Aus Deutschland in die USA umziehen: Was man mitnehmen sollte

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Was Sie mitnehmen sollten

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Aktenordner und Locher (US-Standard)

In diesem Abschnitt geht es um Artikel, die in den USA nicht im Handel erhältlich sind.

Artikel nach DIN

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DIN-Normen gelten für Deutschland – die USA haben ihre eigenen Industrienormen. Das gilt für Elektroartikel ebenso wie z. B. für Papierwaren. Amerikanisches Schreibpapier hat statt DIN-A4-Format das Format Letter (21,6 x 27,9 cm). Aktenordner haben nicht zwei, sondern drei Ringe. Die Systeme sind nicht kompatibel. Wer sich während eines vorübergehenden Aufenthalts nicht auf die amerikanische Norm umstellen will, muss Locher, Ordner usw. aus Deutschland mitbringen.

Apropos Papierwaren: Gehören Sie zu den altmodischen Menschen, die noch Fotos in Alben einkleben? Die in Deutschland verbreiteten dickleibigen, nicht selbst-klebenden Fotoalben, in denen dünne Trennblätter das Zusammenhaften der Vorderseiten der Bilder verhindern, sind in den USA nicht erhältlich.

Metrische Artikel

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Bei einem Umzug in die USA verlassen Sie leider auch die gesegnete Welt der metrischen Systeme. Statt Metern gelten in den USA Zoll, Fuß, Yard und Meilen. Auf Waagen sind nicht Gramm angegeben, sondern Unzen und Pfunde. Flüssiges wird in flüssigen Unzen und Gallonen gemessen. Thermometer zeigen Grad Fahrenheit an. Wenn Sie nicht gut im Kopfrechnen sind, sollten Sie Dinge wie ein Fieberthermometer, eine Personenwaage oder einen Meterstab lieber im Gepäck haben. Motorradschrauber und passionierte Heimwerker beklagen oft auch die schwere Beschaffbarkeit von metrischem Werkzeug (Schraubenschlüssel, Bohrer usw.).

Video- und DVD-Geräte

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Die Netzspannung beträgt in den USA 120 Volt und 60 Hz. Mit netzabhängigen Elektrogeräten, die man in Deutschland gekauft hat, kann man darum in den USA meist nichts anfangen. Eingehend wird dieses Problem im Kapitel Elektrizität behandelt.

Wer eine Video- oder DVD-Sammlung im Gepäck hat, kann überlegen, auch ein Abspielgerät (samt Umspanngerät) mitzunehmen. Videokassetten, die in Deutschland bespielt oder gekauft wurden, haben die europäische Farbnorm PAL, die von amerikanischen Abspielgeräten nicht wiedergegeben wird; in den USA gilt die NTSC-Norm. Sowohl in Deutschland als auch in den USA sind – vor allem im Online-Handel – Geräte erhältlich, die beide Normen abspielen können (Multi System VCR). Diese sind jedoch teurer als normale Videorecorder, und wenn man Kassetten hat, die im Super Longplay-Modus bespielt sind, muss man darauf achten, ob das neue Gerät diesen Modus auch lesen kann.

In Deutschland gekaufte DVDs können Sie ebenfalls auf amerikanischen Geräten nicht abspielen. DVDs sind mit einem Regionalcode ausgestattet. Geräte, die sowohl europäische als auch amerikanische DVDs abspielen können (Code Free DVD-Player), erhält man über Online-Vertriebe in Deutschland ebenso wie in den USA. Sie sind etwas teurer als normale Geräte. Die Manipulation (hack) eines Gerätes, wie sie auf einschlägigen Webseiten detailliert beschrieben wird, ist riskant (Verlust des Gewährleistungsanspruchs bei Neugeräten) und auch gar nicht bei jedem Modell möglich.

Empfehlenswerter als die Anschaffung eines Kombinationsgerätes (codefreier DVD-Player + umschaltbares Videogerät) ist der Kauf separater Geräte. Dann brauchen Sie später, wenn eine der beiden Funktion kaputt geht, nicht das ganze teure Ding in den Müll zu werfen.

In Deutschland gekaufte Audio-Kassetten und CDs sind auch auf amerikanischen Geräten problemlos abspielbar.

Wenn Sie Bettsachen (Kissen, Bettdecken) mitnehmen, müssen Sie an einen ausreichenden Vorrat von Bezügen denken. Amerikanische Kopfkissen messen 51 × 76 cm, und auch für Ihre 135 cm breiten Bettdecken finden Sie keine passenden Bezüge, schon gar nicht mit flottem Design.

