Gitarre: Tonart mittels Skalen bestimmen

To-Do:

Dieser Workshop ist in einem Gitarrenforum entstanden, und muss korrekturgelesen werden, stilistisch noch überarbeitet und nachformatiert werden. Ebenfalls auf Fehler überprüft werden.

Tonart mittels Dur- und Mollskalen bestimmen

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In diesem Tutorial lernst du, wie man mithilfe der gerade gelernten 5 CAGED-Skalen in Dur- und Moll die Tonart eines unbekannten Stückes bestimmen kann.

Diese Methode hilft dir da weiter, wo du mit einfachem Ausprobieren von ein paar Akkorden - was man immer zuerst probieren sollte - nicht weiterkommst.

Diese Skala lässt sich wie ein Barré-Akkord quer über das ganze Griffbrett verschieben.

 

Richte dein Augenmerk mal auf die hellen Karos. Sie heben das Karré bzw. die Halbtonschritte hervor, die es bei einer unbekannten Tonart zu suchen gilt.

 

Diese Karrés gehören entweder zum ersten Fingersatz

 

oder zum zweiten Fingersatz

 

Höre dir das Stück an. Probiere dann irgendwelche Töne aus. Merke dir die passenden Töne und meide die unpassenden, einfach durch Versuch und Irrtum. Mache dies solange, bis du förmlich in einen der bekannten Fingersätze einrastet.

Falls du keinen Halbtonschritt findest, rücke einfach einen Bund vor oder zurück oder gehe mal eine Saitenlage rauf oder runter. Wiederhole dies so lange, bis du einen der beiden Fingersätze gefunden hat.

Wenn du auf einer Saite einen der Fingersätze gefunden hat,

|-Z-|-M-|---|-K-|

oder

|-Z-|---|-R-|-K-|

so befindet sich der nächste Fingersatz, der genau so aussieht meist eine Saitenlage drüber oder drunter.

 

Solltest du einen Halbtonschritt oben auf der tiefen E-Saite gefunden haben und es geht nach oben nicht weiter, so wechsele einfach auf die untere hohe E-Saite, und es klappt. Sollte es unten auf der hohen E-Saite nach unten nicht mehr weiter gehen, so wechsele auf die obere E-Saite, und es klappt.

Zwischen der G- und der H-Saite beachtest du natürlich auch den Lagewechsel.

 

Finde die '1'

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Hat du einen der oben genannten Fingersätze gefunden, dann bestimme den Grundton der zugrundeliegenden Durtonleiter.

Von dir als Gitarrist aus gesehen ist es auf dem Griffbrett der Ton rechts oben. (Auf dem Diagramm, dass ja auf dem Kopf steht, rechts unten)

Sobald du die 1 gefunden hast, bestimmst du diesen Ton einfach durch Abzählen. In den meisten Fällen bist du mit deiner Aufgabe d fertig.

Weitere hilfreiche Informationen zum Thema Noten lokalisieren findest du im Rockdiplom beim Note-Location Workshop.

Welche weiteren Töne und Akkorde noch zu der Tonleiter gehören kannst du jetzt mit dem Quintenzirkel bestimmen. Dieses wurden bereits an einem praktischen Beispiel im Balladendiplom bei der Lektion Akkorde heraushören näher beschrieben.

Moll und Kirchentonarten

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Sollte jetzt eine Molltonleiter oder eine Kirchentonart vorliegen, gehe einfach wie ein Notenleser vor, so wie es bei den vorherigen Lektionen gezeigt wurde.

Zuerst sieht der Notenleser die Vorzeichen und ermittelt die zugrundeliegende Durtonart, so wie wir gerade mit dem Karré bzw. mit den Halbtonschritten den Grundton der Durtonart bestimmt haben.

Erst im zweiten Schritt überprüfen wir anhand der Intervalle bzw. Akkorde, ob eine parallele Molltonart oder eine Kirchentonarten vorliegt. Da diese Tonarten aber das gleiche (oder bei Molltonarten weitestgehend das gleiche) Tonmaterial wie die zugrundeliegende Dur-Tonart haben, werden bei den entsprechenden Kirchentonarten die gleichen Akkorde der gefundenen Durtonleiter verwendet. Lediglich die Reihenfolge und die Auswahl der 6 (bis 7) Akkorde ändert sich. Hast du tatsächlich das tonale Zentrum gefunden, muss lediglich die Intervalle der gefundenen Dur-Tonart abzählen, um den Grundton der Kirchentonleiter zu finden.

Die Sexten (6) einer Durtonleiter ist gleichzeitig der Grundton der parallelen Molltonart.

Die Sekunde (2) einer Durtonleiter ist gleichzeitig der Grundton des dorischen Modus.

Die Quinte (5) einer Durtonleiter ist gleichzeitig der Grundton des mixolydischen Modus.

Das sind die vier Modi, die dir am ehesten begegnen werden. • 1 = ionisch = Dur • 2 = dorisch • 5 = mixolydisch • 6 = äolisch = natürliches Moll

Alle Besonderheiten von Kirchentonarten, insbesondere des phrygischen (3), des lydischen (4) und des lokrischen (7) Modus muss an gegebener Stelle noch einmal erörtert werden, doch die grundsätzliche Methode, wie man die Tonart findet, funktioniert genau nach dem gleichen Schema.

  1. Suche die kleinen Sekunden,
  2. finde heraus, wo der Grundton (1) der Dur-Tonleiter ist,
  3. und von diesem Ton aus bestimme den Grundton der Moll-Tonart (6) oder den der anderen Kirchentonarten.

Ob es sich letztlich um die Dur-Tonart oder die parallele Molltonart oder gar um eine Kirchentonart handelt, findet man durch Versuch und Irrtum raus. Oft hört man es auch, ob es sich um Dur- oder Moll handelt. Oder man versucht die Akkorde herauszuhören, und bestimmt darüber die tatsächliche Tonart.

Mit der Methode bekommt man zu 85% bis 95% aller Rock-, Pop-, Folksongs und Schlager bestimmt. (Also die meisten von den 2000 Liedern, die man in den fünf Bänden von "Das Ding" findet) bestimmt. Der Rest fällt dann auf Blues, Jazz oder irgendwas exotisches.

Wenn du dir eine Musik-Show anschaust, oder Radio hörst, und du merkst, dass es ein Stück in Dur oder einem einfachen Moll ist (jazzige Sachen und Blues überspringen wir vorerst) schnappe dir deine Gitarre und versuche die zugrunde liegende Durtonart zu finden.

Sobald du dir sicher bist, versuche über das gerade gespielte Stück frei zu improvisieren. Carsting-Shows haben oftmals den Vorteil zu dass die Tonarten von Interpret zu Interpret vom bekannten Original abweichen kann.