Verfassen wissenschaftlicher Texte: Mündliche Präsentation

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„Gedacht ist noch nicht gesagt, gesagt ist noch nicht gehört, gehört ist noch nicht verstanden, verstanden ist noch nicht einverstanden“

nach Carl Konrad Lorenz

Sinn und Zweck von Präsentationen

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  • Eine Präsentation gilt als geglückt, wenn es dem Redner gelingt, bei den Zuhörern Interesse für das Thema zu erwecken und wenn die Zuhörer für sich einen Gewinn an Wissen und Verständnis erzielen
  • Die Präsentation soll den Vortrag unterstützen und kann ebenfalls dazu dienen wesentliche Punkte eines z.B. in einer Hausarbeit behandelten Themas an die übrigen Kursteilnehmer weiterzugeben
  • Sie soll wichtige Punkte visualisieren und so mithelfen, dass das Gesagte lange erinnert wird. Die Erinnerungsleistung steigt, wenn man die vermittelten Inhalte sieht und hört
  • Wir behalten:
10% der Information, die wir hören
20% der Information, die wir lesen
30% der Information, die wir sehen
50% der Information, die wir sehen und hören
70% der Information, die wir verbal wiedergeben
90% der Information, die wir selbst ausführen
  • Eine Präsentation ist kein Selbstzweck! Schlechte Präsentationen können kontraproduktiv sein und dem Vortrag mehr schaden als nutzen

Allgemeines zum Thema Präsentationen

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  • Die Präsentationszeit sollte in der Regel 20-30 Minuten betragen, danach schließt sich ggf. eine Diskussion an
  • Damit die Vortragszeit nicht zu lang wird, liegt die Schwierigkeit darin, in der Vorbereitung sorgfältig zu selektieren (auswählen, weglassen, zusammenfassen), welche Themen aus der gesamten wissenschaftlichen Arbeit präsentiert werden
  • Häufiger Fehler: alle Facetten der Arbeit im Vortrag „durchzupeitschen“
  • Faustregel: „Reden ist Silber - Zeigen ist Gold“

Links zum Thema:

Die zehn Gebote für den Redner, Friedhelm Franken
http://www.komma-net.de/rhetorik/10gebote.asp

Überzeugend präsentieren. Präsentationstechnik für Fach- und Führungskräfte, Albert Thiele, ISBN 978-3540626640
http://www.amazon.de/%C3%9Cberzeugend-pr%C3%A4sentieren-Albert-Thiele/dp/3540626646/ref=sr_1_2/028-4989844-4014953?ie=UTF8&s=books&qid=1179832076&sr=1-2


Vorbereitung der Präsentation

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  • Wer sind die Zuhörer?
Der Referent muss sich vor der Erstellung des Vortrages informieren, vor welchem Publikum er referiert.


    • Bei „Laien“ sollte ein leicht verständlicher Inhalt gewählt werden
    • Bei „Profis“ können elementare Grundkenntnisse vorausgesetzt werden


Am besten versetzt man sich beim Abfassen des Vortrages in die Lage eines fiktiven Zuhörers, für den die übermittelte Information die einzige Quelle ist, die zur Verfügung steht.
  • Welche Erwartung haben die Zuschauer an den Vortrag?
    • Soll er formell oder informell sein?
    • Sollen Mitarbeiter geschult werden?
    • Sollen Kunden beraten werden?
  • Mediencheck
    • Auf jedem Medium wirken Schriften und Farben anders, deshalb sollte überprüft werden, ob die Darstellung auf dem Medium zufriedenstellend ist.
    • Wie und wo schalte ich Geräte ein?
    • Müssen Geräte vorgewärmt werden?
    • Funktionieren Stifte?
    • Ist eine Ersatzlampe für den Projektor vorhanden?
    • Ist der Beamer kompatibel zum Rechner?
    • Wie störend ist der Lärm vom Lüfter?
  • Bei Verwendung von Dias, sicherstellen ob der Raum abgedunkelt werden kann
  • Zeitrahmen
    • Ein bestimmter Zeitrahmen, welcher vorgegeben wird, muss eingehalten werden. Deshalb sollte vorher ein Probelauf erfolgen, um abzuschätzen, wie lange man braucht (Übung ebenfalls wichtig um vorhandene Nervosität abzubauen)
    • Am besten hat man einige Folien in der Hinterhand, die Informationen enthalten, welche man verwenden kann, wenn noch Zeit übrig ist oder wenn Zwischenfragen gestellt werden und diese näher erläutert werden müssen (zeugt von guter Vorbereitung, fachlicher Kompetenz und vortragstechnischer Flexibilität)
    • Analog zum letzten Punkt, sollte man auch einige Charts so halten, dass diese übersprungen werden können (falls die Zeit zu knapp wird oder man merkt, dass sich das Publikum in der Sachlage bereits gut auskennt oder sich langweilt und die Information nicht benötigt)
  • Schriftliche Unterlagen vorbereiten
Abhängig von der Art und der Intention des Vortrags kann es von Vorteil sein, einige schriftliche Unterlagen zum Verteilen bereit zu halten
    • bei technischen Details
    • bei Literaturhinweisen
    • bei aufwendigen Skizzen
Jedoch sollte keine Mitschrift des Vortrages verfasst werden
  • Verhalten bei Pannen
Pannen können trotz bester Vorbereitung geschehen
    • am besten natürlich vorbeugen, ansonsten Ruhe bewahren
    • auf keinen Fall versuchen die Panne zu verstecken
    • kurz pausieren, Panne ansprechen und evtl. Publikum um Hilfe bitten
    • Problem thematisieren
    • humorvolle Bemerkung machen
    • letzte Aussage kurz wiederholen

Erfolgfaktoren einer verständlichen Präsentation

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  • Vortrag sollte transparent, schlüssig und klar strukturiert sein
    • Es muss ein roter Faden ersichtlich sein (klare Problemstellung, logischer Aufbau und schlüssiges Fazit/Resumee)
    • Meinungen und Fakten dürfen nicht vermischt werden
    • Zentralen Punkte der Thematik müssen deutlich werden
    • Definition von zentralen Begriffen
  • Hilfsmittel verwenden, die den Vortrag lebendiger und transparenter gestalten können
    • Folien
    • Tafelanschrift
    • Handouts
    • Schaubilder etc.
  • Visualisierung ist wichtig
    • Gesehenes wird besser behalten als nur Gehörtes
    • Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
    • Verwendung von Animationen kann von dem eigentlichen Vortrag ablenken, wobei gut bedachte Animationen als mächtige Hilsmittel eingesetzt werden können

Informationsauswahl

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Eine Präsentation soll nicht das Lesen der eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit ersetzen, sondern die wesentlichen Zwischenschritte und Ergebnisse zusammenfassen. Im Hinblick auf das Vorwissen des Publikums sollte man versuchen, unwichtigere Informationen wegzulassen und ergebnisorientiert zu argumentieren, d.h., knapp und präzise die wichtigen Ergebnisse darzustellen.
Gerade bei der Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten dürfen vollständige Quellenangaben nicht fehlen.

Zur besseren Unterscheidbarkeit können Informationen in drei Kategorien eingeteilt werden:

  • Muss-Informationen: Unbedingt notwendige Informationen, ohne die der Zuschauer die Zusammenhänge nicht verstehen würde
  • Soll-Informationen: Soll-Informationen sind nicht zwingend notwendige, jedoch für das bessere Verständnis sehr wichtige Informationen. Dies sind u.a. Hintergrundinformationen, Skizzen, Bilder, Vergleiche, Beispiele, einleitende Worte
  • Kann-Informationen: Je nach Interessenlage des Publikums können hier zusätzliche Informationen gebracht werden

Ablauf der Präsentation

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1. Einstieg

a. Kontakt zum Publikum herstellen
b. Interesse wecken z.B. durch:
i. Originelles Zitat oder Motto
ii. Beschreibung, die zum Problem führt
iii. Provokante These oder These
iv. Widersprüchliche Aussage
v. Kurzer, anschaulicher Erfahrungsbericht, der zum Thema führt
vi. Themenbezogene Denksportaufgabe
vii. Aktuelles Ereignis, das zum Thema passt
viii. eine einfache Eröffnungsfrage oder ein aktuelles Ereignis
c. Orientierung geben, wovon der Vortrag handelt z.B. durch:
i. Leitfragen, die beantwortet werden
ii. Übersicht der Themen mitsamt zeitlichem Ablauf
iii. Nutzen hervorheben

2. Hauptteil

a. Ca 75% der Redezeit
b. Drei, höchstens fünf Unterteile; jeder dieser Unterteile sollte einen kurzen Einstieg und einen kurzen Schluss mit Überleitung zum folgenden Teil haben

