Internet: Sicherheit: Ist Sicherheit erreichbar?

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Warum ist das Internet so gefährlich? Bearbeiten

Das Internet ist ein rechtsfreier Raum für Straftaten. Es gibt nur sehr wenige Gesetze, die Regelungen für das Internet enthalten. In Deutschland gibt es das Fernabsatzgesetz, das Ihnen 14 Tage Rückgaberecht zusichert. Das nützt Ihnen aber nur dann, wenn der Verkäufer seinen Gerichtsstand in Deutschland hat und noch nicht pleite oder „abgetaucht“ ist. In anderen Ländern gibt es kein Fernabsatzgesetz, und die US-Amerikaner schätzen die „selbst ist der Mann“-Mentalität und würden sich über das deutsche Gesetz kaputt lachen. Diebe, Betrüger und Verbrecher gibt es schon immer. Im Internet haben sie es leicht. In der Anonymität des Internets können Sie nur selten ermitteln, von wem Sie betrogen worden sind. Selbst wenn Sie den Täter ermitteln können: Wenn es ein kleiner Gauner ist, lohnt ein Gerichtsverfahren nicht den Ärger. Große Gauner sitzen in einem Land, das kein Rechtshilfeabkommen mit Deutschland hat. Selbst wenn Sie den Täter vor Gericht stellen können: Was können Sie beweisen? E-Mails sind keine Beweismittel, man kann sie leicht fälschen. Die Webseite, auf die Sie hereingefallen sind, gibt es längst nicht mehr. Der blinde Glaube an die moderne Technik und der daraus resultierende Mangel an Vorsicht ließ die Titanic sinken. Der gleiche blinde Glaube und die weit verbreitete Unkenntnis der Gefahren beschert heute den Kriminellen Traumgewinne. Dass es in einem Wohnviertel mit hoher Kriminalitätsrate weder ratsam ist, sein Auto unverschlossen abzustellen noch als junge Frau um zwei Uhr nachts allein durch einen dunklen Park zu schlendern, ist in den meisten Köpfen angekommen. Wie viele böse Erfahrungen muss jeder machen, bis die Masse der Leute erkennt: Das Internet ist ein Ort mit unglaublich hoher Kriminalitätsrate!

Wird das Internet jemals sicher werden? Bearbeiten

Ganz sicher niemals.

Das Internet ist nur ein öffentliches Transportmittel für Inhalte, manchmal wird es „Highway“ für Informationen genannt. Das Internet darf, ebenso wie Straßen und Autobahnen, von jedem benutzt werden. Jeder kann frei wählen, wohin er fährt, welche Gegenden er lieber meidet und ob er als Geisterfahrer seinen „Mut“ beweisen will. Um die Straße zu benutzen, wird eine Mindestqualifikation verlangt: Fußgänger lernen schon als Kind an der Hand von Erwachsenen, wie man sich im Straßenverkehr verhält. Fahrzeugführer müssen einen Führerscheinprüfung ablegen. Die Polizei überwacht die Einhaltung der Regeln und Gesetze. Allerdings gibt es Lücken. Sie können nicht verhindern, dass ein Mensch mit finsteren Absichten an Ihrem Haus vorbeifährt. Sie können nicht der Straße die Schuld geben, wenn Sie auf der Kreuzung von einem anderen Auto gerammt werden.

Im Vergleich dazu ist das Internet ein rechtsfreier Raum. Für die Benutzung des Internets wird keinerlei Qualifikation verlangt. Vermutlich hat Sie niemand „an die Hand genommen“, damit Sie die sichere Benutzung des Internets erlernen können. Jeder Verbrecher darf es benutzen. Es gibt zwar Bestrebungen, um z. B. die Kinderpornografie einzudämmen, doch diese Überwachungsversuche sind nahezu wirkungslos.

In den 50er Jahren war es - zumindest tagsüber in kleinen Dörfern - noch unüblich, die Haustür abzuschließen. Ein Kind mit Haustürschlüssel um den Hals gehängt? Eine komische Vorstellung. Heute ist es selbstverständlich geworden, dass wir die Haustür und das Auto abschließen. Es ist selbstverständlich, dass wir unser Geld nicht offen herumliegen lassen. Es ist selbstverständlich, dass wir mit unseren Privatsachen sorgsam umgehen. Aber im Internet verhalten sich viele Menschen hochgradig naiv.

Würden Sie Ihr Auto nachts in einer Nebenstraße in einer verkommenen Gegend abstellen, mit geöffneten Scheiben, eingeschalteter Innenbeleuchtung und einem Bündel Geldscheine auf dem Sitz liegend? Nein? Die Kriminalitätsrate im Internet ist höher als in der finstersten Gegend.