Datensicherung/ Beispiele/ Druckversion

Inhaltsverzeichnis von Teil 3 des Buches Datensicherung

Wenn Sie den Text „Beispiellösungen der Datensicherung“ zusammenhängend lesen wollen, klicken Sie hier.

Daten vor einer Neuinstallation fast vollständig sichern


Datensicherung vor einer Neuinstallation

Sie planen eine Neuinstallation und wollen vorher alle Daten auf eine externe Festplatte sichern. Die meisten Nutzer würden mit dem Explorer einige Ordner kopieren, doch ohne mit Sicherheit zu wissen, ob sie keine wichtige Datei vergessen haben. Andererseits ist es unsinnig, alle Dateien der Festplatte zu kopieren: das kostet nur unnötig viel Zeit und Speicherplatz. Beispielsweise ist es völlig unsinnig, das Verzeichnis Windows und dessen Unterverzeichnisse zu retten, weil diese bei einer Neuinstallation überschrieben würden.

Robocopy ist die wohl beste Lösung. Und sie funktioniert sogar dann, wenn Windows nicht mehr hochfährt: Starten Sie den PC von einer Windows-Installations-DVD oder einer "Systemreparatur-DVD" und geben Sie an der Eingabeaufforderung den Robocopy-Befehl ein.

Nehmen wir an:

C: ist die Quell-Festplatte
E: ist die Ziel-Festplatte


robocopy  c:\  e:\Rettung  /mir /xa:rsh  /r:0   /XD c:\windows "c:\Program Files" RECOVER RECYCLER $Recycle.Bin C:\i386 "System Volume Information"   /XF *.tib *.img *.nrg *.msi *.tmp *.exe *.dll *.com *.ini ntuser.*   /lev:15
Um die kopierten Daten sichtbar zu machen, führen Sie zum Abschluss den folgenden Befehl aus:
attrib -h -s e:\Rettung

Was bedeuten die Parameter?

/xa:rsh Dateien mit den Attributen "Read only", "System" oder "Hidden" (versteckt) werden nicht kopiert.
/r:0 bei einem Lesefehler geht Robocopy ohne Wartezeit zur nächsten Datei.
/XD c:\windows "c:\Program Files" ... listet die Ordner auf, die nicht kopiert werden sollen: Windows- und Programmverzeichnisse, Papierkorb u. a.
/XF *.tib *.img *.nrg *.msi *.tmp ... Dateitypen, die nicht kopiert werden: Archiv- und temporäre Dateien, ausführbare Dateien, Anmeldedateien.
/lev:15 es werden nur die ersten 15 Verzeichnisebenen kopiert. Das begrenzt die Auswirkungen eines häufigen Fehlers im Dateisystem.

Den optimalen Platz für Datenverzeichnisse finden

Verstreute Daten zusammenfassen

Bei der Sicherung geht es nicht nur um ein paar Word-Dateien. Leider verstecken die Microsoft-Betriebssysteme zahlreiche weitere Daten an vielen schwer auffindbaren Stellen. MS Word beispielsweise speichert

  • Dokumente in C:\Dokumente und Einstellungen\Benutzer\Eigene Dateien
  • Vorlagen in C:\Dokumente und Einstellungen\Benutzer\Anwendungsdaten\Microsoft\Vorlagen\normal.dot
  • Benutzerwörterbücher in C:\Programme\Microsoft Office\Office

Weiterhin sind E-Mails, E-Mail-Adressbuch, Filterregeln, Favoriten u. a. ein Problem. Selbst erfahrene Computernutzer haben Probleme, alle diese Dateien zu finden und zu sichern.

Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen:

  • Sie listen alle diese Dateien und Verzeichnisse in Ihrem Datensicherungs-Batchprogramm auf.
  • Sie verlagern sämtliche Daten von der Systempartition in eine Datenpartition.

Die zweite Lösung ist die bessere. Wenn man das schafft, hat man zwei Vorteile:

  • Laufwerk C: braucht nicht wegen irgendwelcher Daten (die ja verlagert sind) gesichert werden, sondern nur gelegentlich, um sich bei Störungen eine Neuinstallation des Betriebssystems zu ersparen.
  • Wenn man eine Image des Betriebssystems zurücksichert, werden keine Daten überschrieben.

Voreinstellungen für den Speicherort ändern

Nur sehr wenige Programme fragen während einer Standardinstallation, wo die Daten gespeichert werden sollen, denn viele Anwender würden durch eine Frage nach dem Speicherort verunsichert werden. Wählen Sie die benutzerdefinierte Installation, wenn Sie das nächste Mal eine Software installieren. Eventuell werden Sie dann nach dem Speicherort gefragt.

Bei vielen Programmen kann man den Ort festlegen, wohin die erstellten Daten gespeichert werden sollen. Hier ist eine Liste einiger Programme und wo die Änderung vorgenommen werden kann:

  1. MS Word: Extras - Optionen - Speicherort für Dateien
  2. MS Excel: Extras - Optionen - Dateien
  3. Outlook Express: Extras - Optionen - Wartung - Speicherordner

Die „Eigenen Dateien“ verlagern

Viele Programme benutzen für die Ablage von Daten das Verzeichnis „Eigene Dateien“, welches sich unterhalb des Benutzerverzeichnisses befindet. Es ist ratsam, dieses Verzeichnis auf die Datenpartition verlagern. So wird es gemacht:

  • Rechtsklick auf „Eigene Dateien“, Linksklick auf „Eigenschaften“.



Ab Vista heißt das Verzeichnis „Dokumente“. So wird es verlegt:

  • Rechtsklick auf „Dokumente“, Linksklick auf „Eigenschaften“. Register „Pfad“ wählen.
  • Der Standardpfad „C:\Users\Benutzer\Dokumente“ wird angezeigt. Ändern Sie ihn nach Belieben, z. B. in „D:\Benutzer\Dokumente“. Wenn Sie der einzige Benutzer des Computers sind, können Sie „D:\Dokumente“ eingeben.
  • Klicken Sie auf „Übernehmen“.
  • Beantworten Sie die Frage, ob der Ordner erstellt werden soll, mit Ja.
  • Beantworten Sie die Frage, ob alle Dateien an den neuen Ort verschoben werden sollen, ebenfalls mit Ja.

Analog können sie mit den Ordnern „Favoriten“, „Bilder“, „Musik“ und „Videos“ verfahren.

Kontrolle der Vollständigkeit

Wie können Sie überprüfen, ob Sie sämtliche Daten von C: auf eine andere Partition verlagert haben, ohne wichtige Dateien zu vergessen? Das Programm ROBOCOPY ist dafür geeignet.

Arbeiten Sie mit allen Ihren Programmen wie gewöhnlich, erstellen und bearbeiten Sie Ihre Dateien. Öffnen Sie anschließend die Eingabeaufforderung, tippen Sie den folgenden Befehl ein und drücken Sie Enter zum Abschluss:

robocopy c:\ a:\ /s /xa:sh /w:1 /r:1 /ndl /maxage:3 /l | more

Wegen des Parameters /L wird nichts kopiert, ROBOCOPY tut nur so „als ob“. Beachten Sie den Parameter /NDL (No Directory List), sonst bekommen Sie auch diejenigen zehntausende Ordner aufgelistet, in denen keine Datei verändert worden ist. Der senkrechte Strich (Tastenkombination Alt-GR mit "<") gefolgt von more stoppt jeweils die Ausgabe, wenn der Bildschirm voll ist.

