Babybuch: Pflege
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Windelfrei
BearbeitenBevor wir zum Thema Wickeln kommen, soll nicht verschwiegen werden: es gibt Eltern, die ihre Kinder auch in deutschen, österreichischen und Schweizer Breitengraden windelfrei aufziehen (dem Autor dieser Zeilen sind allerdings noch keine begegnet). Falls Sie sich auch daran versuchen wollen, finden Sie praktische Tipps im Kapitel "Windelfrei".
Wickeln
BearbeitenWindeltypen
BearbeitenOb man Einweg- oder Mehrweg-(Stoff-)Windeln verwendet, ist vor allem eine persönliche Geschmacksfrage. Mittlerweile greift die Mehrheit der Eltern zu den Wegwerfwindeln, und sie müssen deswegen auch kein schlechtes Gewissen haben, denn zumindest bei Wickelsystemen unterscheidet sich die Ökobilanz von Einweg- und Mehrwegwindeln kaum. Einem höheren Müllaufkommen auf der einen Seite steht ein höherer Bedarf an Wasch- und Reinigungsmitteln auf der anderen Seite gegenüber. Beides hält sich etwa die Waage.
Auch preislich nehmen sich Einweg- und Mehrwegwindeln nicht mehr viel, zumindest beim ersten Kind nicht. Ein komplettes Mehrweg-Wickelsystem kostet mehrere hundert Euro, die "laufenden" Kosten sind zwar geringer, als bei Wegwerfwindeln, trotzdem kann man bei beiden Systemen davon ausgehen, dass man für ein Kind bis zum zweiten Lebensjahr ca. 1000 Euro in Windeln gesteckt hat. Erst bei einem zweiten Kind kann man bei Mehrweg von einem Kostenvorteil ausgehen.
Statistisch gesehen werden übrigens Kinder, die mit Stoffwindeln gewickelt werden, früher sauber. Unklar ist allerdings, ob dies an den Windeln selbst liegt, oder ob die Eltern früher dem erhöhten Aufwand überdrüssig werden und deshalb eher mit der Sauberkeitserzeihung anfangen.
Einweg-Windeln
BearbeitenMittlerweile gibt es eine große Auswahl an Einweg-Windeln. Neben den Markenprodukten von Procter & Gamble, Hartmann und anderen, hat mittlerweile jeder Discounter und jede Drogerie-Kette ihre Eigenmarken im Programm, die zum Teil deutlich preiswerter sind.
Die Größen für Einweg-Windeln heißen bei fast allen Herstellern gleich: Newborn (1), Mini (2), Midi (3), Maxi (4), Maxi Plus (4+), Junior (5) und Junior Plus (5+).
Mit welchen Windeln soll man nun anfangen? Dazu muss man wissen, dass die Empfehlung der Hersteller für die Windeln für das Gewicht des Kindes gemacht wird, wobei es dabei Überschneidungen gibt. Neugeborenen-Windeln sind für Kinder von 2 bis 5 kg, während Mini-Windeln ab 3 kg empfohlen. Bei Neugeborenen ist jedoch die Größe viel wichtiger: Für Kinder unter 50 cm sollte man eher mit Newborn-Windeln (Größe 1) anfangen, bei Kindern ab 52 cm reicht es auch aus, wenn man mit Mini (Größe 2) beginnt, die auf die einzelne Windel gerechnet gut ein Drittel günstiger als Newborn ist.
Auf Hamsterkäufe sollte man bei diesen Größen auch verzichten, dafür gibt es zwei gute Gründe:
- Neugeborene wachsen in den ersten Wochen ihres Lebens sehr schnell, egal ob man nun mit Größe 1 oder 2 anfängt, in wenigen Wochen wird diese Windel nicht mehr passen!
- Wenn das Kind ständig einen wunden Po hat, sollte man die Marke wechseln, um zu sehen, ob es vielleicht an der Windel liegt. Es ist ungünstig, wenn man dann einen größeren Vorrat an Windeln hat, die man nicht aufbrauchen kann, weil das Kind sie nicht verträgt.
