Gitarre: Die elektrische Gitarre


Die elektrische Gitarre ist aus der heutigen Musik nicht mehr wegzudenken. Sie stellt zwar erst ein richtig spielbares Instrument in Verbindung mit einem Verstärker (auch oft Amp genannt) dar, erfreut sich aber heute wachsender Beliebtheit.

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Allgemeines

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To-Do:

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Technik und Konstruktion

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Nr. Deutsch Englisch
1 Kopf Headstock
2 (Ober-)Sattel Nut
3 Stimmwirbel/Mechaniken Machine heads
(or pegheads, tuning keys, tuning machines, tuners)
4 Bund(-stäbchen) Frets
5 Stellschraube für Halskrümmung Truss rod
6 Einlegearbeiten Inlays
7 Hals Neck
8
 
Halsfuß
(Befestigung des Halses am Korpus)
Heel
9 Korpus Body
10 Tonabnehmer Pickups
11 Potiknöpfe Pot
12 Steg/Brücke & Saitenhalter Bridge & Tailpiece
13 Schlagschutz Pickguard
Weitere Bestandteile


Die elektrische Gitarre

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Sie wird unterschieden nach Korpustyp in:

  • akustische
  • halbakustische (engl. "semi-acoustic")
  • massive (engl. "solid body")

Die Tonabnehmer (engl. "Pickus") der E-Gitarren werden unterschieden in

  • Single Coil Pickups
  • Humbucker Pickups

Die Art der Elektronik wird unterschieden in

  • passive Elektronik
  • aktive Elektronik

Die Form der elektrischen Gitarre (kurz "E-Gitarre") ist nicht genormt. Allen Modellen aber ist gemeinsam, dass sie ein oder zwei "Cutaways" haben. D.h. statt des üblichen 8-förmigen Gitarrenumrisses ist der Halsansatz an den Korpus durch mehr- oder weniger halbkreisförmige Ausschnitte am Oberbügel nach unten verlegt. Durch den unteren Cutaway sind so auch höhere Töne auf dem Griffbrett leichter erreichbar. Ein eventuell vorhandener zweiter Cutaway hat den Vorteil, die Gitarre weniger kopflastig zu machen, wenn man - wie es typischerweise vorkommt - die Gitarre an einem Gurt trägt und im Stehen spielt.

Vollakustische E-Gitarren werden gern von Jazzmusikern eingesetzt. Halbakustische Gitarren haben ihren musikalischen Ursprung in Bands wie den Beatles und den Byrds. Massive E-Gitarren haben den Vorteil, dass ihre Korpora bei großen Lautstärken nicht zum unkontrollierten Rückkoppeln neigen, daher sind sie heute die beliebtesten E-Gitarren für die Rockmusik.

E-Gitarren haben keine Darm- oder Kunststoff-Saiten, sondern solche aus Stahl, um die Saitenschwingungen mit Hilfe der Tonabnehmer in elektrische Schwingungen umwandeln zu können. Single-Coil-Pickups (engl. für Einzelspultonabnehmer) bestehen aus einer einzelnen kupferumwickelten Spule mit gewöhnlich sechs Magneten dazwischen, und sie sind höhenreich aber auch anfälliger gegen Störeinstrahlungen. Typische Vertreter von Single-Coil-Gitarristen sind beispielsweise Mark Knopfler und Eric Clapton.

Humbucker Pickups (engl. für Brumm-Unterdrücker) bestehen aus sechs Magneten und zwei kupferumwickelten Spulen, welche so gesetzt sind, dass sie sich gegenseitig auslöschen, soweit es die Störeinstrahlungen betrifft. Sie klingen mittiger und werden oft von Heavy Metal-Gitarristen eingesetzt aber auch von Rock-, Jazz- und Bluesmusikern.

Daneben gibt es noch Mischformen, wie zum Beispiel Humbucker im Single-Coil-Format oder in der Mitte geteilte Single-Coils, ebenfalls in der Absicht, die Störgeräusche zu beseitigen.

Die Schwingungen der Saiten induzieren im magnetischen Tonabnehmer eine elektrische Spannung, die, über einige Potentiometer, Kondensatoren und das Gitarrenkabel, an den Gitarrenverstärker geleitet wird. Im Gegensatz zu dieser passiven Elektronik gibt es den aktiven Typ. Hier wird das von den Tonabnehmern kommende schwache Signal schon in der Gitarre elektrisch verstärkt. Dazu wird typischerweise ein Verstärker verwendet der durch eine 9-Volt Blockbatterie versorgt wird. Vorteil gegenüber der passiven Variante: Kabelkapazitäten, die den Klang je nach Länge des Gitarrenkabels verändern, treten hier nicht auf.

Die E-Gitarre wird vor allem in Bands für den Bühneneinsatz verwendet. Stilistisch gibt es die unterschiedlichsten Ausprägungsformen in Pop-, Blues-, Jazz-, Funk-, Soul-, New Age- und Rockmusik u.a.m.

