Gitarre: G7 Akkord

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Lektionen: F - E - A-Dur - 6/8-Takt - bisherige Griffwechsel - Dm - Mollparallelen - Mollkadenz - H7 - G7 - D7 -


Der G7-AkkordBearbeiten

         
  Tonart C-Dur
mit Mollparallelen
ohne Dom7
 
   
   
         
         
  Tonart C-Dur
mit Mollparallelen
mit Dom7
 
   
   
         

Der Dominantseptakkord G7Bearbeiten

Bis jetzt kamen wir ganz gut ohne Septimakkorde aus. Man hat sie einfach weggelassen und es hat nicht besonders gestört. Den ersten 7er Akkord um den man nicht drum herum kommt ist der H7-Akkord. Ein einfacher H-Dur-Akkord ist ein Barré-Griff und nicht so einfach zu greifen. Daher wird der H-Dur-Barré erst nach dem Folkdiplom geübt und wir verwenden bis dahin den H7.

Der G7 lässt sich sehr gut nach dem H7 lernen. Der Grund: Du kannst inzwischen die Akkorde C D E F G A und H7. Und vielleicht hast du auch schon gelernt, wo die Grundtöne der einzelnen Akkorde sind. Damit hast du alle 7 Töne beisammen, die man für eine C-Dur-Tonleiter braucht. Nun kann ich dir viel leichter erklären, was überhaupt ein 7er-Akkord ist. Natürlich kann man den G7 auch schon früher mal dazwischen schieben und die Theorie erst später nachliefern.

Was unterscheidet einen 7er Akkord von einem Dur-Akkord?Bearbeiten

Ein normaler Dur-Akkord besteht aus drei verschiedenen Tönen. Der C-Dur-Akkord zum Beispiel besteht nur aus den Tönen C, E und G. Einige Töne kommen doppelt vor. Einer ist tiefer, einer ist höher. Das kennst du ja schon von den beiden E-Saiten der Gitarre her. Für die Harmonien werden die Töne aber nur einmal gezählt.

Wenn man von der C-Dur Tonleiter aus zählt, dann sind die Akkordtöne des C-Dur-Akkordes der erste, der dritte und der fünfte Ton der Tonleiter. Kurz: 1, 3, 5.

Töne der C-Dur-Tonleiter
1   3   5 
C D E F G A H C D E F

Der G-Dur-Akkord hat die Töne G, H und D. Auch hier wieder 1, 3, 5; allerdings muss man von G aus zählen.

        1   3   5
C D E F G A H C D E F

Das ganze Geheimnis der 7er Akkorde ist, dass noch zusätzlich der 7. Ton mit hinzukommt Also 1, 3, 5, 7.

        1   3   5   7
C D E F G A H C D E F

Beim G7 kommt also noch zusätzlich der Ton F hinzu.[1].

Griffwechsel G - G7Bearbeiten

   

In der Praxis

Der kleine Finger kommt weg; und stattdessen wird der Zeigefinger auf den Ton “F” gesetzt, den wir vom Umlegen des Zeigefingers beim F-Dur-Akkord her kennen.

Der KlangunterschiedBearbeiten

Wenn du auf den Klang der beiden Akkorde achtest, dann wird dir vielleicht auffallen, dass sich der G7 etwas spannungsreicher anhört als der G. Die Dur-7er Akkorde wollen meist zum Grundakkord hin aufgelöst werden. Sobald man also den G7 hört, erwartet man schon den C-Dur Akkord[2].

Wenn also auf G7 kein C-Dur folgt, dann sollte man wirklich überprüfen, ob auch tatsächlich ein G7 nötig ist. Wenn nach G7 kein C-Dur folgt, dann reicht sehr oft ein einfacher G-Dur-Akkord aus. Anders herum kann sich manchmal ein G7 vor einem C-Dur besser anhören als ein einfaches G. Wann ein G und wann ein G7 genommen wird, entscheidet man selbst. Das eigene Ohr, d.h. der eigene Geschmack, ist da der beste Ratgeber. (Auch die Musikbücher haben nicht immer Recht!)