Etwas einfacher ist die Analyse, wenn man eine Protokolldatei erstellen lässt. Das geht mit

robocopy c:\ a:\ /s /xa:sh /w:1 /r:1 /ndl /maxage:3 /log:%USERPROFILE%\desktop\bericht.txt /l

Das Betriebssystem ersetzt %USERPROFILE% durch C:\Users\<Ihr Benutzername>. Nach Ausführung des Befehls finden Sie auf Ihrem Desktop eine Datei bericht.txt. In diesem Bericht sind alle Dateien aufgelistet, die auf Laufwerk C: in den letzten 3 Tagen (maxage:3) geändert worden sind. Sie sollten dort keine Dateien finden, die Ihnen wichtig sind. Wiederholen Sie den Befehl gegebenenfalls mit einer anderen Anzahl von Tagen.




Über das Netzwerk auf einen anderen PC sichern

Die farbig hervorgehobenen Bezeichnungen müssen Sie durch Ihre Bezeichnungen ersetzen.

Netzwerknamen beider Computer ermitteln

Die Namen der beteiligten PCs werden benötigt. Wie werden sie ermittelt?

Damit Computer untereinander kommunizieren können, brauchen sie eine eindeutige Bezeichnung. Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Computer im Netzwerk zu finden: über seinen Namen oder über seine IP-Adresse. Die IP-Adresse kann wechseln. Besser ist es, einen Text-Namen (den Host-Namen bzw. NetBIOS-Namen) zu verwenden. Einen Namen hat jeder Computer bereits während der Installation bekommen, selbst wenn er (noch?) nicht zu einem Netzwerk gehört. Wenn Sie auf dem Desktop zuerst das Symbol „Netzwerkumgebung“ und anschließend „Benachbarte Computer“ doppelt anklicken, sollten Sie eine Liste der vorhandenen, eingeschalteten Computer sehen. Vielleicht ist die Liste völlig eindeutig, und Sie erkennen sofort, welcher Name zu welchem PC gehört. Andernfalls müssen Sie jeden PC einzeln aufsuchen, um dessen Namen zu ermitteln.

Das folgende Kommando funktioniert mit jeder Windows-Version:

  • Öffnen Sie die Eingabeaufforderung, tippen Sie den Befehl  ipconfig  /all  ein und drücken Sie Enter. Ein Bericht wird angezeigt. Eine der ersten Zeilen darin beginnt mit „Hostname“, dahinter steht der Name Ihres PCs. Bei dieser Gelegenheit sollten Sie auch die IP-Adresse notieren, die später nützlich sein könnte.

Weitere Möglichkeiten, den Netzwerknamen zu ermitteln, sind im Kapitel Werkzeuge im Abschnitt Netzwerknamen ermitteln ausführlicher beschrieben.

Nehmen wir an, die beiden PCs heißen QUELLPC1 und ZIELPC.

Auf beiden PC identische Benutzer einrichten

Warum ist das nötig?

Um über das Netzwerk auf einen anderen PC zugreifen zu können, muss man dem entfernten PC bekannt sein. Das ist eine Sicherheitseinstellung, damit niemand unerlaubt über das Netzwerk fremde Daten lesen oder löschen kann. Wenn Sie auf Ihrem Quell-PC als Benutzer „Peter“ mit dem Passwort „geheimnis“ angemeldet sind, muss es auch auf dem Ziel-PC einen Benutzer „Peter“ mit dem identischen Passwort „geheimnis“ geben, sonst erhalten Sie keinen Zugriff auf das Backup-Verzeichnis.

Wie richtet man einen neuen Benutzer ein?

Um Benutzerkonten einrichten und verwalten zu können, müssen Sie als Administrator angemeldet sein. Gehen Sie dann in das Benutzermenü. Je nach Windows-Version und -Einstellungen kommt man auf unterschiedlichem Weg dorthin:

  • Start - Systemsteuerung - Benutzerkonten
  • Start - Einstellungen - Systemsteuerung - Benutzer und Kennwörter

Mit allen Windows-Versionen (außer für Vista, wenn die Benutzerkontensteuerung aktiv ist) funktioniert die Eingabe über Kommandozeile:

  • Öffnen Sie die Eingabeaufforderung (als Administrator), tippen Sie den Befehl
     net  user  Peter  geheimnis  /add 
    ein und drücken Sie Enter. Damit wird ein Benutzer Benutzer „Peter“ mit dem Passwort „geheimnis“ eingerichtet.

Mit dem Befehl
 net  localgroup  Administratoren  Peter   /add 
fügen Sie Peter zur Gruppe der Administratoren hinzu, falls nötig.

Ich brauche das nicht, ich arbeite immer als Administrator

Wenn Sie auf beiden bzw. allen PC stets als Administrator arbeiten und auf allen PC dasselbe Passwort haben, könnten Sie theoretisch auf das Einrichten von Backup-Benutzern verzichten. Allerdings ist es sehr gefährlich, das Internet mit Administratorrechten zu benutzen, und Sie sollten vorsichtshalber nur mit eingeschränkten Rechten surfen. Deshalb ist es besser, spezielle Backup-Benutzer für die Datensicherung anzulegen.

Auf dem Ziel-PC Verzeichnisse anlegen

Es ist zwar nicht Bedingung, aber es wäre gut, auf dem Ziel-PC eine separate Partition oder eine separate Festplatte zu haben, die nur für die Sicherung von Daten anderer PC verwendet wird. Wenn Sie auf Laufwerk C: außer dem Betriebssystem auch noch die Sicherheitskopie eines anderen PCs speichern würden, könnten Sie das Betriebssystem des Ziel-PC nicht mit vernünftigem Aufwand sichern. Ein Image von C: würde sowohl das Betriebssystem als auch die gesicherten Daten des oder der anderen PC umfassen und wäre viel zu groß.

Legen Sie ein Verzeichnis an, wohin die Daten gesichert werden sollen. Es trägt zur Übersicht bei, den Namen des zu sichernden PCs als Verzeichnisnamen zu benutzen. So ist auch beim Stress nach einem Datenverlust leicht zu ermitteln, welche Daten sich wo befinden. Sie könnten das Verzeichnis BACKUP\QUELLPC1 nennen. Sie können diese Partition später für die Sicherung weiterer PCs benutzen, ohne dass es Verwechslungen gibt, welche Daten von welchem PC stammen.

Legen Sie Unterverzeichnisse an, eins für jede zu sichernde Partition. Nach BACKUP\QUELLPC1\LWC werden wir die Daten von Laufwerk C: des Quell-PCs sichern, und nach BACKUP\QUELLPC1\LWD die Daten von Laufwerk D:.

Dateien versenden oder abholen?

Ab jetzt gibt es zwei leicht unterschiedliche Möglichkeiten der Fortsetzung, jede mit Vor- und Nachteilen.

  • Die Sicherung erfolgt auf Initiative des Quell-PC (manuell oder mit Scheduler). Der Ziel-PC bleibt passiv. Der Vorteil ist: Sie können den Zeitpunkt der Sicherung so festlegen, dass die Sicherung in einer Arbeitspause stattfindet, so stört Sie der Leistungsabfall des PC nicht. Sie können auch eine „Sicherung außer der Reihe“ anstoßen, wenn Sie eine Arbeitsetappe abgeschlossen haben. Durch vorheriges Speichern in Bearbeitung befindlicher Dateien wird die Datensicherung vollständig. Durch zeitweiliges Deaktivieren von Diensten oder Programmen können auch diejenigen Dateien gesichert werden, die sonst ständig in Benutzung sind.
  • Der Ziel-PC wird aktiv und holt sich die Daten von einem oder mehreren Quell-PC ab. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn Sie mehrere zu sichernde PCs haben. Sie können mit einer einzigen Batchdatei nacheinander die Daten von mehreren PC einzusammeln. Sie brauchen nur einen Scheduler-Job anzulegen und zu überwachen. Sie können Energie sparen, indem Sie den Backup-PC zeitgesteuert zum Backup-Zeitpunkt starten und nach Abschluss herunterfahren.