Einsatzgebiet

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Heute werden E-Gitarren in vielen Stilgebieten der Musik eingesetzt, z.B. im Blues, im Soul, in der Pop- und Rockmusik und ihren zahllosen Spielarten. Im Verlaufe der Geschichte hat sich gezeigt, dass die E-Gitarre sehr wandlungsfähig ist und es gibt kaum einen Musikstil, in den die E-Gitarre noch nicht vorgestoßen ist. Sehr selten anzutreffen ist die E-Gitarre in der klassischen und der elektronischen Musik. Manchmal jedoch versuchen sehr anspruchsvolle Gitarristen klassische Kompositionen nachzuspielen. (Alexi Laiho und Roope Latvala von Children of Bodom spielten Vivaldis "Vier Jahreszeiten" nach.)

Der Klang der E-Gitarre wird auch „Sound“ genannt. Den Klang der E-Gitarre zu beschreiben hieße ihn einzuschränken. Obwohl die Grenzen zwischen einzelnen Klangtypen nicht strikt gezogen werden können, kann man grob zwei Klangbereiche unterscheiden:

  • Clean - Die E-Gitarre wird hier fast ohne Zusatzeffekte abgenommen. Der Verstärker wird so eingestellt, dass er den Klang der E-Gitarre ohne starke Verfärbung durchlässt. In dieser Betriebsart ist der Klang der E-Gitarre sehr transparent und zeigt das Können des Spielenden ungeschminkt. Eine weitere Eigenschaft des Clean-Sounds ist seine Dynamik: Je mehr der Spielende in die Saiten greift, desto lauter und härter wird das Klangbild. Gleichzeitig kann durch sanfte Spielweise die Lautstärke und Intensität "von Hand" gedrosselt werden. Im Vergleich zum verzerrten Betrieb ist der Klang tendenziell dünner und trockener. Um dem ein Stück weit abzuhelfen, werden oft aber dezent die folgenden Effekte eingesetzt:
    • Reverb: Gibt dem Klang eine größere Räumlichkeit (Reverb = Halleffekt);
    • Chorus: Macht den Klang durch Addition von zum Eingangssignal leicht verstimmten Signalen etwas breiter;
    • Kompressor: Schränkt die Dynamik des Klangs ein, d.h. zwischen den leisen und lauten Tönen wird der Lautstärkeunterschied bewusst eingeschränkt.
  • Verzerrt - Der typische E-Gitarrensound entstand durch Übersteuern von Gitarrenverstärkern und war ursprünglich nicht gewollt. Findige Gitarristen entdeckten, dass der Klang ihrer Verstärker sich positiv veränderte, wenn sie den Verstärker voll aufdrehten. Mit der Zeit wurden die Gitarrenverstärker gezielt für den verzerrten Betrieb entwickelt und optimiert, sodass der verzerrte E-Gitarrenklang heute in unzähligen Varianten und mit verschiedensten Mitteln erreicht werden kann.

Die Tonabnehmer (Pickups) und die Art ihrer Wicklung sind auch sehr wichtig für den Klang. Die (mögliche) Kombination der Pickups tut das ihre dazu. Außerdem wird der Sound an der Gitarre selber auch von den Drehreglern für die Lautstärke und den Ton beeinflusst. Weiteren Einfluss haben der Verstärker und der Lautsprecher, sowie die Spielweise des oder der Gitarrist*in.

Geschichte der E-Gitarre

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To-Do:

In ein eigenes Kapitel auslagern

Wie fast immer in der Geschichte der Erfindungen, reicht es auch hier nicht nur einen Menschen zu nennen. Erfindungen gehen einher mit dem technischen Fortschritt und nicht selten kommt es vor, dass mehrere Menschen an unterschiedlichen Orten der Welt ähnliche Erfindungen machen. Es forschen viele an neuen Erkenntnissen und häufig erkennt man, dass sie an anderer Stelle genutzt werden können. Auch im Fall der E-Gitarre wurden Dinge verwendet, die nicht unbedingt mit Instrumenten in Verbindung gebracht wurden.

Die Geschichte beginnt bei Christian Friedrich Martin, der Anfang des 19. Jahrhunderts (um 1830) in [Sachsen] Gitarren bauen wollte. Doch er wurde von den Geigenbauern nur verspottet, da die Gitarre zu dieser Zeit keinen guten Ruf hatte, was vor allem daran lag, dass es bisher nur Darmsaitengitarren gab, die sehr dünn und zerbrechlich waren und einen ebensolchen Ton von sich gaben. In Orchestern fand sie deshalb keine Verwendung. Er beschloss deshalb in die [USA] auszuwandern, um mit seinen Arbeiten fortzufahren ohne weiter verspottet zu werden. In den folgenden Jahren entwickelte er die ersten Gitarren mit Stahlsaiten, indem er den Korpus immer größer und robuster werden ließ. Der Klang wurde lauter und kräftiger und die [Gitarren], aufgrund dieser Tatsache, immer beliebter. Somit schuf er ohne es zu wissen die Grundlage für die ersten E-Gitarren, denn die Stahlsaiten spielen dabei eine wichtige Rolle.

