Der Imperativ in Nebensätzen

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1. Im Imperativ steht das Verb eines Nebensatzes, wenn das Verb des übergeordneten Satzes etwas Ähnliches wie der Imperativ ausdrückt: Entschlossenheit, einen Befehl, ein Verbot, eine Einwilligung, einen Wunsch, eine Bitte, einen Ratschlag etc. Der Imperativ übernimmt in solchen Fällen die Funktion des Konjunktiv I im Deutschen. Nebensätze, deren Verben im „konjunktivischen“ Imperativ stehen, werden immer von der Konjunktion ke (dass) eingeleitet.

Befehle und Verbote

Li diras ke vi iru. – Er sagt, du musst gehen. (..., dass du gehen müssest.)
Ŝi skribis al li ke li venu. – Sie schrieb ihm, er solle kommen.
Mi malpermesas ke vi restu. – Ich verbiete im, zu bleiben. (Ich verbot, dass er bleibe.)
Ni ordonis ke li estu punata. – Wir befahlen, dass er bestraft werde.

Nachfragen und Wünsche

Mi petas ke vi ne lasu min. – Ich bitte euch, mich nicht allein zu lassen. (Ich bitte darum, dass ihr mich nicht allein lasset.)
Mi petegas ke vi estu trankvilaj. – Ich bitte euch darum, ruhig zu sein.
Li deziras ke ili estu sklavigitaj. – Er wünscht sich, dass sie versklavt seien.
Ni volis ke li ne forgesu tion. – Wir wollten, dass er dies nicht vergesse.

Ratschläge und Erlaubnis

Mi konsilis al li ke li iru. – Ich riet ihm, zu gehen. (wörtlich: Ich empfahl ihm, dass er gehe.)
Mi konsentis ke li restu. – Ich erlaubte ihm, zu bleiben. (wörtlich: Ich erlaubte, dass er bleibe.)
Ili permesos ke la barbaroj forkuru. – Sie werden es erlauben, dass die Barbaren entkommen.

Fragen

Li demandas ĉu ili foriru. – Er fragt, ob sie bleiben sollen.
Oni demandis ĉu lia moŝto eniru. – Sie fragten, ob ihre Hoheit eintreten solle.
Mi miras ĉu mi faru tion. – Ich frage mich, ob ich das tun soll.

Vorsätze, Absichten, Bedürfnisse etc.

Ni intencas ke vi estu helpata. – Wir beabsichtigen, dass dir geholfen werde.
Lia propono estas ke ni ricevu la duonon. – Sein Vorschlag ist, dass wir die Hälfte erhalten.
Lia lasta ordono estis, ke vi venu. – Sein letzter Befehl war, dass ihr gehet (gehen sollt).
Estos bone ke vi ne plu nomu lin. – Es wird besser sein, ihn nicht mehr zu erwähnen. (wörtlich: dass ihr ihn nicht mehr erwähnet.)
Estas dezirinde ke ni havu bonan imperiestron. – Es ist wünschenswert, einen guten Herrscher zu haben.
Estis necese ke ĉiu stariĝu. – Es war nötig, dass sich jeder erhebe.
Plaĉos al li ke vi iru. – Es wird ihm gefallen, dass er gehen soll.

Anmerkung: Im Deutschen werden Wünsche und Ratschläge oft mit dem Infinitiv mit zu ausgedrückt, was im Esperanto wesentlich seltener möglich ist. Der Infinitiv kann nur verwandt werden, wenn er das Subjekt eines Verbes ist, zum Beispiel: Foriri estas necese, „Es ist nötig, wegzugehen.“

Die Präposition „je“

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2. Da Präpositionen in unterschiedlichen Sprachen nie gleich verwendet werden, ist es nicht immer möglich, Präpositionen wörtlich von einer Sprache in eine andere zu übersetzen, ohne dabei die eigentliche Bedeutung zu verfälschen. Um dies zu vermeiden, gibt es in Esperanto die Präposition je, die keine feste Bedeutung hat, sondern immer dann verwendet wird, wenn keine andere Präposition die Bedeutung richtig wiedergibt.

Je wird somit nicht nur für Zeit- und Tagesangaben benutzt (siehe Kap. 20 #2, Kap. 39 #4), sondern auch für Ausrufe, Proteste, Messungen und bei unklaren Beziehungen zum Prädikat.

Je la nomo de Dio! – Um Gottes willen!
Je mia honoro mi ja elfaros tion! – Bei meiner Ehre, ich werde das schaffen!
Ĝi estas longa je du mejloj. – Es ist zwei Meilen lang. (Es hat die Länge von zwei Meilen.)
Ili venis je grandaj nombroj. – Sie kamen in großer Zahl. / Sie kamen zuhauf.
Li estas tenata de la policano, je la brako, per forta ŝnurego. – Er wird vom Polizisten am Arm mit einem starken Seil festgehalten.

(Unübersetzbares Wortspiel, im Englischen werden alle drei Präposition zu by: He is held by the policemen, by the arm, by a strong rope.)