Lesen Sie weiter

je nachdem wie Sie sich entschieden haben.

Variante 1: Quell-PC sendet die Daten

Betrachten wir zuerst die Variante, dass der Quell-PC die Sicherung veranlasst, während der Ziel-PC passiv bleibt. Diese Variante dürfte optimal sein, wenn Sie zwei bis drei Computer haben, die sich untereinander die Backups „zuschieben“. Diese Variante ist optimal für Notebooks und andere PCs, die nur selten verbunden sind.

Auf dem Ziel-PC ein Verzeichnis zum Schreiben freigeben

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Verzeichnis QUELLPC1 und wählen Sie „Freigabe“. Markieren Sie „Diesen Ordner freigeben“. Der Computer schlägt Ihnen als Freigabenamen QUELLPC1 vor, das ist OK. Achten Sie darauf, „Netzwerkbenutzer dürfen Dateien verändern“ anzukreuzen. Klicken Sie auf    Berechtigungen    und kontrollieren Sie, ob „Jeder“ „Vollzugriff“ hat. Klicken Sie dann auf Übernehmen, OK und noch mal Übernehmen und OK. Eine blaue Hand kennzeichnet nun das Verzeichnis als freigegeben.

Viel einfacher geht es mit der Eingabeaufforderung: net share QUELLPC1 = BACKUP\QUELLPC1

Eine ausführliche Anleitung finden Sie im Kapitel Werkzeuge im Abschnitt Verzeichnis freigeben.

Netzwerkverbindung prüfen

Klicken Sie im Windows-Explorer des Quell-PC auf das Pluszeichen vor Netzwerkumgebung, dann auf „Benachbarte Computer“. Klicken Sie doppelt auf den Ziel-PC. Sie sollten das Verzeichnis QUELLPC1 sehen. Wenn es Ihnen gelingt, eine beliebige Datei in dieses Verzeichnis hineinzukopieren, ist Ihre Vorarbeit bis hier in Ordnung.

Den Kopier-Befehl testen

Öffnen Sie die Eingabeaufforderung auf dem Quell-PC. Tippen Sie den folgenden Befehl ein, dabei ersetzen sie ZIELPC und QUELLPC1 durch die bei Ihnen zutreffenden Bezeichnungen.

ROBOCOPY  C:\  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\  /S /XA:SH /W:1 /R:1

Dieser Befehl kopiert fast den kompletten Inhalt der Partition C: in das vorbereitete Verzeichnis des Ziel-PCs. Der Parameter /XA:SH bedeutet, dass versteckte Dateien sowie Systemdateien ausgelassen werden. /W:1 /R:1 bewirken, dass bei Lesefehlern nach einer Sekunde Wartezeit ein zweiter Leseversuch erfolgt. Wenn auch dieser misslingt, wird die Datei ausgelassen und das Kopieren mit der nächsten Datei fortgesetzt.

Falls Sie das Programm ROBOCOPY nicht benutzen können oder wollen, können Sie alternativ den folgenden Befehl eintippen:

XCOPY  C:\*.*  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\*.*  /S /R /I /C /D

Es wird der komplette Inhalt der Partition C: in das vorbereitete Verzeichnis des Ziel-PCs kopiert. /C bedeutet, dass Dateien weggelassen werden, die sich nicht kopieren lassen. /D bewirkt, dass nur neue(re) Dateien kopiert werden, auf dem Ziel vorhandene ältere Dateien werden durch neuere überschrieben. /R bedeutet, dass Dateien auch dann mit einer neuen Version überschrieben werden, wenn sie schreibgeschützt sind.

Eine Stapeldatei erstellen

Wenn Sie noch nicht wissen, wie man eine Stapeldatei erstellt, lesen Sie Stapeldatei erstellen.

Erstellen Sie auf dem QUELLPC1 eine Stapeldatei BACKUP1.BAT mit dem folgenden Inhalt:

XCOPY  C:\*.*  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\*.*  /S /R /I /C /D
XCOPY  D:\*.*  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWD\*.*  /S /R /I /C /D
PAUSE

oder wenn Ihnen das Programm ROBOCOPY lieber ist

ROBOCOPY  C:\  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\  /S /XA:SH /W:1 /R:1
ROBOCOPY  D:\  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWD\  /S /XA:SH /W:1 /R:1

Wenn Sie dieses Programm ausführen, wird fast der komplette Inhalt der Partitionen C: und D: in die vorbereiteten Verzeichnisse des Ziel-PCs kopiert. Versteckte, in Benutzung befindliche sowie Systemdateien werden weggelassen. Es werden nur neue(re) Dateien kopiert. Auf dem Ziel vorhandene Dateien werden durch neuere Dateiversionen überschrieben, auch wenn sie schreibgeschützt sind.

Lesen Sie weiter im Abschnitt „Für beide Varianten: Testen, planen, prüfen“

Variante 2: Backup-PC holt die Daten ab

Bei diesem Kapitel handelt es sich um eine der beiden Fortsetzungen des Kapitels Sichern über das Netzwerk.


Betrachten wir nun die zweite Variante, wobei der Backup-PC (der Ziel-PC) die Sicherung veranlasst, während die bzw. der Quell-PC passiv bleibt. Diese Variante dürfte optimal sein, wenn Sie mehrere Computer haben.

Die farbig hervorgehobenen Bezeichnungen müssen Sie durch Ihre Bezeichnungen ersetzen. Nehmen wir an, der eine PC heißt QUELLPC1 und der Backup-PC heißt ZIELPC.

Wie Sie auf dem ZIELPC Verzeichnisse anlegen und auf beiden PC identische Benutzer einrichten, haben Sie bereits gelesen.

Auf dem QUELLPC1 die Daten zum Lesen freigeben

  • Melden Sie sich auf dem QUELLPC1 als Administrator an und öffnen Sie den „Arbeitsplatz“ im Windows-Explorer.
  • Klicken Sie mit der linken Maustaste auf das Kästchen mit dem Pluszeichen vor dem „Arbeitsplatz“. Sie sehen jetzt die vorhanden Laufwerksbuchstaben C:, D: usw.
  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Laufwerkssymbol von C: und im Kontextmenü auf „Freigabe“. Es öffnet sich ein Fenster „Eigenschaften von ... C:“. Ignorieren Sie vorhandene Freigaben und klicken Sie auf „Neue Freigabe“. Geben Sie „PART_C“ als Freigabenamen ein und klicken Sie auf OK.
  • Jetzt müssen Sie noch festlegen, wer diese Freigabe benutzen darf. Klicken Sie auf Berechtigungen, dann auf Hinzufügen. Schreiben Sie in das untere Fenster den Namen des Benutzers, der das Backup durchführen soll, dann auf Namen überprüfen und OK. Bei den Berechtigungen genügt Lesen. Übernehmen und OK.
  • Schließen Sie das Fenster „Eigenschaften von ... C:“ mit Übernehmen und OK.

Wiederholen Sie diese Prozedur für D: und jedes weitere Laufwerk, das gesichert werden soll. Nennen Sie die Freigaben PART_D usw.

Melden Sie sich am Quell-PC als Administrator ab und mit einem nichtprivilegierten Benutzernamen wieder an.

Eine ausführliche Anleitung finden Sie im Kapitel Werkzeuge im Abschnitt Verzeichnis freigeben.

Netzwerkverbindung prüfen

Klicken Sie im Windows-Explorer des Ziel-PC auf das Pluszeichen vor Netzwerkumgebung, dann auf „Benachbarte Computer“. Klicken Sie doppelt auf den Quell-PC. Sie sollten die Freigaben PART_C, PART_D usw. sehen. Wenn es Ihnen gelingt, eine beliebige Datei in jedem dieser Verzeichnisse zu öffnen, ist Ihre Vorarbeit bis hier in Ordnung.