In den USA verwendet man Synthetik- oder Steppdecken (comforter, quilt), die mit einem Laken (flat sheet) lose unterlegt werden und meist auch als Tagesdecke dienen. Ein Beziehen dieser Decken ist weder vorgesehen noch möglich. Dieses Prinzip hat seine Vorteile, kann bei Kleinkindern jedoch sehr unpraktisch sein, da diese eine Vorliebe dafür haben, ihre Decken zu zerwühlen. Die amerikanischen Matratzen, die übrigens dicker sind als europäische Matratzen, werden mit Spannlaken (fitted sheets) bezogen, die man in allen Größen bekommt. Laken und Kissenbezüge sind in gewebter Baumwolle bzw. Baumwollmischung und gelegentlich auch in Biberqualität (cotton flannel) erhältlich. Allergiker können ihre Matratze durch das Beziehen mit einem enclosure vor der Milbenbesiedelung schützen; Kissen und Decken sind ohnehin voll waschbar.

Federbetten und Betten mit Feder-Ersatzfüllung sind weitaus weniger gebräuchlich als in Europa und darum nur in kleiner Auswahl und nur in Fachgeschäften zu finden. Das Schlafen in kühlen Räumen ist in den USA unüblich, und die Heizungsanlagen ermöglichen ein Herabregeln der Temperatur in einzelnen Zimmern auch gar nicht. Man unterscheidet zwischen down comforters und feather beds. Letztere entsprechen in ihren Maßen einem deutschen Federbett, sind aber deutlich schwerer und dienen nicht als Zudecke, sondern als Matratzenauflage, die für Wärme von unten sorgt. Passende Bezüge (feather bed covers) bekommt man oft nur über den Online-Versandhandel. Stärker verbreitet sind die leichteren down comforters, die tatsächlich zum Zudecken bestimmt sind und in ihren Dimensionen einem normalen comforter entsprechen, d. h. länger und breiter sind als europäische Bettdecken; passende Bezüge (duvet covers) gibt es dort, wo man auch down comforters kaufen kann. Beim Erwerb von Federbetten und Matratzenauflagen jeglicher Art ist es äußerst ratsam, genau auf die Größe (in Inch) zu achten, weil Fehlkäufe sonst fast zwangsläufig sind.

Amerikanische Matratzengrößen Format (cm) Format (inch) Zusatzinformationen
Twin Size 99 × 190 39 × 75 Extra Long (XL): + 5 inch
Full Size 137 × 190 54 × 75
Queen Size 152 × 203 60 × 80
King Size 198 × 203 78 × 80
California King Size 183 × 213 72 × 84

Neben den in der Tabelle genannten Bettengrößen gibt es die weniger verbreiteten Formate Single, Double, Western King und Eastern King. Für Kleinkind-Gitterbetten benötigt man die Größe Crib. Für alle handelsüblichen Matratzengrößen bekommt man jeweils passende Decken und Laken. Die Kissengröße hängt ebenfalls vom Bettenformat ab, am weitesten verbreitet sind die Formate Standard (51 × 66 cm), Queen (51 × 76 cm) und King (51 × 91 cm). Sonderformate sind Euro (66 × 66 cm), Travel, Boudoir, Throw und Neck roll. Die meisten Kissen sind mit Schaumstoff gefüllt; daneben findet man oft jedoch Federkissen (down pillows). Bei Kauf einer zweiten Garnitur Bettsachen empfiehlt es sich, auf einen der unzähligen Ausverkäufe (sales) zu warten.

Schwer erhältlich sind in den USA auch dicke Wohn- und Schlafdecken aus Schurwolle oder Dralon. Flauschdecken aus Synthetikmaterial werden in den USA zwar extensiv als Bettdecken verwendet, sind aber deutlich dünner und billiger verarbeitet als entsprechende deutsche Decken.

Haushaltsartikel

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Welche Haushaltsartikel typisch deutsch und in den USA nicht erhältlich sind, merkt man leider oft erst nach dem Umzug. In diese Gruppe gehören z. B. Eierpieker (gekochte Frühstückseier sind nicht so oft gesehen).

