Holzverarbeitung für zwischendurch: Handwerk
Die Halbfertigprodukte wie Bauholz oder Platten, die im vorigen Kapitel beschrieben wurden, können auf viele Arten weiterverarbeitet werden. Um einen Überblick zu bekommen, sind erst einmal die verschiedenen Möglichkeiten der Verarbeitung mit ihren Berufen erklärt.
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Verschaltes Kellerfenster
Produkte und Berufe
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Sessel
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Dach
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Gitarre
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Boot
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Schale
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Fass
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Brett im Stein..
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..aus Holz und Styropor
Zu den Pruduktgruppen der Holzverarbeitung gehört der Sessel (Möbelbau), das Dach (Holzbau), ein Musikinstrument, vielleicht Fässer aus Holz, und rein industriell hergestellte Produkte natürlich auch. Der Holzbau verwendet Holz für Häuser, also z.B. für das Dach. Flüssiger Beton am Bau braucht eine Form, in der er hart werden kann. Diese Form wird aus großen flachen Metallrahmenteilen gemacht und aus Holz.[1] Das nennt man die Verschalung von Betonwänden, auch ein Teil des Holzbaus. Wände können nicht nur aus Beton sein sondern z.B. auch aus Holz, genau wie Stiegen. Mit 30m langen Leimbindern, aus vielen Holzschichten aus vielen Bäumen, kann man das Dach einer Halle bauen. Außerdem kann man auf Wände eine Lage Holz anschrauben oder auf dem Boden eine Lage Parkett verlegen, das gehört auch alles zum Holzbau.
Zu den Produkten oben gibt es verschiedene Berufe. Besonders viele gibt es, wenn man die Sachen mit der Hand herstellt. Manche Berufe sind eindeutig, Geigen 🎻 macht die GeigenbauerIn oder allgemeiner die MusikinstrumentenbauerIn. Boote macht die BootsbauerIn. Früher hat man mit einfachen Geräten Fässer oder Reisschalen aus Holz gemacht. Das machte der Fassbinder oder die Drechslerin. Die KulissenbauerIn im Film oder Theater hat von allem etwas zu tun. Sie baut sogar Eisenteile mit Holz und Farbe nach, oder auch Stein.[2] Essstäbchen, Bleistifte, Kisten, Paletten und Klodeckel aus Holz, vermutlich auch E-Gitarren, werden industriell hergestellt. Holz ist auch Rohstoff für Papier oder Biosackerl.[3]
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Möbelbau (Tischplatten) und Holzbau
Manche Berufe sind allgemeiner und nicht nur mit einer Produkt-Gruppe verbunden. TischlerIn und Zimmerer/ Zimmerin sind wichtige handwerkliche Berufe in der Holzverarbeitung. Tischlereien, also der Betrieb mit Werkstatt und so weiter, und die TischlerInnen, die Leute, sie können zum Möbelbau oder Holzbau gehören. Zimmerer und Zimmerinnen gehören zum Holzbau. Sie machen immer Arbeiten für ein Haus, auch das ganze Haus (eben ein Holzhaus).
In einem Tischlerbetrieb gibt es die PlanerIn, die FertigungstischlerIn und die MontagetischlerIn. Die PlanerIn plant mit dem Computer und kann auch die Anweisungen/ Programme für die automatischen Maschinen machen. Die TischlerIn in der Werkstatt macht die Werkstücke nach den Plänen und Programmen. Dann baut sie sie zusammen, so weit wie möglich. Das Montageteam baut das Werkstück ein, dort wo es hingehört. In einer Zimmerei passiert das Gleiche, nur mit größeren Teilen.
Die Arbeit in der Tischlerei und Zimmerei ist ein Handwerk, das sich verändert.
Handwerkliche Betriebe
BearbeitenProduktion und Montage
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Werkstatt
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Montage
Handwerkerbetriebe wie die Tischlerei oder die Zimmerei haben normalerweise Arbeit in der Werkstatt und in der Montage. In der Werkstatt wird etwas produziert, die Montage ist beim Kunden, also auf der Baustelle oder in einer Wohnung. Da wird etwas montiert, also z.B. angeschraubt. Dazu kommt noch die Planung – mehr dazu später. Manche Betriebe sind nur im eigenen Haus tätig, ohne Montage. Das sind Produktionsfirmen, z.B. das Buntstiftwerk Jolly. Ikea ist ein Handelsunternehmen, auch ohne wesentliche Montageabteilung. Andere Firmen sind auf Montage spezialisiert, ohne wesentliche Produktion, etwa eine kleine Maler- und Bodenlegerfirma. Sie produziert den Parkettboden nicht, sie kauft ihn ein und verlegt ihn.
