Gitarre: Tonart mittels Skalen bestimmen


To-Do:

Dieser Workshop ist in einem Gitarrenforum entstanden, und muss korrekturgelesen werden, stilistisch noch überarbeitet und nachformatiert werden. Ebenfalls auf Fehler überprüft werden.

Tonart mittels Dur- und Mollskalen bestimmen Bearbeiten

In diesem Tutorial lernst du, wie man mithilfe der gerade gelernten 5 CAGED-Skalen in Dur- und Moll die Tonart eines unbekannten Stückes bestimmen kann.

Diese Methode hilft dir da weiter, wo du mit einfachem Ausprobieren von ein paar einfachen Akkorden - was man immer zuerst probieren sollte - einfach nicht weiterkommst. Es ist eine recht sichere Methode eine Tonart nur durch Zuhören und Ausprobieren zu bestimmen. Sie klappt sowohl bei Stücken in Dur, als auch von diesem abgeleitetes Moll. Selbst bei Kirchentonarten lässt sich die zugrundeliegende Dur-Tonart mit der gleichen Methode bestimmen, obgleich du dich mit den Besonderheiten von Moll und Kirchentonarten noch einmal genauer auseinandersetzen solltest.

Um eine Tonart zu bestimmen, wendest du das an, was du gerade bei den 5 CAGED-Skalen gelernt hast.

Nochmal ein kurzer Überblick

Eine Dur-Tonleiter kannst du über das ganze Griffbrett spielen

 

Diese Skala kann man in kleinere Häppchen einteilen, die man leichter spielen kann. Es gibt nur 5 CAGED-Skalen, die man früher oder später auswendig spielen sollte.

Kurzer Überblick über die 5 CAGED-Skalen
 

Auf die Bedeutung der Grafiken möchte ich hier nicht nochmal eingehen, denn diese wurden in den vorangegangenen Lektionen genauer erläutert. Du siehst hier noch einmal, wie man die Skala von oben in kleinere sinnvolle Abschnitte einteilt.

Das sich jede der 5 Skalen auch 5 Akkordtypen zuordnen lassen wurde ebenfalls in den vorangegangenen Lektionen erklärt, braucht uns für dieses Tutorial aber nicht weiter zu interessieren. Richte dein Augenmerk aber nochmal auf die kleinen blauen Quadrate, die die 7,1,4.3 einrahmen, und die wir nutzten, um von einer Skalenform in die nächste zu Sliden. Diese brauchen wir für unser Tutorial.

Diese blauen Quadrate gehören nämlich zu einem Fingersatz.

Entweder zum ersten Fingersatz

 

oder zum zweiten Fingersatz

 

Diese Fingersätze findet man einfach, indem man wild irgendwelche Töne ausprobiert, und dann sich die passenden Töne merkt, und die unpassenden meidet. Dieses macht man einfach durch Versuch und Irrtum. Dazu rückt man evtl. die Saiten rauf oder runter, rückt vor oder zurück, bis man förmlich in einen der bekannten Fingersätze "einrastet".


Es kann sein, dass Anfangs kein Ton zu passen scheint. Dann gehe einfach mal einen Bund weiter vor oder zurück oder gehe mal eine Saitenlage rauf oder runter. Mache das so lange, bis du einen der beiden Fingersätze gefunden hat.


Wenn man auf einer Saite einen der Fingersätze gefunden hat,

|-Z-|-M-|---|-K-|

oder

|-Z-|---|-R-|-K-|

so befindet sich der nächste Fingersatz, der genau so aussieht meist eine Saitenlage drüber oder drunter.

 

Sollte man den Fingersatz oben auf der tiefen E-Saite gefunden haben und man kommt nach oben nicht weiter, so wechsele man einfach auf die untere hohe E-Saite, und es klappt. Sollte es unten auf der hohen E-Saite nach unten nicht mehr weiter gehen, so wechselt man einfach auf die obere E-Saite, und es klappt.

Zur Erinnerung noch einmal das Problem zwischen der G- und H-Saite

Das System klappt fast zwischen allen Saiten, außer zwischen der G- und der H-Saite. Wenn du dich an das Stimmen mit den Bünden erinnerst, so wurden alle Saiten im 5. Bund überprüft, nur von der G- zur H-Saite im vierten Bund.
Aus diesem Grund sehen dort sehen die Fingersätze verschoben aus

 

Diese Verschiebung zwischen der G- und H-Saite wird dir bei allen Skalen, die du lernen wirst, begegnen. Sobald du aber das das Prinzip mal verstanden hat, wird auch der Übergang zwischen der G- und H-Saite kein Problem mehr sein.
Kontroliere doch einfach mal, ob du hier auf der Grafik einige der oben genannten Fingersätze wiederfindest. Du wirst sehen, es gibt mehrere Möglichkeiten.

