HNO-Heilkunde: Pharynx
Adenoide Vegetationen
BearbeitenSyn.: "Polypen"
Hyperplasie der Tonsilla pharyngea bei Kindern mit Behinderung der Nasenatmung, Appetitlosigkeit und Gedeihstörungen sowie Minderbelüftung der Tuben (-> Mittelohrentzündungen).
Ät.: konstitutionell, Rückbildung in der Pubertät
Th.: Adenotomie
Tubenkatarrh
BearbeitenVerschluß der Tuba Eustachii
Th.: Pulitzerballon, CocaCola sagen lassen (KI: Schnupfen)
Juveniles Angiofibrom des Nasen-Rachen-Raums
BearbeitenBenigner bläulich livider Tumor an der Nasenrachenhinterwand.
S.: Starkes spontanes Nasenbluten, eitrige Rhinitis, Schallleitungsschwerhörigkeit.
Th.: Embolisation, dann OP
Tonsillenhyperplasie
BearbeitenEp.: Kinder
S.: große evtl. "kissing tonsills", kloßige Sprache, Atemstörungen, Schnarchen, Schlafstörungen, Unterernährung, Unleidlichkeit, Schulschwierigkeiten
Th.: Tonsillotomie, Verkleinerung mittels Laser
Akute Tonsillitis
BearbeitenSyn.: Angina tonsillaris
Erreger: β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes), Hämophilus influenzae, Staphylokokken, Streptococcus pneumoniae
S.: Fieber, Krankheitsgefühl, Halsschmerzen v.a. beim Schlucken, vergrößerte Halslymphknoten, kloßige Sprache
Befund: Die Gaumenmandeln sind beidseits hochrot geschwollen ohne (Angina catarrhalis) oder mit Stippchen (Angina follicularis) oder Belägen (Angina lacunaris), Rötung der Gaumenbögen, süßlicher Mundgeruch
Kompl.: Rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis, Peritonsillarabszess, Sepsis, Obstruktion der Atemwege
D.: Anamnese, Inspektion, β-A-Streptokokken-Schnelltest
DD: Pfeiffersches Drüsenfieber, Scharlach, Agranulozytose, Herpetische Angina (Herpesviren)
Th.: Penicillin 10 Tage p.o. zumindest bei β-A-Streptokokken-Nachweis (NW: Resistenzen, Durchfall, allergische Reaktionen)
Peritonsillarabszeß
BearbeitenÜbergreifen einer Tonsillitis auf das umgebende Weichgewebe
S.: Speichelfluß, Sprechsstörungen ("heiße Kartoffel im Mund", ggf. Kieferklemme
Kompl.: Parapharyngealabszess, Mediastinitis
D.: Inspektion (meist einseitige Vorwölbung des vorderen Gaumenbogen mit Übergreifen auf die Uvula (Uvulaödem)), Halslymphknoten tasten, Entzündungsparameter
Th.:
- Antibiose anfangs i.v.
- Abszessöffnung und im freien Intervall Tonsillektomie wegen Rezidivgefahr oder gleich
- Abszesstonsillektomie
Chronische Tonsillitis
BearbeitenPg.: Rezidivierende oft symptomarme Entzündungen -> Vernarbung/Hyperplasie -> vermehrte Ansammlung von Detritus in der Tiefe der Krypten und chronische bakterielle Besiedelung -> chronischer Infektions- und Entzündungsherd
S.: Schluckbeschwerden, Kratzen und Trockenheitsgefühl im Hals, Foetor ex ore, persistierende Lymphknotenschwellung (Kieferwinkel), Beeinträchtigung von Leistungsfähigkeit und Allgemeinbefinden, gehäuft Infekte, evtl. Gelenkschmerzen
Befund: Vergrößerte Halslymphknoten bes. im Kieferwinkel, derbe, schlecht luxierbare, atrophe oder hyperplastische Tonsillen mit tiefen Krypten, Tonsillenpröpfe und -steine, auf Spateldruck Entleerung von fötidem Sekret
Kompl.: Fokalintoxikation (Bakterien, Toxine, immunologisch), lokale Exazerbation
Th.: Tonsillektomie
Akute Atemwegsverlegung
BearbeitenNasopharynxkarzinom
BearbeitenKompl.: Chiasmainfiltration
Hypopharynxkarzinom
BearbeitenFrühe Metastasierung (Lungenmetastasen), spät erkannt (viel Platz), daher schlechtere Prognose als Glottiskarzinom