Produktion kann handwerklich in einer Werkstatt oder industriell in einer Fabrik geschehen. Montage geht nur mit der Hand.
Unterschied zur industriellen Produktion
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Möbelfabrik
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Schuhregal
Handwerkliche Produktion unterscheidet sich wesentlich von industrieller Produktion. Die industrielle Produktion produziert tausende oder Millionen Stück eines Produktes in einer Fabrik. In Europa wird dazu möglichst viel automatisiert, also von Maschinen gemacht. Für eine Million Schuhkästchen zahlt es sich aus, eine richtige Schuhkästchen-Maschine zusammenzubauen. Und das macht man auch. Man nimmt, genauer gesagt, die Maschinen die man braucht (und hat) und verbindet sie zu einer Kette, mit Förderbändern dazwischen. Das ist dann eine Produktionsstraße.[4] Sie wird hauptsächlich von MaschinenbauerInnen, MechatronikerInnen und SchlosserInnen gemacht.
Handwerkliche Produktion ist für speziellere Produkte geeignet, für Produkte, die nicht alle gleich sind, für Sonderwünsche. Küchen sind spezieller als Schuhkästchen. Sie sind z.B. nicht alle gleich lang und breit. Die Küchenplatte wird für jede Küche extra bestellt und abgeschnitten. Trotzdem wird auch hier normalerweise so viel wie möglich mit fertigen Teilen gearbeitet. Man wählt aus den fertigen Küchenschränken aus: einer für den Herd (60cm breit), einer für den Kühlschrank (60cm), für die Abwasch (60, 80 oder 100cm), dann gibts noch Ladenschränke (40, 60cm), Eckkastl (30, 90cm) usw. Man baut Küchen aus diesen Modulen, wie aus Lego. Man sagt, eine solche Küche ist modular aufgebaut.
Noch spezieller ist eine Holztreppe mit Harry-Potter-Kammerl drunter. Sie besteht normalerweise nicht aus Modulen, sondern wird ganz handwerklich gemacht. Das ist ein typischer Auftrag für eine Tischlerei. Einen Dachstuhl aus Holz, für ein bestimmtes Haus und mit 3 verschiedenen Fenstern, macht die Zimmerei.
Handwerklicher Arbeitsablauf
BearbeitenMessen und Planung
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Planung
Die Arbeit in der Tischlerei oder Zimmerei hat kaufmännische und technische Schritte. Kaufmännisch ist das Verhandeln (mit einem Angebot) bis zum Kassieren (mit der Rechnung). Technische Schritte sind, wie gesagt, Produktion und Montage. Eigentlich muss man aber vor der Produktion erst einmal die Längen abmessen und einen Plan machen. Dann wird gefertigt, dann erst montiert. Nach dem Abmessen kommt also die Planung. Man überlegt sich, wie das ganze gebaut werden kann, mit welchen Modulen, mit welchen Maschinen, mit welchem sonstigen Material (außer den Modulen). Mit einer genauen Messung und einer guten Planung sind die schwierigen Teile eines Projekts oft schon vorbei.
Produktion
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Produktion
Als nächstes kommt die Produktion in der Werkstatt. Es können dazu mehr oder weniger automatisierte Maschinen verwendet werden, auch gar keine. Maschinen können Arbeiten machen, die viel Kraft brauchen, z.B. Holz schneiden. Schon vor 1000 Jahren hat man Holzsägen mit Wasserrädern betrieben, heute mit Strom. Die Maschinen sind genauer geworden und speziell für ein Produkt optimiert. In der Produktion in der Werkstatt müssen aber nicht Millionen gleiche Werkstücke gebaut werden, sondern immer nur eins (oder ein paar). Die Maschinen sind deshalb für viele verschiedene Aufgaben geeignet, z.B. für verschieden lange Küchenplatten, in der Tischlerei.
