Quantenmechanik/ Harmonischer Oszillator

Der Harmonische Oszillator

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Betrachten wir den Hamiltonoperator in einer Dimension:

 

und suchen wir die dazugehörenden Eigenfunktionen und Eigenwerte.

Es gibt zwei grundsätzliche Lösungswege. Zum einen könnten wir den Operator in die Ortsdarstellung der Schrödingergleichung einsetzen und die resultierende Differentialgleichung mit den entsprechenden Randbedingungen lösen. Der zweite Weg zeigt eine grundsätzliche Herangehensweise an Probleme in der Quantenmechanik auf und nutzt die Operatordarstellung. Dieser Lösungsweg wird hier gerechnet.

Zerlegung des Hamiltonoperators

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Zunächst führen wir drei Operatoren ein:

 

 

 

Zu beachten ist, dass   keine hermiteschen Operatoren sind,   allerdings schon. Man nennt Operatoren, die in ähnlicher Weise wirken wie   Vernichtungs- und Erzeugungsoperatoren, bzw. auch Ab- und Aufsteigeoperatoren. Warum und worauf auf- und abgestiegen wird, werden wir im nächsten Kapitel sehen.

Zuvor müssen wir uns aber einige Eigenschaften klarmachen

  1.  

    Beweis:  

Der Hamiltonoperator lässt sich nun darstellen als  . Wir können jetzt schon das Energiespektrum dieses Systems bestimmen! Nehmen wir an den Grundzustand   mit Energie   zu kennen, das heißt

 .

Wenden wir nun den Operator   auf diese Gleichung an und benutzen den Kommutator von oben, so erhalten wir

 .

Wir definieren nun den Zustand  , und bringen ein   auf die andere Seite. Damit erhalten wir

 ,

was die Schrödingergleichung für den ersten angeregten Zustand ist. Dieser hat also die Energie  . Da das gleiche Argument wieder auf den ersten Zustand angewandt werden kann, ist die Energie für den n-ten Zustand:

 

Wir haben also gesehen, dass   der Operator ist, der einen Zustand in den nächst höheren übergehen lässt, also  . Der Operator   tut das gleiche in umgekehrter Richtung, er senkt die Energie ab. Daher heißen diese Operatoren Erzeuger/Vernichter, sie erzeugen/vernichten ein Energiequant.

Nun können wir noch die Energie   des Grundzustands   bestimmen. Da es per Definition keinen Zustand unterhalb des Grundzustands gibt, gilt  . Nutzen wir wieder die Kommutatorbeziehung von oben aus, erhalten wir

 .

Die Wellenfunktion in Ortsdarstellung

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Die ursprüngliche Differentialgleichung lässt sich zwar nicht ohne weiteres lösen, mit dem oben hergeleiteten Formalismus lässt sich aber relativ leicht ein Konstruktionsschema für die Wellenfunktion in Ortsdarstellung angeben.

Dazu nutzen wir die Eigenschaft des Grundzustands aus, dass sich kein Energiequant vernichten lässt:

 

Der Einfachheit zuliebe betrachten wir nur eine Raumdimension, der Impulsoperator wird also im Ortsraum  . Setzen wir dies also in die Definition von   ein ergibt sich die Differentialgleichung

 

Diese Gleichung lässt sich durch Separation der Variablen lösen:

 

was nach Integration die Wellenfunktion des Grundzustand liefert:

 

Der Faktor A entsteht als Integrationskonstante und dient der Normierung der Wellenfunktion. Um ihn zu bestimmen wird das uneigentliche Integral   benötigt:

 

womit, bis auf eine komplexe Phase, A bestimmt ist als  .

Vom Grundzustand aus kann man nun schrittweise die Wellenfunktionen der angeregten Zustände berechnen. Dazu muss nur der Operator   n-mal auf   angewandt werden, um den n-ten Zustand zu erreichen. Zum Beispiel entsteht so der erste angeregte Zustand:

 


Eigenwerte des quantenmechanischen harmonischen Oszillators (Rechnung)

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In diesem Artikel wird gezeigt, wie die Energie-Eigenwerte des quantenmechanischen harmonischen Oszillators in einer Dimension berechnet werden können. Die Rechnung versteht sich auch als ein repräsentatives Beispiel für die Lösung quantenmechanischer Probleme mit Hilfe der Methode der zweiten Quantisierung, etwa die Bestimmung von Drehimpulseigenwerten oder in der Festkörperphysik.

