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- Johann Wolfgang von Goethe
„Mir, der ich selten selbst geschrieben was ich zum Druck beförderte, und, weil ich diktirte, mich dazu verschiedener Hände bedienen mußte, war die konsequente Rechtschreibung immer ziemlich gleichgültig.“
Anders als Goethe schreibt bei Wikibooks in der Regel jede Autorin selbst und muss sich um die „richtige“ Schreibweise selbst kümmern. Die Erläuterungen auf dieser Seite sollen unseren Autoren dabei helfen.
Allgemeine Hinweise
BearbeitenGrundsätzlich bevorzugen wir die aktuelle Rechtschreibung, wie sie in der Schule gelehrt wird. Warum? Weil wir Lehrbücher schreiben, die auch von Schülern gelesen werden. Sie sollen sich die nicht mehr aktuelle Rechtschreibung (auch wenn sie zulässig ist) nicht einprägen. Wir „Alten“, die wir an eine frühere Rechtschreibung gewöhnt sind, sind eine allmählich aussterbende Gattung und sollten an die Jüngeren denken. Aber genauso, wie (abgesehen von Schulen und Verwaltungen) niemand gezwungen wird, bestimmte Rechtschreibregeln zu befolgen, sind auch bei uns Abweichungen möglich:
- Wenn eine Autorin nach den alten Regeln schreiben will, darf sie das natürlich tun. Sie sollte sich aber nicht wundern, wenn andere Wikibookianer ihren Text auf die aktuelle Rechtschreibung umstellen.
- Falls ein Hauptautor in seinem Buch unbedingt die „alte“ Rechtschreibung haben will, soll er das in seiner Projektdefinition festlegen. Daran sollten sich alle anderen Leser und Schreiber halten (schon damit es nicht zu einem Durcheinander von alten und neuen Schreibweisen kommt).
- Auch wenn du Schweizerdeutsch oder österreichisches Deutsch bevorzugst oder wie in der Schweiz üblich auf 'ß' ganz verzichten willst, schreibe es bitte in die Projektdefinition.
Bitte schreibe möglichst richtig. Der Sinn von Rechtschreibregeln ist nicht, Schüler (und Autoren) zu quälen; vielmehr zeigt ihre Beachtung Respekt vor dem Inhalt (weil eine schlechte Form vom Wesentlichen ablenkt), vor den Lesern (denen das Verständnis erleichtert wird) und vor anderen Wikibooks-Nutzern (weil die Korrektur nicht auf andere abgewälzt wird).
Ein Vorteil von Wikibooks ist, dass Fehler auch durch andere Leser korrigiert werden. „Zu viele“ Fehler hintereinander machen solche Nachbesserungen aber sehr umständlich. Die ursprüngliche Autorin sollte sich deshalb darum bemühen, wenigstens die wichtigsten Regeln zu beachten.
Wenn eine Leserin dich auf Fehler hinweist oder sie kurz nach deiner Speicherung korrigiert, dann interpretiere das nicht als Besserwisserei, sondern als Bitte um mehr Sorgfalt. Wenn dir Schwächen in diesem Bereich bewusst sind, dann bitte um Unterstützung – verschiedene früher sehr aktive Autoren haben trotz Legasthenie wertvolle Arbeit für Wikibooks geleistet. Nicht der Weg ist maßgebend, sondern das Ziel – hochwertige Bücher.
Korrekturen ausführen
BearbeitenBitte korrigiere mit Bedacht. Es wird gern gesehen, wenn eine Leserin „nebenbei“ Rechtschreibfehler beseitigt. Aber auch das soll mit Überlegung geschehen: Es ist besser, zehn Fehler „am Stück“ zu berichtigen als zehnmal Bearbeiten und Speichern aufzurufen. Korrigiere bei Bedarf gleich einen ganzen Absatz (es ist nicht schön, wenn zwei Wörter korrigiert werden und zehn notwendige Kommata weiterhin fehlen). Wenn durchgehend „daß“ oder „muß“ (alte Rechtschreibung) oder andererseits „Strasse“ und „zu Fuss“ (Schweiz) geschrieben wird, hat sich der Hauptautor möglicherweise auf eine bestimmte Schreibweise festgelegt; dann suche zunächst die Projektdefinition und richte dich bei den Korrekturen danach, welche Regeln ggf. für das Buch vorgegeben sind.
