Gitarre: Melodiepicking - Intervalle
Ein Intervall ist der Abstand zwischen zwei gleichzeitig oder nacheinander gespielten oder gesungenen Tönen. Von welchem Ton aus das Intervall bestimmt wird ist eigentlich egal. Wenn nichts anderes gesagt wurde ist die übliche "Leserichtung" vom tieferen zum höheren Ton, also aufwärts. Gezählt werden in erster Linie die Stammtöne (also die ersten 7 Buchstaben) in alphabetischer Reihenfolge. Irgendwelche Vorzeichen (# oder b) werden vorerst nicht beachtet.
- Als Beispiel die C-Dur-Tonleiter auf dem Griffbrett.
- (die Karos, welche die Halbtonschritte anzeigen, musst du hier nicht beachten)
Die Töne werden einfach durchgezählt.
- C=1, D=2, E=3, F=4, G=5, A=6, H[1]=7
Man kann die Intervalle auch von jedem anderen Grundton aus bestimmen, wie beispielsweise die D-Dur-Tonleiter.
- D=1, E=2, F#=3, G=4, A=5, H=6, C#=7
Diese Ziffern sind Ordinalzahlen.
- 1 = der erste Ton bzw. der Grundton einer Tonleiter.
- 2 = der zweite Ton einer Tonleiter
- 3 = der dritte Ton einer Tonleiter
- etc.
Aus den lateinischen Ordnungszahlen werden die bekannten Intervallnamen der Tonstufen abgeleitet.
Intervallnamen | aus dem Lateinischen |
Bedeutung | Eselsbrücke |
---|---|---|---|
Prime | primus | der Erste | primär = erstrangig; prima = erstklassig; Prima Ballerina = erste Vortänzerin bzw. Solotänzerin im Ballet; Primus = der Erste |
Sekunde | secundus | der Zweite | sekundär = zweitrangig; Die Sekunde als Zeitmaß; Sekundant = Gehilfe bei einem Duell; |
Terz | tertius | der Dritte | Terzett = anderes Wort für Trio (3-Mann-Band oder Chor aus 3 Personen) |
Quarte | quartus | der Vierte | Quartet = Kartenspiel oder 4-Mann-Band oder -Chor |
Quinte | quintus | der Fünfte | Quintessenz = ursprünglich: das 5. Element (Äther, Leben oder Energie) aus dem die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft hervorgegangen sein sollen. Bedeutung: Das Wesentliche. |
Sexte | sextus | der Sechste | Hier ist die Nähe zur Zahl 6 offensichtlich |
Septime | septus | der Siebte | Die klangliche Ähnlichkeit zur "dem Siebtem" fällt auf. Septim-Akkorde sind Dur7- oder Moll7-Akkorde. Dur7-Akkorde die gleichzeitig die Dominante einer Tonart sind, werden auch Dominant-Sept-Akkorde genannt. |
Oktave | oktavus | der Achte | Oktopus = achtarmiger Tintenfisch |
Die Namen der Intervalle werden immer von den Stammtönen (c d e f g a b c d...)[2] aus bestimmt.
Rein praktisch gesehen zählt man also Buchstaben ab, und kümmert sich vorerst nicht um die Vorzeichen. Das Vorhandensein oder Fehlen von Vorzeichen bestimmt erst im zweiten Schritt, ob ein Intervall rein, groß, klein, übermäßig oder vermindert ist.
Im allgemeinen geht man davon aus, dass ein Intervall aufwärts gerichtet ist, also dass ein Intervall vom tieferen der beiden zu vergleichenden Töne bestimmt wird. Man kann das Intervall auch vom höheren der beiden Töne bestimmen, macht es dann aber irgendwie kenntlich (beispielsweise "Quinte abwärts").
Ein Intervall kann von jedem beliebigen Ton aus bestimmt werden. Allerdings schenkt man den Grundtönen einer Tonleiter, oder eines Akkordes größere Aufmerksamkeit, da die so bestimmten Intervalle gleichzeitig etwas über die Funktion innerhalb des Akkordes, oder innerhalb der Tonleiter aussagen. Im Folgenden interessieren uns vor allem die Intervalle, die zusätzlich zu einem Dur- oder Moll-Akkord hinzukommen, und die durch eine Zahl kenntlich gemacht werden.
Lektion über Intervalle mit Vorzeichen (rein, groß, klein, vermindert, übermäßig) schreiben
- ↑ In dänisch, norwegisch, schwedisch, polnisch, slowakisch, tschechisch, serbisch, kroatisch, ungarisch und bis 1940 auch lettisch wird die 7. Note als H bezeichnet. Die abgebildete Grafik nutzt die im englischsprachigen Raum (nebst niederländisch und chinesisch) gebräuchliche Bezeichnung B.
- ↑ In dem Zusammenhang muss man den Notennamen H und B als ein Stammton betrachten.