Internet: Sicherheit: Kinderschutz
Kinderschutzfilter
BearbeitenEs hat schon viele Versuche gegeben, ein „Kinder-Internet“ zu schaffen, in dem nur „kindgerechte“ Seiten untereinander verlinkt sind und in dem es unmöglich ist, auf ungeeignete Seiten zu geraten. Einer der Gründe für das Scheitern dürfte die Unmöglichkeit der Festlegung sein, welches Wissen für ein Kind in welchem Alter angemessen ist. Wollen wir ein Internet für die Klassen 1 und 2, eins für Klasse 3 bis 4 ... Und wer soll sich die gewaltige Arbeit machen, ein Kinder-Internet mit Webseiten zu füllen? Und wenn Ihr Kind nicht geistig beschränkt ist, wird es alles, was es im Kinder-Internet nicht findet, im Erwachsenen-Internet suchen.
Der Besitzer kann seine Webseite ausdrücklich kennzeichnen, für welches Alter sie geeignet ist. Eine Anleitung dazu findet man auf http://www.age-label.de. Doch das machen die wenigsten Anbieter.
Arbeitsweise und Effektivität eines Kinderschutzfilters
BearbeitenViele Internetprovider bieten ein Kinderschutzpaket an, das unerwünschte Inhalte blockieren soll. Hersteller von Antivirenprogrammen legen es ihren „Internet Security“ Paketen bei. Bei diesen Kinderschutzprogrammen sind E-Mail, Chat und vieles andere meist gesperrt. Die Auswahl der kindgerechten Seiten basiert auf verschiedenen Methoden:
- Suchmaschinen sind gesperrt. Nur einige wenige oder eine einzige Webseite ist zugänglich. Dort befinden sich sorgfältig ausgewählte Inhalte. In der Regel sind die Inhalte dürftig und für die kindliche Neugier nicht ausreichend. Das ist kein Wunder, denn die Gestaltung von Webseiten ist teuer und aufwändig. Die „Wikipedia“ beispielsweise brauchte mehrere Jahre und viele tausend regelmäßige Autoren, um zu einem umfassenden Online-Lexikon zu werden. Kurz gesagt: Der (gemeinsame) Gang in eine Bibliothek oder einen Buchladen und der Kauf guter Kinderbücher ist sinnvoller.
- Das Kind kann Suchmaschinen benutzen und sich relativ frei im Internet bewegen, aber die Adresse jeder angeklickten Webseite wird kontrolliert und gegebenenfalls gesperrt. Ob eine Seite nicht-kindsgemäß ist, kann auf drei Arten festgestellt werden:
- Fachleute bewerten jede Seite des Internets. Das ist eine Sisyphosarbeit. Es gibt einige Milliarden Seiten, täglich kommen einige Millionen dazu.
- Eltern melden die ihrer Meinung nach ungünstigen Seiten. Das ist kostengünstig für die Anbieter, aber die Ergebnisse sind unbefriedigend.
- Seiten werden nach bestimmten Kriterien automatisch sortiert, beispielsweise anhand der verwendeten Worte. Auch automatische Bildanalyseprogramme werden eingesetzt, um z. B. Nacktbilder zu finden. Diese Sortierung ist natürlich nicht fehlerfrei, außerdem haben sich die Anbieter von Porno- und anderen Seiten längst darauf eingestellt.
Damit eine solche Kinderschutzlösung funktioniert, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
- Sie kennen sich sehr gut mit Computersicherheit aus und schaffen es, den Computer mit Zugriffsrechten und Passworten abzusichern. Sie müssen die Verwendung von USB-Geräten sperren. Sie müssen das Booten von DVD sperren, andernfalls genügt ein von DVD bootfähiges Betriebssystem, was etwa in jeder zweiten Computerzeitschrift zu finden ist.
- Ihr Kind muss dämlich sein. Ein normales, einigermaßen zielstrebiges Schulkind braucht maximal einige Tage, um den Schutz zu umgehen, selbst wenn er fast perfekt konfiguriert ist. Notfalls helfen die Freunde. Am besten verzichten Sie auf derartige Versuche, um sich nicht zu blamieren.
Tipps für Kids
Bearbeiten- Niemals den echten Namen, die echte Adresse oder andere Angaben benutzen, die bei der Identifizierung helfen könnten!
- Stets berücksichtigen, dass das Internet (auch) ein Tummelplatz für Betrüger und Verbrecher ist.
- Eventuelle Treffen mit Chat-Bekanntschaften im „realen Leben“ nur mit Wissen und/oder Begleitung der Eltern!
- Keine Geschenke annehmen.
- Auf ein eventuelles „ungutes Gefühl im Bauch“ vertrauen.
Tipps für Eltern
Bearbeiten- Richten Sie mehrere Benutzer ein und vergeben Sie Passwörter. Lassen Sie Ihr Kind nur mit eingeschränkten Rechten surfen, damit es keine Software ohne Ihr Einverständnis installieren kann.
- Stellen Sie klare Regeln auf, z. B. tägliche Stundenzahl im Internet, Verzicht auf Tauschbörsen.
- Erlauben Sie Ihrem Kind regelmäßig unter (lockerer) Aufsicht das Surfen mit gelockerten Regeln. So weicht es nicht zu Freunden aus und entwickelt kein „Nachholbedürfnis“.
- Stellen Sie den Computer an einer Stelle der Wohnung auf, wo Sie oft vorbeikommen.
- Beobachten Sie, was Ihr Kind tut. Reden sie mit Ihrem Kind über seine Funde im Internet!
- Drohen Sie niemals mit Internetverbot (denn dann hört Ihr Kind garantiert auf, von seinen Erlebnissen im Internet zu erzählen).
Sie können Ihr Kind nicht vor der Welt beschützen. Was es im Internet nicht findet, findet es am Zeitungskiosk oder bei den Mitschülern.
Seiten, die man Kindern empfehlen kann
BearbeitenAm besten stellen Sie diese Seiten als Startseite im Browser ein. https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Kinder_und_Jugendliche Wikipedia, auch für Jugendliche
- http://www.blinde-kuh.de
- http://www.bmub-kids.de/ministerium/aktuelle-meldungen/
- http://www.fragfinn.de
- http://www.kinderserver-info.de
Nützliche Links
- http://www.kinder-ministerium.de/erwachsene/nuetzliche-links/
- http://www.internet-beschwerdestelle.de/ -
Hotlines zur Entgegennahme von Beschwerden über illegale und schädigende Internetinhalte.
Seite des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik mit Downloads zur Sicherheit, Programmen und Bildschirmschonern.
Das Bürger-CERT ist ein gemeinsames Projekt des BSI und Mcert Deutsche Gesellschaft für IT-Sicherheit. Das Bürger-CERT informiert und warnt Bürger und kleine Unternehmen schnell und kompetent vor Viren, Würmern und anderen Sicherheitslücken – kostenfrei.
Sicherheit im Internet für Kinder. Eine Übersetzung von Tipps der amerikanischen Bundespolizei FBI.
überprüft Verstöße gegen den Jugendschutz und setzt sich dafür ein, dass Anbieter die Bestimmungen des Jugendschutzes einhalten und Rücksicht auf Kinder und Jugendliche nehmen.
Werbefreie Plattform für den Einstieg ins Internet für Kinder, Eltern, Großeltern und Pädagogen.