Nochmals zur Überprüfung
 

Finde die Halbtonschritte Bearbeiten

 

Hat man einen der oben genannten Fingersätze gefunden, dann findet man auch das Karree (links oder rechts im Fingersatz)

Der Abstand zwischen einem Ton zum nächsten, wo man einen Bund überspringen muss, nennt man einen Ganztonschritt. Wenn zwischen den beiden Tönen kein Bund mehr frei ist, dann nennt man das einen Halbtonschritt. Für unsere Suche interessieren uns besonders die Halbtonschritte, die meist in einem Quadrat angeordnet sind (bis eben zwischen der G- und H-Saite, wo alles um einen Bund verschoben ist. Siehe Grafik!)

Finde die "1"

Sobald du das Karree gefunden hast, dann hat man auch die 1 gefunden, und damit hat man den Grundton der Dur-Tonleiter. Von dir als Gitarrist aus gesehen ist es der Ton rechts oben. (Auf dem Diagramm, dass ja auf dem Kopf steht, rechts unten)

Bestimme die "1"

Sobald du die 1 gefunden hast, bestimmst du diesen Ton einfach durch Abzählen. Damit hast du den Grundton der Dur-Tonleiter (und damit den Namen der Dur-Tonleiter) gefunden und bist in den meisten Fällen mit deiner Aufgabe fertig.

Weitere hilfreiche Informationen zum Thema Noten lokalisieren findest du im Rockdiplom beim Note-Location Workshop.

Welche weiteren Töne und Akkorde noch zu der Tonleiter gehören kann man mit dem Quintenzirkel bestimmen. Dieses wurden bereits an einem praktischen Beispiel im Balladendiplom bei der Lektion Akkorde heraushören näher beschrieben.

Moll und Kirchentonarten Bearbeiten

Eigentlich geht man dabei wie ein Notenleser vor zuerst sieht man anhand der Vorzeichen die Durtonart. Im zweiten Schritt überprüft man anhand der Intervalle bzw. Akkorde, ob eine parallele Molltonart oder eine Kirchentonarten vorliegt. Da diese Tonarten aber das gleiche (oder zumindest bei Molltonarten weitestgehend das gleiche) Tonmaterial wie die zugrundeliegende Dur-Tonart haben, werden bei den entsprechenden Kirchentonarten die gleichen Akkorde der gefundenen Durtonleiter verwendet. Lediglich die Reihenfolge und die Auswahl der 6 (bis 7) Akkorde ändert sich. Man muss nur die Intervalle der gefundenen Dur-Tonart abzählen, um den Grundton der Kirchentonleiter zu finden.

Die Sexten (6) einer Durtonleiter ist gleichzeitig der Grundton der parallelen Molltonart.

• Wenn du jetzt noch die Akkorde zur gerade gefundenen Tonart, suchst, so hilft dir der Quintenzirkel weiter.

• Weitere Tipps findest du im Balladendiplom im Workshop Akkorde heraushören.


Nur für die Profis

Auch wenn sich dieses Tutorial hauptsächlich um das Finden einer einfachen Dur-Tonleiter (und ggf. von der abgeleitete Molltonleiter) handelt, so hilft dieselbe Methode auch bei Kirchentonarten weiter. Die Sekunde (2) ist gleichzeitig der Grundton des dorischen Modus (Modus ist ein anderes Wort für Kirchentonleiter), die Terz (3) entspricht dem prygischen, die Quarte (4) dem lydischen, die Quinte (5) dem mixolydischen und die Septime (7) dem lokrischen Grundton.

Alle Besonderheiten dieser Kirchentonarten muss zwar an gegebener Stelle noch einmal erörtert werden, aber die grundsätzliche Methode, wie man die Tonart findet, funktioniert genau nach dem gleichen Schema. Suche die kleinen Sekunden, finde heraus, wo der Grundton der Dur-Tonleiter ist, und von diesem Ton aus bestimme den Grundton der Moll-Tonart (6) oder den der anderen Kirchentonarten.

Ob es sich letztlich um die Dur-Tonart oder die parallele Molltonart oder gar um eine Kirchentonart handelt, findet man durch Versuch und Irrtum raus. Oft hört man es auch, ob es sich um Dur- oder Moll handelt. Oder man versucht die Akkorde herauszuhören, und bestimmt darüber die tatsächliche Tonart.

Mit der Methode bekommt man zu 85% bis 95% aller Rock-, Pop-, Folksongs und Schlager bestimmt. (Also die meisten von den 2000 Liedern, die man in den fünf Bänden von "Das Ding" findet) bestimmt. Der Rest fällt dann auf Blues, Jazz oder irgendwas Exotisches.

Übung Bearbeiten

Wenn du dir eine Musik-Show anschaust, oder Radio hörst, und du merkst, dass es ein Stück in Dur oder einem einfachen Moll ist (jazzige Sachen und Blues überspringen wir vorerst) schnappe dir deine Gitarre und versuche die zugrunde liegende Durtonart zu finden.

Sobald du dir sicher bist, versuche über das gerade gespielte Stück frei zu improvisieren. Carsting-Shows haben oftmals den Vorteil zu dass die Tonarten von Interpret zu Interpret vom bekannten Original abweichen kann.