Problemstellung und Vorgehensweise

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Allgemeines
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Wir bestimmen die Energie-Eigenwerte des eindimensionalen quantenmechanischen harmonischen Oszillators, also sämtliche Eigenwerte   des Eigenwertproblems

 

wobei der Hamilton-Operator   gegeben ist durch     ist der Impulsoperator,   der Ortsoperator. Dabei werden wir wie folgt vorgehen:

Einführung von Auf- und Absteigern
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Zunächst werden wir zueinander adjungierte lineare Operatoren   und   einführen, mit denen sich der Hamilton-Operator   schreiben lässt als

 

Untersuchung des Operators  
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Anstelle der Eigenzustände von   untersuchen wir die Eigenzustände von  .Es lässt sich leicht zeigen, dass wir alle Eigenzustände von   aus denen von   konstruieren können, ebenso können wir die Eigenwerte von   leicht aus denen von   gewinnen. Wir konzentrieren uns daher auf das Eigenwertproblem

 

Wir haben dabei die Eigenzustände von   mit zwei Indizes "nummeriert": Der untere Index gibt den zu   gehörigen Eigenwert an und durchläuft die (noch unbekannte) Menge aller Eigenwerte. Auch wenn die Wahl des Buchstabens bereits die spätere Erkenntnis andeutet, dass es sich bei den Eigenwerten von   um natürliche Zahlen handelt, so ist an dieser Stelle noch keinerlei Einschränkung vorgenommen; die Menge der Eigenwerte und damit der Index   kann durchaus eine kontinuierliche Größe sein. Gleiches gilt für den oberen Index  , der dazu dient, Eigenfunktionen zum gleichen Eigenwert zu unterscheiden, ohne ein neues Symbol verwenden zu müssen. Da der Eigenzustand   durch die Angabe der beiden Indizes   und   bereits vollständig bestimmt ist, ist es in der Literatur vielfach üblich, das Symbol   komplett wegzulassen und den Zustand einfach nur durch

 

zu kennzeichnen. Dieser Konvention werden wir uns aber nicht anschließen.

Bestimmung der Eigenwerte von  
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Um die Eigenwerte von   zu bestimmen, werden wir die Zustände   und   genauer untersuchen: wir werden sehen, dass   unter bestimmten Bedingungen ein Eigenzustand zum Eigenwert   und   ein Eigenzustand zum Eigenwert   ist, darüber hinaus werden wir zeigen, dass   ein Eigenwert von   ist, indem wir in der Ortsdarstellung eine konkrete Wellenfunktion des zu   gehörigen Eigenvektors   ermitteln; Da, wie wir sehen werden, alle Eigenwerte von   nicht-negativ sind, ist dann schon bewiesen, dass alle   zum Eigenwertspektrum von   gehören:

  1. 0 ist Eigenwert, wie wir durch explizite Angabe eines Eigenzustandes   zu diesem Eigenwert sehen werden.
  2.   ist ein Eigenzustand zum Eigenwert  , also ist auch die Zahl 1 aus dem Eigenwertspektrum von  . Ebenso ist   ein Eigenzustand zum Eigenwert  , also ist auch 2 Eigenwert von  .

Sukzessive folgt so, dass alle natürlichen Zahlen zum Eigenwertspektrum von   gehören (formal vollziehen wir den Beweis mit Hilfe der vollständigen Induktion). Induktiv werden wir abschließend zeigen, dass   keine weiteren Eigenwerte besitzt. Damit ist das Eigenwertspektrum von   und somit auch das von   vollständig bestimmt. Es sei angemerkt, dass wir die Rechnung in demjenigen Hilbertraum   durchführen, der der Bewegung eines spinlosen Teilchens in einer Dimension zugeordnet ist. Wir werden daher die Begriffe Eigenzustand und Eigenvektor synonym verwenden.

Die Rechnung im Detail

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Schritt 1: Umschreiben des Hamiltonoperators
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Zunächst führen wir die Operatoren   und   ein. Aus Gründen, die später klar werden, nennen wir   den Aufsteigeoperator,   den Absteigeoperator (übliche Bezeichnungen sind auch Erzeuger und Vernichter.). Sie sind definiert durch:

 

Sowohl   als auch   sind lineare Operatoren, da   und   linear sind. Man beachte in allen nachfolgenden Rechnungen, dass der Einsoperator, definiert durch

 

stets unterdrückt wird: so schreiben wir z. B. stets   anstatt  . Diese Unterdrückung gestaltet Rechnungen übersichtlicher und ist an gängige Konventionen in üblicher Quantenmechaniklehrbücher angepasst. Die Operatornatur des Kommutators   sollte dabei aber nicht aus den Augen verloren werden! Widmen wir uns aber nun der Bestimmung der Eigenwerte von  . Wie bereits in der Einleitung angedeutet, zeigen wir zunächst:

Satz 1: Der Hamiltonoperator ist gegeben durch  .

Beweis: Den Beweis führen wir direkt durch Einsetzen, wobei wir ausnutzen, dass die Menge der linearen Operatoren auf   einen (nichtkommutativen) Ring bildet:

 

Bekanntlich ist  , so dass insgesamt folgt:

 

oder

 

und somit ist alles gezeigt.

Wir führen nun das Eigenwertspektrum des Hamiltonoperators auf das Eigenwertspektrum des Operators   zurück:

Satz 2: Jeder Eigenvektor von   ist auch Eigenvektor von   und umgekehrt. Weiterhin gilt: Alle Eigenwerte   von   sind durch   gegeben, wenn   die Eigenwerte von   durchläuft.

Beweis:: Sei   ein Eigenvektor von   zum Eigenwert  . Dann gilt:

 

  ist also ein Eigenvektor von  , wie behauptet. Aus der Rechnung folgt weiterhin direkt, dass jede Zahl der Form   mit einem Eigenwert   von   ein Eigenwert des Hamiltonoperators   ist. Sei nun umgekehrt   ein Eigenvektor von   zum Eigenwert  . Wegen   folgt mit einer analogen Rechnung, dass   auch Eigenvektor von   ist.   und   besitzen also die gleichen Eigenzustände, da jeder Eigenzustand von   auch Eigenzustand von   ist und umgekehrt. Bleibt noch zu zeigen, dass jeder Eigenwert von   von der Form   mit einem Eigenwert   von   ist. Sei dazu   ein Eigenwert von  . Dann existiert dazu eine Eigenfunktion  . Nun ist   aber auch Eigenfunktion von  , wie weiter oben gezeigt. Damit gilt:

 

da   folgt  , wie behauptet.

Der letzte Satz garantiert uns, dass wir sämtliche Eigenvektoren sowie das gesamte Eigenwertspektrum von   aus den Eigenvektoren bzw. Eigenwerten von   rekonstruieren können. Wenn wir alle Eigenvektoren und -Werte von   kennen, ist das Problem der Bestimmung des Eigenwertspektrums des eindimensionalen harmonischen Oszilators im Prinzip gelöst. Daher werden wir nun das Eigenwertproblem

 

genauer untersuchen, wobei wir konsequent die bereits in der Einführung beschriebene Notation verwenden werden: der Zustand   steht in allen nachfolgenden Rechnungen stets für einen Eigenzustand von   zum Eigenwert  , auch wenn dies keine explizite Erwähnung findet! Per Definition eines Eigenzustandes ist damit auch  . Wir zeigen zunächst die folgende wichtige Tatsache:

Satz 3:   ist adjungiert zu  : 

Beweis: Dies erkennt man sofort aus den Regeln zur Bildung des adjungierten Operators zu einem Operator, der Linearkombination anderer linearer Operatoren ist:

 

Da   und   selbstadjungiert sind (d.h.  ), ist die Behauptung gezeigt.

Schritt 2: Bestimmung der Eigenwerte von  
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Aus Satz 3 folgt sofort:

Satz 4: Alle Eigenwerte von   sind reell und nicht negativ.

Beweis:   ist reell, da der Operator   selbstadjungiert ist:

 

Nun berechnen wir die Norm des Zustandes  

 

Man beachte, dass wir im zweiten Schritt benutzt haben, dass  , im vorletzten Schritt haben wir   verwendet. Wegen   und   folgt sofort  .

Wir untersuchen nun den Zustand   etwas genauer. Da wir in den nachfolgenden Rechnungen häufiger die Kommutatoren  ,   und   benötigen werden, wollen wir diese Ausdrücke an dieser Stelle berechnen. Zunächst rechnet man mit Hilfe der Definition von   und   unter Benutzung der Linearität des Kommutators und dem bekannten Postulat   sofort nach, dass gilt:

 

Damit lässt sich der Kommutator von   und   direkt ermitteln:

 

Es folgt   Ganz analog lässt sich beweisen, dass

 

gilt. Wir haben nun alle nötigen Vorbereitungen für die nächsten beiden Sätze und für einen großen Schritt in Richtung der Lösung unseres Problems getroffen.

Satz 5: Existiert zu   ein Eigenzustand  , so ist  . Ist  , so ist der Zustand   ein Eigenzustand zum Eigenwert  .