Eine persönliche Meinung zu Markenwindeln: 2004 hat die Stiftung Warentest Windeln verschiedener Hersteller unter die Lupe genommen. Aus dem Test gingen damals Pampers als Sieger hervor - nach meiner subjektiven Erfahrung zu Recht. In der Praxis haben sich bei uns Pampers tatsächlich auslaufsicherer als die Windeln vom Discounter erwiesen, zudem fühlen sie sich auch bei viel Flüssigkeitsaufnahme deutlich trockener an. Relevant ist dies jedoch frühestens ab Größe 3 (Midi). Neugeborene muss man 10 mal am Tag und häufiger wickeln, da ist es vollkommen egal, ob das Kind nun in einer Marken- oder einer Discounter-Windel steckt, preislich macht dies jedoch einen Unterschied von 2 bis 3 Euro pro Paket.
Mehrweg-Windeln
BearbeitenDurchführung
BearbeitenWickeln ist "learning by doing", und die Reihenfolge ist dabei eigentlich immer die Gleiche:
- frische Windel vorbereiten
- alte Windel öffnen, ausziehen
- Kind säubern, trockentupfen, ggf. pudern
- frische Windel anziehen
Man kann nun versuchen, sich das Wickeln aus Büchern anzulesen oder es vorab in Pflegekursen zu erlernen. Mein Tipp an werdende Erstlingseltern: Lassen Sie es sein! Sie bekommen das Wickeln im Krankenhaus gezeigt, bzw. bei einer Hausgeburt wird sich die Hebamme Zeit für Sie nehmen.
Wann wickeln?
BearbeitenAuf die Frage, wann und wie oft ein Kind gewickelt werden muss, kann man keine generelle, nicht mal eine altersgemäße Auskunft geben, denn das ist nicht nur von der Kindern, sondern auch von den äußeren Umständen abhängig. Dei einzigen Eckpunkte, an denen man sich einigermaßen fest machen kann, sind das Wickeln morgens nach dem Aufstehen und abends, vor dem Zu-Bett-Gehen. Alles andere ergibt sich mehr oder weniger von selbst. Eltern wissen irgendwann instiktiv, wann ein Kind schreit, wenn es die Windeln voll hat, oder aber sie riechen es ...
Für den Anfang kann man sich grob daran orientieren, dass Säuglinge ca. 10 bis 12 Windeln pro Tag brauchen. Daraus ergibt sich, dass man im Schnitt alle 2 bis 3 Stunden die Windeln wechsel muss, das ist aber nur eine Faustregel. Es kann durchaus sein, dass man innerhalb von 5 Minuten zwei Windeln benötigt: Man hat das Kind gerade frisch gewickelt, wiegt es nun auf dem Arm und dann spürt man durch eine Vibration (und sieht evtl. durch einen dazu passenden Gesichtsausdruck), dass das Kind gerade eine frische Ladung in die Windel drückt. Merke: In frischen Windeln kackt es sich am besten!
In Krankenhäusern werden Kinder meist vor einer Mahlzeit gewickelt. Das ergibt sich in der Regel aus der Krankenhausroutine. Normalerweise schlafen Neugeborene während des Fütterns ein, so dass man nach der Mahlzeit nicht mehr wickeln kann, ohne sie aufzuwecken. Viele Säuglinge werden zudem routinemäßig vor und nach der Mahlzeit gewogen, würde man zwischendrin die Windel wechseln, würde das das ganze Wiegeergebnis verfälschen.
Als Eltern muss man diese Routine allerdings nicht unbdedingt mitmachen, und schon gar nicht nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Die meisten Säuglinge machen während der Mahlzeit die Windeln voll, und zwar normalerweise ziemlich am Anfang. Insbesondere bei voll gestillen Säuglingen ergibt sich daraus ein recht natürliches Wickelverhalten, nämlich das Kind wird nicht vor dem Stillen gewickelt, sondern wenn die eine Brust "leer" ist und bevor das Kind an die andere Brust gelegt wird. Wenn dem Kind jedoch eine Brust genügt, kann man sich auf dieses Schema auch nicht verlassen.
Mädchen oder Junge?
