Gitarre: Lagerfeuerdiplom Abschluss
Abschluss des Lagerfeuerdiploms
BearbeitenGeschafft
BearbeitenDamit wären die Lektionen für das Lagerfeuerdiplom geschafft.
Bei den folgenden Stücken wiederholen wir nochmal alles, was du gelernt hast.
Wie bei der Schule musst du nicht alles 100%ig und fehlerfrei hinbekommen, und du musst auch nicht alles auswendig können. Es genügt, wenn du die Lieder einigermaßen begleiten kannst, so dass du beim Singen keine Pausen machen muss, weil du noch den nächsten Akkord suchst. Verspielen darfst du dich ruhig mal (es sollte sich aber in Grenzen halten), sofern du dich immer wieder hineinfuchsen kannst.
- Du beherrschst nun 6 Akkorde
- Du weißt, dass man Zusätze wie 7, sus, Bassläufe oder ähnliches vorerst einfach ignorieren kann.
- z.B. anstelle D7 spielst du einfach ein D
- Buchstaben unter einem Slash = / kannst du ebenfalls ignorieren.
- z.B. anstelle C/B einfach C
- Du kennst die allgemeinen Regeln zum Fingersatz
- Zeigefinger 1. Bund
- Mittelfinger 2. Bund
- Ringfinger 3. Bund
- Kleine Finger 4. Bund
wenn mehrere Finger in einem Bund sind, so ist Z. über M. über R. über K.
Du kennst 5 Schlagrhythmen
Bearbeiten- und du kannst Akkorde innerhalb eines Taktes wechseln (schneller Griffwechsel)
- Du kennst zwei Tonarten
- D-Dur mit den Akkorden D-, A- und G-Dur
- G-Dur mit den Akkorden G-, C- und D-Dur sowie Em und Am
- Du hast nebenbei ein paar Standard-Akkordkombinationen kennengelernt
- G C D G (Dur-Kadenz)
- G Em C D (50er-Kadenz)
- G D Em C (Pop-Kadenz)
- G D G (4-5-1-Schlusswendung)
- Am D G (2-5-1-Schlusswendung)
- G C G (Kirchenschluss)
- Du weißt wie man eine Gitarre stimmt, und wie die Saiten heißen
- Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer.
- Du hast dir einen kleines Repertoire an Liedern zugelegt.
- Ob du es glaubst oder nicht, du kannst mit diesem Wissen schon hunderte Lieder begleiten. Eine kleine Auswahl von über 150 Liederbeispielen findest du im Anhang zusammengestellt.
Weblinks
Bearbeitenwww.guitarplayerbox.com schlägt dir fast 400 Songs vor, die du mit diesen 6 Akkorde gespielt werden können.
Abschlussstücke
BearbeitenDie Zwischendominante
BearbeitenWir haben gelernt, dass zu einer Tonart üblicherweise 3 Dur-Akkorde gehören. (Tonika - Subdominante - Dominante). Die Beziehung zwischen der spannungsaufbauenden Dominante und der auflösenden Tonika ist dabei ein wichtiges Element. Sie ist uns durch hunderte von Liedern so vertraut, dass man diese Spannung auch dort einsetzt, wo man sie erstmal nicht erwartet.
Wir haben beispielsweise die Schlussfolge Am D G. Mitunter kann sich der A-Moll-Akkord zu einem Dur-Akkord aufplustern und so tun, als ob er die Dominante für den Akkord D-Dur sei. A D G. Für einen winzigen Augenblick hört es sich so an, als ob man nicht mehr in der Tonart G-Dur wäre, sondern in der Tonart D-Dur. Dort ist D die Tonika und A die Dominante. Doch dieser Eindruck ist nur ganz kurz, weil der D-Dur-Akkord sofort wieder seine Funktion als Dominante wahrnimmt, und zur Tonika G-Dur aufgelöst werden will.
Du lernst zudem, dass keine Regel so fest ist, dass es keine Ausnahmen dazu gäbe. Du brauchst allerdings die Regeln, um die Ausnahmen zu erkennen.
Stelle dir den A-Dur-Akkord, der üblicherweise nicht in der G-Dur-Tonleiter vorkommt, wie einen Besuch aus der nahen Verwandtschaft vor. Wenn beispielsweise der Opa zu Besuch kommt, dann wird der Vater mal eben wieder zum Sohn (des Opas), und der Sohn wird mal eben zum Enkel. Aber der Besuch ist ja nur kurz. Sobald er wieder weg ist, dann ist der Vater wieder der Vater, und der Sohn der Sohn.
Wenn aus dem Am ein A-Dur wird, dann kann er hier in der Tonart G-Dur als eine Zwischendominante zum Akkord D-Dur hinführen. Man spricht dann von einer Ausweichung.
Durch den kleinen Ausflug in die Harmonielehre, bei der wir die Zwischendominante kennengelernt haben, schaffen wir es Lieder zu finden, bei denen alle Akkorde vorkommen, die wir bisher gelernt haben. Nebenbei wird bei den Übungsbeispielen auch noch einmal der schnelle Griffwechsel gelernt.
Zugegeben, das Lied "Ein Mann der sich Columbus nannt" oder "Hoch auf dem gelben Wagen" ist vielleicht nicht ganz so cool wie "American Pie", aber es enthält ebenso alle Akkorde des Lagerfeuerdiploms, und man kann noch einmal den "schnellen Griffwechsel" üben. Wenn du das Lied problemlos spielen kannst, dann bist du auf alle Fälle auch bereit für die etwas aktuelleren Pop-Songs, die du in vielen Liederbüchern wiederfinden wirst. Mit dem Lagerfeuerdiplom wurden dir alle notwendigen Techniken beigebracht, um frei mit der Gitarre Lieder begleiten zu können, von denen du die Akkorde kennst. Nun liegt es an dir, das Wissen in der Praxis anzuwenden. Also schnappe dir ein Liederbuch und durchstöbere es nach Liedern, die du schon spielen kannst.
Du muss bei den Abschlussstücken ein wenig mehr üben, aber es lohnt sich. Wenn du sie einigermaßen gut kannst, dann hast du dir das Lagerfeuerdiplom wirklich verdient. Mit dem Lagerfeuerdiplom bist du kein Anfänger mehr, sondern schon ein leicht fortgeschrittener Gitarrenspieler. Nun gilt es, das erworbene Wissen zu festigen und schrittweise zu erweitern.
Wie geht es weiter?
BearbeitenNimm dir bei nächster Gelegenheit die Kapitel in den Anhängen vor, in die du noch nicht hineingeschaut hast. Versuche in deinen Liederbüchern und im Netz auch die Texte und Akkorde der Liedvorschläge zu finden, die in diesem Band wegen des Copyrights nicht abgedruckt werden konnten.
Es geht mit dem Folkdiplom weiter. Du wirst noch weitere 6 Akkorde und einige andere einfache Tonarten kennen lernen. Zusammen mit den schon 6 gelernten Akkorden kannst du dann die 12 wichtigsten Grundakkorde. Die meisten weiteren Akkorde lassen sich später von den 12 Grundakkorden ableiten. Viele Volkslieder, Schlager, Folksongs und Popsongs lassen sich mit diesen Grundakkorden begleiten. Du erhältst einen Einblick in wichtige Begleittechniken wie das Dämpfen von Schlägen, Variationen von Schlagmustern, Bassläufen, Zupfmuster und noch einiges mehr. Damit wirst du auf anspruchsvollere Begleittechniken vorbereitet.