Beweis: Die erste Behauptung folgt direkt aus dem Beweis zum vorangegangenen Satz. Ist nämlich  , so gilt:   der Nullvektor ist aber der einzige Vektor mit einer Norm von 0, also ist  . Sei nun  . Um zu zeigen, dass   Eigenzustand zum Eigenwert   ist, müssen wir beweisen:

  •   genügt der Eigenwertgleichung  
  • Es ist  .

Zum Beweis der ersten Behauptung untersuchen wir den Ausdruck  . Da   Eigenzustand von   ist, wäre es günstig,   mit   vertauschen zu können. Dies ist zwar nicht möglich, aber wir können die zuvor berechneten Kommutatoren ausnutzen, denn es gilt:

 

Der Kommutator   ist aber bekannt: wie wir zuvor gezeigt haben, ist  , und es folgt:

 

wie behauptet.   folgt aus dem Beweis von Satz 4. Dort wurde gezeigt, dass die Norm von   durch

 

gegeben ist. Da   als Eigenvektor per Definition nicht der Nullvektor ist und damit auch eine von 0 verschiedene Norm aufweist, ist auch   und damit   von 0 verschieden, es gilt also  .

Der letzte Satz gibt Aufschluss darüber, warum der Operator   auch Absteigeoperator genannt wird:   erzeugt aus einem Eigenvektor zum Eigenwert   einen Eigenvektor zu dem um 1 verminderten Eigenwert  . Eine ganz analoge Eigenschaft besitzt auch der Aufsteigeoperator  : Dieser erzeugt aus einem Eigenvektor zum Eigenwert   einen Eigenvektor zu dem um 1 erhöhten Eigenwert  , wie der nachfolgende Satz und sein Beweis zeigen! Man beachte, dass wir allerdings im Falle des Aufsteigeoperators die Einschränkung   fallen lassen können.

Satz 6: Der Zustand   ist Eigenzustand zum Eigenwert  .

Beweis: Der Beweis verläuft vollkommen analog zum Beweis von Satz 5. Wir bestimmen zunächst die Norm von  . Wenn wir berücksichtigen, dass gilt:

 

so finden wir:

 

Da   gilt, ist   für alle Eigenwerte   von  . Da   ein Eigenvektor ist, ist seine Norm stets von 0 verschieden, daher ist auch  , folglich ist   nicht der Nullvektor. Nun zeigen wir, dass   die Eigenwertgleichung

 

erfüllt:

 

Bei der Rechnung haben wir verwendet, dass

 

Damit ist alles gezeigt.

Die immense Bedeutung des letzten Satzes ergibt sich anhand folgender Überlegung: können wir zeigen, dass die Zahl 0 ein Eigenwert des Operators   darstellt, so können wir mit Hilfe des letzten Satzes beweisen, dass alle natürlichen Zahlen im Eigenwertspektrum von   enthalten sind. Ist nämlich 0 ein Eigenwert, dann auch 1, schließlich ist   nach Satz 6 ein Eigenzustand zum Eigenwert 1. Mit der gleichen Argumentation ist dann auch   ein Eigenzzustand zum Eigenwert 2 usw., oder allgemeiner: ist irgendeine beliebige natürliche Zahl   Eigenwert von  , so ist auch   Eigenwert von  , wir müssen ja lediglich   auf   anwenden, um einen Eigenzustand zu   zu erhalten. Der letzte Satz liefert uns also letztlich den Induktionsschluss für einen Induktionsbeweis, den wir im folgenden führen werden.

Theorem 1: Sei   beliebig. Dann gehört   zum Eigenwertspektrum von  .

Beweis: Wie angekündigt, führen wir den Beweis mittels der vollständigen Induktion. Induktionsanfang:  . Wir müssen beweisen, dass 0 im Eigenwertspektrum von   enthalten ist. Dazu betrachten wir das gesamte Problem im Ortsraum. Mit Hilfe von Satz 5 finden wir leicht eine notwendige Bedingung an einen möglichen Eigenzustand   zum Eigenwert 0: Er muss der Bedingung

 

genügen. Der Operator   ist aber in der Ortsdarstellung durch

 

gegeben, wobei   der Ortsoperator und   der Impulsoperator ist. Die Bedingung  wird dann nach wenigen leichten Umformungen zu der linearen Differenzialgleichung

 

oder

 

Wie aus der Mathematik bekannt (durch "Trennung der Variablen" ), besitzt diese einzig die Lösungsschar

 

Der Einfachheit halber können wir sogar   wählen (auch wenn   dann i.A. nicht normiert ist), dann ist   mit Sicherheit nicht die Nullfunktion, und wir müssen nun nur noch zeigen, dass diese Funktion tatsächlich Eigenfunktion zum Eigenwert 0 des Operators   ist. Wegen

 

und

 

in der Ortsdarstellung lässt sich dies sofort durch Einsetzen von   in die Gleichung

 

verifizieren. Damit ist der Induktionsanfang getan. Induktionsschluss: . Sei nun   ein Eigenwert des Operators  ,   ein zugehöriger Eigenzustand. Nach Satz 6 ist   Eigenzustand zu  , also ist mit   auch   ein Eigenwert von   und es ist alles gezeigt.

