Gitarre: Lesen von Diagrammen, Tabulaturen und Noten

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Lesen von Akkord-Diagrammen und Liedtranskriptionen

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Bevor wir mit unseren Akkorden und Liedern anfangen, kommen wir nicht um eine Einführung herum, wie man die dazu verwendeten Akkord-Diagramme und Liedblätter überhaupt liest. Es ist nicht weiter schwierig, ein Akkord-Diagramm zu interpretieren, dennoch ist dieses Basiswissen unbedingt erforderlich. Dieser Anhang ist vielleicht etwas ausführlicher, als du ihn für das aktuelle "Diplom" benötigst, aber du wirst dieser Einführung bei allen folgenden Diplomen wieder begegnen.

Akkorddiagramme

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Legende der Grifftabulatur

Es ist sehr einfach, Griffdiagramme zu lesen. Sie sind meist so gezeichnet, als ob man den Hals der Gitarre flach auf ein Blatt Papier legt und von oben darauf schaut. (So, wie man kopfüber auf seine Finger schaut.) Ein Griffdiagramm steht also scheinbar auf dem Kopf. Oft sind die Notennamen (EADGHE) der Saiten benannt, um sich besser zurechtfinden zu können.

Jeder schwarze Punkt entspricht hier einem Finger. Oft sind noch Informationen angegeben, welche Finger man am besten verwendet. Für Anfänger verwenden wir hier im Buch die Buchstaben ZMRK für Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger und kleine Finger. Doch dieses versteht man nur im deutschsprachigen Raum.

Internationaler sind die Ziffern 1, 2, 3, 4 für Z, M, R, K (vergl. Bild). Ein X verrät, dass eine Saite nicht mit erklingen darf. Man dämpft sie entweder durch leichtes Berühren mit einem Nachbarfinger ab, oder man schlägt sie einfach nicht an.

Sobald man weiß, dass die Akkorddiagramme eigentlich auf dem Kopf stehen, kann man sehr leicht sehen, in welchem Bund und auf welche Saite die Finger kommen. Römische Ziffern geben noch zusätzlich den Bund an. Dieses ist besonders für Akkorde gedacht, die man in einer höheren Lage greift, d.h. die weiter auf dem Griffbrett in Richtung Schallloch verschoben sind.

Sehr oft ist das Griffdiagramm um 90° Grad gedreht abgebildet. Dieses findet man oft in Notenausgaben, Tabulaturen oder Rhythmustabulaturen, weil man dort schlicht und ergreifend Platz sparen muss.

Um sich später schneller in Tabulaturen zurechtzufinden (die wir im Folkdiplom beim Zupfen kennenlernen) bevorzugen wir hier die Darstellung "auf dem Kopf".

Die hier verwendeten Diagramme setzen eine Standard-Stimmung (E-A-D-G-H-E) voraus. Beachte, dass unser deutsches H im englischen B genannt wird. Es kann da leicht zu Verwechslungen kommen. Um es den Anfängern einfacher zu machen, wird hier weitestgehend auf Noten verzichtet. Zumindest wird alles so aufgeschrieben, dass man auch ohne Notenkenntnis zurechtkommen wird. Trotzdem wollen wir euch ermutigen, euch irgendwann in nächster Zeit auch diesem Thema zuzuwenden. Nur wird es hier keine Voraussetzung sein, um den Lektionen zu folgen.

Es kommt eher selten vor, dass der Daumen verwendet wird, um die tiefe E-Saite zu greifen. Wenn es irgend möglich ist, sollte man darauf verzichten. Aber man darf sich nicht wundern, dass einige Gitarristen (vor allem die mit sehr schmalem Griffbrett) auch mal den Daumen einsetzen. Der Daumen wird jedenfalls nicht mit einer Zahl, sondern mit dem Buchstaben "D" für Daumen oder "T" für Thumb bezeichnet. Aber dieses sei nur am Rande erwähnt, wenn man es doch mal irgendwo auf einer Tabulatur finden sollte.

Liederbuch-Transkriptionen

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Liederbücher haben den Zweck, die zu spielenden Akkorde möglichst einfach zu vermitteln. Dabei wird vor allem auf den Text und vielleicht auf die Melodie des Stückes Wert gelegt. Es wird dabei nicht angegeben, wie die einzelnen Akkorde gegriffen werden. Dies ist oft dadurch bedingt, dass die Stücke der Liederbücher nicht zwingend mit der Gitarre begleitet werden müssen, sondern auch die Möglichkeit offenlassen, sie mit anderen Instrumenten zu begleiten.


