Sexualität/ Frau/ Innere Geschlechtsorgane

Sexualität

Aufbau der inneren Geschlechtsorgane:

Blase

Eierstock

Harnröhre

Scheide

Muttermund

Mastdarm

Gebärmutter

Eileiter

Die inneren Geschlechtsorgane sind für die Frau ohne Hilfestellung nicht so gut zu erkunden wie die äusseren Geschlechtsorgane. Man kann jedoch den Frauenarzt bitten, den Muttermund mit einem Spiegel zu zeigen. Unter Umständen lässt sich der Muttermund auch ertasten.


Die Scheide (Vagina)

Die Scheide stellt eine Verbindung zur Gebärmutter her. Beim Geschlechtsverkehr wird aus der Scheidenwand Flüssigkeit herausgepresst, damit die Scheide gleitfähig wird. Die Scheidenhaut selbst ist schmerzunempfindlich bzw. nicht mit Tastkörperchen ausgestattet. Den Penis spürt das Mädchen bzw. die Frau indirekt durch Muskeldruck des Beckenbodens oder durch die indirekte Bewegung der Klitoris und der Nachbarorgane. Deshalb ist es auch egal, wie groß der steife Penis letztlich ist. Gelingt es dem Mann, indirekt die Klitoris zu stimulieren, reicht auch ein kurzer Penis aus, um die Frau zu befriedigen. Entscheidender als die Penislänge ist die Kunst der Stellungen!


Die Gebärmutter (Uterus)

Die Gebärmutter ist gleichsam das "Nest" für das Kind, ein Muskel, der die Größe einer kleinen Birne hat und etwa sieben bis acht Zentimeter lang ist. Die Gebärmutter liegt leicht gebogen etwas über der Harnblase. Die Gebärmutterschleimhaut wird im monatlichen Zyklus hormonell gesteuert auf- und abgebaut. Kommt es in diesem Zeitraum nicht zur Befruchtung, tritt die Menstruation ein. Der Uterus ist aus zwei Kanälen entstanden, die miteinander verschmolzen sind. Ist diese Verschmelzung nicht komplett erfolgt, kann die Gebärmutter eine mehr oder weniger ausgeprägte Scheidenwand besitzen. Am oberen Gebärmutterende, dem Fundus, münden rechts und links die Eileiter ein.


Die Eileiter

Sie transportieren die Eizelle vom Eierstock in die Gebärmutter. Dabei hat die Eileiterschleimhaut kleine Fortsätze (wie Härchen), mit denen die Eizelle in Richtung Gebärmutter bewegt wird. Unterstützt wird der Transport durch rhythmisches Zusammenziehen. Am inneren freien Ende des Eileiters findet sich der Auffangapparat für die Eizelle, der so genannte Fimbrientrichter. Dieser lagert sich über der Stelle am Eierstock, an, wo das Ei springen wird. So springt die Eizelle direkt in den Trichter. Darin findet in den allermeisten Fällen auch die Befruchtung statt. Ist der Eileiter durch vorangegangene Entzündungen geschädigt, kann es sehr leicht zu Eileiterschwangerschaften kommen. Der Transport ist verlangsamt, das befruchtete Ei nistet sich nach etwa fünf Tagen ein, egal wo es sich befindet.


Die Eierstöcke

In den Eierstöcken werden Eizellen und Hormone produziert. Zum Zeitpunkt der Geburt hat die Frau ca. 400.000 Eizellen. Die Anzahl nimmt im Laufe des Lebens kontinuierlich ab. Nur ein kleiner Teil wird durch den Eisprung verbraucht. Bei Beginn der Menopause ist meist keine Eizelle mehr vorhanden. Eine Eizelle wird durch den Hormonregelkreis gereift und springt. Im Eierstock bleibt das Corpus luteum, der Gelbkörper, zurück. Der Gelbkörper bildet das Hormon, das die Gebärmutterschleimhaut auf eine eventuelle Einnistung vorbereitet. Findet eine Befruchtung statt, erhält das Corpus luteum in den ersten acht Wochen die Schwangerschaft. Findet keine Befruchtung statt, bildet sich der Gelbkörper zurück.