Schritt 3: Ausschluss weiterer Eigenwerte
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Wir wissen nun, dass alle natürlichen Zahlen zum Eigenwertspektrum von   gehören. Nun müssen wir uns die Frage stellen, ob es noch weitere Eigenwerte geben kann. Wegen Satz 4 kommen nur noch positive reelle Zahlen in Frage, zu untersuchen wären als mögliche weitere Eigenwerte also noch positive, nicht-natürliche Zahlen. Der nächste Satz zeigt, dass keiner dieser Zahlen zum Eigenwertspektrum von   gehört.

Theorem 2:   besitzt keine nicht-natürlichen Eigenwerte.

Beweis:: Sei   irgendeine reelle Zahl. Ist   nicht-natürlich, so gibt es eine natürliche Zahl   mit

 

sowohl   also auch   gehören aber nach Theorem 1 zum Eigenwertspektrum von  . Wir zeigen nun induktiv, dass zwischen einer natürlichen Zahl   und ihrem Nachfolger   kein Eigenwert liegen kann. Induktionsanfang:  . Angenommen, es gäbe einen Eigenwert   von   mit  . Dann gäbe es zu   einen Eigenzustand   und   wäre wegen   nach Satz 6 Eigenzustand zum Eigenwert  . Wegen   ist aber  , Widerspruch zu Satz 4. Induktionsschritt:  . Sei der Satz für ein   bereits bewiesen. Nach Induktionsvoraussetzung gibt es dann keinen Eigenwert   von   mit  . Angenommen, es gäbe einen Eigenwert   von   mit  . Dann gäbe es zu   einen Eigenzustand  , wegen   wäre nach Satz 5   aber ein Eigenzustand zum Eigenwert  , was aber einen Widerspruch zur Induktionsvoraussetzung darstellt.

Ergebnis
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Zusammen mit Satz 2 folgt aus den letzten beiden Theoremen abschließend:

Eigenwertspektrum des harmonischen Oszillators. Der Hamilton-Operator   des eindimensionalen harmonischen Oszillators,   besitzt das Eigenwertspektrum  

Animierte Schrödingerwellen des Oszillators

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Die stationären Wellenfunktionen des Oszillators werden andeutungsweise in Quantenmechanik/ Darstellungen gezeigt. Nicht-stationäre kohärente Gauss-Wellenpakete kommen vor in Quantenmechanik/ Unschärferelation.

In den Animationen auf der Unterseite Quantenmechanik/ Oszillatorbilder wird die zeitveränderliche Amplitude von Oszillator-Wellenfunktion gezeigt und in Farbe ist die Phase hinzugefügt. Vorsichtig anzuklicken wegen Netzwerk-, Speicher- und Prozessorlast?

  • Der Grundzustand ist eine stehende Gausskurve, deren Phase gleichmäßig um den Einheitskreis läuft.
  • Ein kohärenter Zustand schwingt bei gleichbleibender Gauss-Form wie ein klassischer Oszillator. An der Phase, die mehr oder weniger kurze Wellen vorweist, liest man die Geschwindigkeit ab.
  • Ein Katzen-Zustand ist die Superposition von zwei kohärenten Zuständen. Ein zweigeteiltes Pendel, so unstabil wie Schrödingers gleichzeitig tote und lebendige Katze.
  • Ein gequetschter Zustand ist eine Verformung des kohärenten Zustands. Die Amplitude oder die Phase einer solchen 'atmenden' Welle streut wesentlich weniger als bei den formstabilen kohärenten Zuständen.
  • Gequetschte elektromagnetische Zustände werden mit Erfolg benutzt, um das Quantenrauschen entweder der Amplitude oder der Phase von Lichtwellen zu vermindern. Beides zugleich verbietet die Unschärferelation. Bei hochsensiblen Experimenten wie den LIGO-Detektoren für Gravitationswellen werden Interferometer mit phasengequetschtem Licht eingesetzt.

    Literatur

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