Wer schon einmal in einem Liederbuch geblättert hat, dem wird aufgefallen sein, dass hier kaum Griff-Diagramme verwendet werden. Meistens steht nur ein Buchstabe über dem Gesangstext, der den zu spielenden Akkord angibt. Dafür gibt es einige verschiedene Schreibweisen. Meistens wird der Dur-Akkord einfach nur als Großbuchstabe angegeben, ein "C" über dem Text heißt ganz einfach, dass an dieser Stelle ein C-Dur Akkord gespielt werden soll.

Für Moll-Akkorde sind dagegen zwei Schreibweisen üblich, nämlich ein einfacher Kleinbuchstabe (z. B. "a" für A-Moll) oder ein Großbuchstabe mit darauf folgendem "m" für Moll (z. B. Am für A-Moll), wobei die letztere Form die gebräuchlichere ist. Es gibt auch noch andere Akkordarten, die sich so beschreiben lassen (wie z. B. G7 für G-Dur 7), allerdings handelt es sich dabei um Akkorde, auf die erst in späteren Lektionen eingegangen werden soll.

Hier ist ein Ausschnitt aus dem Lied "House of the Rising Sun" abgebildet um zu zeigen, wie eine Liederbuch-Transkription in der Praxis aussehen kann. Die Dauer, wie lange ein Akkord ausgehalten wird, steht leider meist nicht mit dabei. Man kann nur anhand der Worte, die noch übrig sind, abschätzen, wie lange ein Akkord noch ausgehalten wird.

  Am         C         D      F
There is a   house in  New Or-leans

     Am        C      E/H    E(7)
They call the  Rising Sun

         Am       C       D           F
And it's been the ruin of many a poor boy (girl)  

    Am    E    Am        E/H (7)
And me oh Lord I'm one

Lesehilfen für Gitarrenschüler

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Um es den Gitarrenschülern etwas einfacher zu machen, werden Taktgrenzen, bei denen man den Akkord weiter spielen soll, manchmal mit einem Hochkomma (') kenntlich gemacht. Es symbolisiert quasi einen Taktstrich.

  • Jeder [G] Eseltreiber hat an ['] Kugelschreiber, aber [D] unsereiner, der hat ['] nix, aber...

Wenn innerhalb eines Taktes zwei Akkorde vorkommen, und man dort innerhalb des Taktes wechseln muss, so wird dieses hier mit Klammern (...) deutlich gemacht.

  • [G] Guantanamera [A] guajira [(D] guantana [G)] mera [A]

Dabei gilt es besonders darauf zu achten, wenn ein Akkord eineinhalb Takte lang ausgehalten werden soll.

  • [D]Alle Jahre[(]wie-[A)]der

meint

  • [D]Alle Jahre[(D]wie-[A)]der

Klammern als Lesehilfen findet man normalerweise nicht in den handelsüblichen Liederbüchern. Doch es kann durchaus nützlich sein, sich bei schweren Akkordaufteilungen solche Notizen mit Bleistift ins Liederblatt einzuzeichnen. Solche Hilfsmittel erübrigen sich, wenn man Liederbücher mit Noten hat und sich an den Taktstrichen orientieren kann.

Weitere Angaben zu Tabulaturen

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Folgende Angaben werden nicht mehr für das Lagerfeuerdiplom benötigt, und sind nur eine Zugabe.

Vorerst wirst du nicht viel mehr Informationen für das Lagerfeuerdiplom benötigen, als du in den vorhergehenden Kapiteln gelesen hast. Und du musst dir alles noch nicht einmal so genau merken, denn es wird auch noch einmal alles in den einzelnen Lektionen wiederholt werden.

Da es aber inzwischen üblich geworden ist, sich im Internet in diversen Homepages und Gitarrenforen zu informieren, bieten dir die folgenden Angaben eine Hilfe, mit den Tabulatur- und Rhythmusangaben umzugehen, die du dort vorfinden wirst. Im Laufe der Diplome werden dir die einzelnen Symbole genauer vorgestellt. Doch die folgenden Angaben sollen dir zumindest mal eine Ahnung geben, was dir so an Notationen begegnen kann. Fürs Lagerfeuerdiplom benötigst du es jedoch vorerst nicht.

Die Rhythmus-Notation

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Bei einer einfachen Liederbegleitung wird ein genaues Griffschema der Akkorde nur selten benötigt, es sei denn der Autor geht davon aus, dass ein bestimmter Akkord der Leserschaft möglicherweise unbekannt ist. Wie man bereits bei der Liederbuch-Transkription gesehen hat, reicht oft auch die Angabe der Akkorde in Buchstabenform.

Leider hat man so aber keinerlei Bezug zur Rhythmik des zu spielenden Stücks. So weiß man nicht, welches Schlagmuster man spielen soll. Oftmals kann man sich mit den bekannten Schlagmustern behelfen, die in diesem Buch noch vorgestellt werden.

Um ein Schlagmuster, das man als Begleitung vorschlagen möchte, aufzuschreiben, wurde die Rhythmus-Notation erfunden. Die Rhythmus-Notation ist an die normale Notenschreibweise angelehnt. Jedoch werden nur die Rhythmuswerte und Pausen angegeben, aber keine Angaben darüber, welche Noten, und wie viele Noten gleichzeitig gespielt werden. Eine Note steht als Ersatz für einen ganzen Akkord. In welcher Form man aber einen Akkord greifen soll, bleibt dem Gitarrenspieler selbst überlassen.

Diese Art der Notation füllt sozusagen die Lücke zwischen Tabulatur und einfacher Liederbuch-Transkription, ohne zu viel Kenntnis über das eigentliche Notenlesen vorauszusetzen. Jedoch muss man sich ein mindestmaß mit den Notenwerten auskennen. Zum Jetzigen Zeitpunkt dürfte es für einen Anfänger der noch gar keine Noten lesen kann zu weit führen, und es wird während den ersten "Diplomen" noch nicht benötigt. Es wird aber später nachgeholt.

Für all die, die sich schon mit Noten auskennen: Es gibt keinen festen Standard, wie man die Rhythmus-Notation darzustellen hat. Man findet diese Notation mit dem Hals nach oben, oder nach unten, mit einem ganzen Notensystem, mit nur einer Hilfslinie, oder auch ohne Linien.

  -   -  

Meist wird für Akkorde eine schräge Form der Notenköpfe verwendet. Genaue Angaben, wie man Akkorde tatsächlich umzusetzen hat, sind jedoch nicht immer anzutreffen.

 
 

Hier ein Beispiel wie die ersten Schlagmuster, die du lernst, in vereinfachter Notation aussehen könnten.

Westernschlag
 
Lagerfeuerschlag
 

Eine Unterscheidung zwischen Bass- und Melodiesaiten wird nicht gemacht. Du hast also gewisse Freiheiten, wie du den Rhythmus umsetzen willst.

Anschlag-Notation

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Oft wird bei der Rhythmus-Notation noch zusätzlich angegeben, ob es sich dabei um Abschläge oder Aufschläge handelt. Manchmal werden auch so genannte "Luftschläge" mit angegeben. Man führt zwar die Bewegung eines Auf- oder Abschlages aus, berührt dabei aber nicht die Saiten. Dadurch ist es viel einfacher den Rhythmus beizubehalten. Eine Anschlag-Notation kann für sich alleine stehen, doch meist ist sie eine Ergänzung einer Tabulatur oder einer einfachen Rhythmus-Notation. Die Richtung der Symbole orientiert sich an der Notenschreibung und der Ausrichtung einer Tabulatur. Also genau wie bei einer Tabulatur und bei den Griffbildern scheint alles auf dem Kopf zu stehen.

Abschlag
 
Aufschlag
 
Luftschlag
abwärts
Luftschlag
aufwärts
       

Das erste Rhythmusbeispiel vom vorhergehenden Kapitel nur als Anschlag-Notation:            


Die "Luftschläge" werden oft auch gar nicht mit angezeigt, und man muss sie sich mit hinzudenken.

 

Rhythmusangaben in ASCII-Notation

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Bewährt hat sich eine Kombination aus Vorzählen und Symbolen (A V X -) eines Taktes wobei auch die Pausen (durch so genannte "Luftschläge" dargestellt) mit notiert werden. Um die Abstände visuell richtig darzustellen, sollte man eine nichtproportionale Schrift (z.B. Courier) verwenden. Auch hier stehen die Zeichen wie oben schon mehrfach erwähnt scheinbar auf dem Kopf. Wundere dich nicht, wenn du es mal bei einem Buch anders siehst. Die hier gezeigte Variante ist jedoch die verbreitetere (siehe alle gängigen Tabulatur-Programme), und sie bereitet dich schneller und sicherer auf ein späteres Lesen der Tabulaturen vor, wo eben alles auf dem Kopf steht.

Beispiel

Jedes Schlagmuster wird vollständig durchgezählt. Das + steht für das Wort "und". Die Zahlen sind dafür gedacht, das in der Übungsphase das Schlagmuster auch wirklich laut und deutlich vom Schüler ausgezählt wird, bzw. vom Lehrer vorgezählt wird.

1 + 2 + 3 + 4 +          für einen 4/4el-Takt
1 + 2 + 3 +              für einen 3/4-Takt
1 2 3 4 5 6              für ein 6/8el Takt
1 + + 2 + + 3 + + 4 + +  für einen Shuffle (gezählt: Ein-er-lei Zwei-er-lei...)

Schläge die nicht gemacht werden, werden durch einen Punkt ersetzt. Beispiel:

1 . 2 + . + 4 +
1 . 2 + 3 + 
1 . 2 . 3 +  4 . 5 . 6 .
1 . + 2 . + 3 . + 4 . +

Abschläge lassen sich durch ein "A" (Abschlag; vgl. Pfeilspitze nach unten) darstellen. Aufschläge durch ein "V" und Luftschläge durch ein "-". Taktstriche können durch ein "|" dargestellt werden (AltGr-Taste  + <)Beachte, dass die Schlagrichtung wie bei einer Tabulatur üblich auf dem Kopf stehen. Also eine Spitze nach oben (beim A) bedeutet ein Abschlag, und eine Spitze nach unten ein Aufschlag. Vergleiche dazu weiter oben noch einmal die Anschlag-Notation.

1 . . . 3 . . + | . + . + 3 . 4 .
A - - - A - - V | - V - V A - A -

Bei mehrtaktigen Schlagmustern kann es sinnvoll sein, den Grundtakt einmal vorzuzählen.

( 1 + 2 + 3 + 4 + | 1 + 2 + 3 + 4 + )
  1 . 2 . 3 . . + | . + . + 3 + 4 +
  A - A - A - - V | - V - V A V A V

Diese Form der Notation ist auch in Foren relativ leicht nachzuvollziehen und bietet nur wenig Raum für Fehlinterpretationen. Dennoch empfiehlt es sich immer, die entsprechenden Symbole noch einmal zu beschreiben.

A = Abschlag; V = Aufschlag; - = Luftschlag; X = Abdämpfen

Am einfachsten stellt man sich das A und das V als Pfeilspitzen vor. Es gibt auch richtige Pfeile, aber die hat man nicht so schnell auf der Tastatur parat. A = ↑ V = ↓

A - A V - V A -
↑ - ↑ ↓ - ↓ ↑ -

Das "Vorzählen" empfiehlt sich auch bei Zupfmustern oder rhythmisch schwierigen Soli

  Cmaj7
   1  + 2 +  . + 4 +
|--3--0-5-7h8--7-5-0----|
|--5--------------------|
|--4--------------------|
|-(5)-------------------|
|-----------------------|
|-----------------------|

Die Tabulatur

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Wenn man nachschlagen möchte, wie ein Stück korrekt gespielt wird, dann kommt man um die so genannte "Tabulatur" nicht herum. Sie stellt eine Notation dar, mit der jede Bewegung auf dem Griffbrett angegeben werden kann. Im Gegensatz zu reinen Noten lassen sich Tabulaturen einfacher und unmittelbarer auf der Gitarre umsetzen. Bei Noten herrscht stets Unklarheit, in welcher Lage sie zu spielen sind. Wenn die Lage nicht eindeutig definiert wurde, gibt es für eine Note gleich mehrere Möglichkeiten bzw. Positionen auf dem Griffbrett. Zudem ist eine Tabulatur wesentlich einfacher zu erlernen, als das Noten-vom-Blatt-spielen. Daher erfreut sie sich bei Gitarristen großer Beliebtheit. Reine Noten werden eigentümlicherweise hauptsächlich von klassischen Gitarristen bevorzugt, obwohl in den Anfängen der Gitarren- und Lautenmusik meist Tabulaturen bevorzugt wurden.

Die einfache Tabulatur

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Die einfache Tabulatur beschränkt sich auf die Angabe der Saiten und Bünde, auf denen eine Note gegriffen wird. Ohne ergänzende Notenschrift fehlen Angaben zur genauen Rhythmik, Fingersatz und Anschlagsrichtung. Die Abstände zwischen den Ziffern können eine gewisse Orientierung geben, aber oft sind sie ungenau und unzuverlässig. Im allgemeinen geht man davon aus, dass das Stück zumindest vom Hören bekannt ist.

Optional können Akkorde oder sogar Akkorddiagramme über der Tabulatur stehen. Aber nur selten spiegeln die Akkorddiagramme die Tabulatur genau wieder. Sie dient mehr den anderen Begleitinstrumenten zur Orientierung.

Wo nicht anders angegeben, verwendet eine Tabulatur die Standardstimmung E-A-D-G-B-E. Bei Abweichungen davon wird dies meist am Kopf des Notenblattes erwähnt. Die tiefe (dicke) E-Saite erscheint in der Tabulatur unten, und die hohe (dünne) E-Saite erscheint in der Tabulatur oben. Die Tabulatur scheint auf dem Kopf zu stehen. Dieses entspricht der Ansicht, die man hat, wenn man mit dem Kopf über auf sein eigenes Griffbrett schaut. (Vergleiche oben das Griffdiagramm).