BearbeitenManch einer hat noch die Werbung aus den Zeiten in Erinnerung, als die Windelinstrie zwischen "Boys"- und "Girls"-Windeln unterschieden hat. Das ist zum Glück nicht mehr so, wir leben mittlerweile in einer "Unisex-Windelzeit". Grundsätzlich unterscheidet sich das Wickeln vom Mädchen und Jungs auch nur in einem Detail, nämlich dass man bei Jungs darauf achtet, dass der Penis beim Wickeln nach unten zeigt. Andernfalls läuft die Windel beim ersten Pipi nämlich sofort wieder aus.
Manchmal liest man auch den Hinweis, dass man bei Mädchen Fäkalien immer von vorne nach hinten abwischen muss, damit keine Keime in die Scheide gelangen. Vergessen Sie am besten diese Einschränkung auf Mädchen, sondern gewöhnen Sie grundsätzlich an, beim Säubern von den Genitalien weg zu arbeiten! Tatsächlich ist das nur bei Mädchen kritisch, aber auch wenn Sie nur Jungs haben, kann es sein, dass Sie ab und zu mal ein Mädchen wickeln müssen. Wenn diese Handgriffe erst mal sitzen, macht man sie ganz automatisch, ohne auf das Geschlecht zu achten.
Hilfsmittel
BearbeitenWickelunterlagen
BearbeitenFeucht- und Öltücher
BearbeitenFeucht- und Öltücher sollte man nur zur Reinigung des Babypo und der Genitalien von Kot benutzen. Um die zarte Babyhaut zu schützen, sollte man darauf achten, dass die Feuchttücher frei von Parfüm und Zusatzstoffen sind. Keinesfalls sollte man die Tücher zur Gesichtsreinigung benutzen. Die feine Babyhaut wird dadurch übermäßig gereizt. Hierfür reicht ein nasser Waschlappen ohne Seife etc.(Siehe auch Abschnitt "Wasser")
Eine Ergänzung zu den [Feuchtüchern][1]
Wickeltasche
BearbeitenPflegeprodukte
BearbeitenWer im Supermarkt oder der Drogerie vor dem Regal mit Baby- und Kinderpflegeprodukten steht, wird von einer ungeheuren Auswahl erschlagen, die nicht nur sinnige Produkten umfasst: Neben den Klassikern wie Babyöl und Wundschutzcremes gibt es spezielle Lotions, Spezialöle für Babymassagen, Kinder-Kosmetik-Creme, Seifen aller Art und und und... Das meiste davon ist allerdings unnötig, einiges sogar eher schädlich.
Bevor man nun aber losstürmt und sich das Nötigste besorgt: Krankenhäuser, Frauenärzte und Hebammen werden meist von den Herstellern der Babypflegeprodukte mit kostenlosen Proben zur Weitergabe an die Eltern eingedeckt. Und gerade beim ersten Kind meinen es oft auch Freunde und Verwandte mit den frischen Eltern besonders gut. Wir waren mit einigem so gut bestückt, dass wir bei unserem zweiten Kind noch heute davon zehren.
Bei der Auswahl von Pflegeprodukten sollte man darauf achten, dass sie frei von Mineralölen und zusätzlichen Aroma-Stoffen/Parfüms sind. Mineralöle trocknen die Haut aus und Parfüms können die Ausbildung von Allergien bewirken und zu topischen Reaktionen führen. Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass auf der Vorderseite mit einem hochwertigen Pflanzenprodukt wie Kamille, Olivenöl, Calendula (Ringelblume) oder Jojoba geworben wird, ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt dann oft, dass der Hauptbestandteil Mineralölprodukte wie Paraffin oder Vaseline sind.
Will man sich intensiver über die Inhaltsstoffe informieren, so kann man dies bei Wikipedia auf der Seite Kosmetik-Inhaltsstoffe tun.
Wasser
BearbeitenDas Universal-Pflegemittel gibt es nicht in der Drogerie, sondern hat jeder zu Hause: Wasser, am besten auf Körpertemperatur. Ideal zum Waschen und Baden und natürlich zum Reinigen von Po und Genitalbereich beim Wickeln. Seife und Shampoo benötigt man bei einem Neugeborenen nicht (mehr dazu beim Thema Waschen und Baden). Wichtig ist, dass alle nass gewordenen Körperteile gut abgetrocknet werden, sonst kann die Haut wund werden.