Auf einer einfachen Formatkreissäge wird die Küchenplatte mit der Hand auf die richtige Position gelegt. Auf dem Schiebetisch liest man das Maß ab. Dann wird sie langsam durch die Säge geschoben. Eine halbautomatische horizontale Plattensäge kann mehr. Sie kann eine Platte selbstständig hin- und herziehen (positionieren), man muss nicht messen wie auf einer Formatkreissäge, sondern man gibt die Länge auf der Tastatur ein. Ist die Säge noch automatisierter, kann sie auch die Breite schneiden, ohne menschliche Hilfe, und die Maße werden von der Planung über ein Netzwerkkabel übertragen, man muss sie dann auch nicht auf der Tastatur eingeben. Man sieht, immer mehr Arbeitsschritte können von Maschinen übernommen werden. Und das werden sie auch. Der kreative Teil der automatisierten Produktion, wo man sich überlegen muss, wie man das Problem löst, ist in der Planung.
Auch die Zimmererarbeit wird mehr und mehr automatisiert, mit CAD-Computern und CAM-Maschinen. Ein Dach mit seinen vielen Teilen aus Holz lässt sich z.B. bestens mit dem Computer planen und mit einer CAM-Fräse herstellen. In der grafischen Darstellung des CAD-Programms kann man sich das Dach gut vorstellen, bevor man einen einzigen Sparren dafür wirklich gebaut hat. Außerdem kann man CAD-Pläne, die man einmal gezeichnet hat, leicht wiederverwenden. Ein Dach am Computer kleiner oder größer zu machen ist leichter als handgezeichnete Pläne zu ändern.
Der Vorteil der computerunterstützten Produktion ist also die gute teilweise Automatisierbarkeit, und damit die Genauigkeit und Wiederholbarkeit, und die Einsparung von handwerklichen Superprofis. Weiters kann man Pläne wiederverwenden und dadurch Zeit sparen, sowie Zuschnitte optimieren, sodass man möglichst wenig Holz wegschmeißen muss. Automatische Maschinen sind normalerweise auch sicherer, der Deckel ist beim Schneiden zu. Nachteil ist, dass die Maschinen teuer sind. Wenn sie nicht täglich in Betrieb sind und damit ‚Geld verdienen‘, kann man den Kredit nicht zurückzahlen. Außerdem braucht man immer mehr Computerkenntnisse, um sie zu verwenden.
Die Messung und Planung kann viele Fehler vermeiden, aber es können dabei auch viele Fehler entstehen. Wer in der Produktion mitdenkt, kann manchmal auch Fehler in der Planung ausbessern. Eine Korrektur in der Werkstatt ist noch immer besser als beim Kunden.
Montage
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Montage
Der letzte technische Schritt in der Tischlerei oder Zimmerei ist die Montage. Es gibt sie in den meisten handwerklichen Berufen. Man fährt dabei zum Kunden. Das kann eine Baustelle oder eine fertige Wohnung sein. Kunde oder Kundin kann eine Firma oder eine Person sein. Bei der Montage wird das Werkstück montiert. Die Küchenschränke werden aufgestellt und angeschraubt, die Platte wird eventuell noch ein bisschen abgeschnitten, damit sie reinpasst, dann wird sie auch angeschraubt. Die Geräte werden angeschlossen.
Montagearbeit ist anders als Werkstattarbeit. Die Maschinen sind kleiner und passen normalerweise in ein Auto. Der Raum, wo man arbeitet, ist nicht optimal zum Arbeiten, es fehlen z.B. Steckdosen, es gibt keine zentrale Absaugung für den Staub beim Sägen wie in der Werkstatt, es gibt natürlich keine Werkbank auf angenehmer Arbeitshöhe. Man muss sich also oft bücken, auf einer Leiter stehen. Man sollte alle Teile mithaben, zumindest im Auto. Auf Montage sind die Maschinen beweglich, in der Werkstatt ist es das Werkstück.
Planung, Produktion und Montage gibt es in vielen Handwerken. Im Folgenden soll die Arbeit in der Tischlerwerkstatt genauer angesehen werden.
Einzelnachweise
- ↑ Schalung (Beton) in de.wikipedia.org (2020-11)
- ↑ Suzanne Collins: Die Tribute von Panem – Mockingjay. Film. 2015. 2 Disk Fan Edition. (Making of)
- ↑ Wood in en.wikipedia.org (2020-11)
- ↑ Transferstraße in de.wikipedia.org (2020-11)