 
Legende der einfachen Tabulatur

Seit Einführung des Internets gibt es dort zahllose Tabulaturen (auch "Tabs") für die verschiedensten Lieder. Diese sind oft als einfache .TXT-Dateien abgelegt und sind deshalb nicht ganz einfach zu lesen, da sie nur einfache Schriftzeichen einer Tastatur verwenden, um die Tabulaturen darzustellen. Um sie betrachten zu können, braucht man einen Texteditor, in dem eine nicht proportionale Schriftart (so wie "Courier New" oder "Bitstream Vera Sans Mono") eingestellt sein muss. Das ganze sieht dann etwa so ähnlich aus:

             D               A V A V A V A V A
         ||--------------0-----------------------
         ||------1------1------------------------
         ||------|-----0-----------------4-5-7---
         ||------2----2------------3-5-7---------
         ||------3---3-------3-5-7---------------
         ||--3-----------------------------------

In Gitarren-Foren im Internet verwendet man manchmal das "A" für einen Abschlag und das "V" für einen Aufschlag. Dabei symbolisiert das "A" sowie das "V" eine Pfeilspitze. Ein "A" ist mit einer deutschen Tastatur viel leichter darzustellen als ein "Λ" (griechisches "L" bzw. "Lambda").

In Anlehnung an die oben schon gezeigte Anschlag-Notation ist es ebenfalls üblich statt "A" ein "n" und statt dem großen "V" ein kleines "v" zu verwenden. Das Zeichen "n" leitet sich von dem Abschlag mit der Hand ab, wo man mehrere Finger verwendet (daher breit) während beim "v" bzw. dem Aufschlag üblicherweise nur der Daumen benutzt wird. Vergleiche dazu noch mal die Rhythmus-Notation.

Mitunter wird der Takt auch nur durchgezählt. (1 . 2 + . + 4 . ) Dabei wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass alle Zahlen Abschläge sind, und alle "und" (kurz "+") Aufschläge. Ein "D" kann im deutschen einen einzelnen "D"aumen-Anschlag symbolisieren, wie er gelegentlich für Bassläufe gebraucht wird.

In englischsprachigen Schlagmusterangaben verwendet man oft "d" für down (abwärts) und "u" für up (aufwärts). Diese Bezeichnung sollte man jedoch dem englischen Sprachraum vorbehalten, damit das Lesen des Rhythmus nicht zusätzlich erschwert wird.

Ein X symbolisiert in jeder Schreibweise das Abdämpfen der Saiten.

Tipp

Im Folkdiplom wird dir mit der Einführung ins Zupfen auch eine kleine Einführung ins Tabulatur-Lesen gegeben.

 

Typische Symbole in ASCII-Notation

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Leider gibt es keinen allgemeinen Standard für ASCII-Notationen, so dass du immer mit unbekannten Sachen und Fehlinterpretationen rechnen musst. Die Symbole der weit verbreiteten Tabulatur-Programme (s.u.) bilden zusammen genommen jedoch einen Quasi-Standard an den sich die meisten Tabulatur-Portale im Internet halten.

