HNO-Heilkunde: Plastische und ästhetische Chirurgie


Grundlagen Bearbeiten

5 Säulen:

  • Verbrennungschirurgie
  • plastisch-rekonstruktive Chirurgie
  • Handchirurgie
  • Ästhetische Chirurgie
  • Kraniofaziale Chirurgie

Grundlagen:

  • Resektion
  • Rekonstruktion oder Epithese
  • Rehabilitation (optisch und funktionell)

Defektdeckung Bearbeiten

Prinzipien:

  • Gleiches mit Gleichem
  • Schrittweise Therapieskalation

Rekonstruktive Leiter (zunehmender Schwierigkeitsgrad und technischer Aufwand):

  • Primärversorgung
    • Hauttransplantation
      • Lokale Lappenplastiken
        • Gestielte Lappenplastiken
          • Freier Gewebetransfer

Lappendesign:

  • random pattern - Basis:Länge nicht kleiner als 1:3
  • axial pattern - Gefäßverlauf

Kriterien zur Verfahrensauswahl:

  • Defekt: Genese, Lokalisation, Ausdehnung, Exposition, Kontamination, Umgebung (Farbe, Behaarung, Textur, Verschieblichkeit)
  • Patient: (Alter, AZ, Beruf, Mobilität)

Verfahren Bearbeiten

HNO-typisch ist der freie Radialislappen

Primärer Wundverschluß Bearbeiten

Verfahren: Nach Exzision Mobilisation und Dehnung des umgebenden Gewebes und Vernähung der Wundränder.

Kompl.: Wunddehiszenz, (Re)Infektion

Anw.: Nur bei akuten Wunden, bei chronischen Wunden selten.

Hauttransplantation Bearbeiten

  • Spalthaut - Es wird mit einem Dermatom eine 0,2 bis 0,4mm dicke Shautschicht abgenommen und als Netz (Meshgraft) transplantiert. Die Spalthaut selbst wird nicht gedeckt.
  • Vollhaut - vollständige Dermexzision

Anw.: Morbus Osler-Rendu (Nase), Tumorchirurgie

Lokale Lappenplastiken Bearbeiten

Lappen ohne definierte Gefäßversorgung (random pattern)

Formen:

  • Verschiebelappen
  • Rotationslappen
  • Transpositionslappen (geklappt)

Nachteil: kein Auffangen subkutaner Spannungen

Regionale Lappenplastiken Bearbeiten

Prinzip der axialen Gefäßversorgung

Bsp.: Deltopectorallappen (A. mammaria interna)

Anw.: z.B. bei Wundheilungsstörungen nach Tracheostoma

Freie Lappenplastiken Bearbeiten

Wiederherstellung der Blutversorgung durch mikrochirurgischen Gefäßanschluß

Bsp.: freier Radialislappen

Einteilung nach Gewebsanteilen Bearbeiten

  • fasziokutan
  • muskulokutan
  • muskulär
  • osteokutan
  • osteomyokutan

Spezielle Verfahren Bearbeiten

  • Tissue engineering - Problem: Formverlust (Entdifferenzierung)
  • Gewebeexpander mit Port und sukzessivem Aufdehnen

Epithese Bearbeiten

  • Künstlicher Ersatz von Gesichtsanteilen
  • Muß von vorneherein geplant werden (Zustimmung des Patienten, psychologische Komponente)
  • Am besten sind Knochenverankerte Modelle, jeweils für Sommer und Winter (Hautfarbe)

Ästhetische Nasenchirurgie Bearbeiten

Septorhinoplastik Bearbeiten

Vorr.: Verständnis von Form und Funktion

  • Anatomie, Stützgerüst der Nase
  • Physiologie der Nasenatmung (hauptsächlicher Fluß durch den mittleren Nasengang)
  • präoperativ genaue Analyse
  • Grundbegriffe der Ästhetik (Dreiteilung des Gesichts, nasofazialer und nasolabialer Winkel, Altersabhängigkeit)
  • realistische OP-Planung

Typische Nasenformen und Korrekturverfahren Bearbeiten

  • Höcker(spannungs)nase - Verfahren: OP von innen, Schleimhaut abschieben, Knochen und Korpel entfernen, Fusion des entstandenen open roof. Aber 15% verschieben sich postoperativ (Narben, Brille, Unfälle)
  • Sattelnase - falscher, eingesunkener/fehlender Nasenrücken, Verfahren: Implantation von autologem Material (Ohr-, Rippen-, Septumknorpel)
  • Schiefnase - meist Deviation nach rechts, Problem: ein "Abhang" ist kürzer, Verfahren: Paramediane, transversale oder laterale Osteotomie
  • Andere kosmetische Probleme:
    • z.B. Nasenspitzenkorrektur (am anspruchvollsten)




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