Gitarre: Klassische Kadenzen

Navigation:  GitarreRockballadendiplom
Abschnitte:     Akkordprogressionen | Jazzworkshop |
Akkordprogressionen:     Ragtime   •   klass. Kadenzen •   diat. Basslauf   •   Barrés mit 7, m7, j7   •   Quintfall Am   •   Bordun in E   •   Quintfall Em   •   E-Dur Varianten   •   Oh When The Saints   •   Intro S2H  

Die klassischen Dur- und Mollkadenzen (Wiederholung)

Bearbeiten

Die klassische Durkadenz (I - IV - V - I)

Bearbeiten

Dieses ist eine grundlegende Kadenz, die man in jeder Tonart beherrschen sollte. Sie wird meist in der Musiklehre verwendet, und steht stellvertretend für alle Akkordkombinationen mit den drei Hauptakkorden in Dur. Die Dominante wird sehr oft als Dominant-Sept-Akkord (Dur7) angegeben, obwohl die Septime (7) der Dominante im Stück selbst nicht unbedingt vorkommen muss. Die Kadenz sollte man mit beiden Varianten üben (mit und ohne 7er). Diese Kadenz bildet den Ausgangspunkt für viele typische Akkordfolgen. Man findet die Durkadenz oft als eine Schlusssequenz in einem Musikstück.

   C  F  G7 C     G  C  D  G     D  G  A7 D     A  D  E7 A
 |-0--1--1--0--||-3--3--5--3--||-5--3--5--5--||-5--5-----5---|
 |-1--1--0--1--||-3--5--7--3--||-7--3--5--7--||-5--7--5--5---|
 |-0--2--0--0--||-4--5--7--4--||-7--4--6--7--||-6--7--7--6---|
 |-2--3--0--2--||-5--5--7--5--||-7--5--5--7--||-7--7--6--7---|
 |-3-----2--3--||-5--3--5--5--||-5--5--7--5--||-7--5--7--7---|
 |-------3-----||-3--------3--||----3--5-----||-5--------5---|
Den Themenbereich Grundlegendes zur Durkadenz vertiefen...

Natürliches Moll

Bearbeiten
Typische Akkorde der A-Moll-Tonleiter
F C G Dm Am Em (Bm7b5)

Die A-Moll-Tonleiter nutzt die selben 7 Töne und Akkorde wie die C-Dur-Tonleiter.

Den Liedern in natürlichem Moll fehlt ein Leitton, der zum Schlusston bzw. Schlussakkord hin drängt. Es fehlt die Schlusswirkung die wir aus den Liedern in Dur gewohnt sind. Folglich lässt sich keine Kadenz mit einer typischen Schlusswirkung bilden.

Lieder und Musikstücke in reinem natürlichem Moll sind schwieriger zu finden als Lieder in harmonischem oder melodischem Moll. Viel eher findet man Lieder, die größtenteils in natürlichem Moll geschrieben sind, und nur im letzten Akkord einer Strophe oder Refrain ins harmonische oder melodische Moll wechseln, welche weiter unten vorgestellt werden.

Betrachte jedoch das natürliche, harmonische und melodische Moll nicht als drei verschiedene Tonarten, sondern es sind drei Ausprägungen der Tonart Moll.

Wenn du allerdings anfängst, die Molltonleiter zu lernen, oder über Lieder in Moll zu improvisieren, dann willst du als Anfänger nicht gleich mit allen drei unterschiedlichen Varianten zu tun haben. Also sind hier eine handvoll Liedervorschläge, die ausschließlich im natürlichem Moll bleiben und nur die Akkorde verwenden, die auch in der Dur-Tonleiter vorkommen.

Lieder in natürlichem Moll

Bearbeiten

Die klassische Moll-Kadenz

Bearbeiten

Wie bei der Dur-Kadenz steht eine Moll-Kadenz stellvertretend für alle Akkordkombinationen mit den drei Hauptakkorden in Moll. Dabei gibt es drei Besonderheiten zu beachten.

So ähnlich die Dur- und Moll-Kadenz auch auf den ersten Blick aussehen, so leiten sie sich von verschiedenen Tonleitern ab, was sich auf weiteren Akkorde auswirkt, die üblicherweise in der entsprechenden Tonart vorkommen können.

Beispiel
A-Dur und A-Moll
Durkadenz
  • A D E7 A
Moll-Kadenz
  • Am Dm E7 Am

Weitere mögliche Akkorde die ggf. noch bei Liedern in Dur auftreten können, leiten sich aus dem Tonvorrat der A-Dur-Tonleiter ab (sortiert nach dem Quintenzirkel).

  • D A E(7) Hm F#m C#m (und seltener G#m7b5)

Weitere mögliche Akkorde die ggf. noch bei Liedern in Am auftreten können, leiten sich aus dem Tonvorrat der C-Dur-Tonleiter ( = Dur-Parrallele zu Am) ab.

  • F C G Dm Am Em (E7) Hm7b5

Harmonisches Moll

Bearbeiten

Der E7-Akkord verhält sich in der Tonart A-Moll so ähnlich, wie eine Zwischendominante, die in der Abschluss-Lektion des Lagerfeuerdiploms vorgestellt wurde; nur, dass diese besondere Zwischendominante bei Molltonarten regelmäßig auftritt.

Man muss in den Melodien der Molltonarten immer mit zwei weiteren harmoniefremden Tönen rechnen. Zum einen die große Septime (j7) vom Grundton aus gerechnet (in A-Moll aus wäre es das G#), welche gleichzeitig die Durterz der Dominante der Moll-Tonleiter ist (das G# im E-Dur-Akkord). Im Gegensatz zu anderen Zwischendominanten kann dieser Ton auch bei anderen Akkorden der Molltonleiter auftauchen, als nur bei der Moll-Dominante. So taucht beispielsweise in der Tonart Am die Dur-Terz G# der Dominante E(7) auch mal bei der Tonika Am auf, die dann zum Amj7 wird.

Melodisches Moll

Bearbeiten

In der Melodie ist der Sprung von der kleinen Sexten (in Am der Ton F) zur großen Septime (in Am der Ton G#) spannungsreich. Daher erhöht man die kleine Sexte oft zur großen Sexte (in Am wird aus F ein F#), was die Spannung der große Sexte abmildert. Die Melodie wird leichter singbar, weswegen man dieses dann melodisches Moll nennt.

 
  • E F G A = Tonfolge im natürlichen Moll
  • E F G# A = spannungsreiche Tonfolge im harmonischen Moll
  • E F# G# A = geglättete (entspannte) Tonfolge im melodischen Moll
//: Em Am H7 Em ://
//: Am Dm E7 Am ://
//: Dm Gm A7 Dm ://

Natürliches, harmonisches und melodisches Moll können getrennt auftreten. Sie können aber auch gemeinsam in einem Musikstück vorkommen. So handelt es sich nicht um drei verschiedene Tonarten, sondern Moll hat diese drei Erscheinungsformen.