Symbol Allgemeine Angaben
Gtr I (E A D G B E) Standard-Stimmung
4/4 Taktangabe
Gtr I Gitarrenstimme
 |-------|
 |o-----o|
 |-------|
 |-------|
 |o-----o|
 |-------|
Tabulatur (6 Saiten der Gitarre)
o = entspricht einem Doppelpunkt
(Wiederholungszeichen)
w/ ... with bzw. mit + Angabe eines Effektes
w/o ... without bzw. ohne Effektgerät
Symbol Technik
n meint hier eine Ziffer
h Hammer-On (Aufschlagsbindung)
p Pull-Off (Abzugsbindung)
b Bending (Saitenziehen)
pb Pre-Bend (erst Saite ziehen, dann erst anschlagen)
r Bend Release (gezogene Saite entspannen, Ziffern entsprechen Ganztonschritten)
/ \ Slide (Glissando) Man rutscht (slidet) vom Ton X zum Ton Y rauf (/) bzw. runter (\)
(auch mit unbestimmten Anfangs- und Ausgangston)
s Slide (wie / oder \ jedoch meist kürzer - über weniger Bünde)
<n> natural harmonic = natürlicher Oberton (Flageolett) mit leeren Saiten.
[n] artificial harmonic = künstliche Obertöne (Flageolett) mit gegriffenen Saiten.
a.h. artificial harmonic (alternative Darstellung)
p.h. pinch harmonic = durch Dämpfen erzeugtes Flageolett
n(n) tapped harmonic
v Vibrato
~~~ Vibrato (alternative Darstellung)
tr Triller
T Tapping
TP Tremolo Picking
PM Palm Muting (leichtes Dämpfen der Saiten mit der Handkante der Schlaghand)
_ Palm Muting (alternative Darstellung)
\n/ Tremolo runterdrücken und wieder loslassen; n = Halbtonschritte
\n Tremolo runterdrücken
n/ Tremolo raufziehen
/n\ Tremolo raufziehen und loslassen
= gehaltener Bend (der oft noch mit Hammer-On oder Pull-Offs verziert wird)
<> Lautstärke ändern (lauter werden = Crescendo; leiser werden = Decrescendo)
x Gedämpfter Anschlag; Dead Note
(n) Abgedämpfte Note; Ghost Note
^ Abschlag
v Aufschlag
---^---
---^---
---^---
Arpeggio abwärts
---v---
---v---
---v---
Arpeggio aufwärts
o Bei Rhythmus-Angaben ist eine einzelne Note gemeint
L Legato (gebundene Noten (ohne erkennbare Pause zwischen den Tönen))
·/. pick slide = Slide mit dem Plektrum
Symbol Notendauer
W 1/1-Note (whole)
H 1/2-Note (half)
Q 1/4-Note (quarter)
E 1/8-Note (eighth)
S 1/16-Note (sixteenth)
T 1/32-Note (thirty-second)
X 1/64-Note (sixty-fourth)
. punktierte Note
|-n-| Duolen, Triolen, Quartolen, ...

Verkürzte Akkordnotation

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Akkorde können in einem Akkorddiagramm dargestellt werden. Dieses ist vor allem für Anfänger am einfachsten zu lesen. Wenn man eine größere Akkordfolge hat, dann würden viele Akkordbilder enorm viel Platz rauben. Da ist es einfacher, die Akkorde in einer Tabulatur zu notieren. In einer Tabulatur werden üblicherweise keine Finger (ZMRK) mit angegeben, da man davon ausgeht, dass sich der Spieler selbst einen geeigneten Fingersatz heraussuchen kann. Die Angaben über die Saite und den Bund reichen aus, um einen Akkord eindeutig zu definieren. Meist wird der Akkord über der Tabulatur mit angegeben.

 Akkorddiagramm       Tabulatur
            III           C-Dur
A ||---|---|---|-     ||---0---
K ||-Z-|---|---|-     ||---1---
K ||---|---|---|-   T ||---0---
O ||---|-M-|---|-   A ||---2---
R ||---|---|-R-|-   B ||---3---
D XX---|---|---|-     ||-------

In einem Gitarrenforum, oder in einer Tabulatur kann es vorkommen, dass man die Akkorde in einer Kurzschreibweise angibt. Aus Platzgründen werden die Töne nicht von unten nach oben angezeigt, sondern von rechts nach links. Du siehst selbst, wie viel Platz dadurch gespart werden kann.

C-Dur = X32010

Das X zeigt an, dass die erste tiefe E-Saite nicht angeschlagen werden soll.

Die notierte Tabulatur

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Wikipedia hat einen Artikel zum Thema:

Da die einfache Tabulatur keinen Bezug zur Rhythmik aufweist, existiert noch die notierte Tabulatur. Sie beinhaltet sowohl die einfache Tabulatur, als auch die Transkription in reiner Notenform. Da man mit Hilfe der Notenschrift dazu in der Lage ist, auch Rhythmen zu erfassen, wird diese Art der Gitarrentranskription in allen professionellen Songbooks verwendet.

In Tabulaturen werden meist viele Information festgehalten, die dem Gitarristen helfen können, das Lied richtig zu interpretieren.

 
Legende der notierten Tabulatur

Die meisten Gitarristen bekommen das Lesen des Tabulatur-Teils leicht in den Griff. Anders verhält es sich meist mit dem notierten Teil. Es ist zwar nicht unbedingt erforderlich, die Noten bezüglich ihrer Position auf das Griffbrett umsetzen zu können, da der Tabulatur-Teil bereits die richtige Position der Finger diktiert. Leider stellt es aber für viele Gitarristen ein eben so großes Problem dar, die Rhythmuswerte der Noten richtig zu interpretieren.