Den Kopier-Befehl testen

Öffnen Sie die Eingabeaufforderung auf dem Quell-PC. Tippen Sie den folgenden Befehl ein, dabei ersetzen sie ZIELPC und QUELLPC1 durch die bei Ihnen zutreffenden Bezeichnungen.

ROBOCOPY  \\QUELLPC1\PART_C\  D:\QUELLPC1\LWC   /S /XA:SH /W:1 /R:1

Dieser Befehl kopiert fast den kompletten Inhalt der Partition C: in das vorbereitete Verzeichnis des Ziel-PCs. Der Parameter /XA:SH bedeutet, dass versteckte Dateien sowie Systemdateien ausgelassen werden. /W:1 /R:1 bewirken, dass bei Lesefehlern nach einer Sekunde Wartezeit ein zweiter Leseversuch erfolgt. Wenn auch dieser misslingt, wird die Datei ausgelassen und das Kopieren mit der nächsten Datei fortgesetzt.

Eine Stapeldatei erstellen

Wenn Sie noch nicht wissen, wie man eine Stapeldatei erstellt, lesen Sie Stapeldatei erstellen.

Erstellen Sie auf dem ZIELPC eine Stapeldatei BACKUP1.BAT mit dem folgenden Inhalt:

ROBOCOPY  \\QUELLPC1\PART_C\  D:\QUELLPC1\LWC  /S /XA:SH /W:1 /R:1
ROBOCOPY  \\QUELLPC1\PART_D\  D:\QUELLPC1\LWD  /S /XA:SH /W:1 /R:1
PAUSE

Wenn Sie dieses Programm ausführen, wird fast der komplette Inhalt der Partitionen C: und D: in die vorbereiteten Verzeichnisse des Ziel-PCs kopiert. Versteckte, in Benutzung befindliche sowie Systemdateien werden weggelassen. Es werden nur neue(re) Dateien kopiert. Auf dem Ziel vorhandene Dateien werden durch neuere Dateiversionen überschrieben, auch wenn sie schreibgeschützt sind.

Lesen Sie weiter im Abschnitt „Für beide Varianten: Testen, planen, prüfen“

Für beide Varianten: Testen, planen, prüfen

Die Datensicherung testen

  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Stapeldatei BACKUP1.BAT, dann auf „Senden an“ und „Desktop (Verknüpfung erstellen)“. Auf dem Desktop wird eine Verknüpfung erzeugt, um zukünftig die Datensicherung mit einem Klick durchführen zu können.
  • Führen Sie die Sicherung einmal durch und überprüfen Sie anhand ausgewählter Dateien, ob die Sicherung in Ordnung zu sein scheint.

Den Dauerauftrag planen

  • Klicken Sie auf „Start - Einstellungen - Systemsteuerung“ und doppelt auf „Geplante Tasks“. Es öffnet sich ein Fenster mit einer Liste der geplanten Aufträge. Wenn Sie Ihre Stapeldatei BACKUP1.BAT in das Fenster „Geplante Tasks“ ziehen und dort fallen lassen, richtet Windows einen Standard-Dauerauftrag ein: Zukünftig wird BACKUP1.BAT täglich um 9:00 Uhr ausgeführt.
  • Diese Uhrzeit passt Ihnen nicht oder Sie wünschen andere Änderungen? Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Auftrag und danach links auf Eigenschaften. Setzen Sie die Uhrzeit auf einen Zeitpunkt, wann der PC üblicherweise eingeschaltet ist.

Eine ausführliche Anleitung finden Sie im Kapitel Werkzeuge im Abschnitt Scheduler.

Regelmäßige Kontrolle

Vermerken Sie in Ihrem Terminkalender eine regelmäßige Überprüfung, mindestens einmal im Monat. Der minimale Umfang der Überprüfung ist:

  • Sehen Sie unter „Geplante Tasks“ nach: Wann wurde der Sicherungsjob zuletzt gestartet?
  • Steht die Gesamtzahl der Dateien auf Quell- und Ziel-PC in einem angemessenen Verhältnis?
  • Starten Sie eine Datensicherung manuell und sehen Sie dabei zu. Werden die Dateien kopiert, die Sie zuletzt bearbeitet oder erstellt haben?
  • Ist die von Ihnen zuletzt geänderte Datei auf dem Ziel-PC angekommen?

Lesen Sie weiter, was man an der Sicherung über das Netzwerk noch besser machen kann.



Was kann man besser machen

Programmdateien von der Sicherung ausschließen

Der größte Teil der Systempartition ist mit Programmdateien belegt. Die Programme zu sichern ist sinnlos, denn wenn eine Windows-Neuinstallation notwendig werden sollte, müssen ohnehin sämtliche Anwendungen von den Installations-CDs installiert werden. Nun könnte man die Ordner C:\Programme und C:\Windows sowie alle Unterordner grundsätzlich von der Sicherung ausschließen. Ratsam ist das nicht, denn leider gibt es immer noch Programme, welche ihre Daten im eigenen Programmverzeichnis ablegen. Deshalb muss ein anderer Weg gewählt werden.

Das Programm ROBOCOPY hat den Parameter /XF (eXclude Files), mit dem man Dateien oder Dateigruppen von der Sicherung ausschließen kann. Wenn Sie an das Ende der Befehlszeile

ROBOCOPY  C:\  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\  /S /XA:SH /W:1 /R:1

die folgenden Parameter

/XF *.msi *.tmp *.exe *.dll *.com *.dat *.ini

anfügen, werden Dateien mit den Endungen .msi, .tmp usw. nicht kopiert. Diese Dateien belegen etwa 60% der Systempartition, wodurch sich der Umfang des Backups auf weniger als die Hälfte verringert. Der Zeitaufwand für die Sicherung verringert sich ebenfalls, allerdings nur um etwa 20%.

Mit XCOPY geht das leider nicht. XCOPY hat keine Parameter, um Dateien von der Sicherung auszuschließen.

Ein Ausklammern von Programmdateien ist nur auf Laufwerk C: vorteilhaft. Weil sich auf Laufwerk D: und weiteren Datenpartitionen eigentlich keine Programme befinden sollten, würde ein Ausklammern von Programmdateien keinen Vorteil bringen.

Nur ausgewählte Daten sichern

Wenn Ihnen eine tägliche Komplettsicherung zu lange dauert, genügt es je nach Ihrem Arbeitsstil möglicherweise, die Vollsicherung nur einmal wöchentlich zu planen und an den anderen Tagen nur die Word- und Excel-Dateien zu sichern.

ROBOCOPY  C:\  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\  *.DOC *.XLS  /S /XA:SH /W:1 /R:1

sichert ausschließlich Word- und Excel-Dokumente. Wenn Ihnen andere oder weitere Datentypen wichtig sind (z. B. *.url für Internetlinks), ergänzen Sie die Aufzählung im obigen Befehl.

Mit XCOPY gibt es keine Möglichkeit, Listen von Dateien anzugeben. Wenn sie XCOPY benutzen wollen oder müssen, brauchen Sie für jeden einzelnen Dateityp einen separaten Befehl.

XCOPY  C:\*.doc  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\*.doc  /R /S /I /C /D
XCOPY  C:\*.xls  \\ZIELPC\QUELLPC1\LWC\*.xls  /R /S /I /C /D

Aufräumen, wenn XCOPY verwendet wird

Ein Backup, das auf XCOPY beruht, hat einen prinzipiellen Mangel.

  • Wenn auf dem Quell-PC eine Datei oder ein Verzeichnis gelöscht werden, bleiben Sie auf dem Ziel-PC erhalten.
  • Wenn Sie auf dem Quell-PC eine Datei oder ein Verzeichnis umbenennen, gelten sie als neu und werden bei der nächsten Sicherung kopiert. Auf dem Ziel-PC gibt es die Datei oder das Verzeichnis nun doppelt, unter dem alten und unter dem neuen Namen.

Im Ergebnis wird die Anzahl der gesicherten Dateien größer als auf dem Quell-PC. Diese Platzverschwendung ist ärgerlich. Weitaus schlimmer ist es, dass Dateien verschiedenen Alters mit gleichem Namen im Backup enthalten sind. Falls eine Rücksicherung notwendig werden sollte, haben Sie zahlreiche Dateien doppelt, die im Original bereits gelöscht waren. Sie werden die Duplikate aufwendig aussortieren müssen.

Was kann man dagegen tun?

  1. Ganz einfach: Löschen Sie alle paar Monate das Verzeichnis LWC und führen Sie gleich danach eine Datensicherung durch.
  2. Verwenden Sie ROBOCOPY und ersetzen Sie den Parameter /S durch /MIR.

Spiegelung mit ROBOCOPY

Wenn Sie in einem ROBOCOPY-Befehl den Parameter /S durch /MIR ersetzen, erzeugt das Programm eine sogenannte Spiegelung, englisch MIRror. Das bedeutet: Dateien, die im Original gelöscht worden sind, werden auch aus der Kopie entfernt. Dadurch sind Original und Kopie exakt identisch. Für die Rücksicherung nach einem Datenverlust ist das ideal. Wenn Sie allerdings eine Datei im Original versehentlich gelöscht haben, können Sie diese nur vor dem Zeitpunkt des nächsten Backups zurückholen, danach ist sie auch in der Kopie gelöscht.




Texte täglich sichern

Warum?

Vermutlich ist es auch Ihnen schon passiert, dass ein Textdokument durch einen Software- oder Bedienfehler unbrauchbar geworden ist. Nun möchten sie die vorhergehende Fassung zurückhaben. Woher nehmen?

Man könnte täglich eine Sicherung aller Textdokumente durchführen, jedesmal in ein neues Verzeichnis. Allerdings wächst dadurch der Speicherbedarf jeden Tag. Die Festplatte wird voll, wenn Sie nicht regelmäßig daran denken, länger zurückliegende Sicherungen zu löschen. Sich darauf zu verlassen, dass jemand regelmäßig an etwas denkt – das ist nicht akzeptabel, wenn man eine zuverlässig funktionierende Datensicherung möchte.

Der Ausweg: Die „Einerziffer“ des Tages wird aus dem Tagesdatum herausgeschnitten und als Verzeichnisname für die Sicherung verwendet. Beispielsweise werden die Daten vom 01., 11., 21. und 31. Tag des Monats in ein Verzeichnis mit dem Namen „x1“ kopiert, die Daten des 02., 12. und 22. in ein Verzeichnis mit dem Namen „x2“ usw. Dadurch bleibt der Speicherplatzbedarf überschaubar, es werden nur 10 Verzeichnisse im Wechsel benötigt.

Was leistet diese Art der Datensicherung?

Angenommen, Sie haben am 15. Tag des Monats versehentlich eine wichtige Datei gelöscht oder beschädigt (zum Beispiel einen Teil des Textes herausgelöscht), und Sie stellen den Schaden erst eine Woche später fest. Kein Problem! Im Ordner „x4“ finden Sie die Datei vom Vortag, in „x3“ von vorgestern und im Ordner „x8“ die von vor einer Woche.

Wenn Sie die Beschädigung später als am neunten Tag feststellen, haben Sie hoffentlich noch die Datensicherungen der vorhergehenden Wochen und Monate, die nach dem Drei-Generationen-Prinzip regelmäßig durchgeführt werden. Hoffentlich.

Ein Experiment

Windows stellt in der Systemvariablen DATE das aktuelle Datum in Textform bereit. Machen Sie mit bei einem kleinen, ungefährlichen Versuch.

Öffnen Sie die Eingabeaufforderung: Start - Ausführen - cmd - OK. Tippen Sie den folgenden Befehl ein, gefolgt von Enter:

date

Sie erhalten eine Meldung, die etwa so aussieht:

Aktuelles Datum: 22.12.2008
Geben Sie das neue Datum ein: (TT-MM-JJ)

Sie könnten jetzt das Datum eingeben, falls es falsch angezeigt wird. Wenn sie mit dem angezeigten Datum einverstanden sind, drücken Sie Enter.

Je nach Windowsversion und -einstellungen kann die Meldung zusätzlich den Wochentag enthalten:

Aktuelles Datum: Mo 22.12.2008
Geben Sie das neue Datum ein: (TT-MM-JJ)

Merken Sie sich, welche der beiden Datumsversionen auf Ihrem PC zutrifft.

Kennen Sie den Befehl ECHO? Er wird hauptsächlich in Stapeldateien zur Textausgabe auf Bildschirm verwendet. Probieren sie mal:

echo  Heute ist %date%

Vom gesamten Datum brauchen wir nur die zweite Ziffer des Tages und schneiden sie aus dem Datum heraus. Die Angabe 4,1 bedeutet, 1 Zeichen, beginnend ab dem 4. Zeichen (Zählung beginnt ab Null), herauszuschneiden:

echo  Tag %date:~4,1%

Falls das Datumsformat auf Ihrem PC ohne vorangestellten Wochentag auskommt, ist der folgende Befehl richtig:

echo  Tag %date:~1,1%

Die Ausführung

robocopy c:\ e:\Tag_x%date:~1,1%\ *.doc *.rtf *.txt /mir /maxage:10 /w:1 /r:1

erzeugt je nach Kalendertag auf Laufwerk e: die Verzeichnisse Tag_x0 bis Tag_x9. Dahinein werden alle .doc, .rtf und .txt Dateien kopiert, die maximal 10 Tage alt sind. Ändern Sie die Liste der Dateitypen nach ihren Bedürfnissen. Wenn Ihr Datumsformat den Wochentag enthält, müssen sie

%date:~4,1%

in den obigen Befehl einsetzen.

Erstellen Sie eine Stapeldatei mit diesem Befehl als einzigen Befehl oder ergänzen Sie gegebenenfalls weitere Befehle für andere Laufwerke. Lassen sie dieses Programm vom Scheduler täglich ausführen.

Die dabei kopierte Datenmenge ist so klein, dass alle zehn Sicherungen locker auf einen USB-Stick passen.

Hinweis: Diese Art der Sicherung kann durchaus auf eine zweite Partition der eigenen Festplatte gespeichert werden, denn sie soll den PC nicht vor einem totalen Ausfall der Festplatte schützen, sondern nur eine Historie erzeugen. Gegen die große Katastrophe brauchen Sie eine weitere Sicherung auf einen anderen Datenträger.


Dokumente stündlich sichern

Dieses Kapitel baut auf dem vorhergehenden Kapitel Texte täglich sichern auf, dort ist auch die Grundidee erläutert.

Ist das nicht übertrieben?

Wenn Sie den ganzen Tag intensiv an Ihren Dokumenten arbeiten, kann eine täglich einmalige Sicherung zu wenig sein. Stellen Sie sich vor, kurz vor Feierabend geht eine Datei verloren, an der Sie den ganzen Tag gearbeitet haben. Wenn Sie nur die Vortagsversion haben, ist ein Arbeitstag verloren.

Das hier beschriebene Verfahren ermöglicht eine Sicherung mehrmals am Tag, maximal stündlich. Sie können im Scheduler eine geringere Häufigkeit programmieren, zum Beispiel alle zwei oder vier Stunden.

Diesmal verwenden wir statt %date% die Systemvariable %time%, aus der die Stunde herausgeschnitten wird. Jedes Sicherungsverzeichnis wird am nächsten Tag von der neuen Version überschrieben. Wenn Sie einen Schaden nicht innerhalb von 24 Stunden feststellen, haben Sie hoffentlich das im vorherigen Kapitel beschriebene Backup Texte täglich sichern sowie die Datensicherungen der vorhergehenden Wochen und Monate, die nach dem Drei-Generationen-Prinzip regelmäßig durchgeführt werden.

Ein Experiment

Öffnen Sie die Eingabeaufforderung: Start - Ausführen - cmd - OK. Tippen Sie den folgenden Befehl ein, gefolgt von Enter:

time

Sie erhalten eine Meldung, die etwa so aussieht:

Aktuelle Zeit: 13:23:57,34
Geben Sie die neue Zeit ein:

Sie könnten jetzt die genaue Uhrzeit eingeben oder einfach Enter drücken.

Tippen Sie jetzt ein

echo  %time%

liefert

13:23:57,34

Wir brauchen nur die ersten beiden Ziffern. Probieren Sie:

echo  %time:~0,2%

Der Befehl gibt die Nummer der aktuellen Stunde als zweistellige Zahl auf den Bildschirm aus.

Die Ausführung

Um die zu kopierende Datenmenge gering zu halten, werden nur Dateien kopiert, die in den letzten beiden Tagen erstellt oder verändert worden sind (maxage:2). Für den hier genannten Verwendungszweck kann man die Daten auf eine andere Partition der gleichen Festplatte kopieren, im Beispiel nach Laufwerk e:

robocopy c:\  e:\Stunde_%time:~0,2%\  *.doc *.rtf *.txt *.xls /mir /maxage:2 /w:1 /r:1

erzeugt je nach Uhrzeit auf Laufwerk e: die Verzeichnisse Stunde_00 bis Stunde_23. Dahinein werden alle .doc, .rtf, .txt und .xls Dateien kopiert, die maximal 2 Tage alt sind. Ändern Sie die Liste der Dateitypen nach ihren Bedürfnissen.

Erstellen Sie eine Stapeldatei mit diesem Befehl als einzigen Befehl oder ergänzen Sie weitere Befehle für andere Laufwerke. Lassen sie dieses Programm vom Scheduler stündlich ausführen. Natürlich können Sie den Scheduler so einrichten, dass er um 08:00 beginnt und nach 10 Stunden mit den Sicherungen aufhört. Dann entstehen nur zehn oder elf Verzeichnisse, von 08 bis 18.

Noch häufigere Sicherungen

robocopy c:\  e:\Minute_%time:~3,1%0\  *.doc *.rtf *.txt *.xls /mir /maxage:1 /w:1 /r:1

wechselt alle 10 Minuten zu einem neuen Sicherungsverzeichnis, und

robocopy c:\  e:\Minute_%time:~3,2%\  *.doc *.rtf *.txt *.xls /mir /maxage:1 /w:1 /r:1

legt für jede Minute ein neues Sicherungsverzeichnis an. Ein vorhandenes Verzeichnis wird überschrieben.

Sollte man niemals auf diese automatischen Zwischensicherungen zugreifen müssen, desto besser. Das ist das Prinzip der Datensicherung. Was man nicht hat, auf das kann man nicht zurückgreifen. Und all der Aufwand wird nur getrieben für den Fall, dass Datenverluste auftreten. Wie bei einer Versicherung darf man sich freuen, wenn man die Gegenleistung für die ständig gezahlten Prämien niemals in Anspruch nehmen muss. Im Gegensatz dazu ist der Aufwand hier extrem gering; sowohl die Einrichtung als auch der Platzverbrauch und der laufende Energieeinsatz der Maschine - die muss ja schließlich was tun, aber den zusätzlichen Energieverbrauch kann man vermutlich nicht beziffern.

(Siehe auch Werkzeuge / Regelmäßige Ausführung planen / Ausführung unsichtbar machen - je häufiger die Sicherung erfolgt, desto notwendiger erscheint diese Maßnahme)

Beispiele

In der Buchhaltung kann man sich sehr leicht vertun und möchte dann vielleicht gerne auf einen früheren Stand zurückwechseln; das ist unter Umständen mit dem Buchhaltungsprogramm gar nicht vorgesehen - mit dieser Methode ist das sehr einfach möglich. Ganz allgemein kann man mit dieser Methode jedes beliebige Programm mit einer Versionierung versehen; dazu muss man nur die Verzeichnisse, in denen die Daten dieses Programms gesichert werden, in die Batch-Datei aufnehmen.

Programmierer können bei komplexen Systemen durch Fehler in Schwierigkeiten kommen, deren Ursache sich nicht leicht finden lässt. Man kann ja immerhin froh sein, dass der Fehler sich gezeigt hat - schlimmer sind Fehler, die unentdeckt bleiben. Wenn der Fehler schon sehr lange unentdeckt war, kann man auf länger zurückliegende Sicherungen zurückgreifen. Was aber, wenn erst vor wenigen Minuten noch alles in Ordnung war? Die Suche nach dem Fehler kann sich zeitaufwändiger gestalten, als einem lieb ist - schließlich möchte man vorankommen. Unfertige Zwischenzustände werden durch Versionskontrollsysteme typischerweise nicht erfasst, da diese nicht automatisch angelegt werden, sondern durch Entschluss des Programmierers, der meint, einen fehlerfreien Zwischenzustand erreicht zu haben; diese Intervalle können sehr unterschiedlich lang sein. Die Versionskontrolle hilft hier also nicht weiter.

Von einer automatischen Sicherung der Arbeit kann bei Versionskontrollsystemen ohnehin keine Rede sein, da sie immer von der Auslösung durch den Programmierer abhängig ist. Ein Zurückgehen auf die letzte erfasste Version würde die gesamte Arbeit der Zwischenzeit vernichten. Die letzte zurückliegende, automatisch angelegte stündliche Sicherung würde natürlich ebenfalls die Arbeit der seither verflossenen Zeit vernichten und sich also nur dann lohnen, wenn die Suche nach dem Fehler länger als die seither verflossene Zeit dauern würde, was man natürlich nicht absehen kann. Je mehr Zeit vergangen ist, desto mehr Arbeit würde man also verlieren. (Nach Murphys Gesetz tritt ein solcher undurchsichtiger Fehler natürlich immer kurz vor der nächsten automatischen Sicherung auf.)

Die für die Programmierung verwendeten Editoren speichern üblicherweise den aktuellen Stand zwar automatisch in jeder Minute, überschreiben aber jeweils alle vorherigen Zustände, legen also keine Versionsgeschichte an. Höchstwahrscheinlich ist also die letzte gespeicherte Fassung bereits mit diesem Fehler behaftet und hilft daher ebenfalls nicht weiter. Diese Sicherung ist auch lediglich als Schutz gegen Programmabstürze gedacht, diese Eigenschaft stellt also an sich keinen Mangel dar.

Mit der oben geschilderten Methode ist es leicht möglich, pro Minute automatisch einen Zwischenzustand zu speichern und diese Sicherungen nach einem vernünftigen Zyklus dann wieder zu überschreiben, also etwa alle 10 min oder alle 30 min oder alle 60 min etc. Im Falle einer undurchsichtigen und schwierigen Fehlersuche kann es dann sehr hilfreich sein, auf beliebige Zwischenstufen beliebiger Programmdateien zurückgreifen zu können: So kann man schnell den Zeitpunkt eingrenzen, an dem der Fehler eingebaut worden war. Wenn man Glück hat, zeigt der Debugger an dieser Stelle sogar direkt auf die Zeile, in der der Fehler gemacht wurde. Anschließend kann man dann wieder auf die aktuelle Fassung zurückgehen und den Fehler an der gefundenen Stelle beseitigen.

