Europa

Einleitung zu Europa
Die Europäische Union

Überblick

Landkarten
Hauptstädte, Sprachen
Europa in Zahlen
Staatliche Strukturen

Anhang

Glossar
Projektdefinition

Frankreich ist nach Russland und der Ukraine das drittgrößte Land Europas. Es liegt im Westen Europas und grenzt an Andorra, Spanien, Monaco, Italien, die Schweiz, Deutschland, Luxemburg und Belgien und hat eine lange Küste zum Atlantischen Ozean sowie zum Mittelmeer. Außerdem ist es durch den Eurotunnel mit dem Vereinigten Königreich verbunden.

Die Lage Frankreichs innerhalb Europas.

Die Hauptstadt ist Paris. Andere große Städte sind Marseille, Lyon, Toulouse oder Nizza. Frankreichs Währung ist der Euro.

Es ist u.a. Mitglied der Europäischen Union und der NATO.

Neben dem Territorium in Europa gehören zu Frankreich Überseegebiete in der Karibik, Südamerika, vor der Küste Nordamerikas, im Indischen Ozean und in Ozeanien. Diese Gebiete sind ebenfalls im französischen Parlament vertreten. Ein Teil der Überseegebiete ist Mitglied der EU und zahlt mit Euro. Ein anderer Teil ist nicht EU-Mitglied; in den pazifischen Überseegebieten wird mit dem CFP-Franc bezahlt.

Die französische Flagge „Trikolore“.

Geschichte

Zur Zeit von Christi Geburt bewohnten keltische Stämme das Gebiet des heutigen Frankreichs. Es gehörte seit den Eroberungen durch Julius Caesar (58–51 v. Chr.) als „Gallien“ zum Römischen Reich. Viele Städte und Bauwerke stammen aus dieser Zeit; auch die Sprache der Römer, das Latein, hinterließ große Spuren in der französischen Sprache.

Während der Völkerwanderung drangen germanische Stämme aus dem Gebiet östlich des Rheins immer weiter nach Süden und Westen vor und verdrängten Kelten und Römer. Ab dem 6. Jahrhundert bildeten die Franken, ein germanischer Stamm, ein neues Reich und bauten es aus, bis Karl der Große sich unter dem Schutz des Papstes im Jahr 800 zum Römischen Kaiser krönte. Nach seinem Tod zerfiel das Reich und wurde unter seinen Nachkommen aufgeteilt; dabei entstanden die Reiche Karls des Kahlen (Frankreich), König Lothars (Lothringen) und Ludwig des Deutschen.

 
Frankreich von 1552 bis 1798

Mittelalter und Neuzeit

Im Mittelalter führten die französischen Könige viele Kriege; zeitweise gehörte die Hälfte des Landes den englischen Königen. Erst nach dem 100-jährigen Krieg mit England (1337–1453) kann Frankreich als dauerhaftes, festes Königreich angesehen werden. Seit König Ludwig XIV. (1643–1715, dem „Sonnenkönig“) hat Frankreich ungefähr die gleiche Ausdehnung wie heute. In dieser Zeit, dem Zeitalter des Absolutismus, wurde Französisch die vorherrschende Sprache in Europa beim Adel und der Wissenschaft; so soll der preußische König Friedrich II. „Der Große“ (1740–1786) besser Französisch gesprochen und geschrieben haben als Deutsch.

Die Zeit der Revolution

Im Zuge der Französischen Revolution 1789 wurde die Monarchie gestürzt; der Ruf des Volkes lautete: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ (Liberté, Égalité, Fraternité). Es folgten Jahre des Umbruchs mit einer neuen Staatsordnung, Terror durch Revolutionsgarden und einer republikanischen Regierung. Etwa seit 1796 war Napoleon Bonaparte militärischer Führer der Regierung, ab 1799 auch politischer Führer als „Erster Konsul“ und ab 1804 als „Kaiser der Franzosen“. Napoleon brachte mit vielen Kriegen große Teile Europas unter seine Macht, bis er 1812/13 im Feldzug gegen Russland scheiterte und von einer Streitmacht u.a. aus Russland, Preußen, England und Österreich besiegt wurde. 1815 musste er endgültig abdanken und wurde nach St. Helena verbannt (einer Insel vor Afrika), wo er 1821 starb.

1815 beschloss der Wiener Kongress als Versammlung der europäischen Monarchen eine neue Gliederung Europas. Die Errungenschaften der Revolution mit Beteiligung des Volkes wurden wieder beseitigt; die Erben der früheren Könige erhielten die Macht zurück. Daraufhin kam es wiederholt zu „kleineren Revolutionen“, zur Republik und zur Wahl eines Königs durch das Volk. Seit 1870 ist Frankreich endgültig eine Republik.

