Haltung von Süßwassergarnelen: Garnelen mit besonderen Ansprüchen


Manche Garnelenarten sind anspruchsvoller als andere. Einige stellen ganz besondere Ansprüche an die Haltungsbedingungen und somit auch an den Halter. Im Folgenden soll auf diese speziellen Ansprüche näher eingegangen werden.

Fächergarnelen

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Filternde Molukken-Fächergarnele mit entfalteten Fächerhänden

Fächergarnelen stammen aus Gewässern mit relativ starker Strömung. Sie Filtern Schwebstoffe aus dem Wasser, indem sie ihre Fächer in die Strömung halten. Durch starke Schreitbeine und einen stromlinienförmigen Körper sind sie bestens an ihren natürlichen Lebensraum angepasst.[1]

Die Eigenheiten in der Lebensweise müssen auch bei der Haltung im Aquarium berücksichtigt werden. Fächergarnelen benötigen zumindest Bereiche mit Strömung im Aquarium. Am besten hält man sie in einem speziellen Strömungsbecken mit starken Pumpen und entsprechender Strömung. Sie bevorzugen exponierte Orte, wie hervorstehende Steine oder Wurzeln, an denen in der Strömung nach Nahrungsteilchen fischen können. Um diese Tiere gezielt zu füttern, kann man feines Staubfutter mit Wasser verrühren und unter Zuhilfenahme einer Spritze, direkt vor den Tieren in die Strömung geben.

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Hochzuchtformen der Bienengarnele

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Panda, Blue Bolt und Red Bee K 10 auf Schwammfilter

Durch jahrelange strenge Auslese sind aus der ursprünglich eher braun gefärbten wilden Bienengarnele verschiedene Zuchtformen erarbeitet wurden. Da bei der Selektion der Genpool immer weiter ausgedünnt wird, hat die genetische Ausstattung dieser Tiere über die Generationen an Potential verloren. In der Regel ist ein starkes Immunsystem kein Merkmal auf das der Züchter gezielt hin arbeitet. Im Gegenteil, es wird versucht den Tieren optimale Bedingungen zu bieten, was dann dazu führt, dass auf lange Sicht die Nachkommen nach mehreren Generationen nur noch unter den Optimalbedingungen überleben können. Derartige Effekte sind auch von anderen Tieren bekannt, im Zusammenhang mit solchen Phänomenen fällt hin und wieder der Begriff "Überzüchtung". So weit soll hier nicht gegangen werden aber Fakt ist, dass die höheren Zuchtformen der Bienengarnele wesentlich empfindlicher sind als ihre wilden Verwandten. Bei Hochzuchtgarnelen sind die Beckenhygiene und die richtigen Wasserwerte noch wichtiger als bei "normalen" Bienengarnelen. Sie sind im Allgemeinen viel empfindlicher als die Ursprungsformen. Viele Züchter halten diese Tiere deshalb in aufwendig aufbereiteten Wasser, das kaum bis keine KH enthält und vom pH-Wert oft deutlich unter 7 liegt und auf speziellem aktiven Bodengrund .

Besonders beliebt sind die PRL Stämme aus Japan , man versuchte früher in einige Red Bee Stämme durch die Einkreuzung von Snow White Bees die Weissfärbung zu verbessern und höhere Grades zu erhalten jedoch sank die Qualität in der Weißfärbung sehr . In PRL Stämme wurden keine Snow White eingekreuzt ,sodass die Farbdichte sehr hoch ist .

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Garnelen aus Sulawesi

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Die Poso Geröllgarnelen(Caridina sp. "Poso") eine Art aus dem Pososee auf Sulawesi

Aus den Seen auf der indonesischen Insel Sulawesi stammen einige der schönsten Zwerggarnelen, die in der Aquaristik bekannt sind. Diese wunderschönen Tiere gehören aber auch zu den anspruchsvolleren Arten. Die verhältnismäßig hohen Temperaturen von 28 bis 30°C, die diese Tiere mögen, zu gewährleisten, ist noch die einfachste Übung. Andere Parameter wie pH-Wert, Leitfähigkeit oder Wasserhärte stellen den Aquarianer dann schon vor größere Schwierigkeiten. Viele Halter, die Sulavesi-Garnelen pflegen, nutzen vollenthärtetes Wasser, welches sie dann mittels spezieller Salze (gibt es im Handel) wieder auf den gewünschten Leitwert (je nach Quelle 200 - 500 µS) einstellen. Ein pH-Wert um 8 wird erreicht indem C02 über luftbetriebene Filter ausgetrieben wird. Da für viele Sulawesi-Garnelen reichlich Aufwuchs im Aquarium besonders wichtig ist, sollten Aquarien, in den diese Garnelen gehalten werden, besonders lange einfahren. Sechs Wochen bis zwei Monate werden hier oft als Minimum genannt.

Bei einer Expedition zu den Seen auf Sulawesi wurden 2011 folgende Wasserparameter gemessen:

Poso-See:

  • Temperatur 27,7°C
  • PH 8,1
  • GH 5
  • KH 4
  • Leitwert 109 Mikrosiemens
  • Sauerstoff 7,05 mg/l

Matano-See:

  • Temperatur 28,7°C
  • PH 8,5
  • GH 7
  • KH 5
  • Leitwert 175 Mikrosiemens
  • Sauerstoff 6,93 mg/l

Towuti-See:

  • Temperatur 29,2°C
  • PH 8,4
  • GH 6
  • KH 4
  • Leitwert 146 Mikrosiemens
  • Sauerstoff 7,15 mg/l [2]


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Brackwasser Arten

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Die Rote Nashorngarnele (Caridina gracilirostris) eine Art die Brackwasser bevorzugt

Einige Garnelenarten, die für das Süßwasser verkauft werden, sind eigentlich Arten aus dem Brackwasser. Das heißt, sie kommen aus Habitaten in denen Süßwasser und Salzwasser aufeinander treffen. In solchen Gewässern ist der Salzgehalt niedriger als im Meer aber immer noch höher als in "echtem" Süßwasser. Daher muss für die Haltung solcher dem Wasser etwas Salz zugegeben werden, ohne dies neigen viele Brackwassertiere zum kränkeln. Auch wenn sie im Süßwasser überleben, geht es ihnen darin nicht wirklich gut, besonders wenn das Süßwasser sehr weich ist. Hartes Wasser (das ja auch mehr gelöste Salze enthält) ist noch eher verträglich als solches wie es z.B. Bienengarnelen bevorzugen.

Einzelnachweise

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  1. Andreas Karge/Werner Klotz - Süßwassergarnelen aus aller Welt, Dähne Verlag
  2. Sulawesi 2011 bei crustahunter.com abgerufen am 01.04.2012