Die Vagina (lat. für Scheide, griech. Kolpos) ist ein weibliches Geschlechtsorgan der Säugetiere. Beim Geschlechtsverkehr nimmt sie den Penis auf und leitet das von ihm ausgestoßene Sperma mit den darin enthaltenen Spermien durch den Muttermund (Gebärmutterhals) zur Gebärmutter (Uterus) und weiter in die Eileiter. Die Vagina dient bei Primaten auch als Abfluss für die Menstruationsblutungen. Bei der Geburt wird die Vagina zum Geburtskanal für das Neugeborene.

In vielen Kulturen sind die weiblichen Geschlechtsorgane - im Gegensatz zu den männlichen - ein Tabuthema. Fälschlicherweise werden oft die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane, die Vulva, als Scheide bezeichnet. Ebenso falsch ist es, die Vagina als das Geschlechtsorgan der Frau zu sehen.

Anatomie

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Schnitt durch Becken einer Frau mit Vagina (Lumen magenta koloriert)

Die Vagina ist ein dehnbarer, muskulärer Schlauch, der beim Menschen 8 bis 10 cm lang ist. Gebärmutterseitig ragt die Portio vaginalis des Gebärmutterhalses zapfenartig in die Vagina vor. Dadurch entsteht ein größeres, hinteres (dorsales) und ein vorderes (ventrales) Scheidengewölbe (Fornix vaginae). Der Zugang zum Gebärmutterhals ist beim Menschen nach vorn abgeknickt. Bei Abtreibungsversuchen von Laien, die der Verlaufsrichtung der Scheide folgen, gelangen entsprechende Instrumente deshalb in das hintere Scheidengewölbe und durchstoßen dessen Dach. Dabei kann der Bauchfellsack eröffnet werden und eine Peritonitis entstehen. Mit der Scheidenöffnung (Ostium vaginae) mündet die Vagina in den Scheidenvorhof.

Die Hinterwand (Dorsalwand) der Vagina ist durch Bindegewebe (Septum rectovaginale) mit dem Rektum, die gegenüberliegende Wand mit Harnblase und Harnröhre verbunden.

Bei der Frau wird die Vagina von einer kleinen Membran, dem Jungfernhäutchen (Hymen), teilweise verschlossen. Es befindet sich am Übergang der Scheide in den Scheidenvorhof. Auch bei intaktem Hymen ist normalerweise eine Öffnung zum Abfluss des Menstruationsblutes und anderer Sekrete vorhanden.

Die drüsenlose Haut der Vagina ist ein mehrschichtiges, unverhorntes Plattenepithel, dessen Höhe und Aufbau vom Alter und vom Hormonstatus abhängig ist. Das Epithel unterliegt im Verlauf des Sexualzyklus ständigen Umbauprozessen, die durch Östrogene und Progesteron gesteuert werden. Zur Untersuchung werden Epithelzellen durch einen schmerzlosen Abstrich gewonnen und auf einem Objektträger mikroskopiert. Damit gibt die Vaginalzytologie Auskunft über die aktuelle Zyklusphase der Frau. Heute wird die Zyklusphasenbestimmung allerdings durch Hormonuntersuchungen erweitert, um ausreichende Diagnosesicherheit zu bieten.

Physiologie

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Die Vagina wird bei sexueller Erregung durch wässrige Transsudation aus dem Epithel befeuchtet, dies nennt man Lubrikation. Die Bartholinschen Drüsen, welche bei Erregung ein schleimhaltiges Sekret absondern, münden in den Scheidenvorhof und befeuchten ihn. Das Vaginalsekret ist unter Einfluss des Sexualhormons Östrogen und einer speziellen Keimflora (Döderleinflora) sauer (pH-Wert 4 – 4,5) und dient dem Schutz gegen aufsteigende Infektionen des weiblichen Genitaltraktes. Jede Störung dieses Vaginalmilieus steigert die Anfälligkeit gegen Infektionen und mechanische Reize – es kann zu einer Scheidenentzündung (Kolpitis) mit Ausfluss (Fluor vaginalis) kommen. In der Pubertät bemerken viele Mädchen einen deutlichen Fluor, der durch die ansteigende Östrogenwirkung hervorgerufen wird. Dieser schleimig-glasige Fluor ist als Reifungszeichen physiologisch und wird im Volksmund „Weißfluss“ genannt. Häufig wird dieser Flour, der ungefähr ein Jahr vor der Menarche auftritt, von den Mädchen als unangenehm und beschmutzend erlebt. Er ist jedoch ein Zeichen der gesunden Entwicklung zur geschlechtsreifen Frau und besitzt, so lange er geruchlos ist, nur sehr selten Krankheitswert. Unangenehm riechende vaginale Ausflüsse sollten ärztlich abgeklärt werden, um mögliche Ursachen wie Fremdkörper oder bakterielle Infekte zu erkennen und zu behandeln.

