Internet: Sicherheit: Warum gibt es Malware?

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In den 1970er Jahren wurde das erste Programm erfunden, das sich selbsttätig von Computer zu Computer verbreiten konnte. 1982 gab es den ersten Virus für Macintosh-Computer, 1986 tauchte der erste Virus für IBM-kompatible Computer auf. Einen Virus zu programmieren war damals eine hochinteressante Übung für gute Programmierer. Viren richteten keinen nennenswerten Schaden an, hauptsächlich dienten sie dazu, die Benutzer zu necken. Ihre Verbreitung war gering, nur wenige Computer waren vernetzt. Das Internet gab es noch nicht.

Die Zahl der Viren nahm allmählich zu, und es tauchten die ersten bösartigen Viren auf. Die ersten Antivirenprogramme kamen auf den Markt. Einen Virus zu programmieren, der von den gängigen Antivirenprogrammen nicht erkannt wird, wurde von Hackern als sportliche Herausforderung angesehen. Einen der oberen Plätze in der Liste der meistverbreiteten Viren zu erreichen, erhöht das Selbstgefühl und die Anerkennung im Computer(hacker)klub.

Besonderen „Ruhm“ hatte im Jahr 2000 der Virus „I love you“ erreicht. Er verbreitete sich rasend schnell, weil viele Anwender und auch Systemadministratoren die Gefahr unterschätzt und ihre Systeme ungenügend gesichert hatten. Die Schweizer Rückversicherungsgesellschaft Swiss RE hat im Jahr 2001 eine Statistik über Katastrophen und deren direkten und indirekten wirtschaftlichen Schaden veröffentlicht. In dieser Statistik belegte „I love you“ den neunten Platz. Die ersten acht Plätze sind von Vulkanausbrüchen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen belegt.

Heute werden nicht mehr viele Viren „aus Lust und Laune“ entwickelt. Die große Masse der Viren und anderer Malware wird mit dem Ziel entwickelt, Gewinn zu machen. Die Programmierung wird immer professioneller. Malware insgesamt hat von 2006 zu 2007 um 30% zugenommen. Im Jahr 2007 wurden mehrere Millionen neuer Schädlinge in Umlauf gebracht. Kaspersky Labs legt seinem Programm „Antivirus 2010“ einen Flyer bei mit der Aussage, es gäbe täglich 17.000 neue Schädlinge. Der größte Zuwachs ist beim Ausschnüffeln von Identitätsinformationen zu verzeichnen.