Öle
BearbeitenAnstelle von Wasser kann man beim Wickeln auch Babyöl zur Reinigung des Pos und Genitalbereichs verwendet werden. Öl hat den Vorteil, dass es in die Haut einzieht, der Po muss vor dem Wickeln also nicht abgetrocknet werden. Insbesondere bei Babys, die oft wund sind, sollte man Öl den Vorzug vor Wasser geben, ansonsten ist es eher eine persönliche Entscheidung.
Neben dem klassischen Babyöl gibt es noch diverse Öle zur Babymassage. Diese kann man kaufen, kann es aber auch sein lassen, einfaches Babyöl ist dafür genauso gut geeignet.
Man sollte allerdings auf keinen Fall gewöhnliches Speiseöl statt Babyöl nehmen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Speiseöle haben eine zu hohe Viskosität. Sie können nicht schnell genug von der Babyhaut aufgenommen werde und verkleben diese. Einige Pflanzen, aus denen Speiseöle gewonnen werden (wie z. B. Raps und Soja) stehen zudem im Verdacht, die Ausbildung von Allergien zu begünstigen. Zudem werden Speiseöle nicht so streng kontrolliert, wie Babypflegeprodukte, in den letzten Jahren gab es immer wieder Meldungen über die Schadstoffbelastung von Speiseölen. Zwar lagen die gemessenen Mengen meist noch unter den für Erwachsene gefährlichen Werten, aber Kinder, insbesondere Säuglinge, reagieren hier ganz anders.
Cremes
BearbeitenCremes werden von einigen Eltern gerne und viel verwendet. Auch die Werbung suggiert die Notwendigkeit, das Baby regelmässig einzucremen, damit es eine weiche Haut bekommt. Leider bewirken viele Cremes das Gegenteil wenn sie als Bestandteile Mineralöle enthalten, da diese die Haut eher austrockenen (s. O.). Man sollte daher beim Kauf darauf achten, dass in der Creme möglichst nur Pflanzenöle enthalten sind. Im Alltagsgebrauch reichen Wasser oder Öl für die Körperpflege aus.
Wundschutzcreme und Heilsalbe
BearbeitenDer Namen Wundschutzcreme ist etwas irreführend, da er suggeriert, dass man durch vorsorgliches Einschmieren den Po vor Wundheit schützen kann. Das ist aber nicht der Fall, der beste Schutz vor einem wunden Po ist ein trockener Po! Man sollte sie deshalb nur dann verwenden, wenn der Po wirklich wund ist.
Welche Creme man sich anfangs besorgt, ist eigentlich egal, da in den meisten eh das gleiche drin ist, nämlich Zinkoxid und Wollfett (Lanolin), viele haben auch noch Panthenol oder einen anderen Wirkstoff. Schlägt eine Creme nicht an, d. h. der wunde Po heilt nicht ab, sollte man erst einmal sehen, ob das Kind nicht auf die verwendete Windel reagiert. Auf alle Fälle sollte man einen dauerhaft wunden Po der Hebamme oder dem Kinderarzt zeigen, es könnte auch eine Pilzinfektion sein, und dann helfen die Cremes aus der Drogerie nicht mehr! Bei einem wundem Po kann man auch Kartoffelmehl nehmen das ganz günstig im Supermarkt zu erwerben ist. Es saugt die Entzündung raus und wirkt reinigend da es nässende Stellen durch Bakterien und Entzündungen trocknet. Man kann auch einmal Zusätze wie Cremes oder Öle für den Po weglassen wenn erst eine Entzündung war damit sich die Haut erst einmal regenerieren kann.
Wind- und Wettercreme
BearbeitenSonnencreme
BearbeitenGrundsätzlich sollten Säulinge und Kleinkinder nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, das gilt insbesondere für die Mittagszeit in den warmen Jahreszeiten. Sollte es unumgänglich sein, in dieser Zeit das Haus zu verlassen, sollte man Schutzvorkehrungen treffen, dass sich die Kinder vornehmlich im Schatten aufhalten. Auch dort erhalten Säuglinge durch Reflexion genug UV-Strahlung für die Vitamin-D-Produktion.
