die kommunistische Regierung, die allerdings niedergeschlagen wird. 1989 wird Ungarn eine demokratische Republik und spielt eine wichtige Rolle bei der Auflösung des Ostblocks.

Wie auch in den anderen ehemaligen Ostblockstaaten gibt es seitdem ein Hin und Her in der Innenpolitik und Schwierigkeiten bei der wirtschaftlichen Entwicklung. Aber weitgehend unbestritten ist im Lande die Zuwendung zur Europäischen Union, deren Mitglied Ungarn 2004 wird.

Landschaft und Klima

 
Übersichtskarte.

Mit 93.036 km² gehört Ungarn zu den mittelgroßen Ländern. Es umfasst den größten Teil der Pannonischen Tiefebene, die auch Pannonisches Becken oder Karpatenbecken heißt. Dazu gehören die Kleine Ungarische Tiefebene im Nordwesten (im Grenzgebiet zu Österreich und der Slowakei mit sehr fruchtbaren Böden) und die Große Ungarische Tiefebene im größten Teil des Landes („Puszta“) mit dem Mittelteil der Donau und deren Nebenflüssen Theiß (östlich der Donau) und Drau, die auch Grenzfluss zu Kroatien ist. Etwa die Hälfte des Landes liegt tiefer als 120 m und ist überwiegend flach.

Die ungarischen Mittelgebirge erstrecken sich vom Nordosten entlang der Grenze zur Slowakei bis zum Bakonywald nördlich des Plattensees (Balaton) und dem Hügelland an der Grenze zu Slowenien. Außerdem gibt es das Mecsekgebirge im Süden westlich der Donau. Der höchste Berg ist der Kékes mit 1.015 m Höhe. Weil die Gebirge nicht sehr hoch sind, sind sie überwiegend mit Wald bedeckt.

Der größte See ist der Balaton mit 594 km², der zweitgrößte See der Neusiedler See mit 320 km². Dieser gehört zu drei Vierteln zu Österreich; besonders bemerkenswert sind seine geringe Tiefe (max. 1,8 m) und sein Schilfgürtel, der über die Hälfte der Fläche umfasst.

Wegen der Binnenlage und der abschirmenden Wirkung der Gebirge (im Uhrzeigersinn: Alpen, Mittelgebirge und Karpaten, Balkan) hat Ungarn ein relativ trockenes Kontinentalklima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt im Westen durchschnittlich 800 mm, während es im Osten auch weniger als 500 mm sein können.

Bevölkerung

Ungarn hat eine Bevölkerung von ungefähr 10 Millionen. Etwa 92 % sind Ungarn; nach dem Zweiten Weltkrieg gibt es noch Minderheiten von Roma (1,9 %) und Deutschen (0,6 %) sowie kleinere Gruppen von Völkern der Nachbarstaaten. Es wird vor allem die Amtssprache Ungarisch gesprochen. Wegen der gemeinsamen Geschichte ist Deutsch noch verbreitet; andere übliche Sprachen sind unter der jüngeren Generation Englisch und bei den Älteren Russisch.

Der größte Teil der ungarischen Bevölkerung sind katholische Christen (etwa 54 %). Daneben gibt es Protestanten (19 %) und andere christliche Konfessionen (1 %) sowie viele kleine Gruppen. Etwa ein Viertel der Bevölkerung ist nicht religiös oder macht keine Angaben zum Glauben.

Sehenswürdigkeiten

Es gibt viele Dinge in Ungarn zu sehen.

In Budapest ist die Donau die eigentliche Hauptattraktion; sie wird im Stadtgebiet von neun markanten Brücken überspannt. Der Országház ist eines der sensationellsten Parlamentsgebäude in Europa. Gegenüber ist der Reichspalast, der Wohnsitz der früheren Herrscher. In der Nähe auf dem Hősök Tére (Heldenplatz) steht die steinerne Säule des Erzengel Gabriel mit der Krone des heiligen Stephan und einer Flamme als Mahnmal für die Gefallenen. Um die Säule herum gibt es viele Statuen zum Gedenken an berühmte Persönlichkeiten. Sehenswert ist außerdem die Basilika des Heiligen Stephan, des Schutzpatrons Ungarns aus den Jahren 1867 bis 1906. Nicht nur für Kinder interessant ist der Rundgang durch ein Labyrinth unter der Stadt.[2]

Die Stadt Győr ist in Ungarn wegen ihrer Süßigkeiten berühmt. Die Stadt selbst rühmt sich eindrucksvoller Rathaus- sowie Uferspaziergänge entlang der Donau.

Im Landesinneren liegt der berühmte Plattensee (Balaton), ein Liebling sowohl der einheimischen Bevölkerung als auch der Touristen. Als See in einem Binnenland mit oft sehr seichtem Strand ist er ein beliebtes Urlaubsziel. Der Balaton ist 79 km lang und bis zu 12,7 km breit. Die am Seeufer liegende Städte Siofok und Balatonfüryed sind populäre Reiseergänzungen. Eine kulturelle Hauptanziehungskraft am See ist die Halbinsel von Tihany mit einer mittelalterlichen Abtei, einem religiösen Zentrum. Heute ist dort das Mausoleum von Károly IV., dem letzten König Ungarns.

Wikipedia hat einen Artikel zum Thema:

Siehe auch

Mit Hilfe von Wikipedia gibt es weitere Informationen über Ungarn, beispielsweise:

Zur Geschichte
Interessant für Budapest-Touristen

Hinweise

  1. Wegen der langen gemeinsamen Geschichte von Deutschen und Ungarn und wegen des deutschen Teils der Bevölkerung gibt es für sehr viele ungarische Ortsnamen auch deutsche Bezeichnungen. Anders als für Polen, Tschechien oder auch Rumänien werden für Ungarn die deutschen Bezeichnungen nur noch selten benutzt – vor allem dann, wenn die Aussprache des ungarischen Namens unbekannt ist.
    Siehe auch die Liste deutscher Bezeichnungen ungarischer Orte.
  2. Labyrinth Burgviertel