Spezielle Erläuterungen
BearbeitenBei den folgenden Punkten gibt es häufiger Unklarheiten und Fehler. Bitte beachte auch die Hinweise zur Typografie.
Groß- und Kleinschreibung
BearbeitenSelbst diese Grundregel wird oft missachtet: Nur Substantive und als Substantive gebrauchte andere Wörter sowie der Satzanfang bekommen große Anfangsbuchstaben.
Anführungszeichen
BearbeitenWörtliche Rede, Zitate und teilweise Hervorhebungen im Text werden mit Anführungszeichen versehen. Im Deutschen sind folgende Varianten üblich:
„“ ‚‘
(in der Mehrzahl der Fälle)»« ›‹
(auch möglich; in Deutschland und Österreich mit der Spitze „nach innen“, in der Schweiz und Liechtenstein mit der Spitze „nach außen“)
Alle diese Zeichenkombinationen stehen beim Bearbeiten oben in der Liste der Sonderzeichen und können direkt per Klick übernommen werden. Zur Verwendung gibt es (zu) viele Varianten; einige Erläuterungen sind in Anführungszeichen zu finden.
Andere Sprachen benutzen andere Zeichen. Als Faustregel für die Verwendung in Wikibooks – vor allem in Zitaten – gilt Folgendes:
- Ganze Sätze aus der Fremdsprache werden mit den Zeichen versehen, die in der Fremdsprache üblich sind.
- Teilsätze und einzelne Begriffe aus der Fremdsprache werden mit den „deutschen“ Zeichen versehen.
„das“ und „dass“
BearbeitenEigentlich sollte man die einfachen Regeln für diesen Unterschied kennen. Aber die Praxis (nicht nur bei Wikibooks, sondern auch in der Presse) zeigt täglich die Unkenntnis von Schreibern – selbst bei Profis. Die richtige Schreibweise – mit einem oder zwei ‚s‘ – hat übrigens nichts mit „alter“ und „neuer“ Rechtschreibung zu tun. Die Rechtschreibreform hat nur daß durch dass ersetzt, aber an den sonstigen Regeln nichts geändert. Die korrekte Schreibweise ergibt sich einfach daraus, wie das Wort im Satz verwendet wird:
- In folgenden Fällen ist immer das mit einem ‚s‘ zu schreiben:
- als Artikel vor einem Substantiv: „das Haus“
- als Demonstrativpronomen, wenn nämlich auch „dieses“ oder „das da“ geschrieben werden kann (nicht unbedingt mit der gleichen Bedeutung, aber in einem grammatikalisch korrekten Satz)
- als Relativpronomen, wenn es am Anfang eines Nebensatzes steht und durch „welches“ ersetzt werden kann
- In folgenden Fällen (am Anfang eines Nebensatzes) ist immer dass mit ‚ss‘ zu schreiben:
- wenn der Nebensatz die Folge eines Sachverhalts kennzeichnet, meistens durch vorausgehendes „so“ verbunden; Beispiele: Er ist so krank, dass er zum Arzt muss. – Die Hitze erwärmt die Luft, so dass (oder: sodass) sie aus den Gläsern entweicht.
- wenn der Nebensatz ein Ziel oder einen Zweck bezeichnet und der Ersatz durch „damit“ oder einen erweiterten Infinitiv grammatikalisch korrekt ist (wenn auch mit etwas anderer Bedeutung); Beispiel: Sei vorsichtig, dass (damit) du nicht überfahren wirst.
Als praktische Regel kann man sich außerdem merken:
- Mitten in einem Satz oder Teilsatz ist „dass“ immer falsch; Beispiel: „Aber dem entspricht dass nicht.“ – Wenn mehrere Nebensätze der gleichen Ebene verbunden sind, hat das nichts mit dieser Regel zu tun: „Es ist unmöglich, dass es gleichzeitig regnet und dass es nicht regnet.“
Ist das so schwer, diese Fälle auseinanderzuhalten?
Bindestrich und Gedankenstrich
BearbeitenIm deutschen Schriftsatz wird zwischen diesen Strichen unterschieden; dies gilt also auch für Wikibooks. Das betrifft gleichermaßen die Rechtschreibung und die Typografie.