Kleinkinder im Krabbel- oder gar Gehalter kann man jedoch nicht mehr ohne weiteres aus der Sonne raushalten. Hier sollte man an Sonnentagen einen Sonnencreme mit einem physikalische Lichtschutz (Pigmentfilter, siehe Wikipedia) verwenden. Diese werden von Hautärzten für Kinder empfohlen. Sie gelten als gesundheitlich unbedenklich. Nachteil: Sie müssen häufiger erneuert werden, als chemische Filter, deshalb ist es wichtig, die Kinder regelmäßig einzucremen. Da diese das in d. R. überhaupt nicht mögen, sollte man als Eltern mit gutem Beispiel voran gehen.
Für den Urlaub am Strand, nicht nur mit Säuglingen und Kleinkindern, empfehlen sich gleichermaßen: Sonnenschirme, leichte aber UV-undurchlässige Bekleidung inklusiven Hütchen. Der menschliche Körper eines Europäers ist nicht dafür ausgelegt, sich stundelang der Sonne auszusetzen. In Südeuropa macht dies auch kein normaler Mensch, lediglich die nordeuropäischen Sonnenanbeter, die in ihren 7 Tagen Urlaub jeden Fetzen Sonne ausnutzen wollen und dies auch ihren Kindern zumuten, handeln so, und ärgern sich dann, dass die Geschäfte erst um 17.00 Uhr wieder geöffnet haben.
Waschen und Baden
BearbeitenGrundsätzlich sollte man Babys nicht baden, bevor die Nabelschnur abgefallen und der Bauchnabel verheilt ist. Zur täglichen Wäsche reicht eine Schüssel mit warmen Wasser und ein Waschlappen. Das Wasser kann dabei durchaus etwas wärmer als Körpertemperatur sein, da feuchte Lappen sehr schnell auskühlen.
Wichtig ist, so lange der Nabel nicht verheilt ist, sollte man sorgsam vermeiden, dass dieser nass wird. Rund um den Nabel kann man schon reinigen, allerdings sollte man hierfür um Himmelswillen keinen Alkohol verwenden, wie es im Newsletter eines großen Windelherstellers empfohlen wird!
Ist der Nabel schließlich verheilt, steht dem ersten Bad nichts im Wege. Ungefähr einmal die Woche sollte das Baby gebadet werden, wenn es dem Kind Spaß macht (oder es dringend notwendig ist), durchaus auch zwei bis dreimal. Häufiger sollte man Babys allerdings nicht baden, da das die Haut zu sehr beansprucht.
Zum Baden sollte die Temperatur bei ca. 38 °C liegen, also knapp über Körpertemperatur. Die Temperatur kontrolliert man am besten mit einem Badethermometer, das man für wenig Geld in der Drogerie kriegt. Seife braucht man zum Baden von Babys nicht. Das Wasser, mit dem Sie Ihr Kind gebadet haben, können Sie hinterher gut zum Blumengießen verwenden.
Achten Sie bitte darauf, dass das Kind beim Baden und Abtrocknen nicht im Zug ist, schließen Sie also vorher entsprechend Fenster und Türen, außerdem können Sie kurzzeitig die Heizung hochdrehen. Ihr Kind wird es Ihnen danken, insbesondere beim Abtrocknen.
Ganz wichtig: Lassen Sie Ihr Kind niemals beim Baden unbeaufsichtigt! Das gilt auch für Kinder, die schon frei sitzen können!
Badeeimer oder Babywanne?