Ein weiterer typischer Problemartikel ist Tafelbesteck für Kinder, besonders Kindermesser. Kinder werden zwar schon frühzeitig zum selbstständigen Essen angehalten – vor allem mit Finger Food, das die Entwicklung der Feinmotorik unterstützt –, die Tischsitten sind in den USA jedoch grundsätzlich weniger förmlich als in Europa und amerikanische Kinder erlernen aufgrund der großen Beliebtheit des Chinese Fast Food oft früher den Umgang mit Essstäbchen als den Gebrauch von Messer und Gabel.

Auch die in Deutschland beliebten stapelbaren Faltboxen aus Kunststoff gibt es nicht oder nur zu stark überhöhten Preisen. Wenn Sie ein solches Teil zum Einkaufen mitbringen und vielleicht sogar vor den Augen der Kassiererin entfalten, können Sie Verblüffung erleben.

Nach lösemittelhaltigen Klebstoffen wie in Deutschland erhältlich (Uhu, Pattex etc.) suchen Sie am besten in Drogerien (Walgreen's etc.) oder den Werkzeug- und Eisenwarenabteilungen (Hardware and Tools) großer Kaufhäuser. Der dort erhältliche "SureHold Multi-Purpose" Kleber ist auf Aceton-Basis und entspricht in etwa den eingangs erwähnten einheimischen Klebern. Überall erhältlich hingegen sind Klebestifte und kindersichere Schulklebstoffe in der Flasche, und auch Sekundenkleber (Super Glue) und superschnell trocknender Rubber Cement für Posterpräsentationen sind kein Problem.

Körperpflege und Lebensmittel

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Man kann sich das Einleben erleichtern, indem man einen Vorrat der Alltagsprodukte mitnimmt, bei denen man ungern die Marke wechselt: z. B. Zahncreme, Kosmetikartikel, Rasierwasser, Parfüm oder Haarshampoo. Die in Deutschland handelsüblichen Marken sind in den USA meist nicht erhältlich. Viele USA-Migranten gewöhnen sich besonders schwer an die amerikanischen Papiertaschentücher, die nur halb so dick sind wie deutsche Tücher. Wenn es Ihnen auch so geht, können Sie Ihre Lieben in Deutschland, die Ihnen vielleicht regelmäßig Geburtstags- und Weihnachtspäckchen schicken, bitten, die Hohlräume dieser Päckchen nicht mit Zeitungspapier, sondern mit Taschentuchpäckchen auszustopfen.

Liebhaber von Kaffee sollten auch davon einen Vorrat mitnehmen, denn deutscher Importkaffee ist in den USA sehr teuer und amerikanische Sorten sind für den deutschen Gaumen gewöhnungsbedürftig. Wer sich – auf der Suche nach etwas Gewohntem – dennoch durch die amerikanischen Sorten hindurchtesten möchte, sollte mit mild gerösteten Sorten wie z. B. kolumbianischem Kaffee beginnen und darauf achten, dass er sehr fein gemahlen ist. Glücklich kann sich schätzen, wer einen Aldi Grocery Store in seiner Nachbarschaft hat. Dort gibt es neben deutschem Kaffee und deutscher Schokolade in vielen Bundesstaaten auch deutsche Weine und Wernesgrüner Bier. In einigen Regionen gibt es die Kette Trader Joe's, die, ebenfalls zur Aldi-Gruppe gehörend, eine Vielzahl internationaler Artikel, insbesondere deutsches Bier, führt. Obwohl in den USA neben den bekannten überregionalen Marken eine unüberschaubare Vielzahl von lokalen Micro-Brews gehandelt wird, gewöhnen sich deutsche Migranten oft leichter an mexikanisches Bier als an amerikanische Erzeugnisse.

Generell findet man in amerikanischen Supermärkten kaum irgendein aus Deutschland vertrautes Markenprodukt. Besonders schmerzen wird Sie das, wenn Sie gewohnt sind, in der Küche mit kleinen Hilfsmitteln wie bestimmten Saucenpulvern und Gewürzmischungen zu arbeiten. Dieses Marktsegment gibt es in den USA zwar auch, die Produkte sind jedoch auf den amerikanischen Geschmack abgestimmt, und der unterscheidet sich von dem deutscher Verbraucher erheblich. Wer einheimische Produkte probieren will, kann z. B. mit dem Hersteller McCormick beginnen, dessen Erzeugnisse deutschen Erwartungen oft relativ nahe kommen.

