Gitarre: Melodiepicking - Vorübungen
Hier sind ein paar Vorübungen für das Melodiepicking.
SynkopierenBearbeiten
- Wie baut sich ein typisches Melodie-Picking-Zupfmuster auf?
Am Beispiel eines einfachen E-Moll-Akkord wird gezeigt, wie man eine Tonfolge so verändern kann, dass diese in ein Pickingmuster passt. Dabei wird zuerst von einer Tonfolge in Viertel-Noten ausgegangen. Dieses ist der übliche Notenwert bei einfachen Melodien in Liederbüchern. Die Noten kommen meist auf die betonten Zählzeiten zu liegen. (Also auf die 1, 2, 3, 4. Siehe Tabulatur). Die Notenwerte werden so weit verändert, dass sie besser in ein typisches Picking-Muster passen. Dabei werden die Noten auf der "und" betont. Meist reicht es aus, die erste oder zweite Note um einen Achtel Notenwert zu verkürzen (Vergleiche Unterstrich im ersten Beispiel), und alle folgenden Noten fallen auf die "und". Um diesen Achtelwert wird dann die letzte Note des Taktes wieder verlängert, damit das Zeitmaß wieder stimmt (Vergleiche Unterstrich im zweiten Beispiel). Es kann auch vorkommen, das dieser Achtelwert erst nach zwei oder sogar mehreren Takten wieder angehangen wird. Auch wenn sich in der Melodie praktisch nur der erste Notenwert verändert hat, rücken alle nachfolgenden Noten auf unbetonte Zählteiten. Nur die erste Note des Taktes ist noch auf der 1, also auf einer Zahl, doch alle anderen Noten sind auf die unbetonten Zwischenzeiten ("und") gerückt. Dadurch ist die Melodie synkopiert.
1 + 2 + 3 + 4 + ||-M-___-M-----M-----M----|| M = Mittelfinger = Melodie ||------------------------|| ||------------------------|| ||-------D-----------D----|| D = Daumen = Wechselbass ||-D-----------D----------|| ||------------------------|| 1 + 2 + 3 + 4 + ||-M--M-----M-----M----___|| ||---------------------(Z)|| Z = Zeigefinger = Akkordton ||------------------------|| ||-------D-----------D----|| ||-D-----------D----------|| ||------------------------||
Der so synkopierten Melodie und dem Wechselbass können nun noch einzelne Akkordtöne (hier das "Z") zugefügt werden, die nur dazu dienen das gleichmäßiche Fließen des Zupfmusters aufrecht zu erhalten.
- Tipp
- Um ein besseres Gefühl für den synkopierten Rhythmus zu erhalten lohnt es sich, leicht mit dem Kopf, oder mit dem Fuß zu wippen. Bei jedem Ton auf einer Zahl wippt der Kopf nach vorn bzw. der Fuß nach unten. Bei den synkopierten Tönen wippt der Kopf nach hinten bzw. der Fuß nach oben. Dieses kann vor allem beim Heraushören von noch unbekannten Stücken eine große Hilfe sein.
(info)
RhythmusstudieBearbeiten
- einige Grundrhythmen
Jeder Takt ist zu Beginn mehrfach hintereinander zu spielen. Dabei ist der Rhythmus laut mitzuzählen. Hier folgen einige Rhythmusbeispiele, die typischerweise beim Picking auftreten können. In den ersten beiden Noten bzw. Tabulatursystemen wird pro Takt nur je ein Melodieton gespielt, dieser allerdings auf allen möglichen Zeitwerten (im 8tel-Feeling). Im dritten Notensystem (ab Takt 11) folgen typische Melodiefolgen (zumindest, was die Notenwerte betrifft). Im Takt 16 geht es darum, Zeige- und Mittelfinger unabhängig voneinander zu bewegen. Dieses kostet zu Anfang immer ein klein wenig Konzentration, da man gerne in gewohnte Zupfmuster zurückfällt. Die letzten drei Takte geben ein Beispiel für die Melodieton-Verdopplung. D. h. dem Melodieton wird noch ein weiterer Akkordton hinzugefügt.
Mit diesen Vorübungen sollte es leichter fallen, die nachfolgenden Melodien zu spielen.
(info)