BearbeitenZum Baden von Neugeborenen bieten sich sowohl Babybadewannen als auch Badeeimer an. Beide haben Vor- und Nachteile. Babywannen sind lange, meist über das zweite Lebensjahr hinaus, verwendbar. Auch ist das Waschen in einer Wanne einfacher, da man besser an alle Körperpartien des Kindes rankommt. Allerdings benötigen Wannen auch mehr Platz, als Badeeimer. Zudem sind sie sehr unpraktisch, wenn man aus verschiedenen Gründen das Baby nicht im Badezimmer Baden kann oder will, sind Babybadewannen sehr unpraktisch, schließlich muss das Wasser nicht nur in die Wanne geschafft, sondern nach dem Bad auch wieder heraus befördert werden. Eine volle Babywanne fasst schon mal 50 Liter und bringt damit ein ganz ansehliches Gewicht zustande.
Badeeimer benötigen weniger Platz und meist nur ein Viertel der Wassermenge, die man zum Füllen einer Babywanne braucht. Man kann sie bequem im Badezimmer füllen und entleeren und dann beispielsweise im Wohnzimmer auf den Tisch stellen und das Kind dort baden, ohne sich bücken zu müssen. Allerdings kommt man in Eimern nicht so gut an die unteren Körperbereiche, so dass die Reinigung dort etwas schwierig ist. Ein ganz großer Nachteil von Badeeimern ist, dass diese nach einem halben bis dreiviertel Jahr zu klein werden. Aber in dem Alter macht dann Planschen mit Papa oder Mama in der richtigen Badewanne auch Spaß.
Wenn Sie sich für eine Babywanne entscheiden, ist die naheliegenste Idee, diese in die große Badewanne zu stellen, allerdings kommen Sie dabei ums Bücken nicht herum. Um Eltern dies zu ersparen, werden auch Gestelle angeboten, für aber im Badezimmer genug Platz sein muss. Es macht wenig Sinn, die Babywanne mit Gestell im Wohnzimmer aufzustellen und das Wasser dann in Eimern rüberzutragen.
Tipp: Man kann im Baumarkt ein einfaches Brett auf die Breite der Badenwanne zuschneiden lassen und untendran eine Latte so befestigen, dass das Brett nicht herunterrutschen kann. Dabei hilft die Wand und das Brett, das dann innerhalb der Wanne das Verrutschen verhindert. Diese Lösung ist günstig und platzsparend, denn das Brett kann z. B. hinter einer Tür oder unter einem Bett verstaut werden.
Durchführung
BearbeitenNach dem Baden
BearbeitenNach dem Baden muss das Kind sofort abgetrocknet werden. Dazu eignet sich jedes normale Badetuch, als sehr praktisch haben sich bei uns jedoch spezielle Kinderbadetücher mit Kapuze erwiesen. Darauf achten, dass man auch in den Hautfalten und hinter den Ohren gut abtrocknet, weil sich sonst wunde Stellen bilden können. Eine Problemstelle ist hierbei regelmäßig der Po und Genitalbereich. Es empfiehlt sich, das Kind nach dem Baden noch 5 bis 10 Minuten nackt an der Luft "nachtrocknen" zu lassen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Raumtemperatur nicht zu kalt ist, deshalb noch einmal die Empfehlung, vor dem Baden die Heizung hochzudrehen.
Sonstige Themen
BearbeitenNabel
BearbeitenFrüher hat man Neugeborenen nach ca. zwei Wochen den Rest der Nabelschnur "gezogen", einige Hebammen tun das heute noch. Das ist jedoch absolut unnötig, denn normalerweise fällt die Nabelschnur nach spätestens drei Wochen von selbst ab. Der Bauchnabel ist dann natürlich noch etwas wund, braucht aber normalerweise keine besondere Pflege. Puder sollte man nicht verwenden, das führt zwar dazu, dass der Nabel trocknet, verklumpt dabei aber auch und bereitet meist mehr Probleme, als es nützt. Man sollte an die Wunde viel frische Luft lassen und sie ggf. (nach Rücksprache mit der Hebamme) mit etwas Öl und einem Wattestäbchen säubern.
Nase verstopft
BearbeitenDas beste Mittel gegen eine verstopfte Nase ist Muttermilch, diese löst die Sekrete und wirkt zudem Entzündungshemmend. Zum Einträufeln gibt es in der Apotheke Einwegpipetten aus Kunststoff für ca. 10 ct./Stück.
