Warum bindet man heutzutage noch ein Buch, wenn man es fertig kaufen kann?

– aus dem selben Grund, weshalb man auch einen Kuchen selber backt und nicht im Laden kauft. Wenn du Bücher magst, ist es, da du diese Seite nun kennst, fast ein Muss, eines zu binden ;)

Ich bin zum ersten Mal im Alter von 14 Jahren mit «Buchbinden» in Kontakt gekommen, als ich bei Grossonkel und -Tante in den Ferien war. Er, Theophil Graf, hat seinerzeit das Buchbinderhandwerk gelernt, es aber nach der Lehre aufgrund schlechter Zukunftsaussichten aufgegeben. Nun ist er pensioniert und bindet/restauriert beinahe ununterbrochen Bücher.

Nun war ich also dort, um Bücher zu binden, mit bescheidenen Vorstellungen – wenn man das noch nie gemacht hat, kann doch kaum ein anständiges Buch rauskommen. Tja, falsch gedacht, nach der knappen Woche hatte ich (natürlich unter fachkundiger Anleitung) zwei wunderschöne Bücher hergestellt und den halben Notizblock beschrieben (einen Teil davon kann man hier wiederfinden). Gegen eine weitere Woche Buchbinden hätte ich nichts einzuwenden gehabt, die Schule sah das leider anders.

Vor kurzem bin ich nun wieder auf die Buchbindersachen gestossen, und da die Zeit günstig war (fertig mit Schule und Militär und etwas Ferien), habe ich mich für einen weiteren Tag angemeldet, an dem wir bei schönstem Sonnenschein … im Keller standen und Bücher banden. So ist das Leben, während dem Mittagessen konnten wir die Sonne trotzdem noch eine Stunde lang geniessen. Am Ende des Tages konnte ich zwei restaurierte Bücher und ein komplett neues (Warum das im Gras liegt? Die Sonne stand schon so tief, dass kein besserer Platz vorhanden war.) mit flexiblem Einband nach Hause nehmen (zudem weitere vollgeschriebene Notizblätter und eine Reihe Fotos).

So ist dieses Wikibook entstanden. Herzlichen Dank, Theophil!

Viel Spass und Freude beim Buchbinden – Simon / ?! 00:16, 9. Mai 2008 (CEST)