Der Typ der Dateien würde in diesem Fall natürlich *.php *.css *.js *.h *.c *.c++ *.cpp *.java usw. lauten müssen. Alle die zu sichernden Dateien befinden sich normalerweise an einer wohldefinierten Stelle und der Umfang hält sich in vernünftigen Grenzen, so dass die Zwischensicherung in wenigen Sekunden erledigt ist und den Rechner in keiner Weise belastet.

Auch für Autoren könnte sich ein solches System bezahlt machen. Bekanntlich entwickeln sich die Formulierungen beim Schreiben beziehungsweise Denken, und zuweilen löscht man Formulierungen, die man später gerne zumindest wiedersehen möchte, um sie eventuell im Original zu verwenden oder umzuformulieren.

In einigen Textverarbeitungen kann man dazu eine automatische Protokollierung einstellen, die nicht nur sämtliche Zwischenzustände festhält, sondern auch noch den jeweiligen Autor vermerkt, falls mehrere Autoren dasselbe Dokument bearbeiten. Sollte die Textverarbeitung aus welchen Gründen auch immer abstürzen, darf man sich freuen, wenn diese auf eine automatisch angelegte Zwischensicherung zurückgreift. Das ist nicht immer der Fall. Vielen Benutzern der Textverarbeitung sind diese Möglichkeiten auch gar nicht bekannt. Wer entsprechende Datenverluste schon erlitten hat und deshalb empfindlich geworden ist, hat sich vielleicht angewöhnt, ständig zwischenzusichern - damit wird zwar die letzte Version festgehalten, aber nicht die Zwischenzustände, es sei denn man speichert jeweils unter einem neuen Namen. Auf jeden Fall hat man damit zwar eine Sicherung, aber eine, die von manuellem Eingreifen abhängt, keine automatische Sicherung, die wirklich sicher ist. Statt sich beruhigt auf die Arbeit konzentrieren zu können, lauert im Hintergrund ständig die Angst vor Datenverlusten und nötigt zur Unterbrechung der Arbeit zwecks Sicherung. Keine angenehme Situation.

Ich persönlich (Werner) benutze seit mittlerweile 17 Jahren ein Diktiersystem in den jeweils aktuellen Varianten. Dabei diktiere ich längere Texte in die Spezialanwendung des Diktiersystems, kürzere in die Anwendungen selbst, zum Beispiel hier in das Bearbeitungsfenster. Dabei habe ich bei der Spezialanwendung immer wieder fürchterliche Datenverluste erlitten, weil in manchen Versionen unter nicht geklärten Umständen das System plötzlich ausstieg. Ich empfand es als außerordentlich unangenehm, die zuvor entwickelten Gedanken noch einmal neu entwickeln zu müssen. Ob die zweite Fassung dann genauso gut, besser oder schlechter als die erste geworden ist, konnte ich natürlich nicht feststellen.

Eine automatische Zwischensicherung kennt dieses System nicht; je größer ein Datenverlust war und je kürzer dieser zurücklag, desto größer die Angst vor weiteren Datenverlusten und je häufiger die oben geschilderte manuelle Zwischensicherung, mit der Folge, dass diese Aufmerksamkeit bei fehlenden weiteren Abstürzen nachließ und dann eventuell wieder zu ganz empfindlichen Verlusten führte. Einfach fürchterlich. Mit Hilfe der hier geschilderten Technik bekommt man nicht nur eine automatische Zwischensicherung pro Minute, sondern sogar ein Versionierungsystem.

Schließlich könnte ein solches Versionierungsystem auch für die Bildbearbeitung interessant sein. Wenn man sehr intensiv vorhandene Vorlagen manipuliert, kann sich das über lange Zeiträume hinziehen mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen, die nicht leicht miteinander in Beziehung zu setzen sind. Insbesondere ist es nicht ganz einfach, zu entscheiden, welche Version die bessere ist. Dazu muss man die unterschiedlichen Versionen festhalten und anschließend miteinander vergleichen, indem man sie nebeneinander legt oder hin und her schaltet und dann gegebenenfalls in einem wiederum langwierigen Prozess die brauchbaren von den unbrauchbaren Varianten scheidet.

Natürlich würde man Zwischenergebnisse, die man für brauchbar hält, manuell unter einem neuen Namen sichern. Diese Entscheidung des Bearbeiters kann aber möglicherweise zu spät kommen. Mit Hilfe der History des Bildbearbeitungsprogramms kann man zwar auf vorherige Zustände zurückwechseln, aber normalerweise nur den letzten zurückgenommenen Bearbeitungsschritt wiederholen. Eine automatische Versionskontrolle könnte Material festhalten, für das man später einmal dankbar ist.

Soweit Beispiele aus meiner eigenen Arbeitswelt; wer durch diese Beispiele Parallelen zu seiner eigenen Arbeitswelt ziehen kann, wird vielleicht weitere Beispiele nennen können.

Optimierung

Wenn man zur Erhöhung der Generationssicherheit sowohl minütlich als auch stündlich als auch täglich sichert und zwar immer dieselben Verzeichnisse, kann man sich die Arbeit wie folgt erleichtern:

  • In einer allgemeinen Steuerdatei wird festgelegt, welche Verzeichnisse wohin gesichert werden sollen. Der Rhythmus wird dabei aus einer Variablen übernommen, die von den speziellen Steuerdateien gesetzt wird. Wenn Änderungen anfallen, müssen diese nur in dieser Datei geändert werden.
  • In den speziellen Steuerdateien wird der Rhythmus festgelegt und das davon abhängige Unterverzeichnis. Die eigentlichen Angaben, was wohin gesichert werden soll, werden aus der allgemeinen Steuerdatei entnommen. Diese speziellen Steuerdateien müssen nie wieder bearbeitet werden.

Beispiel

Die allgemeine Steuerdatei heiße bak_interval.bat; mit der Variablen bak wird der Teil des Verzeichnisnamens bezeichnet, der als Schlüsselverzeichnis im Backup auftauchen soll, damit man dieses dort leicht wiederfindet; das Ursprungsverzeichnis kann bekanntlich beliebig geschachtelt und somit sehr unübersichtlich sein.

Diese Variable muss pro Verzeichnis gesetzt werden und außerdem das Ursprungsverzeichnis, das aber als Formel automatisch erzeugt wird. Beim Ursprungsverzeichnis kann die Variable ersetzt werden oder nicht - das ist im Ergebnis gleich. Die Ersetzung ist vielleicht verständlicher, bei der Neuanlage ist allerdings die Nichtersetzung natürlicher, weil dann das Verzeichnis einfach mit Copy und Paste eingefügt werden kann. Im Beispiel werden beide Varianten angeführt. Als Parameter empfiehlt sich statt /mir besser /s, da sonst alle Verzeichnisse, in denen sich nichts geändert hat, als leere Verzeichnisse gesichert werden, was bei einer umfangreichen Unterverzeichnisstruktur unangenehm ist.

