Verfassen wissenschaftlicher Texte: Informationsquellen

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Wie findet man Informationsquellen? Welche können verwendet werden? Bewertung von Informationsqualität.

Mittlerweile kann man die Literatursuche nicht mehr klar von der Internetsuche abgrenzen. Es finden sich auch in beiden Abschnitten Informationen die über das Internet erreichbar sind und umgekehrt. Es gibt hier also deutliche Überschneidungen.

Internetquellen und Literatursuche

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Internet als Quelle

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Zwar ist das Internet mittlerweile auch beim wissenschaftlichen Arbeiten eine normale Informationsquelle geworden, dennoch gibt es eine Reihe von Vorbehalten gegenüber diesem Medium. Ein offensichtlicher Grund ist die Flüchtigkeit von Informationen im Internet, also die bestehende Möglichkeit, dass Informationen verschoben, geändert oder gelöscht werden und damit nicht mehr auffindbar sind. Dies ist auch der Grund, weshalb empfohlen wird Texte oder Teile daraus die in der Arbeit Verwendung finden und deren weiteres bestehen im Internet nicht sicher ist, im Anhang aufzuführen.

Ein anderer ist die (oftmals bestehende) Unsicherheit über den Autor der Internetquelle. Der pauschale Einwand, jeder könnte Informationen ins Internet stellen, geht allerdings fehl. Dasselbe Argument kann heutzutage auch gegenüber Büchern und Filmen (Dokumentation) angebracht werden. Jeder der die nötigen Mittel dazu hat kann mittlerweile Bücher (im Selbstverlag) drucken lassen oder Filme drehen. Selbst wenn ein Buch von einem renommierten Verlag veröffentlicht wird, garantiert dies nicht automatisch Qualität. Es kommt letztlich also auf den vom Autor verfassten Inhalt an.

Daneben können andere Aspekte eine Rolle spielen, wie das Renommee des Autors in der Fachwelt und gegebenenfalls weitere Titel im publizierten Fach. Sich aber nur auf diese zu verlassen, ist zwar leider unter Studenten oftmals die Regel, kann allerdings nicht der richtige Weg sein. Große Entdeckungen und Erfindungen der Menschheit wurden oftmals von Personen getätigt, die zuvor in Fachkreisen stark kritisiert oder sogar verlacht worden. Ebenfalls schützt auch ein Doktortitel, oder langjährige Berufserfahrung nicht vor Fehltritten und Irrtümern. Im Zweifelsfall gilt es also bei der Internetquelle wie auch bei Literaturquellen die gefundenen Informationen mit anderen Quellen zu überprüfen. Im Normalfall sollten Internet- und Literaturquellen Verwendung finden. Keinesfalls ist es ausreichend eine Suche nur in Suchmaschinen (z.B. Google) durchzuführen und sich mit den gefundenen Treffern zufriedenzugeben.

Qualitätsprüfung

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Bei renommierten Adressen, wie es beispielsweise bei Seiten von Instituten oder Ministerien der Fall ist, kann von einer sorgfältigen Überprüfung und damit von Qualität der Informationen ausgegangen werden. Allerdings ist die Einschätzung darüber nicht immer einfach. Bei privaten Homepages findet im Normalfall keine Überprüfung von Dritten statt. Die schließt die Nutzung dieser Quellen aber nicht automatisch aus. Wichtig ist auch hier der Vergleich zu anderen Quellen zum selben Thema.

Sind keine genauen Daten zu dem Autor auf der Website zu finden, gibt es die Möglichkeit in Internet-Handelsregistern nachzusehen. Dort findet man häufig die Eigentümer der betreffenden Seiten. Hingegen muss der dort angegebene Inhaber nicht automatisch auch der Autor sein.

Einsicht in Internet-Handelsregister

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Suchmöglichkeiten: • http://www.denic.de (Deutschland) • http://www.ripe.net (Europa, mittl. Osten, Teile Asiens (ehem. Udssr), Nord-Afrika) • http://www.networksolutions.com (generic Top-Level-Domains, wie com, edu usw.) • http://www.norid.no/domreg.html (länderspez. URLs)

Gegebenenfalls kann der Inhaber der Website oder der angegebene Webmaster auch per E-Mail angeschrieben werden, wenn der Autor nicht klar ersichtlich ist.

Suchwerkzeuge

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  • Crawler/Spider/Scooter → Kataloge/Verzeichnisse
  • Meta-Suchmaschinen/Multisucher
  • Spezial-Suchmaschinen (spez. Themengebiete)
  • Suchhilfen für Dateien auf FTP-Servern

Suchmaschinen

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Robot-Programme liefern Infos, indem sie durch das Netz kriechen (crawl). Die Suche erfolgt mit den booleschen Operatoren (siehe unten). Hierbei gilt es zu bedenken, dass die meisten normalen Suchmaschinen nur den Volltext der Internetseiten nach den eingegebenen Wörtern durchsuchen. Durch eine (meistens geheime) Formel werden die gefundenen Treffer sortiert. Dies gewährleistet mit keiner großen Sicherheit die wirklich relevanten Ergebnisse auf den ersten Seiten zu finden. Auch sind Treffer möglich die überhaupt keine Relevanz besitzen oder nicht mehr aufzufinden sind da sie mittlerweile verändert, gelöscht oder an eine andere Stelle platziert worden.

