Umgangsformen: Straßenverkehr

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Souveränes Verkehrsverhalten (als Autofahrer) ist es, nicht auf seinem Vorrecht zu bestehen, mit Fehlern Anderer zu rechnen und anderen Verkehrsteilnehmern zu helfen. Wichtige, aber leider viel zu selten richtig eingesetzte Hilfsmittel sind Blickkontakt, Handzeichen und Blinken. Viele der im Folgenden aufgeführten Verhaltensweisen sind nicht nur höflich, sondern sogar von der Straßenverkehrsordnung vorgeschrieben!

Fußgängerüberweg Bearbeiten

 

Wenn ein Fußgänger an einem Fußgängerüberweg steht, müssen Autofahrer und Radfahrer(!) anhalten und ihm das Überqueren der Fahrbahn ermöglichen. Dies gilt auch, wenn der Fußgänger auf der anderen Straßenseite steht und selbst dann, wenn der Fußgängerüberweg durch eine Verkehrsinsel zweigeteilt ist. Falsch ist es, zu winken, denn Fußgänger laufen dann oftmals über die Straße, ohne auf den Verkehr in der anderen Fahrtrichtung zu achten. Deshalb nur anhalten und Blickkontakt aufbauen. Der Fußgänger wird dann von ganz alleine auch auf den Verkehr der Gegenrichtung achten. Warten Sie, bis der Fußgänger die andere Straßenseite sicher erreicht hat, besonders kleine Kinder könnten plötzlich umdrehen und zurück rennen.

Kreuzungen freihalten Bearbeiten

Staut sich der Verkehr, hält man Zebrastreifen und Kreuzungsbereiche frei, indem man nicht auf den Vordermann auffährt, sondern einen größeren Abstand einhält. Dadurch können Fußgänger die Straße weiterhin überqueren und Abbieger aus dem Gegenverkehr in eine Seitenstraße einfahren, ohne dass sich der Verkehr auch auf der Gegenspur staut. Die Missachtung dieser simplen Regel führt Tag für Tag zu zahllosen innerstädtischen Staus.

Blinken Bearbeiten

 

Blinken Sie reichlich und richtig! Biegen Sie ab, blinken Sie. Blinken Sie auch, wenn Sie dabei dem Verlauf der Vorfahrtsstraße folgen! Wechseln Sie die Fahrbahn, blinken Sie. Blinken Sie auch, wenn ihre Fahrbahn mit einer anderen zusammengeführt wird! Fahren Sie in eine Parklücke ein oder aus einer aus, blinken sie. Blinken Sie auch, wenn Sie nur kurz am Straßenrand anhalten! Blinken Sie nicht, wenn Sie in einen Kreisverkehr einfahren oder darin weiter fahren. Blinken Sie auf jeden Fall, wenn Sie den Kreisverkehr verlassen!

Halteverbot Bearbeiten

 

Halten Sie niemals im absoluten Halteverbot! Diese Schilder dienen nicht der Schikane, sondern dem Freihalten wichtiger Verkehrswege. Halten Sie hier, blockieren Sie einen lebensrettenden Fluchtweg, eine Krankenhaus- oder Feuerwehreinfahrt oder andere Parkeinfahrten. Halten Sie auch dann nicht, wenn Sie nichts davon sehen. Sie blockieren dann die Durchfahrt für den Linienbus oder den regelmäßigen LKW-Verkehr und provozieren kilometerlange Staus. Halten Sie auch nicht nur kurz, das Schild heißt absolutes Halteverbot. Halten Sie niemals mit Warnblinker, die Polizei hat dafür nicht einmal ein müdes Lächeln übrig!

Licht Bearbeiten

Das normale Abblendlicht ist dazu da, dass Sie gesehen werden. Genieren Sie sich nicht, häufig Gebrauch davon zu machen. Dunkelheit, Morgen- und Abenddämmerung, Nebel, Regen, Schneefall und andere Sichtbehinderungen verpflichten Sie, das Licht umgehend einzuschalten! Viele Automobilclubs befürworten es, überhaupt immer mit Licht zu fahren (Tagsüber reicht natürlich das Tagfahrlicht, wenn vorhanden). Dieses für Motorradfahrer vorgeschriebene Vorgehen wurde für Kraftwagen bisher zwar noch nicht in ein Gesetz gegossen, wird aber vom Verkehrsministerium ausdrücklich empfohlen. Sie reduzieren damit die Unfallgefahr erheblich.

Lärmbelästigung Bearbeiten

Nicht zu empfehlen ist es, mit laut aufgedrehter Stereoanlage und heruntergekurbelten Scheiben durch die Gegend zu düsen. Sie glauben, die Passanten mit Ihrer topmodernen Anlage zu beeindrucken? Sie täuschen sich. Man macht sich höchstens über Ihr rüpelhaftes Benehmen oder Ihre geschmacklose Musik lustig.

Geben Sie nicht übermäßig Gas. Ihr Motor ist dabei um ein Vielfaches lauter als bei moderater Fahrweise.

Energiesparfahrweise Bearbeiten

Sie haben damals in der Fahrschule gelernt, dass man 30 im zweiten und 50 im dritten Gang fährt? Vergessen Sie es! Schalten Sie so hoch wie möglich, für 30 km/h mindestens in den dritten, für 50 km/h gleich in den fünften Gang. Für damalige Motoren wäre das ein Todesurteil gewesen, aber moderne Maschinen ticken anders. Ihr Wagen wird Ihnen diese Fahrweise nicht nur mit deutlich niedrigerem Lärmpegel, sondern auch mit deutlich reduziertem Kraftstoffverbrauch danken.

Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen wollen, belegen Sie einen Kurs für energiesparende Fahrweise in einer Fahrschule. Häufig werden solche Kurse sogar vom Arbeitgeber übernommen oder bezuschusst.

Helfen Sie! Bearbeiten

 

Helfen Sie anderen Autofahrern, die einen Fehler machen, statt rücksichtslos auf ihrem Recht zu beharren und einen Unfall zu provozieren. Wenn Sie an eine Kreuzung mit kürzlich geänderter Vorfahrt gelangen, rechnen Sie damit, dass andere Verkehrsteilnehmer diese Änderung noch nicht wahrgenommen haben und Ihnen möglicherweise die Vorfahrt nehmen. Bremsen Sie, hupen Sie, schimpfen Sie, aber fahren Sie nicht rücksichtlos weiter!

Helfen Sie Abbiegern und Fahrbahnwechslern, sich in Ihre Spur einzuordnen. Nehmen Sie Blickkontakt auf und winken Sie. Wenn Sie besonders mutig sind, schenken Sie dabei ein Lächeln. Ein weiteres Auto vor Ihnen in der Schlange wird Ihre Weiterfahrt nur um Sekundenbruchteile verzögern. Dem anderen Fahrer aber haben Sie mit dieser kleinen Hilfestellung das Leben ungemein erleichtert. Vielleicht haben Sie sogar geholfen, Vorurteile gegen Ihre Automarke oder Ihren Zulassungsbezirk abzubauen.

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