Neben der glatten Muskulatur in der Scheidenwand wird die Scheide von quergestreiften Muskeln umgeben. Der Musculus pubococcygeus, ein Anteil des Musculus levator ani, ist ein Muskel des Beckenbodens. Die Muskeln beider Seiten (Levatorschenkel) umfassen die Scheide wie eine Schlinge und ermöglichen eine trainierbare, willkürliche Verengung der Scheide. Die Kontraktion dieser Muskeln lässt sich von der Scheide aus fühlen.

Vaginalflora

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Die Vaginalflora einer geschlechtsreifen, gesunden Frau besteht überwiegend aus verschiedenen Spezies von Laktobazillen, den sog. Döderleinschen Stäbchen. Lange wurde angenommen, Lactobacillus acidophilus wäre dabei der am meisten verbreitete Mikroorganismus, aber mittlerweile stellte sich heraus, dass der häufigste Scheidenbewohner L. iners ist, gefolgt von L. crispatus (je nach Studie auch umgekehrt!). Weitere häufig vorkommende Lactobazillen der Vagina sind L. delbruekii, L. jensenii, L. buchneri., L. gasseri und Bifidobacterium spp.. Die Zusammensetzung auch der normalen vaginalen Mikroflora kann von Frau zu Frau, z. B. in Abhängigkeit vom Status des sog. Nugent-Score (ein Bewertungssystem für bakterielle Vaginitis: 1-4 normale Flora und ≥ 7 völlig ausgebildete BV), stark variieren.

Die Laktobazillen vergären unter dem Einfluss von Östrogen und Gestagen von den Epithelzellen bereitgestellte Glukose (Traubenzucker) zu Milchsäure (Milchsäuregärung). Hierdurch entsteht in der Scheide ein saures Milieu, mit einem pH-Wert von normalerweise zwischen 3,8 bis 4,5. Dieses saure Vaginalmilieu bildet einen effektiven Schutz vor Infektionen, da die überwiegende Zahl der krankmachenden Bakterien unter solchen Bedingungen nicht gedeihen kann. Allerdings schützt der niedrige pH-Wert nur vor bakteriellen Infektionen, nicht aber vor bestimmten Pilzinfektionen. Störungen der vaginalen Flora, z. B. durch die Einnahme von Antibiotika, können zum Niedergang der Döderleinschen Stäbchen und in Folge zu bakterieller Vaginitis führen. Dies gilt auch für übertriebene hygienische Maßnahmen, insbesondere die Anwendung von (basischer!) Seife. Der häufigste Erreger einer Vaginitis ist Gardnerella vaginalis, aber auch pathogene Chlamydien, Enterobacteriaceae, Staphylokokken und der Pilz Candida albicans können ursächlich sein.

Untersuchungsmöglichkeiten

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Die Scheide kann mit den Fingern abgetastet werden. Zur optischen Begutachtung verwendet man ein Spekulum, ein Vaginoskop oder ein Kolposkop. Für Untersuchungen der Scheidenhaut und des Scheidenmilieus führt man Scheidenabstriche durch oder entnimmt Gewebeproben mittels Scheidenbiopsie.

Ein Schlagwort, das in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht, ist der 1951 vom deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg entdeckte, so genannte G-Punkt, welcher etwa drei bis vier Zentimeter vom Vaginaleingang entfernt an der Vorderseite der Vagina liegen und als sogenanntes „inneres Lustzentrum“ der Frau fungieren soll. Die Funktion dieses im Durchmesser etwa münzgroßen Punktes ist unter Experten umstritten.