- Der (kurze) Bindestrich verbindet Wörter und Wortteile in Zusammensetzungen, siehe Viertelgeviertstrich. Dafür wird das Zeichen - auf der Tastatur (rechts neben dem Punkt) verwendet, auch wenn das genau genommen nicht korrekt ist.
Beispiel: Hilfe-Seiten in Wikimedia-Projekten. - Der (lange) Gedankenstrich verbindet Wortgruppen (auch Satzteile) und steht auch für „bis“, siehe Halbgeviertstrich. Dieses Zeichen fehlt auf der Tastatur; es steht oberhalb des Eingabefensters bei den Sonderzeichen (hinter den Anführungszeichen).
Beispiel: Der (ursprüngliche) Buchname Knotenkunde - Knotenfibel für Outdoor-Aktivitäten musste in Knotenkunde – Knotenfibel für Outdoor-Aktivitäten korrigiert werden.
Bei den genannten Wikipedia-Artikeln wird auch erläutert, wann Leerzeichen bei diesen Zeichen vorzusehen sind; kurz gesagt: nur beim Gedankenstrich als Verbindung von Wortgruppen, sonst niemals.
Deppenleerzeichen und Plenks
BearbeitenSchon der Begriff D...leerzeichen verdeutlicht, dass in vielen Fällen Leerzeichen falsch sind:
- Der (ursprüngliche) Buchname Das Performance Handbuch wurde in Das Performance-Handbuch berichtigt.
- Eine Zusammensetzung wie
12-bit Wert
ist falsch, es muss12-bit-Wert
heißen.
Ein Plenk ist ein Leerzeichen vor einem Satzzeichen; das gibt es im Deutschen nicht (Ausnahmen: Gedankenstrich, öffnende Klammern, Anführungszeichen unten). Eine Überschrift wie Wer macht es ? Wie oft ? ist Quatsch.
Komma
BearbeitenDas Komma dient zur Strukturierung von Sätzen und trägt damit wesentlich zum Verständnis eines Textes bei. Nach den Rechtschreibreformen 1996/2006 hat eine Schreiberin mehr Freiheit als früher, aber ein paar Regeln sollte jede kennen:
- Ein Nebensatz wird vom Hauptsatz durch Komma getrennt. Gleiches gilt für einen Nebensatz, der einem anderen Nebensatz „untergeordnet“ ist.
- Mehrere Nebensätze der gleichen Ebene werden nicht durch Komma verbunden.
- Vollständige Hauptsätze (mit jeweils eigenem Subjekt und Prädikat) stehen mit oder ohne Komma nebeneinander. Unvollständige Hauptsätze (z. B. wenn das gemeinsame Subjekt nur einmal genannt wird) werden ohne Komma verbunden.
- Mehrere Begriffe einer Aufzählung (auch Teilsätze) stehen durch Komma getrennt hintereinander; vor dem abschließenden „und“ bzw. „oder“ steht kein Komma. Bei Gegensätzen wird vor „aber“ ein Komma gesetzt.
- Einfügungen (Appositionen) und nachgestellte Ergänzungen werden durch Komma getrennt. (Bei stärkeren Trennungen ist auch der Gedankenstrich sinnvoll.)
- Der „erweiterte Infinitiv“ wird in der Regel mit Komma abgeteilt, der „einfache Infinitiv“ nicht. Beispiele: sie beschloss zu kommen (ohne Komma) – sie beschloss(,) zu ihm zu kommen (wahlweise) – sie beschloss, mit dem Fahrrad zu ihm zu kommen (mit Komma).
Siehe auch
BearbeitenWeitere Erläuterungen gibt es bei Wikipedia:
- Rechtschreibreform von 1996/2006
- Besonderheiten für Schweizerdeutsch und Österreichisches Deutsch
- Satzzeichen mit Links zu den anderen o. g. Zeichen
Der Rat für deutsche Rechtschreibung stellt die geltenden Regeln zur Verfügung:
- Rechtschreibregeln 2016 (redigiert 2018) (PDF-Datei 936 kB)
- Wörterverzeichnis 2016 (PDF-Datei 1 362 kB)