Die AkkordfunktionBearbeiten

Die Dominante haben wir schon kennengelernt. Wenn man die Dominante mit dem 7. Ton erweitert, dann nennt man diesen Dominantsept-Akkord. Dabei steht das "Sept" für Septime was nichts anderes als "der Siebte" bedeutet. [3] Unsere Hörgewohnheiten, dass nach einem Dominantsept-Akkord meist die Tonika (also der Grundakkord) folgt, ist so stark ausgeprägt, dass man von einer regelrechten Funktion des Akkordes sprechen kann. Ein Dominant-Sept-Akkord drängt zur Tonika. Jedoch ist diese Funktion nicht so zwingend, als dass es nicht auch einige Ausnahmen gibt.

AkkordstufenBearbeiten

Der G-Dur-Akkord ist in der C-Dur Tonleiter der fünfte Ton. Der G-Dur-Akkord ist daher in der C-Dur-Tonleiter die fünfte Stufe. Das wir den Akkord auf der 5. Stufe einer Dur-Tonleiter Dominante bzw. Dominantseptakkord nennen haben wir schon kennengelernt.

  • C-Dur ist die erste Stufe
  • D-Moll die zweite Stufe
  • E-Moll die dritte Stufe
  • F-Dur die vierte Stufe
  • G-Dur die fünfte Stufe (die oft zu einem Dur7 werden kann)
  • A-Moll die sechste Stufe
[4]

Es geht einfach die Tonleiter rauf.

Bei der Tonart G-Dur muss man einfach 5 Töne aufwärts zählen...

G A H C D

... und man weiß, dass in der Tonart G-Dur der Akkord D-Dur oft zu D7 wird, weil er die Dominante der Tonart G-Dur ist.

Umgekehrt kann man bei einem Dur7-Akkord in einem Lied mit großer Wahrscheinlichkeit damit rechnen, dass dieser Akkord die fünfte Stufe und damit die Dominante ist. Bei einfachen Liedern ist das (je nach Liederbuch) zu über 95% der Fall.

Typische Akkordfolgen mit G7Bearbeiten

Beim Wechsel von F nach G7 und beim Wechsel von d-Moll nach G7 ist der Zeigefinger schon auf seinem Platz, und er bleibt auch dort. Typische in der Tonart C-Dur sind z.B. folgende beiden Akkordfolgen.

eine I-IV-V-I-Kadenz (1-4-5-1)

      

eine I-II-V-I-Verbindung (1-2-5-1)

      

Hier wurden nur drei Akkordwechsel mit G7 gezeigt. Auch wenn G7 sehr einfach zu greifen ist (besonders wenn man G-Dur kann), sollte jede neue Akkordkombination bei der G7 auftaucht noch ein paar mal "trocken" geübt werden, bis der Wechsel richtig in die Finger geht.

G7 aufteilenBearbeiten

Oft spielt man “G, G7, C” auch dann, wenn im Lied nur “G7, C” notiert ist. Einen 7er Akkord kann man sehr oft in zwei Akkorde aufteilen. Man spielt dann einen Takt (oder auch nur die erste Takthälfte) ein G und erst beim zweiten Takt (-hälfte) spielt man den G7. Als Beispiel das Ende einer Zeile von “Blowin' in the wind”:

aus

be- [C] fore you can [F] call him a [G7] man. [(G7)]

wird

be- [C] fore you can [F] call him a [G] man. [G7]

oder kürzer

be- [C] fore you can [F] call him a [G] man. [7]

KlischeesBearbeiten

In der Tonart C-Dur kommt der Griffwechsel von G7 nach C-Dur wesentlich häufiger vor als von C-Dur nach G7.

Von G7 nach C-Dur ist eine ganz typische Schlusssequenz in der Tonart C-Dur. Da die allgemeine Hörerwartung nach einem G7 (Dominante) der C-Dur Akkord (Tonika) nahelegt, sollte man immer mal überprüfen, ob eine "7" notwendig ist, wenn nicht die Tonika folgt. Der eigene Geschmack entscheidet.

Auch wenn es nicht notiert ist, kann die 7 auch etwas herausgezögert werden. Statt G7-C kann man auch sehr oft G - G7 - C spielen, wobei sich G und G7 den (zeitlichen) Platz teilen. Oft wird dieses auch so notiert: G      7 - C (Abstand zwischen G und der 7 beachten!)

