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Was ist ein Kommandozeilenbefehl? Bearbeiten

Microsoft-DOS war das erste Betriebssystem für den IBM-PC. DOS, das Disk Operation System, musste ohne Maus, ohne Farbe und ohne grafische Oberfläche auskommen. Was der PC tun sollte, musste eingetippt werden. Zu den wichtigsten DOS-Befehlen gehörte „DIR“ zum Anzeigen der Dateiliste eines Verzeichnisses (in der Windows-Terminologie werden Verzeichnisse als „Ordner“ bezeichnet), „MD“ (Make Directory) zum Anlegen eines neuen Verzeichnisses und „COPY“ zum Kopieren von Dateien.

Mit Windows zu arbeiten ist viel einfacher. Windows bietet eine anschauliche, einfach zu erlernende Bedienoberfläche. Jedoch sind im „Untergrund“ jedes Windows-Betriebssystems die klassischen DOS-Befehle verblieben und um zahlreiche neue Befehle ergänzt worden. Mit jeder weiteren Windows-Version kommen neue Befehle hinzu. Inzwischen gibt es knapp 100 Befehle [1] [2]. Die Befehle – die klassischen DOS-Befehle und die neu dazugekommenen – werden jetzt gemeinsam als „Kommandozeilenbefehle“ bezeichnet.

Warum sind die teilweise 30 Jahre alten Befehle noch nicht abgeschafft worden? Die meisten alltäglichen Aufgaben lassen sich effizient mit ein paar Mausklicks auf der grafischen Oberfläche erledigen. Es gibt aber etliche Fälle, bei denen die Verwendung von Kommandozeilenbefehlen vorteilhaft ist.

  • Sie sind in manchen Fällen effektiver als eine grafische Oberfläche. Die eigene IP-Adresse kann man beispielsweise mit dem Befehl ipconfig ganz leicht ermitteln. Kennen Sie eine andere Methode, die sogar dann funktioniert, wenn Sie keinen Internetzugang haben?
  • Sie funktionieren auch dann noch, wenn Windows nicht mehr startet. Die Windows-Reparaturkonsole beispielsweise arbeitet nur Kommandoorientiert.
  • Sie sind für die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben geeignet.
  • Sie lassen sich durch sogenannte Schalter auf vielfältige Weise modifizieren (die zusätzlichen Parameter hinter dem Befehl, die mit einem Schrägstrich beginnen, werden als Schalter bezeichnet). Ein Beispiel dafür: ROBOCOPY C: E: /S /MAXAGE:20091224 /XD Windows /XF *.DLL *.EXE *.INI /XA:SH kopiert alle Dateien von C: nach E: einschließlich Unterordner (S), die seit dem 24.12.2009 (MAXAGE) erstellt oder verändert worden sind, wobei das Verzeichnis Windows ausgelassen wird. Außerdem werden alle Dateien vom Typ .DLL, .EXE und .COM sowie alle versteckten und Systemdateien (XA:SH) ebenfalls ausgelassen. Wie wollen Sie einen derartigen Datensicherungsauftrag mit der Maus erledigen, geschweige denn automatisieren?

Deshalb benutzen Profis diese Befehle nach wie vor.

Wie gibt man die Befehle ein? Bearbeiten

Unter Start – Alle Programme – Zubehör gibt es das Programm „Eingabeaufforderung“. Es öffnet sich ein schwarzes Fenster mit einem blinkenden Kursor, der auf das Eintippen eines Kommandozeilenbefehls wartet.

Hinweis für Vista und Windows 7: Wenn Sie auf die „Eingabeaufforderung“ mit der rechten Taste klicken, können Sie im Kontextmenü wählen „Als Administrator ausführen“, denn für viele Aktionen brauchen Sie Administratorrechte.

Es gibt einen schnelleren Weg:

  • Unter Windows 2000 oder XP auf Start – Ausführen klicken, „cmd“ als das auszuführende Programm eintippen und auf OK klicken.
  • Unter Vista klicken Sie auf Start – Suche starten, „cmd“ eintippen und OK.

Wenn man das Eingabefenster nicht mehr braucht, kann man den Befehl „exit“ eintippen oder das Fenster mit einem Klick auf das Kreuz in der rechten oberen Ecke schließen.

Hinweise

  • Nach dem Eintippen eines Befehls drückt man Enter, damit der Befehl ausgeführt wird.
  • Am Anfang der Zeile dürfen Leerzeichen stehen. Wo mitten in der Zeile ein Leerzeichen erlaubt ist, dürfen auch mehrere stehen.
  • Man kann alle Befehle nach Belieben mit großen oder kleinen Buchstaben schreiben. Die Großschreibung ist häufiger. Ausnahme: Namen, Passwörter und in Anführungszeichen eingeschlossene Zeichenfolgen, die als Muster für einen Vergleich dienen.

Einige Beispiele Bearbeiten

net user Sohn /times:Mo-Fr,17-19;Sa-So,8-22 Benutzer „Sohn“ darf sich nur zu den angegebenen Zeiten anmelden
net user Sohn /times:all hebt alle Zeitbeschränkungen auf
net user Administrator pwrt Ändert das Passwort des Administrators in „pwrt“
net share backup e:\pc1\2009 Das Verzeichnis e:\pc1\2009 wird unter dem Namen „backup“ freigegeben
net share backup /delete beendet die Freigabe des genannten Ordners
net view \\pc1 zeigt alle am „pc1“ freigegebenen Ressourcen