Als Alternative kann man eine 0,9prozentige Kochsalzlösung nehmen, die man auch selbst anrühren kann (diese hält sich im Kühlschrank ca. 10 Tage). Dafür nimmt man am besten medizinisches Kochsalz, das auch für Nasenspülungen verwendet wird. Speisesalz ist dafür ungeeignet, da es Siedesteine enthält, Meersalz sollte auch nicht verwendet werden, da es Blütenpollen enthalten kann.
Außerdem gibt es in der Drogerie Nasensprays auf Kochsalzbasis. Hier sollte man darauf achten, dass der Hersteller die Verwendung auch für Säuglinge angibt, was allerdings bei den meisten der Fall ist. Spezielle Sprays nur für Säuglinge und Kleinkinder muss man jedoch nicht nehmen.
Trockene Haut
BearbeitenBei trockener Haut, kann man ins Badewasser etwas Mandelöl geben, oder ein bisschen Muttermilch und bisschen Kafferahm. Eine andere Möglichkeit bei trockener Haut ist, nach dem Baden das Kind einfach mit Mandelöl einzureiben.
Übrigens: Badezusätze können auch die Haut austrocknen. Die enthaltenen Tenside lösen dabei das hauteigene Fett ebenso wie "anderen Dreck". Es reicht, wenn man reines Wasser verwendet. Öl als Badezusatz ist eine gute Wahl, verschmutzt und verklebt aber die Badewanne mit Fetträndern.
Faltenpflege
BearbeitenNur gut trocken halten. Keine Puder verwenden. Sie scheuern in den Falten weil sie feucht werden und deswegen Krümel bilden. Es verklebt alles und verschlimmert sich. Zudem setzt sich der feine Staub sehr gerne in den Lungen von Babys ab. Die Partikel sind Fremdkörper, quellen regelrecht auf und können Reizhusten verusachen. Es kann nach wenigen Stunden bis hin bis zu akuter Atemnot gehen. (M. Grein/Hebamme)
Haare
BearbeitenNicht alle Babys kommen mit Haaren zur Welt manche sind auch kahl, doch das ist nicht weiter beunruhigend. Genauso wenig die kahle Stelle am Hinterkopf, die viele Babys haben. Es kommt vom vielen Liegen und verschwindet nach etwa einem Jahr wieder. Am Anfang haben sie erst einmal eine Art Babyflaum auf den Kopf, der wieder ausgeht und nach spätestens eineinhalb Jahren wachsen die Haare dann richtig.
Finger- und Zehnägel
BearbeitenMit dem Nägelschneiden kann man sich Zeit lassen: In den ersten Wochen und Monaten sind die Nägel so weich, dass man warten kann, bis sie von allein abfallen.
Wenn es später nötig wird, die Nägel zu schneiden, ist es wichtig, eine spezielle Babynagelschere zu verwenden. Diese sind vorne nicht spitz, sodass sich das Kind, wenn es sich plötzlich bewegt, verletzen könnte, sondern abgerundet.
Nicht immer gerne lassen sich die Kleinen die Nägel schneiden. Am meisten erreicht man mit viel Geduld und mit dem allgemeinen Ratschlag "Vormachen, Zeigen und Anfassen lassen". Schneiden sie sich öfters ihre eigenen Nägel mit der Kindernagelschere und zeigen sie ihrem Kind alles was sie verwenden. Lassen sie auch mal die Nagelschere und die abgeschnitten Nagelstückchen anfassen. So sieht es, dass nichts Schlimmes passiert. Schneiden Sie vielleicht erst einmal einen Nagel.
Man kann die kleinen Nägel auch mit einer feinen Nagelfeile (Nagelfeile aus Glas) jeden Tag beim Stillen feilen. Das Baby ist durch das Stillen abgelenkt und lässt sich meist ganz ruhig die kleinen Nägel bearbeiten. Dadurch erspart man sich die Probleme beim Nägel schneiden.
Die ersten Zähne
BearbeitenIm Durchschnitt kommen die ersten Zähne so nach etwa sechs Monaten. Bei manchen Babys auch früher. Einige bekommen in der Zeit ein bißchen Fieber oder einen wunden Po.