Eine weitere übliche Darstellungsweise ist es, auf Noten zu verzichten und die Tabulatur mit Notenhälsen zu versehen. Gerade für Lead-Gitarristen hat sich die Tabulatur oft nützlicher erwiesen als die Notation, da letztere oft unübersichtlich ist. Noten geben nicht sofort an, auf welcher Saite der Ton gegriffen werden soll. Tabulaturen können leichter erlernt werden als Notenlesen, und Tabulaturen können meist unmittelbarer auf dem Griffbrett übertragen werden. Ein Nachteil ist, dass einem harmonische Zusammenhänge nicht sofort ins Auge springen.

 

Siehe auch

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Skalendiagramme

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Legende der Skalentabulatur (Skalen-Diagramm)

Das Skalendiagramm unterscheidet sich nicht sehr stark vom bereits bekannten Akkorddiagramm. Der Hauptunterschied liegt darin, dass beim Akkorddiagramm alle markierten Bünde auch gegriffen werden. Das ist beim Skalendiagramm nicht der Fall, da es nur zur Darstellung der Lage von Tonleitern auf dem Griffbrett dienen soll. So müssen die zu spielenden Töne erst ausgewählt werden, um sie anschließend in einer bestimmten Reihenfolge anwenden zu können.

Um Tonleitern überhaupt erst erlernen zu können, braucht man eine visuelle Vorlage. Diese Forderung wird von einem Skalendiagramm perfekt erfüllt, denn sie zeigen einem alle Noten, die in der behandelten Tonleiter vorkommen. Das Skalendiagramm sagt aber nichts über die Rhythmik oder Reihenfolge der zu spielenden Noten aus, dafür ist die Tabulatur zuständig.

Die klassische Notation

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Um die klassische Notation überhaupt auf das Griffbrett umsetzen zu können, bedarf es einiger Übung. Viele Gitarristen machen sich heute leider nicht mehr die Mühe, Noten lesen und vom Blatt auf der Gitarre spielen zu können.

Kann man auch ohne Noten Gitarre spielen?

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Ja, es geht durchaus. Mit einer Tabulatur und ein paar Griffbildern hat man viel früher vorzeigbare Erfolge, und es scheint, dass man fast alle Stücke für Gitarre auch auf Tabulatur bekommt. Und da es viele durchaus erfolgreiche Gitarristen gibt, die keine Noten lesen können, scheint man auch ganz gut ohne Notenkenntnisse auszukommen.

Warum lohnt es sich dennoch Notenlesen zu lernen?

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Als Musiker sollte man sich bewusst sein, dass Noten und nicht Tabulaturen die universelle Schriftsprache der Musik sind. Die Melodien in Liederbüchern, Lektionen in der Harmonielehre, einige Gitarrenwerke sind nur als Noten erhältlich. Viele Informationen gehen einem verloren, weil man mit den Notenbildern in den Harmonielehren nichts anfangen kann.

 

Das Umschreiben von Stücken auf Gitarre, die eigentlich für Klavier oder für andere Instrumente gesetzt sind, funktioniert ohne Notenkenntnisse nicht. Mal eben die ersten paar Noten als Hilfe für die Sänger anzuspielen, oder auch nur die Anfangstöne sicher zu treffen, funktioniert nicht, wenn man die Noten nicht lesen und auf Gitarre umsetzen kann. Viele Zusammenhänge aus der Harmonielehre werden einem erst klar, wenn man die Informationen in Noten umsetzen kann. Nicht zuletzt gibt es viele Musiker, bei denen die Gitarre nicht das einzige Instrument ist, das sie spielen. Und Gitarristen sollten nicht vergessen, dass sie mit anderen Musikern zusammenspielen, die mit einer Gitarrentabulatur überhaupt nichts anfangen können. Zumindest um sich mit den anderen Musikern zu verständigen, sollte man über ein Mindestmaß an Notenkenntnissen verfügen.

Hilfe bei der Notation

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Eigentlich ist das Erlernen des Notenlesens gar nicht so schwer, wenn man einmal den Einstieg gepackt hat. Das Notenlesen erfordert auf der Gitarre etwas mehr Übung als z. B. auf dem Klavier, da die meisten Noten mehrfach auf dem Griffbrett vorhanden sind und eine Tonleiter über mehrere Saiten verteilt ist.
Es gibt einige Hilfestellungen für den Gitarristen

  • Die Lage der Noten wird als römische Ziffer über das Notensystem geschrieben. Sie gibt an, ab welchem Bund man die Noten auf dem Griffbrett spielen soll.
  • Die Finger der Zupfhand werden mit den spanisch/italienischen Buchstaben „pima“ abgekürzt
    • p = Daumen
    • i = Zeigefinger
    • m = Mittelfinger
    • a = Ringfinger
  • Die Finger der Greifhand werden mit 1234 für ZMRK abgekürzt
  • Eingekreiste Ziffern weisen auf die Saiten von unten nach oben gezählt hin.

Rechne mit Abweichungen von diesem Standard und schaue nach ob es eine Legende für die Notation gibt (z.B. am Buchanfang).

Muss man mit dem Notenlesen anfangen?

