Umgangsformen: Familienfeste
Allgemeines
BearbeitenBei Familienfesten begegnen sich oft Familienmitglieder, die sich selten sehen. Man sollte also keine entfernten Verwandten mit Küssen überhäufen oder ihnen ohne Vorwarnung um den Hals fallen. Sollten einem die Gesprächsthemen ausgehen, dann ist es immer eine gute Idee, zu fragen, womit sich derjenige in letzter Zeit beschäftigt hat, z. B. bekannte Hobbies, Studium etc.
Nach Beziehungen sollte nicht gefragt werden, wenn man sich lange nicht gesehen hat, falls ein Partner nicht freiwillig erwähnt wird, damit der Gesprächspartner nicht gezwungen ist, von einer Trennung zu berichten, die er lieber für sich behalten hätte. Auch Erörterungen wie „ach, warum denn, der war doch so nett!“ ziehen die Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden auf ein persönliches Thema, das der Gesprächspartner in diesem Rahmen wohl nicht erörtern möchte.
Es ist überaus unangebracht, festzustellen, dass jemand z. B. zugenommen oder „riesig geworden“ ist. Auch im Scherz kann man andere sehr brüskieren, Verwandtschaft hin oder her. Auch zotige Bemerkungen Jugendlichen gegenüber, z. B. über Barthaare oder vermehrte Oberweite sind taktlos und könnten denjenigen sehr blamieren. Sprechen Sie auch nicht über sehr persönliche Themen wie z. B. Krankheiten, wenn Sie ansonsten nicht viel Kontakt haben.
Ist man zum Familienfest eines Freundes mit eingeladen, so bringt man auf jeden Fall Blumen für die Gastgeberin mit. Es dürfen auf keinen Fall Lilien sein, da sie in geschlossenen Räumen sehr aufdringlich duften können und hauptsächlich mit Beerdigungen in Verbindung gebracht werden. Es ist auch angebracht, den Eltern z. B. zur Konfirmation ihres Kindes zu gratulieren. Betreiben Sie höfliche Konversation und bedanken Sie sich auf jeden Fall für die Einladung. Begrüßen Sie zuerst die Gastgeberin, dann den Gastgeber bzw. den Ehrengast.
Hochzeit
BearbeitenBei einer Hochzeit trägt ein weiblicher Gast niemals ein weißes Kleid und möglichst kein längeres Kleid als die Braut. Überzeugen Sie also ggf. eine Freundin (die Braut), nicht im Minirock zu heiraten. Bei einer kirchlichen Trauung kein schulterfreies Kleid tragen und die Knie bedeckt halten.
Für Männer gilt, dass der Bräutigam der am besten angezogene Mann sein muss. Trägt dieser beispielsweise einen dunklen Anzug, so wäre es für männliche Gäste unpassend, im Stresemann oder Cutaway zu erscheinen.