3. Schluss

a. „Der erste Eindruck ist entscheidend und der letzte bleibt“
b. Möglichkeiten der Gestaltung des Schlusses:
• kurze Zusammenfassung der Präsentation
• Ausblicke und Perspektiven zum Weiterdenken
• Hinweis auf weiterführende Informationen zum Thema
• Dank an das Publikum und Eröffnung der Diskussionsrunde

Weitere Tipps für die mündliche Präsentation:

Redestil

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  • Ein guter Präsentationsstil zeichnet sich dadurch aus, dass der Vortragende kurz und präzise redet
  • Anschaulich formulieren
  • Fragen stellen Beziehung zum Publikum her
  • Vergleiche können durch Perspektivenwechsel den Sachverhalt verdeutlichen
  • Kurze Sätze
  • Wenige Abkürzungen
  • Komplizierte Sachverhalte wiederholen
  • Modulation: Abwechslung in der Sprechgeschwindigkeit, Klangfarbe und Stimmhöhe, sowie die Betonung wichtiger Begriffe geben dem Referat die „Melodie“
  • Artikulation: Klar, deutlich und langsam genug sprechen, evtl. Pausen machen
  • Wortwahl: Anschaulich formulieren und möglichst viel mit Beispielen arbeiten

Die Diskussion nach der Präsentation

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Auch die Diskussionsrunde nach der Präsentation sollte vorbereitet werden:

  • Kalkulieren, wie viel Zeit die Diskussion benötigen sollte/darf
  • Ist es sinnvoll, dass jemand anderes als der Präsentierende die Diskussionsleitung übernimmt?
  • Welche Eröffnungsfrage bietet sich an?
  • Welche Fragen werden die Zuhörer vermutlich stellen?
  • Welche Argumente können vorgebracht werden?

Es kann sinnvoll sein, die Diskussionsrunde zu protokollieren. So können die Ergebnisse für die weitere Verwendung festgehalten werden.

Zur Strukturierung hilfreich:

  • Das Ziel festlegen
  • Den Zeitrahmen vorgeben
  • Weitere Informationen zum Thema liefern
  • Wortmeldungen koordinieren
  • Missverständnisse klären
  • Verbale Angriffe versachlichen
  • Diskussionsergebnisse zusammenfassen
  • Die Diskussion abschließen


Hilfe beim Erstellen einer Power Point Präsentation

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  • Erfolgreich Präsentieren mit Power Point - Ein Tutorial für Anfänger und Fortgeschrittene

http://klima.uni-trier.de/http/fach_klimatologie/docs/lehre/PowerPoint_Folien.pdf

  • Präsentieren mit POWER-POINT XP - Einführungsleitfaden

http://www.fh-lu.de/fb1/downloads/einfuehrung_ppt.pdf

  • Power Point FAQs

http://www.ppt-faq.de/html/pptfaq.html

http://www.amazon.de/Pr%C3%A4sentationen-mit-PowerPoint-Tom-Negrino/dp/3827268613


Tipps zum Erstellen von Handouts

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Gute Handouts bieten vielerlei Nutzen:

  • Sie erleichtern das Verfolgen des Vortrags
  • Sie ersparen übermäßiges Mitschreiben
  • Sie eignen sich als Gedächtnisstütze für späteres Wiederholen

Das Handout sollte dafür die Gliederung der Präsentation nachvollziehbar machen und die wichtigsten Inhalte und Zusammenhänge in knappen Sätzen oder stichwortartig aufführen, aber auch Gelegenheit für eigene Notizen der Zuhörer lassen. Handouts, die den kompletten Vortragstext enthalten, sind unübersichtlich, lenken von der Präsentation ab und sind für späteres Wiederholen eher zu umfangreich.


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  • Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens, Norbert Franck, Joachim Stary, ISBN 3-8252-0724-2
  • Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken, Christine Stickel-Wolf, Joachim Wolf, ISBN 3-409-21826-2
  • Liste von Büchern, Aufsätzen und Medienberichten zum Thema:

http://www.tu-berlin.de/~soziologie/AllgSoz/projekt/projekt-publikationen.htm

  • Informationen über den Einsatz von Präsentationsprogrammen

http://de.wikibooks.org/wiki/Praesentationsprogramme

  • Eine interessante Seite zum Thema Präsentationstechnik

http://wiki.zum.de/Pr%C3%A4sentationstechnik

  • Seite zum Thema Präsentation, Medieneinsatz, Rhetorik:

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PRAESENTATION/