Frankreich und der Erste Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg stand Frankreich zusammen mit England und Russland gegen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien. Zu Beginn des Krieges überfiel Deutschland Belgien, um schnell nach Frankreich einmarschieren zu können. Dadurch fand ein großer Teil des Krieges in Frankreich statt; trotz langer Materialschlachten mit vielen Verlusten (jeweils etwa 1,5 Millionen Tote auf beiden Seiten) gab es keine militärische Entscheidung. Aber die Kosten des Krieges überforderten die Länder (vor allem Deutschland, das in der Mitte Europas fast nur von Feinden umgeben war), was schließlich zum Ende des Krieges 1918 führte. Frankreich forderte große Entschädigungen von Deutschland und besetzte zeitweise das Saarland, das Ruhrgebiet und große Teile des Deutschen Reichs westlich des Rheins.

Zweiter Weltkrieg und Europäische Einigung

Im Zweiten Weltkrieg wurde Frankreich nach einem „Blitzkrieg“ 1940 fast völlig von Deutschland besetzt. Während die französische Regierung im nicht-besetzten Teil mit den Deutschen zusammenarbeitete, versuchten Teile der Bevölkerung, sich gegen die Besatzer zu wehren (die Widerstandsbewegung „Résistance“). Aber erst nach dem Kriegseintritt der USA und der Invasion an der Normandie (6. Juni 1944) kam es zur Befreiung Frankreichs von den deutschen Truppen.

 
Konrad Adenauer und Charles de Gaulle (1963)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Frankreich an der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen beteiligt. Wie auch bei anderen Kolonialmächten errangen Frankreichs Kolonien die Selbständigkeit – teilweise nach Unabhängigkeitskriegen (Algerien, Indochina). Manche Kolonien wurden nach Volksabstimmungen „normale“ Teile Frankreichs (siehe oben in der Einleitung).

Innerhalb Europas versuchten (anders als in den vergangenen Jahrhunderten) immer mehr Politiker, zwischen Frankreich und Deutschland eine Verständigung zu erreichen und innerhalb Europas zusammenzuarbeiten. So entstanden die Europäische Union sowie die Deutsch-Französische Freundschaft, die 1963 von Staatspräsident de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer per Vertrag besiegelt wurde.

Landschaft und Klima

 
Übersichtskarte

Frankreich ist 547.030 km² groß. Es liegt im Westen und Norden am Atlantischen Ozean und Ärmelkanal sowie im Süden am Mittelmeer. Insgesamt hat es eine Küstenlänge von 3.427 km.

Frankreich ist größtenteils sehr eben entlang der großen Flüsse, die in den Atlantik fließen; von Nord nach Süd sind dies: Seine mit dem wichtigen Nebenfluss Marne, Loire, Garonne. Weitere große Flüsse sind der Rhein an der Grenze zu Deutschland sowie die Rhône (mit dem wichtigen Nebenfluss Saône), die aus der Schweiz kommt und mit einem großen Delta ins Mittelmeer fließt.

Im Süden und Osten gibt es Bergland: Mittelgebirge nahe Belgien, Luxemburg und Deutschland, die Alpen an den Grenzen zur Schweiz und zu Italien, das Zentralmassiv in einem großen Teil Mittel- und Südfrankreichs (mit Bergen bis zu 1.886 m Höhe) und die Pyrenäen im westlichen Süden. Der Montblanc in den Alpen (4.810 m) ist der höchste Berg Frankreichs und nach dem Elbrus der zweithöchste Europas. Die Pyrenäen (mit vielen Bergen über 3.000 m Höhe) trennen Andorra und Spanien von Frankreich.

Frankreich gehört zur gemäßigten Klimazone und hat überwiegend mildes Klima. Es lassen sich mehrere Zonen unterscheiden: Der Nordwesten ist ozeanisch geprägt mit jährlichen Niederschlagsmengen bis zu 1000 mm und mehr. Es herrschen Westwinde vor, die Winter sind mild und oft schneefrei; die Sommer sind relativ kühl und feucht. Der Nordosten weist wesentlich kontinentalere Züge auf mit teilweise sehr kalten Wintern. Die Flusstäler von Rhein und Mosel eignen sich dagegen bereits zum Weinbau.