 
Gibson Les Paul

Etwa 60 Jahre später, im Jahr 1896, eröffnete Orville H. Gibson einen Laden für Musikinstrumente. Gibson, der bis dato noch Laie auf dem Gebiet war, ging mit unkonventionellen Ansichten ans Werk und erstellte Gitarren nach dem Konstruktionsprinzip der Stradivari Violinen. Daraus entstanden Gitarren mit gewölbter Decke, gewölbtem Boden und einem nach hinten gewinkelten Hals. Die Nachfrage stieg und 6 Jahre später, im Frühjahr 1902, gründete er mit 5 Bekannten eine Firma die alle Arten von Saiteninstrumenten herstellten - "The Gibson Mandolin-Guitar Company". Im Laufe von 20 Jahren verbesserte er seine Gitarrenmodelle immer mehr und der Klang der Gitarren wurde kräftiger, voluminöser und brillanter. Gibson selbst starb am 21. August 1918 im Hepburn Krankenhaus in [Ogdensburg] im Alter von 62 Jahren. Seine Firma aber sollte weiterhin bestehen und später eine wichtige Rolle für die Entwicklung der E-Gitarre spielen.

Dank Gibsons Arbeiten, wurden die Gitarren immer populärer und verdrängten nach und nach die [Banjos] aus den Orchestern. Aber sie wurden nur als Rhythmusinstrumente eingesetzt, da sie für Soli im Ensemble noch immer zu leise waren. Und genau dieses Problem hatte auch ein gewisser George D. Beauchamp, der in einem Orchester [Geige] und [Hawaiigitarre] spielte und lautstärketechnisch nicht mit den anderen Musikern mithalten konnte. So kam es dazu, dass er 1925 mit Tonabnehmern von [Schallplattenspielern] experimentierte, um seine Gitarre elektrisch zu verstärken. Der Tonabnehmer [Tonabnehmer] ist ein mit isoliertem Kupferdraht (Spule) umwickelter Magnetstab, der, wenn man ein ferromagnetisches Material (alle Materialien, die von einem [Magneten] angezogen werden) in seinem Magnetfeld bewegt, eine elektrische Spannung erzeugt. Das sind in diesem Fall die Metallsaiten. So konnte das nun gewonnene Signal elektrisch verstärkt werden. Des weiteren verwendete er erstmals einen massiven Korpus (engl. Solid Body). Die Idee der Elektrischen Gitarre war geboren.

Aber diese Idee wurde vorerst wieder fallengelassen, da Beauchamp auf die Dopyeras Brüder traf. Die ursprünglich aus der Tschechoslowakei (heute Tschechien) stammenden Brüder bauten, in ihrer in Los Angeles ansässigen Firma, Saiteninstrumente. Sie kamen auf die Idee die Gitarre mit Hilfe eines Blechtrichters auf akustischem Wege zu verstärken. Die Funktionsweise haben sie der des Grammophons entnommen. Die Decke diente dabei als Membran. Zum besseren Verständnis sei gesagt: Das Grammophon] arbeitet im Gegensatz zum Schallplattenspieler rein mechanisch. Es benötigt keinen elektrischen Strom. Mit dieser Erkenntnis, die in Zusammenarbeit mit Beauchamp entstand, der schon früher mit Grammophonhörnern zur Verstärkung experimentierte, entwickelten sie die [Resonatorgitarre]. Unter ihrem Firmennamen National vermarkteten sie die Resonatorgitarre. Wegen interner Differenzen gründeten einige der Brüder eine neue Firma mit dem Namen [Dobro], deren Gitarren auch heute noch bekannt sind und gespielt werden.

Beauchamp trug der Firma National, nach erfolgreicher Zusammenarbeit, nun auch seine Idee der E-Gitarre vor, da er mit den Ergebnissen der Resonatorgitarre noch nicht zufrieden war. Diese lehnte aber ab, da sie mit dem sich gerade neu erschlossenen Markt erst noch Geld verdienen wollten. Beauchamp aber zögerte nicht und trug seine Idee, dem in der Nachbarschaft der Dopyeras arbeitenden emigrierten Schweizer Adolph Rickenbacker vor. Dieser erledigte in seiner Firma bisher diverse Metallarbeiten für die Dopyeras. Ohne zu zögern arbeiteten die beiden an einem Prototyp. Dieser bestand noch aus Holz und wurde wie sein Vorbild, die Hawaiigitarre, flach auf den Schoß gelegt. Für die Serienproduktion wurde für den Korpus allerdings auf Aluminium zurückgegriffen, was nicht verwunderlich ist, da Rickenbacker eine Metallfabrik besaß.

Weiter geht es mit Charlie Christian, T-Bone Walker, Leo Fender und Gibson...

Siehe auch

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  Commons: Elektrische Gitarren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien