Gitarre: Notenlesen - G H E
Drei Noten für den Anfang
BearbeitenWundere dich nicht, wenn die Note h auch b genannt wird. Leider wirst du in der Gitarrenliteratur beide Versionen finden, einmal die deutsche Schreibweise mit h, und einmal die englische mit b.
Da in der modernen Gitarrenliteratur die englische Schreibweise bevorzugt wird (und da die hier erstellten Notenbeispiele auch in anderssprachigen Wikis Verwendung finden sollen), wird in diesem Kurs der englischen Schreibweise den Vorzug gegeben. Wir werden dich aber bei entsprechender Gelegenheit mehrfach auf die doppelte Schreibung des Notennamen H bzw. B hinweisen.
Beschäftigen wir uns zuerst einmal mit den unteren drei Saiten auf der Gitarre. Nimm dir das Blatt Notenlesen mit vielen Eselsbrücken hervor, und schau dir die Merkhilfen an.
- Auf dem Notensystem sitzt das G auf der zweiten Notenlinie von unten. Am Anfang des Notensystems wird diese Linie vom Violinschlüssel bzw. vom G-Schlüssel markiert. (Der Mittelpunkt des Schnörkels liegt auf der G-Linie).
- Auf der Gitarre entspricht dieses der leeren G-Saite (also die 3. von unten).
- Dass ein und die selbe Note im englischen B heißt und im deutschen H, ist ein Umstand, mit dem wir leben müssen. Zeichne dir im Geiste ein großes H (oder wenn es dir lieber ist, ein großes B) in das Notensystem, und achte darauf, dass der Querstrich des H bzw. der mittlere Teil des B genau auf der Mittellinie (also der H-Linie) liegt.
- Auf der Gitarre entspricht dieses der leeren H-Saite (also der 2. von unten).
- Die Note E (das hohe E) befindet sich im Zwischenraum zwischen der obersten und der zweiten Notenlinie.
- Auf der Gitarre entspricht dieses der leeren hohen E-Saite (also der untersten).
In dem Blatt werden weiter unten zwei Merkhilfen für die Note auf der untersten Notenlinie gegeben (E) und für die auf der obersten Notenlinie (F). Einen Ton unter dem F ist das E. Das sollte man von der Tonleiter her wissen. (C D E F G A H C). Das hohe E befindet sich also zwischen der F-Linie (oberste Notenlinie) und der D-Linie (zweite Notenlinie von oben).
Wie du siehst, sind G und H recht leicht zu lernen. Dem hohen E muss man etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Diesen Ton lernt man einfach durch sture Gewöhnung, indem man immer wieder Stücke spielt, in denen das hohe E vorkommt.
Die Dauer der Noten
BearbeitenMan bezeichnet die Dauer der Noten gerne mit einem Schlag. Damit ist eine Armbewegung des Dirigenten gemeint. Aber für den Einstieg ist es ganz hilfreich, dass du dir eine Militärkapelle vorstellst, die einen Marsch spielt. Und die Soldaten marschieren nach der Marschmusik. Sie passen ihre Schritte der Musik an. Das macht man ja eigentlich beim Gesellschaftstanz genau so. Nur sind die Bewegungen dort vielleicht nicht ganz so steif und zackig wie beim Militär.
Also irgendwie muss man die Noten mit der Anzahl der Schritte in Verbindung bringen.
die Viertel-Note
BearbeitenWenn eine Note genau einen Schritt lang dauert, dann ist der Notenkopf ausgefüllt, und die Note hat einen so genannten Notenhals. Bei einstimmigen Melodien weisen die Notenhälse im Notensystem aus reinen Platzgründen nach oben, wenn sie unter der Mittellinie (der H-Linie) stehen, und sie weisen nach unten, wenn sie auf bzw. über der Mittellinie stehen.
Die Halbe-Note
BearbeitenDie Halbe-Note sieht genau so aus wie die Viertel Note, jedoch ist ihr Notenkopf nicht ausgefüllt. Die Länge entspricht zwei Schlägen bzw. zwei Schritten. Die Halbe-Note dauert also doppelt so lange wie die Viertel-Note.
Die Ganze-Note
BearbeitenDie Ganze Note hat keinen Notenhals und ist auch nicht ausgefüllt. Sie dauert vier Schläge bzw. vier Schritte. Sie dauert also genau so lange wie vier Viertel-Noten oder zwei Halbe-Noten.
Der Taktstrich
BearbeitenBei einem 4/4-Takt setzt man nach genau 4 Schlägen einen Taktstrich. Dabei ist es gleich, wie diese 4 Schläge zustande gekommen sind. Du erinnerst dich noch an den 4/4-Schlag, der auch 4 Schläge lang dauert und der auch immer innerhalb solcher Taktstriche verwendet werden sollte.
Übung
BearbeitenDie "0" über den Noten zeigt an, dass der betreffende Ton ohne Finger bzw. mit einer leeren Saite gespielt wird. Die Zahlen unter den Noten sollen dir das Zählen des Taktes und das Bestimmen der Notenwerte erleichtern. Üblicherweise werden nur die Zahlen laut gezählt und aufgeschrieben, die man tatsächlich ausführt. Aber bei der allerersten Übungen wird jeder Takt voll ausgezählt.
Diese erste Übung ist recht trocken und reine Konzentrationssache. Bei den nächsten Übungen wirst du merken, es geht viel einfacher, wenn du eine richtige Melodie spielst. Am Besten ist eine, die du schon vom Hören her kennst.
Das Tempo ist hier noch sehr langsam. Ein Schlag dauert hier eine Sekunde lang. (60 Viertelnoten in einer Minute). Aber deine eigene Übung darfst du so schnell oder langsam machen, wie du magst. Spiele die Übungen immer ohne Hörbeispiel. Exakt nach einem vorgegebenen Zeitmaß zu spielen ist extrem schwer. Das kann man mit einem Lehrer machen, der das Tempo jederzeit korrigieren kann und der immer wieder von vorne anfängt, wenn du raus kommst. Die Tempoangabe des Hörbeispiels ist nicht mehr als ein Vorschlag und eben ein Hörbeispiel.
In einer Tabulatur kann man nicht ohne weiteres eine halbe von einer viertel Note unterscheiden. Daher notiert man sie ungewöhnlicher Weise mit zwei Notenhälsen. Manchen Gitarristen sieht das so ungewöhnlich aus, dass sie lieber ganz auf die Notenhälse verzichten. Der Gitarrist muss sich dann die Notendauern aus den Noten ableiten.