Der Akkordwechsel Dm-G(7) kommt wieder viel öfter vor als umgekehrt. Die Akkordfolge Dm(7)-G7-C hat man bestimmt 1000 mal gehört. Da sie so oft vorkommt ist sie zu einem Klischee geworden. Diese II-V-I-Verbindung ist eine Art Modul welche wie bei einem Baukastensystem regelmäßig in Kompositionen eingesetzt wird. Da diese Akkordkombination sehr oft vorkommt, lohnt es sich darauf zu achten.


Typische Schluss-Kadenz

Man findet die Dm(7)-G7-C-Verbindung sehr häufig beim Abschluss eines Liedes oder Refrains.

Beispiele
  • and I (Dm) think to myself: (G7) WHAT A WONDERFUL (C) WORLD
  • Tell me (Dm) dear ARE YOU (G7) LONESOME TO- (C) NIGHT
  • (Dm) SUMMER FEELING (G7) with Bacardi (C) Rum

Insbesondere sollte man bei den Akkordfolgen Dm-G-C und F-G-C immer mal überprüft werden ob die Akkordfolge Dm(7)-G7-C und F-G7-C besser klingt, auch wenn G7 gar nicht dabei steht. Man hat da ein gewisses Maß an Wahlmöglichkeiten, und kann sich für das Entscheiden, was dem eigenen Ohr besser gefällt.

LiedervorschlägeBearbeiten

(14) G7-AkkordBearbeiten

  1. Banana-Boat-Song
  2. Brahms Gutenacht-Lied (Guten Abend gute Nacht)
  3. Weißt du wieviel Sternlein stehen
  4. Wir lagen vor Madagaskar
    Außerdem können nun alle G7-Akkorde gespielt werden, die man vorher durch ein einfaches G ersetzt hatte.
  5. Acres Of Clams
  6. (Oh My Darling) Clementine
  7. On Top Of Old Smoky
  8. Michael row the boat ashore
  9. Wildwood Flower
  10. Hard Times Come Again No More



  1. Eigentlich müsste man bei dem siebten Ton noch zwischen einer großen Septime (maj7) und einer kleinen Septime (nur 7) unterscheiden. Doch für den Anfang genügt es, sich nur auf die Töne der gerade vorherrschenden Tonleiter zu konzentrieren.
  2. Ein Teil der Erwartung, dass nach einem Dominantseptakkord (7er-Akkord) wieder der Grundakkord folgen sollte, wird aufgrund unserer Hörgewohnheiten ausgelöst. Zum einen sind wir auf bestimmte Frequenzen geeicht, weil sie in der Natur alltäglich vorkommen und diese Frequenzen bzw. Frequenzverhältnisse in der Musik nachempfunden werden (vgl. Obertöne). Zum anderen sind unsere Hörgewohnheiten Kulturell bestimmt. Nach hunderten von Kinder- und Volksliedern, Schlager und Poppsongs, die alle mehr oder weniger nach dem selben Stickmuster aufgebaut sind, kennt man gewisse Melodie- und Akkordfolgen allein vom Hören, auch wenn man sie noch nicht richtig benennen kann.
  3. Interessantes am Rande
    Septime und Oktave kennt man auch bei den Monatsnamen. September heißt vom Wort her eigentlich richtig übersetzt "der siebte Monat" und Oktober heißt richtig übersetzt eigentlich "der achte Monat". Jedoch sind damit nicht die Reihenfolge in unserem Kalender gemeint, sondern es ist die Reihenfolge der Monate im Kirchenjahr; und das Kirchenjahr beginnt mit Ostern im März.
  4. Der Akkord auf der siebten Stufe ist ein etwas schräg klingernder Akkord. Der 7. Ton der C-Dur-Tonleiter ist ein H, der Akkord wäre ein Hmb5 bzw. ein verminderter Akkord. Was das für ein Akkord ist, braucht uns zur Zeit noch nicht zu interessieren. Ein verminderter Akkord ist vor allem für Jazzer interessant. Für einfachere Lieder wird er äußerst selten eingesetzt und kann oft durch einen einfacheren Akkord ersetzt werde. Daher kann man die 7. Stufe bei den Akkorden vorerst getrost außer Acht lassen.