Bei der Einfuhr größerer Mengen von Lebensmitteln oder Verbrauchsgütern sind auf jeden Fall die amerikanischen Zollbestimmungen zu beachten.

Viele Supermarkt-Lebensmittel sind in den USA gentechnisch verändert und müssen diesbezüglich auch nicht gekennzeichnet werden. Naturbelassene Lebensmittel werden unter der Bezeichnung „organic“ angeboten.

Medikamente

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Sinnvoll ist in einigen Fällen auch das Bevorraten mit Medikamenten. Arzneimittel, v. a. nicht verschreibungspflichtige, sind in den USA oft erheblich preiswerter als in Deutschland, laufen jedoch unter anderen Handelsnamen, sodass Sie nach einem Mittel, das den von Ihnen gewünschten Wirkstoff enthält, meist erst suchen müssen. Für manche Medikamente, die in Deutschland „nur“ apothekenpflichtig sind (z. B. Lactulose), brauchen Sie in den USA eine Verschreibung. Umgekehrt sind in den USA einige Medikamente frei verkäuflich, die Sie in Deutschland gar nicht oder nur auf Rezept erhalten würden (z. B. Adrenalin-haltige Inhalationspräparate für Asthmatiker). Rechnen Sie auch damit, dass z. B. Hustensäfte für einheimische Verbraucher entwickelt worden sind und in puncto Geschmack bei Ihren Kindern vielleicht nicht gerade Begeisterung auslösen werden. Schwer zu beschaffen sind – besonders außerhalb von Großstädten – auch Naturheilmittel und homöopathische Präparate.

Kleidung

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Schwer zu finden ist auch gut designte und dennoch bezahlbare Kleidung aus Naturmaterialien. Der amerikanische Kleidungsmarkt ist mit billigen Synthetikmaterialien überschwemmt, und Familien mit Kindern, die Wert auf Baumwoll- und Wollartikel legen, werden vor allem solide verarbeitete Schlafanzüge, Bademäntel, Unterwäsche, Strumpfhosen, ABS-Socken, Wintermützen, Hausschuhe und Schuhe als Problemartikel empfinden. Nicht erhältlich sind außerdem die in Deutschland für Babys und Kleinkinder üblichen Schlafsäcke. Wenn Sie in eine Region mit kalten Wintern umsiedeln, vergessen Sie nicht, einen Lammfellsack für den Kinderwagen mitzubringen. Man wird ihn bestaunen und Sie heftig darum beneiden.

Da Stoffe – auch Stoffe aus Naturmaterialien – in den USA vergleichsweise preiswert sind und in großer Auswahl angeboten werden, lohnt sich nach dem Umzug eventuell die Anschaffung einer Nähmaschine. Selbst Problemartikel wie Frottee-Bademäntel (oder neue Bezüge für mitgebrachte europäische Bettwaren) kann man sich damit einfach und billig selber verschaffen. Auch Schnittmuster werden in großer Auswahl angeboten, die Nähanleitungen sind aufgrund des Spezialwortschatzes jedoch nicht unbedingt einfach zu lesen. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, welche Handarbeitsartikel in den USA darüber hinaus handelsüblich sind, kann man z. B. die Webseite des Marktführers Jo Ann Fabric studieren.

Design-Land USA?

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In vielen amerikanischen Häusern können Sie Elektroinstallationen von erlesenem Geschmack finden. Dies hier ist eine Kombination aus Kippschalter und Drehdimmer.
 
Standard-Lichtschalter, der in vielen Kombinationen (Kippschalter, Dimmer, Steckdose), jedoch immer mit demselben Design verkauft wird.

Was einem, der lange nicht in Deutschland war, dort ins Auge fällt: Alles ist so schick und modern. Die Menschen, ihre Frisuren, ihre Brillen, ihre Kleidung, die Wartehäuschen an den Bushaltestellen, die Stühle in den Cafés der Einkaufszentren, die Innenstadt-Bäckerläden, die Bahnhofshallen, selbst die Einrichtung im ICE-Waggon: Alles ist modern und von gediegener Qualität, gefällig, geschmackvoll, farblich raffiniert aufeinander abgestimmt, alles trägt unverkennbar die Handschrift eines teuren Designers. Selbst bei Wasch- und Putzmitteln, Lebensmitteln und Medikamenten macht sich offensichtlich eine ganze Industrie von Spezialisten Gedanken über die ständige Verbesserung von Duft, Geschmack, Textur und Aussehen. Man kommt ins Grübeln darüber, dass man mit der Wahl eines entsprechenden Berufes wahrscheinlich in Deutschland Karriere gemacht hätte und heute nicht im Ausland leben würde.