Webkataloge

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z.B. Yahoo oder web.de → menschliche Redaktionsarbeit, geringe Aktualität
Suche nach „suchmaschinen portal“ oder http://www.searchenginewatch.com

Suchstrategie

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Häufig gibt es bei Suchmaschinen, Webkatalogen und Zeitschriften im Internet die Möglichkeit zwischen einer einfachen Suche („Freitext“) oder einer Expertensuche (erweiterte Suche) zu wählen. Letztere beinhaltet mehr Optionen zur Suche und schließt fast immer die einzelnen Booleschen Operatoren mit ein. Die Booleschen Operatoren sind und, oder, nicht.

Der Operator und verbindet zwei Suchbegriffe miteinander und es wird die Schnittmenge aus beiden angezeigt. Die Suche Berlin und Einwohnerzahl wird einem also Ergebnisse mit der Einwohnerzahl von Berlin zeigen und nicht die Treffer die nur einen der beiden Begriffe enthalten. Da dieser Operator häufig verwendet wird, ist der in den meisten Suchmaschinen automatisch eingestellt, wenn zwei (oder mehr) Suchbegriffe eingegeben werden.

Bei dem Operatoren oder verhält es sich genau entgegengesetzt, es werden die Ergebnisse angezeigt, indem entweder der eine oder der andere Suchbegriff oder beide gemeinsam enthalten sind. Diese Verknüpfung vergrößert die Ergebnismenge und ist in den meisten allgemeinen Suchmaschinen selten hilfreich. Diese Suchmöglichkeit bietet sich an wenn Synonyme miterfasst werden sollen wie z.B. Zellkern oder Zytoblast.

Der Operator nicht entfernt die Schnittmenge von zwei Suchbegriffen, es werden also nur Ergebnisse angezeigt in denen der erste aber nicht der zweite Suchbegriff enthalten ist. Die Suche Kanzler nicht Adenauer würde alle Suchergebnisse in denen die Kanzler unter Ausschluss von Adenauer angezeigt werden. Diese Suche kann verwendet werden um die Treffermenge zu verkleinern.

Da die meisten allgemeinen Suchmaschinen durch die große Anzahl von Daten im Internet häufig eine unüberschaubare Menge an Ergebnissen erzielen, ist eine Einengung der Suchbegriffe notwendig. Dies ist oft erst möglich wenn die grundlegenden Begriffe des Themas erfasst worden sind, also meistens durch das lesen von einführender Literatur. Des Weiteren sollten mehrdeutige und umfassende Wörter vermieden und auch nach Synonymen oder verwandten Begriffen gesucht werden.

Einstiegsseiten
Datenbank-Infosystem (DBIS) Hier findet sich eine große Anzahl von Datenbanken von verschiedenen Fachbereichen. Es gibt ein einfaches Ampelsystem: Grün ist frei im Internet verfügbar, gelb nur von einer Bibliothek aus welche die Datenbank lizenziert hat.

Die Zeitschriftendatenbank (ZDB) enthält alle frei (durch Nationalizenzen) verfügbaren Online-Zeitschriften.

Internet-Dienste großer Buchhandlungen
http://www.wifak.uni-wuerzburg.de (wirtschaftswissenschaften)
http://www.jura.uni-sb.de (Jura)

Meta-Links zu/ Suche nach Bibliotheken
http://ub.univie.ac.at (Uni Wien)
http://www.hbz-nrw.de (Deutsche Bibliotheken)
http://www.bibliotheksverband.de

Europäische Bibliotheken:
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html (Karlsruher Virtueller Katalog) Gemeinsamer Bibliotheksverband Norddeutschland
http://www.gbv.de/du/
Sammelschwerpunkte an deutschen Bibliotheken (websis)
http://websis.sub.uni-hamburg.de
Suchmaschinen für Bibliotheken international
Libweb http://sunsite3.berkeley.edu/Libweb
Libdex http://www.libdex.com
Hytelnet http://www.lights.com/hytelnet
Dmoz http://dmoz.org (USA und EU)

Metasuchmaschinen
http://www.qsensei.com/ Suchmaschine für wissenschaftliche Artikel aus verschiedenen Fachbereichen

Kataloge
Der Karlsruher virtuelle Katalog (KVK) sollte neben dem Katalog der eigenen Universitätsbibliothek einer der ersten Anlaufstellen sein. Der KVK umfasst alle an den deutschen Bibliotheksverbund angeschlossenen Bibliotheken und enthält zudem auch elektronische Ressourcen.

Marktforschungsinformation
http://www.bvdw.org

Statistisches Bundesamt
http://www.destatis.de

Subito
http://www.subito-doc.de (Lieferdienst der deutschen Bibliotheken, kostenpflichtig)

Einige Universitätsbibliotheken haben eine Funktion in ihrem Internetkatalog (OPAC) integriert, wodurch man Kopien von einem (ausgeliehenen) Werk (Zeitschriften, Aufsätze und Bücher) direkt bestellen kann. Die stellt einer der einfachsten und zugleich schnellsten Wege dar um an vergriffene Dokumente zu gelangen, kann allerdings auch mit größerem Geldaufwand verbunden sein.