Zentralfrankreich mit dem Pariser Becken und dem Loiretal ist insgesamt relativ niederschlagsarm. Deutlich kühler und feuchter ist das Klima im Zentralmassiv. Im Südwesten herrscht Atlantikklima vor, das insgesamt feucht, aber bereits relativ warm und sonnig ist. Im Mittelmeerraum im Südosten treten im Sommer immer wieder Dürren und Waldbrände auf.

Bevölkerung

In Frankreich leben etwa 62,8 Millionen Menschen. Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung 2006 betrug 5,8 %, also etwa 3,6 Millionen, sowie 4,3 % (etwa 2,7 Mio.) Franzosen, die im Ausland geboren sind und die französische Staatsbürgerschaft bekommen haben. Heute sind die größten Gruppen von Ausländern nordafrikanischen Ursprungs (Algerier, Marokkaner, Tunesier). Die Mehrzahl davon wohnt im Südosten Frankreichs sowie im Großraum Paris.

Die meisten Einwohner sprechen Französisch als Muttersprache; es ist die einzige Amtssprache. Daneben gibt es Regionalsprachen, u.a. Deutsch, Katalanisch, Bretonisch, Korsisch, Baskisch, Okzitanisch und Flämisch. Viele der Ausländer in Frankreich benutzen ihre Herkunftssprachen weiterhin.

Historisch war Frankreich lange Zeit ein katholisch dominierter Staat. Im Zuge der Revolution und der Entwicklung zur Republik gab es zunehmende Ablehnung der Kirche; seit 1905 gibt es eine feste Trennung zwischen Kirche und Staat. In einer Umfrage einer Zeitung vor ein paar Jahren bezeichneten sich 51 % der Franzosen als katholisch und etwa 9 % als Muslime; 31 % erklärten, keiner Religion anzugehören.

Staatliche Struktur

Staatsoberhaupt ist der Präsident mit einer Amtszeit von sieben Jahren. Er ist das höchste Staatsorgan: er sichert die Einhaltung der Verfassung, das Funktionieren der öffentlichen Verwaltung und den Staat überhaupt. Vor allem für die Außen- und Sicherheitspolitik hat er entscheidende Macht. Er wird vom Volk gewählt.

Der Präsident leitet seine staatliche Autorität an den Premierminister und die Regierung weiter, wobei die Regierung die Richtlinien des Präsidenten umzusetzen hat. Der Präsident ernennt einen Premierminister und auf dessen Vorschlag die Regierungsmitglieder. Anschließend hängt die Regierung vom Vertrauen des Parlaments ab.

 
Regionen und Départements in Frankreich

Das Parlament besteht aus zwei Kammern. Die Nationalversammlung hat 577 Abgeordnete, die direkt auf fünf Jahre gewählt werden. Der Senat hat 346 Mitglieder; diese werden durch Vertreter der Regionen und Départements auf sechs Jahre gewählt. Das Parlament beschließt Gesetze und kontrolliert die Regierung; die Nationalversammlung kann sie auch stürzen.

Frankreich galt früher als Muster eines zentralisierten Staates: Präsident und Regierung bestimmten alles Wichtige; die regionalen Volksvertreter durften nur ausführen, was zentral vorgegeben wird. Erst seit der Verfassungsreform von 1982/83 haben die 26 Regionen eigene Zuständigkeit für die Wirtschaft und die Schulen und finanzieren sich auch über eigene Steuern; jede Region wählt einen Regionalrat, der wiederum einen Präsidenten wählt. Die Regionen sind in insgesamt 100 Départements unterteilt, die sich u.a. um Sozialwesen und Gesundheit, Kultur und Sport kümmern; sie wählen einen Generalrat, aber Erster Mann im Département ist der vom Staatspräsidenten ernannte Präfekt.

Sehenswürdigkeiten

Frankreich wird als das beliebteste Reiseziel für Touristen weltweit angesehen. Wohl eines der berühmtesten Bauwerke in Paris ist der Eiffelturm (über 300 Meter hoch). Andere Sehenswürdigkeiten in und um Paris sind Unmengen von Museen (u.a. Louvre und Centre Pompidou), Schloss Versailles, Disneyland Resort Paris und die Kirche Notre-Dame.

Viele andere Städte und Regionen bieten ebenfalls kulturelle oder sportliche Ziele, sehenswerte Bauten oder landschaftliche Ziele. Unter anderem kann man auf vielen Kanälen „Ferien auf dem Boot“ machen. Die folgende Aufstellung ist überhaupt nicht vollständig, die Reihenfolge ist ziemlich zufällig:

Wikipedia hat einen Artikel zum Thema:

Siehe auch

Über Wikipedia gibt es viele weitere Artikel zu Frankreich, beispielsweise: