Gitarre: Berklee-Skalen

Die Berklee-Skalen

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To-Do:

Jemand, der die Berklee-Skalen tatsächlich nutzt, sollte die Beschriebenen gegenlesen, ergänzen, und ggf. berichtigen. Übungen als Tabs fehlen noch.

Die sieben Berklee-Skalen werden in der Buchreihe "A Modern Method for Guitar" von William Leavitt (1926–1990) beschrieben. Er war ein amerikanischer Jazzgitarrist, und Leiter des Studiengangs Gitarre im Berklee College of Music. Positionen werden nach einer Dur-Tonleiter durchnummeriert, und zwar nach dem Intervall mit dem diese Skalenformen auf der E-Saite beginnt.

Im Vergleich zu den vorhergehenden Skalenkonzepten vermeiden die Berklee-Skalen unter allen Umständen einen Lagewechsel. Man handelt sich allerdings bei einigen Positionen sehr viele Überstreckungen der Finger über 5 Bünde ein. Zudem nimmt man zweimal den selben Ton auf der G- und auf der H-Saite in Kauf.

Sobald du mehrstimmige Arrangements aus der Klassik, Jazz und Fingerstyle spielst, ergeben die Berklee-Skalen viel mehr Sinn. Barré-Akkorden tauchen in verschidenen Funktionen auf (Tonika, Dominante, Subdominante und deren Parallelen). Diese können in den verschiedenen Skalen mit verschiedenen Akkordformen gespielt werden. Du hast schon mitbekommen, dass inige Akkordformen in CAGED regelrechte Fingerbrecher sind. In der Praxis tauscht man, sofern möglich, ungünstige Akkordformen durch bessere Akkordformen in einer anderen Lage aus. Dazu haben wir die Erweiterung der CAGED-Skalen um zwei Bünde nach rechts oder links gelernt. Bei den Berklee-Pattern musst du nicht gleich die komplette Skala wechseln oder auszuknobeln, welche Erweiterung sich wann lohnt. Viele Akkordtöne von einfacheren Akkordformen sind schon in den Berklee-Skalen enthalten. Wo dies nicht der Fall sein sollte, wechselt man zur nächsten benachbarten Skala.

Wenn du die leichteren Barré-Akkorden greifst, dann ergeben sich viele Töne der Berklee-Skalen automatisch. Um es für dich einfach zu halten, werden im Folgenden nur ein paar Akkorde der E- und A-Formen gezeigt, die sich im ersten Bund der Berklee-Pattern befinden, da diese dir am ehesten den Nutzen gegenüber der vorhergehenden Skalenkonzepten aufzeigt, und du schnell einen Backing-Track finden kannst um die Skala zu üben.

1. Position (Berklee)

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Die oberen 4 Saiten gleichen der 1. Position 3NPS, die allerdings unten nicht weiter nach rechts geführt wird, wie man es bei der D-Form (CAGED) tun würde. Ein Grund dafür, das man den unteren D-Form-Bereich um 2 Bünde nach links erweitert hat, und zweimal die Quinte (5) in Kauf genommen hat, könnte der Barré-Finger sein.

Anwendungsmöglichkeiten
Tonika (1) in der E-Form und Subdominante (4) A-Form.

2. Position (Berklee)

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Die oberen Hälfte gleicht der 2. Position 3NPS, die untere Hälfte der C-Form (CAGED). Man erspart sich so den gewöhnungsbedürftigen Lagewechsel über zwei Bünde der o.g. 3NPS, handelt sich aber zwei Sexten (6) ein.

Einen halben Bund vorher wäre die D-Form (CAGED). Anstelle die ungewöhnlichen Akkorde der Bm7- und F#m7- (=Gm7-)Form der D-Form-Scala, sind die Em- und Am-Form im 2. Bund der 2. Berklee-Skala einfacher zu greifen.

Anwendungsmöglichkeiten
Subdominantenparallele (2) Em-Form und Dominante (5) A-Form

3. Position (Berklee)

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Die Skala ist identisch mit der C-Form (CAGED).

Anwendungsmöglichkeiten
Dominantenparallele (3) Em-Form und Tonikaparallele (6) Am-Form

4. Position (Berklee)

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Die oberen 4 Saiten gleichen der 4. Position 3NPS, die allerdings unten nicht weiter nach rechts geführt wird. Ein Grund dafür könnte der Barré-Finger der Subdominante sein.

Anwendungsmöglichkeit
Subdominante (4) E-Form

5. Position (Berklee)

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Die oberen 4 Saiten gleichen der 5. Position 3NPS, die allerdings unten nicht weiter nach rechts geführt wird. Ein Grund die Berklee-Skala zu nutzen könnte der Barré-Finger im ersten Bund sein.

 
Anwendungsmöglichkeiten
Dominante (5) E-Form und Tonika (1) A-Form

6. Position (Berklee)

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Diese Form gleicht der G-Form (CAGED). Besonders der dort gezeigten Variante. Den Nutzen, auch die Terz (3) generell zu verdoppeln, erschließt sich einem Leadgitarristen nicht so leicht. Willst du jedoch einen Akkord mit der 3 und j7 spielen (z.B. ein Powerchord), oder die Dominantenparallele als Barré mit den Tönen 3, 5, j7 ist es gut zu wissen, wo die Töne sind. Die oberen 4 Saiten gleichen der 6. Position 3NPS, welche unten nicht weiter nach rechts geführt wurde.

Anwendungsmöglichkeiten
Tonikaparallele (6) Em-Form und Subdominantenparallele (2) Am-Form

7. Position (Berklee)

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Diese Skala ist identisch mit der E-(F-)Form.

Anwendungsmöglichkeit
Dominantenparallele (3) Am-Form

Abschließend

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Du kannst dir auch sinnvolle Akkorde im zweiten und dritten Bund der Pattern heraussuchen, und dich fragen, wie es von denen sowohl nach nach links als auch rechts weitergehen muss.

Wenn du dich mit den Berklee-Skalen auseinandersetzt, gehe ich davon aus, dass du die entsprechenden Barré-Akkordformen in der Skala entdeckst, und auch die Funktionen bestimmen kannst.

Alle weiteren Anwendungsmöglichkeiten die in der Buchreihe "A Modern Method for Guitar" aufgezeigt werden, können ebenda gelernt werden.

Es lohnt sich, jedesmal zu überlegen, ob beim melodischen Improvisieren ein Zurück- oder Vorrutschen um einen Bund nicht vorteilhafter ist, um zu viele Überstreckungen zu vermeiden. Oder ob ein Lagewechsel zur naheliegenden 3NPS unnötige Tonverdopplungen vermeidet.

Die Berklee-Skalen schließen die Lücken, die CAGED und 3NPS offen gelassen haben.