In den USA duften Putzmittel nicht wie eine Blumenwiese, sondern streng nach Ammoniak. Schick sind höchstens die Lobbys der Bürohochhäuser in den Financial Districts der Großstädte. Im häuslichen Bereich bilden die Artikel, die in den Einkaufsparadiesen für Küchen-Gadgets angeboten werden, die einzige Ausnahme von der Regel, dass modernes Design von den Käufern offenbar nicht nachgefragt wird. Verglichen mit Ländern wie Deutschland oder Dänemark sind die USA so etwas wie ein Design-Entwicklungsland. Viele Dinge – vom PKW bis hin zum Bleistift – sind teuer, aber trotzdem billig gemacht und oft nicht besonders haltbar. Bei Kleidung, Einrichtungsgegenständen und vielen Gebrauchsartikeln gewinnt man überdies den Eindruck, dass die Hersteller, um den Verbrauchern im harten Konkurrenzkampf einen niedrigen Endverkaufspreis bieten zu können, auch auf innovatives oder modernes Design verzichten und lieber auf ganz alte Hüte zurückgreifen. Das betrifft Möbel ebenso wie „nebensächliche“ Kleinartikel wie z. B. Lichtschalter (von denen es in allen Baumärkten des Landes nur zwei Standardmodelle gibt!). Auch wenn man Wert auf kostbares, extravagantes Porzellan oder Tafelsilber legt, kauft man das besser vor dem Umzug ein. In den USA hilft bei vielen Artikeln auch kein tiefer Griff ins Portmonnaie – es gibt sie einfach nicht.

Grundsätzlich jedoch gilt, dass das Warenangebot in den großen amerikanischen Metropolen, besonders rund um New York City und in Kalifornien, wesentlich breiter ist als in Mittelstädten oder ländlichen Gegenden und somit den europäischen Bedürfnissen und Gewohnheiten eher entgegenkommt. Oft lohnt sich eine Suche im Internet. Möbelfachgeschäfte z. B., die modernes Design bieten, findet man mit Suchworten wie „contemporary“, „modern“, „scandinavian“ und „import“.

Mitbringsel

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Sie werden in den USA wahrscheinlich viele neue Freunde finden. Entgegen weit verbreiteten deutschen Vorurteilen sind Amerikaner nicht nur kontaktfreudig, sondern auch gastfreundlich und warmherzig und werden Sie bald zu sich nach Hause einladen. Besser als teure, aufwändige Gastgeschenke kommen originelle Kleinigkeiten an, und wenn Sie in Ihrem Umzugsgut Platz haben, können Sie ruhig einen kleinen Vorrat an typisch deutschen Artikeln mitnehmen. Denken Sie bei „typisch deutsch“ aber bitte nicht an Kuckucksuhren, Dirndlkleider oder Bierkrüge aus Steinzeug, denn die werden auch in den USA gehandelt. Und zu dem ohnehin bestehenden Stereotyp der Trachten tragenden, Sauerkraut essenden und Bier trinkenden Deutschen möchten Sie ja nicht auch noch aktiv beitragen. Wirklich interessante Mitbringsel sind z. B. Süßigkeiten wie Brausebonbons, Brausepulver, Esspapier, Liebesperlen, Fondant, Lakritzmischungen, Kinder-Überraschungseier (!! Einfuhr ist in die USA verboten und kann zu Beschlagnahmung durch den Zoll und hohen Geldstrafen führen), Erfrischungsstäbchen, Eiskonfekt, Choco Crossies und Marzipan: Das gibt es in den USA alles nicht. Eine interessante Geschenkidee sind auch die berühmten Pralinen mit der Piemont-Kirsche; deren Hersteller verkauft in den USA zwar eine gleichnamige Praline, die enthält jedoch weder Obst noch Alkohol. Eine Alternative (wenn Sie z. B. einen Diabetiker beschenken wollen) sind typisch deutsche Schreibwerkzeuge wie Tinten-Feinschreiber, mit denen Sie viele Amerikaner in Begeisterung versetzen können. In den USA gibt es nämlich vor allem Kugelschreiber.

Siehe auch

  • [1] Einfuhrbestimmungen (Website des amerikanischen Zolls)