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Wie schon oben erwähnt, ist es nicht notwendig mit Notenlesen anzufangen. Man muss ja auch nicht unbedingt Lesen und Schreiben lernen, bevor man mit dem Sprechen anfängt. Bei den "Diplomen" wird anfangs auf das Notenlesen verzichtet, und man wird auch eine lange Zeit ohne Notenlesen zurechtkommen, dennoch möchten wir jedem Gitarrenspieler raten, sich über kurz oder lang das Notenlesen beizubringen. Nach ein paar Lektionen Gitarre fällt einem das Lernen erfahrungsgemäß leichter, weil man schon eine Grundvorstellung von Notenwerten und Tonhöhen hat. Man beherrscht zudem die rein technische Seite des Gitarrenspielen, und weiß, wie man Finger aufsetzt und Saiten zupft bzw. anschlägt. Die Frage ist nur noch welche. Autodidakten sollten nicht auf das Notenlesen verzichten, sondern es höchstens auf einen etwas späteren Zeitraum verschieben.

 

Ein besonders guter Zeitpunkt für den Einstieg in das Notenlesen ist dann gekommen, wenn man genügend Zupfmuster oder Picking-Muster beherrscht, um einzelne Lieder melodisch zu begleiten. Ein Großteil der Begleitung funktioniert wie gehabt über Akkordbilder und Picking-Pattern (Zupfmuster). Die Melodien jedoch übernimmt man direkt aus einem Liederbuch mit Noten.

Wer einen Vorgeschmack auf das Melodie-Picking haben möchte, der sollte einmal in den Kurs "Einführung in das Melodie-Picking" hineinschnuppern.

Beispiel
Um einen kleinen Eindruck zu bekommen, wie so etwas klingen kann schaue man sich das PDF und die Tabulatur zu "Oh my Darling Clementine" an. Die Vorlage war ein Liederbuch mit Noten, das noch um ein paar Akkordtöne erweitert wurde.
Weitere Beispiele findet man im Liederbuch in der "Kategorie Liederbuch/ Tabulatur"

Man könnte die klassische Notation aber auch als absoluter Anfänger, sozusagen von der Pieke auf lernen. Jedoch empfiehlt sich dazu ein Lehrer, der einem direkt zeigen kann, wie man Noten auf das Griffbrett umsetzen kann. So wird vor allem bei einer klassischen Ausbildung verfahren. Wenn man gleich von Anfang an die Noten mitlernt und dieses schrittweise erweitert, fällt es einem nicht wirklich schwer.

Wer später klassische Stücke vom Blatt weg spielen möchte, der kommt einfach nicht darum herum, diese Art der Notation zu erlernen. Obwohl man sehr lange ohne Noten zurecht kommt, bleibt zu hoffen, dass die Diplome als eine gute Vorarbeit zum Notenlesen verstanden werden.

Tabulatursoftware

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In den einschlägigen Gitarren-Foren und -Homepages werden nicht nur Tabulaturen im ASCII-Format veröffentlicht, sondern daneben auch diverse Datei-Formate, die man mit einem speziellen Tabulatur-Programm öffnen kann. Das bekannteste kommerzielle Tabulaturprogramm dürfte Guitar Pro sein; die Dateiendungen sind *.gtp, *,gp3, *.gp4, *.gp5 und *.gpx. Die Software besitzt eine Abwärtskompatibilität. Die Stärke des Programms ist die Unterstützung verschiedener Tonspuren sowie sehr gute Exportergebnisse, wenn man die Kompositionen als MP3 speichern und in einem Sequenzer weiterverarbeiten will. Man kann die meisten Guitar-Pro-Dateien auch mit dem kostenlosen Open-Source-Tabulatur-Programm TuxGuitar öffnen und zu einem gewissen Grad auch nachbearbeiten. Das Programm funktioniert auf allen Betriebssystemen (Windows, Linux). TuxGuitar kann ebenfalls das Format Powertab abspielen. Powertab speichert in dem Format *.ptb. Es ist eine kostenlose Freeware unter Windows und steht Guitar-Pro im Funktionsumfang in nur Wenigem nach. Zudem ist es relativ leicht zu bedienen.

Diese drei Programme sind (was die Anzahl der Tabulaturen im Internet betrifft) die mit Abstand am häufigsten genutzten Tabulatur-Programme, und sie sind jedem Gitarrenspieler, der einen Computer und einen Internetzugang besitzt, durchaus zu empfehlen. Wer die Kosten einer kommerziellen Software scheut, und wer mit einer weniger optimalen Tonqualität zufrieden ist, sollte sich wenigstens mit den beiden Freeware-Programmen genauer auseinandersetzen.

Das mächtige Notensatzprogramm MuseScore (OpenSource für Win, Mac und Linux. Bezahl-App für Android) beherrscht Tabulaturen in den (meist fast schon alltagstauglich stabilen) Entwicklerversionen (Nightly Builds) der Version 2.0. Es kann Guitar Pro- und Capella-Dateien öffnen, ist sehr flexibel konfigurierbar und erlaubt durch seine praxisgerechte, bei Bedarf bis auf's i-Tüpfelchen anpassbare Formatierungsmöglichkeiten die Erstellung drucktauglicher Dokumente. Wegen des Entwicklungsstandes ist es zur Zeit (Stand Juli 2014) nur in Englisch verfügbar.

Daneben gibt es noch einige andere Tabulatur-Programme, für die es oft einen Viewer gibt, mit dem man die entsprechenden Dateien zwar nicht nachbearbeiten, aber zumindest anhören und ausdrucken kann.

Für die Tabulatur-Programme sind die Kenntnisse über das Lesen von Tabulaturen Grundvoraussetzung.

Siehe auch

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