Die Präposition wird bei unklaren Beziehungen zwischen Verben und deren Objekten verwandt, wofür einige Beispiele folgen. Dahinter stehen in Klammern Präpositionen, die manchmal ebenfalls benutzt werden.

ekkrii je (pro) – aufschreien wegen/vor
enui je – gelangweilt sein von
fiera je (pri) – stolz auf
fidi je (al) – sich verlassen auf
ĝoji je (pri) – sich freuen über
gratuli je (pri) – gratulieren zu
honti je (pri) – sich einer Sache schämen (Genitiv)
inda je – etwas wert sein (Genitiv)
interesiĝi je – sich interessieren für
kapti je – ergreifen bei
kontenta je (kun) – zufrieden mit
kredi je – glauben an
(sin) okupi je – sich beschäftigen mit
plena je (de) – voll einer Sache (Genitiv)
preni je – greifen bei
provizi je (per) – versorgen mit
riĉigi je (per) – anreichern mit
ridi je – lachen über
satiĝi je – gesättigt sein mit
senigi je – etwas entziehen
simila je (al) – etwas ähnlich
sopiri je (al) – verlangen nach
ŝarĝi je – beladen mit
teni je – halten bei

Anmerkung: Die Übersetzung der Präposition gilt nur für die häufigsten Fälle. Alle möglichen Verbindungen von Präposition und Verb oder Adjektiv aufzuzählen, alle Ausnahmen zu nennen und die genauen Bedeutungsnuancen zu erklären würde den Rahmen dieses Buches sprengen.

Das Suffix „-op-“

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3. Das Suffix -op- wird benutzt um Gruppen mit einer bestimmen Anzahl zu benennen:

duopo – Paar
duope – zu zweit, in Paaren
kvarope – zu viert
triopo – Dreiergruppe
milope – zu tausenden (in Tausendergruppen)
sesopigi – in Sechsergruppen einteilen

Vokabeln

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celi – zielen
Ciruso – Kyros
fidi – vertrauen
ĝui – genießen
honoro – Ansehen
krom – ausgenommen, außer
plena – komplett, voll
prokrasti – aufschieben, verzögern (transitiv)
provizi – versehen (mit)
rezulti – resultieren
sopiri – sich sehnen
spaco – (freier) Raum
terura – schrecklich
vero – Wahrheit

La marŝado de la dekmil grekoj (Leseübung)

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Iam Ciruso, nepo de Ciruso Granda, sopiris je la imperio de sia pli maljuna frato, kiu sekvis la patron de ambaŭ fratoj kiel reĝo, aŭ pli ĝuste imperiestro. Decidinte forigi de la reĝeco (entthronen) sian fraton, Ciruso petis la grekojn ke ili partoprenu (teilnehmen) en kelkaj negravaj militadoj. Multaj tiamaj grekoj tre volonte sin okupis je la batalado, pro la granda pago ricevata. La venditaj sklavoj kaj la detruitaj konstruaĵoj ĉiam provizis ilin je multe da riĉaĵo, kaj krom tio la militistoj ŝajnis ĝui eĉ la militadon mem. Estis tute indiferente al ili ĉu la kaŭzo de la militado estas prava kaj justa aŭ ne. Unue Ciruso nur petis ke ili helpu liajn proprajn soldatojn kontraŭ iuj najbaroj. Li kaŝis al ili sian veran celon, ĉar se la grekoj estus suspektintaj tion, kion li intencis fari, ili neniam estus akompanintaj lin tiel malproksimen de sia patrolando. Grade li kondukis ilin trans tutan Azion, kaj fine la dekmil grekoj komprenis ĉion, kaj treege koleriĝis. Paroladante al ili, Ciruso tuj diris „Mi ne permesas ke vi reiru, kaj mi petegas ke vi antaŭen marŝadu kun mi, sen plua (weiteren) prokrasto! Se mi sukcesos kontraŭ mia frato, mi certigas vin je mia honoro ke ĉiu el vi revenos havante sakojn plenajn je riĉaĵo! Estas nur necese ke vi fidu je mi, kaj ĉio estos bona!“ Tiam la soldatoj hontis je sia antaŭa timo, kaj kuraĝe antaŭen marŝadis. Fine, apud granda urbo, la frato de Ciruso elvenis havante okcentmil soldatojn, por batali kontraŭ la centmil de Ciruso. Per la helpo de siaj grekoj, Ciruso estis preskaŭ venkinta en terura batalo, kiam subite li ekvidis sian fraton, je malgranda interspaco. Ekkriante „Mi vidas la viron!“ li rajdis rekte al la reĝo, ĵetante sian pezan lancon al li. La sola rezulto estis la morto de Ciruso mem, ĉar la amikoj de la reĝo, kvinope kaj sesope atakinte Ciruson, lin tuj mortigis.


Übersetzungsübung

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  1. Kyros wünschte, dass sein Bruder nicht König bleiben sollte.
  2. Er entschied: „Lasst mich selber König werden (fariĝi)! Ich würde es sehr genießen!“
  3. Also bat er die Griechen um Hilfe in Kämpfen gegen nahe Feinde.
  4. Allmählich versammelte (Kap. 49 #5) sich eine Armee (Kap. 27 #4) von hunderttausend Männern um ihn, von denen zehntausend Griechen waren.
  5. Er führte sie weiter und weiter inmitten Asien, bis die Griechen schließlich sein wahres Ziel argwöhnten.
  6. Sie sprachen mit Entsetzen zueinander: „Er sagte anfangs nicht, dass wir gegen den großen König kämpfen. Lasst uns unverzüglich heimkehren!“
  7. Kyros wandte sich (Kap. 46 #3) folgendermaßen an sie: „Sollte ich euch erlauben umzukehren? Ich flehe euch an, tapfer zu sein, und empfehle euch, euer Verlangen nach (
  8. 2) Ruhm nicht zu vergessen!
  9. Seid nur eures Führers würdig, und verlasst euch auf mich! Wollt ihr nicht mit Reichtum versehen heimkehren, nebst dem Geld, das ich euch zahlen werde?“
  10. Sogleich waren die Soldaten beschämt über ihre Angst und rückten voller Mut zu hunderten vor.
  11. Bald näherte sich der Bruder von Kyros mit (havante) achthunderttausend Männern.
  12. Mit Hilfe der Griechen gewann Kyros die Schlacht, verlor selber aber sein Leben.
  13. So konnten weder er noch die Griechen das Ergebnis ihrer Anstrengungen genießen.