Seitentitel: Geschichte der westslawischen Orthodoxie/ Die Frühzeit der westslawischen Orthodoxie
(Geschichte der westslawischen Orthodoxie/ Die Frühzeit der westslawischen Orthodoxie)

Dieses Buch steht im Regal Religion.

Westslawische Kulturen Bearbeiten

Westslawische Geschichte bis 1200 Bearbeiten

Westslawische Kirchengeschichte bis 1200 Bearbeiten

Bulgarien hatte bereits in der frühen Kirchen der Antike eine herausragende Bedeutung. Hier wurde das getrennte Konzil von Serdica von 343 abgehalten, bei welchem die östlichen Konzilsväter nach Philippopolis (Plowdiw) auswanderten.[1]

Hans Dieter Döpmann: Die Bedeutung Bulgariens für die Trennung der östlichen und der westlichen Christenheit. Ein Beitrag zur Geschichte des Photianischen Schismas [Rezension], Theologische Literaturzeitung; 91 (1966), 7, Seite 553-555.

  • der Balkan bildete in der Spätantike eine Brücke zwischen Ost und West im Zeichen kirchlicher Einheit und Gemeinsamkeit
  • durch die Reichsteilung und das Eindringen heidnischer Völker aus dem Osten wurde der Balkan zur Grenzscheide zwischen östlichem und westlichem Christentum
  • Auseinanderleben der damaligen Christenheit im Zeichen des römisch-byzantinischen Gegensatzes
  • Rechristianisierung des Balkans führte zum Gegensatz zwischen Byzanz und den Lateinern
  • 732: (Ost) Illyrien wird kirchenrechtlich dem Patriarchat Konstantinopel unterstellt - zwar ist der Bilderstreit offiziell Anlaß, aber dieser Akt ist vor allem der Versuch der Byzantiner, die erneute Ausdehnung ihres Einflußbereiches durch die kirchliche Oberhoheit zu festigen
    • [neben Illyrien wurden auch Sizilien und Kalabrien von Leo III. (von 717 bis 741 byzantinischer Kaiser) der Jurisdiktion von Konstantinopel unterstellt]
    • [ab 24. April 858 war der römische Diakon Nikolaus I. im Amt, einer der engsten Berater von Papst Benedikt III. († 17. April 858) und ein entschiedener Verfechter des Papstprimats über alle anderen Patriarchen]
    • [am 23. November 858 wurde der radikale und kompromisslose Patriarch Ignatios, Sohn des Kaisers Michael I. und Abt eines Klosters von Theodora II., von Kaiser Michael III. und dessen Onkel Bardas zum Rücktritt gezwungen. Beide wählten den gebildeten Laien Photios, kaiserlicher Sekretär und auch Lehrer des Slawenapostels Kyrill, zum Nachfolger.]
    • [Photios informierte Nikolaus I. und die anderen Patriarchen über seinen Amtsantritt und anerkannte auch den traditionellen Ehrenprimat von Rom]
    • [861 nahmen zwei päpstliche Legaten an einem von Photios einberufenen Konzil teil und befanden den Rücktritt von Ignatios und Amtsantritt von Photios als legal und kanonisch, konnten aber ihren zweiten Auftrag, Illyrien, Kalabrien und Sizilien wieder für die Jurisdiktion von Rom zurückzugewinnen, nicht erreichen.]
  • das Photianische Schisma stand vorwiegend im Zeichen des alten Jurisdiktionsstreites
  • schon die Ablehnung der Weihe des Photios wurde vom Papst mit dem Illyrien-Problem verknüpft
    • [Papst Nikolaus I. erklärte die Untersuchungsergebnisse für null und nichtig, exkommunizierte die beiden Legaten und erklärte die Weihe von Photios für ungültig, Photios sei abgesetzt und Ignatios wieder eingesetzt.]
    • [Unterstützt von Kaiser Michael betrieb Photios die Mission bei den Rus, Bulgaren, Mährern und Chasaren. Auf Einladung des Herrschers der Chasaren unternahm Konstantin (der spätere Kyrill) wohl bereits 860 eine Mission zu den Chasaren.]
    • [862 bat Kaiser Michael III. Konstantin (Kyrill) um die christliche Mission im Mährerreich, nachdem sich der mährische Fürst Rastislav zuerst erfolglos an den Papst in Rom gewandt hatte. Konstantin erklärte sich auf Zureden von seinem Lehrer Patriarch Photios I. dazu bereit.]
    • [Am 5. Juli 863 kamen Konstantin und Method mit ihren ersten Übersetzungen und dem Symbol des byzantinischen Doppelkreuzes in Mähren an.]
  • die Auseinandersetzung zwischen Rom und Byzanz dreht sich ziemlich bald in erster Linie um das mächtigste Reich auf dem Balkan, das Erste Bulgarische Reich
  • die Christianisierung Bulgariens erfolgt in einem römisch-byzantinischen Wettstreit um die jungen Nationen in Mittel- und Südosteuropa und im Wechselspiel der das Land umgebenden Großmächte
  • oft wird angenommen, daß sich Mähren in Konstantinopel Hilfe gegen eine fränkisch-bulgarische Umklammerung erbat
    • [Mähren hatte allerdings zuerst beim Papst um Unterstützung gegen die fränkische Beeinflussung erbeten.]
  • das fränkisch-bulgarische Bündnis war allerdings erst die Folge der Zusammenarbeit von Mähren mit Byzanz
  • mit diesem Bündnis gaben die Bulgaren den Franken gegenüber auch ein Versprechen zur Annahme des Christentums
  • infolge der Gefahr des Vordringen des Lateinertums bis kurz vor Konstantinopel nutzte Byzanz eine Notlage dazu aus, den Bulgaren-Khan Boris zur Annahme des byzantinischen Christentums zu bewegen
  • doch kurz darauf schloß sich Bulgarien aufgrund der (trügerischen) Hoffnung auf größere kirchliche Selbstständigkeit Rom an, worauf lateinische Missionare, um jede Bindung Bulgariens an Byzanz zu zerstören, den lateinischen Ritus und das Filioque einführten
  • daraufhin entspann sich ein Kampf, in welchem Photios die dogmatischen und rituellen Unterschiede in den Vordergrund rückte und die östlichen Patriarchen gewann, während Nikolaus I. mit seiner Argumentation um die in einem gepannten Verhältnis zu Rom stehenden Franken heischte
  • nachdem die Bulgaren, von Rom zutiefst enttäuscht, zum byzantinischen Ritus zurückgekehrt waren, kämpften die Päpste über ein Jahrzehnt lang um deren Rückgewinnung - wobei sich das Argument verbreitete, Bulgarien sei von Rom aus missioniert worden
  • der Erzbischof der Bulgaren hatte nach deren Rückkehr nach Byzanz ausweislich byzantinischer zeitgenössischer Bischofslisten bereits den Rang eines Metropoliten
  • im Photianischen Schisma spielten die dogmatischen und rituellen Unterschiede wie auch die Anerkennung der Weihe des Photios nur eine Nebenrolle - sondern es ging um Machtansprüche, wobei der von der Papstidee getragene römische Universalismus mit dem durch seine Staats-Kirchen-Konzeption geprägten byzantinischen Universalismus kollidierte
  • im Streit um Bulgarien wurden die schon lange vorhandenen Unterschiede zwischen dem östlichen und dem westlichen Christentum hervorgehoben und die endgültige Spaltung eingeleitet

Westslawische Orthodoxie bis 1200 Bearbeiten

Heilige Bearbeiten

Westslawische Länder und Landschaften Bearbeiten

Für die westslawische Geschichte bedeutende Länder und Landschaften Bearbeiten

Westslawische Völker und Stämme Bearbeiten

Nisan Bearbeiten

Germanen und Hunnen Bearbeiten

Der Dresdner Elbtalkessel (das spätere Nisan) gehörte möglicherweise als ein Siedlungsgebiet der Langobarden wie viele Gebiete Europas dem Reich des Attila an. Umstritten sind dabei sowohl die Wanderbewegung der Langobarden als auch die Ausdehnung der Hunnenherrschaft. Nach dem Zerfall dieses Reiches 453/454 bildete der Raum Dresden um 476/531 möglicherweise die östlichste Grenzregion des Thüringer Königreiches, das vom Zerfall des Hunnenreiches profitieren und expandieren konnte, bis es nach Angriffen der Franken von 529 bis 531 dann selbst zerfiel.

In Nickern wurden 1897 zwei Germanengräber entdeckt. Das auf um 550 datierte Männergrab und das auf das letzte Drittel des 6. Jahrhunderts datierte Frauengrab wurde den Langobarden zugeordnet und sogar eine Straße in der Nähe des Fundortes Langobardenstraße[2] genannt.[3]

Slawische Landnahme und Böhmisches Niederland Bearbeiten

Im 6. Jahrhundert drangen westslawische Weiße Serben von Böhmen aus in den Bereich von Nisan und elbaufwärts noch weiter westlich vor. Ihren Ursprung hatte ihre Verbreitung in den protoslawischen Gebieten nördlich des Schwarzen Meeres. Als sie an das fränkische (nach anderer Meinung bereits an das thüringische) Reich stießen, zogen Teile der Weißen Serben im 6. oder frühen 7. Jahrhundert auf die westliche Balkanhalbinsel (nach anderer Meinung zogen die beiden Teile der Serben getrennt in ihre heutigen Verbreitungsgebiete). Am Ende des 6. Jahrhunderts unterwarf das asiatische Reitervolk der Awaren große slawisch besiedelte Gebiete bis hin nach Nisan. Hiervon zeugt das Awarengrab.

Für die westslawische Geschichte bedeutende Völker und Stämme Bearbeiten

Westslawische Orte Bearbeiten

Für die westslawische Geschichte bedeutende Orte Bearbeiten

Westslawische Burgen Bearbeiten

Für die westslawische Geschichte bedeutende Burgen Bearbeiten

Westslawische Architektur Bearbeiten

Für die westslawische Geschichte bedeutende Architektur Bearbeiten

Westslawische Kunst Bearbeiten

Für die westslawische Geschichte bedeutende Kunst Bearbeiten

Westslawische Herrscher Bearbeiten

Für die Geschichte der Westslawen bedeutende Herrscher Bearbeiten

Westslawische Personen Bearbeiten

Für die westslawische Geschichte bedeutende Personen Bearbeiten

Westslawisches Chronikon Bearbeiten

Westslawische Gedenktage Bearbeiten

vgl. Категория:Православные праздники in der russischen Wikipedia

vgl. Катэгорыя:Праваслаўныя святы in der weißrussischen Wikipedia (offizielle Rechtschreibung)

vgl. Катэгорыя:Праваслаўныя сьвяты in der weißrussischen Wikipedia (klassische Rechtschreibung)

vgl. Категорія:Православні свята in der ukrainischen Wikipedia

vgl. Категорија:Православни литургиски денови in der makedonischen Wikipedia

vgl. Category:Eastern Orthodox liturgical days in der englischen Wikipedia

vgl. Categoría:Jornadas litúrgicas ortodoxas orientales in der spanischen Wikipedia

vgl. Categoria:Ano litúrgico ortodoxo in der portugiesischen Wikipedia

vgl. Categoria:Festività ortodosse in der italienischen Wikipedia

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Hans-Dieter Döpmann: Kirche in Bulgarien von den Anfängen bis zur Gegenwart (= Schriften der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft zur Förderung der Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien e.V. Reihe I = Bulgarische Bibliothek; Neue Folge - Band 11), Biblion-Verlag, München 2006, ISBN 3932331907 und ISBN 9783932331909, S. 11, Anm. 5: Leslie William Barnard: „The Council of Serdica 343 A.D.“, Synodal Verlag, Sofia 1983, hier S. 65.
  2. Vgl. Langobardenstraße im Stadtwiki Dresden.
  3. Cornelia Rupp: Langobarden in Dresden ?. In: Judith Oexle (Hrsg.), Landesamt für Archäologie Dresden: Dresden 8000. Dresden, 2006, S. 51–54.