  • allgemeine Steuerdatei bak_interval.bat, bei Bedarf zu ändern - zur besseren Erläuterung ein ausführliches Beispiel


rem --- Allgemeine Einstellungen --- 
@set param=/s /a /maxage:1 /w:1 /r:1  
@set backup_vol=H

rem --- Auswahl der zu sichernden Partition --- 
@set src_vol=D

rem --- Auswahl des zusichernden Unterverzeichnisses: Allgemeine Notizen --- 

@set bak=pad
@set dest=%dir%\%subdir%\%bak%
@set bak=pad
robocopy %src_vol%:\g\%bak%\save  %backup_vol%:\%dest% %param%
rem --- Variante mit Ersetzung durch %bak% ---

rem --- Wechsel der Partition --- 
@set src_vol=J

rem --- Auswahl des zusichernden Unterverzeichnisses: Buchhaltung ---

@set bak=zero
@set dest=%dir%\%subdir%\%bak%
robocopy %src_vol%:\data\Programme\Grips\zero   %backup_vol%:\%dest% %param%
rem --- Variante Nichtersetzung zur besseren Lesbarkeit ---

rem --- Auswahl des zusichernden Unterverzeichnisses: aktuelles Projekt ---

@set bak=1.7.1
@set dest=%dir%\%subdir%\%bak%
robocopy %src_vol%:\www\%bak%  %backup_vol%:\%dest% *.php *.js *.txt *.doc *.xls *.htm* %param% /xd *.git* user_guide
rem Nur die angeführten Dateitypen sichern, Versionierung ausschließen.

rem --- Wechsel der Partition --- 
@set src_vol=E

rem --- Auswahl des zusichernden Unterverzeichnisses: Dokumentenverwaltung ---

@set bak=DIEWDATA
@set dest=%dir%\%subdir%\%bak%
robocopy "%src_vol%:\Dokumente und Einstellungen\Rem\Eigene Dateien\DIEWDATA  %backup_vol%:\%dest% %param%
rem --- Variante Nichtersetzung zur besseren Lesbarkeit ---

Die eigentlichen Steuerdateien, die über die Zeitschaltung aktiviert werden, unterscheiden sich dann nur noch im Intervall und dem Zielverzeichnis, welche dann an die allgemeine Steuerdatei übergeben werden:

  • Minütliche Sicherung bak_min.bat, nie zu ändern
@set dir=backup_minute
@set subdir=%time:~3,2%
call bak_interval.bat
  • Stündliche Sicherung bak_hor.bat, nie zu ändern
@set dir=backup_hour
@set subdir=%time:~0,2%
call bak_interval.bat
  • Tägliche Sicherung bak_day.bat, nie zu ändern
@set dir=backup_day
@set subdir=%date:~0,2%
call bak_interval.bat

Bei Erweiterungsbedarf trägt man also in der allgemeinen Steuerdatei mit einem neuen Steuerblock ein neues Ursprungsverzeichnis ein und bestimmt, mit welchem Schlüsselverzeichnis (bak) dieses Verzeichnis im Backup auftauchen soll. Gegebenenfalls trägt man noch die zu sichernden Dateitypen ein, wenn nicht generell alles gesichert werden soll. Damit sind alle drei Sicherungstypen auf einmal geändert.

Wenn man sich noch gegen den Verlust oder Ausfall des Backupmediums absichern möchte, kann man das gesamte Backup anschließend auf eine weitere Festplatte sichern, die im Fall des Falles die Rolle des ersten Mediums nahtlos übernehmen könnte, wobei lediglich ein neues als Ersatz hinzugefügt werden müsste, was das Backup wiederum absichert (die Zuordnung der Laufwerke müsste natürlich ebenfalls angepasst werden). Sei das erste Backupmedium mit L bezeichnet, das zweite mit H, so ergibt sich die Sicherung des Backups wie folgt:

@set Logfile="H:/backup_L_H.log"
@set param=/s 
@robocopy L:\backup H:\backup /MIR /LOG:%Logfile%

bzw., falls auf L auch noch anderweitig Daten vorhanden sind, die zwar nicht gesichert werden, deren Rekonstruktion aber doch lästig wäre:

@set Logfile="H:/backup_L_H.log"
@set param=/s 
@robocopy L: H: /MIR /LOG:%Logfile%

Über die Wahl des Parameters (/mir bzw /s) steuert man, ob gelöschte Dateien auch im Backup gelöscht werden sollen. Wer hinreichend vorsichtig ist, kann sich bei den heutigen Festplattengrößen durchaus leisten, gelöschte Dateien im Becker weiter zur Verfügung zu halten.


Tägliche Komplettsicherung in ein Monatsverzeichnis

Texte täglich in ein Monatsverzeichnis sichern

Die Nummer des Monats wird aus dem aktuellen Datum herausgeschnitten und als Name des Sicherungsverzeichnisses verwendet. Beispielsweise werden im Mai an jedem Tag bzw. in jeder Nacht die Daten in ein Verzeichnis mit dem Namen „05“ kopiert. Im Laufe des Monats wird das Verzeichnis bei der täglichen Datensicherung jedesmal auf den aktuellen Stand gebracht. Jeden Monat wird ein neues Sicherungsverzeichnis angelegt.

Was leistet diese Art der Datensicherung und was nicht?

Bei täglicher Durchführung können Sie jederzeit auf die Daten des Vortages zurückgreifen. Außerdem haben Sie den Datenstand vom jeweils letzten Tag jedes Monats zur Verfügung. Die Dateiversionen von vor 2, 3, 4 und weiteren Tagen sind nicht wiederherstellbar.

Diese Datensicherung sollte auf ein externes Medium (externe Festplatte oder anderen Computer) erfolgen, damit Sie bei einem katastrophalen Ausfall darauf zurückgreifen können.

Das Experiment

Wir benutzen die Systemvariable date.

Öffnen Sie die Eingabeaufforderung: Start - Ausführen - cmd - OK. Tippen Sie den folgenden Befehl ein, gefolgt von Enter:

echo  %date:~9,4%-%date:~6,2% (wenn das Datum den Wochentag enthält) oder
echo  %date:~6,4%-%date:~3,2% (wenn das Datum den Wochentag nicht enthält)

Der zweite Befehl bedeutet: 4 Ziffern ab dem 6. Zeichen, dann ein Minuszeichen, gefolgt von 2 Ziffern ab dem 3. Zeichen.

Sie sollten als Ergebnis erhalten

2009-01

Die Ausführung

Angenommen, Ihre Festplatte ist geteilt in die Partitionen C: und D:. Das Backup soll auf eine externe Festplatte oder einen USB-Stick erfolgen, der den Laufwerksbuchstaben f: bekommen hat.

robocopy c:\ f:\Monat_%date:~6,4%-%date:~3,2%\LWC\ /mir /xa:sh /maxage:40 /w:1 /r:1 /XF *.msi *.tmp *.exe *.dll *.com *.ini ntuser.*
robocopy d:\ f:\Monat_%date:~6,4%-%date:~3,2%\LWD\ /mir /xa:sh /maxage:40 /w:1 /r:1 /XF *.msi *.tmp *.exe *.dll *.com *.ini

Die beiden Befehle erzeugen je nach Kalendertag auf Laufwerk f: ein Verzeichnis Monat_2009-01 mit Unterverzeichnissen für jedes zu sicherndes Laufwerk. Dahinein werden alle Dateien kopiert, die maximal 40 Tage alt sind. Je nach Datumsformat müssen sie eventuell %date:~9,4%-%date:~6,2% verwenden.

Erstellen Sie eine Stapeldatei mit diesen Befehlen als einzige Befehle oder ergänzen Sie weitere Befehle für andere Laufwerke. Lassen sie dieses Programm vom Scheduler täglich ausführen.

Wenn Ihre externe Festplatte nicht ständig angesteckt bzw. eingeschaltet ist, um deren Lebensdauer zu erhöhen, sollten Sie die Stapeldatei mit den folgenden beiden Zeilen beginnen, die robocopy-Befehle folgen dahinter:

@echo Bitte die externe Festplatte anstecken und einschalten!
@pause


Hinweis: Diese Art der Sicherung schützt den PC vor einem totalen Ausfall der Festplatte.

Tägliche Komplettsicherung, aber nur neuere Dateien

Datensicherung/ Beispiel/ Alles12M Neu


Datensicherung/ Beispiel/ Daten in Portionen aufteilen




 
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