Inkscape/ Pfade/ Koordinatengitter


Inkscape bietet eine Funktion, die zwischen zwei Pfaden Zwischenstücke berechnet. Für ein Koordinatennetz eignet sich das perfekt: Zwei Linien reichen, und alles dazwischen wird von Inkscape berechnet. Solche Linien manuell zu zeichnen wäre viel zu aufwändig und zu ungenau. Das Ergebnis dieses Beispiels:

Vorlage Bearbeiten

Das Ausgangsbild ist eine Vektorkarte der Schweiz.

 

Darauf soll nun das Koordinatengitter des Maidenhead-Locator-Systems – im Amateurfunk verwendete Koordinatenangaben – eingezeichnet werden. Basis für die Linien liefert das Programm «Great Circular Maps» mit der folgenden Pixeldatei, die auf einer neuen Ebene unter der Ebene «Grenze» mit Strg+I importiert wird.

 

Nun muss sie noch mit dem Auswahlwerkzeug F1 in der Grösse und Drehung (zweiter Klick auf das Bild) eingepasst werden.

 

Mit dem Bézier-Werkzeug, das man mit B bekommt, werden nun die beiden äusseren vertikalen Linien nachgezeichnet. Zwei einfache Pfade mit je zwei Knoten, Anfang und Ende.

 

Interpolation Bearbeiten

Nun wird es interessant. Wähle die beiden Linien mit dem F1-Werkzeug aus und öffne den Interpolationsdialog über Erweiterungen > Aus Pfad erzeugen > Interpolieren. Sollte bei den folgenden Schritten die Fehlermeldung erscheinen, dass pyxml fehlt, muss das Paket python-xml nachinstalliert werden.

 

Da jedes Grossfeld in 24 Kleinfelder aufgeteilt ist und die beiden Linien zwei Grossfelder umschliessen, werden dazwischen insgesamt 47 Linien benötigt. Nach der Interpolation wird die Arbeit sichtbar, die Inkscape für uns übernommen hat.

 

Cool, nicht?

Jetzt kommen die horizontalen Linien an die Reihe. Zuerst werden wieder zwei gerade Linien erstellt, die dann mit dem Pfadwerkzeug, das man über F2 bekommt, in der Mitte nach unten gezogen und so verbogen werden können. Am besten macht man das auf einer neuen Ebene und setzt die andere Ebene auf unsichtbar.

 

Die beiden Pfade werden wieder interpoliert:

 

Beide Ebenen zusammen bilden dann das Koordinatengitter.

 

Fertig!

Das Interpolationswerkzeug lässt sich natürlich auch für ganz andere Zwecke verwenden. Es spielt keine Rolle , welche Form die beiden Pfade haben!

 

Du siehst auch, wie sich Inkscape entwickelt hat: