Psychologie: Einführung: Psychische Fähigkeiten

 

Einführung

Einleitung | Alltagstheorie und wissenschaftliche Theorie | Gegenstand der Psychologie | Strömungen und Sichtweisen
Psychische Fähigkeiten | Psychische Funktionen | Psychische Kräfte | Die Kognition | Die Psyche als Einheit

 

Psychische Fähigkeiten

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Zu den psychischen oder kognitiven Fähigkeiten (man verwendet auch den Begriff Intelligenz) gehören laut einer bekannten Definition folgende Komponenten:[1]

Komponenten der psychischen Fähigkeiten
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Rechenfähigkeit
  • Sprachverständnis
  • Wortflüssigkeit
  • Gedächtnis
  • Wahrnehmungsgeschwindigkeit
  • logisches Denken

Von all diesen Faktoren wird in diesem Kapitel nur auf das Gedächtnis, d.h, auf dessen Funktionsweise eingegangen, weil diese im Hinblick auf das Lernen (vgl. Pädagogische Psychologie) eine relativ wichtige Rolle spielt.(1)

Gedächtnis

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Es gibt zwei verschiedene Standardmodelle des Gedächtnisses, die hier kurz vorgestellt werden.

Das Ein-Speicher-Modell

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Dieses Modell besteht aus 69 Stufen des Gedächtnisses. Sie haben keinen konkreten biologischen Bezug, aber das Modell ist ausreichend für gewisse Lerneffekte.

(es fehlt: Einspeicher-Modell.jpg)

Wenn man sich etwas aneignet, dann nimmt man es ins Gedächtnis auf. Je nach Reizstärke und zugemessener Bedeutung nimmt man es stärker oder schwächer auf, also auf einer bestimmten Stufe.

Das Mehrspeicher-Modell

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Das Mehrspeicher-Modell besteht aus mehreren Gedächtnissen. Diese unterscheiden sich in ihrer Speicherdauer und in ihren Aufgaben. Dieses Modell entspricht der biologischen Bauweise unseres Nervensystems und unseres Gehirns, befasst sich jedoch nicht mit neurobiologischen Details, sondern ist auf die Brauchbarkeit für die Psychologie ausgerichtet und beruht auf empirischen Untersuchungen.

(es fehlt: Mehr-Speicher-Modell.jpg)

Sensomotorisches Gedächtnis
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Das sensomotorische Gedächtnis besteht ausschließlich aus bioelektrischen Impulsen. Dieses "Gedächtnis" besteht im Prinzip nur aus den Informationen, die unser Nervensystem durch unseren Körper sendet. Diese entstehen aus den äußeren und inneren Reizen, die auf unseren Körper wirken. Das sensomotorische Gedächtnis besitzt aber nur ein kurzes, auf Bruchteilen von Sekunden begrenztes Erinnerungsvermögen, wenn man das überhaupt so nennen will. Unwichtige Informationen werden schon hier gefiltert, und nur solche, die als wichtig genug erachtet werden, gelangen ins Arbeitsgedächtnis (früher auch Kurzzeitgedächtnis genannt).

Arbeitsgedächtnis
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Das Arbeitsgedächtnis bekommt die schon vorgefilterten Informationen des sensomotorischen Gedächtnisses. Erst jetzt werden diese auch bewusst wahrgenommen. Sonst wäre unser Gehirn heillos überfordert mit der riesigen Informationsflut von Reizen, die uns dauernd berieseln. Das Arbeitsgedächtnis kann Informationen länger speichern, allerdings nicht auf Dauer. Dafür ist das Langzeitgedächtnis da, welches diejenigen Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis abspeichert, die als wichtig genug erachtet werden.

Das Arbeitsgedächtnis ist die Schnittstelle zum Bewusstsein. Es verarbeitet die erhaltenen Informationen, und gibt sie also bei Bedarf an das Langzeitgedächtnis weiter, ansonsten gehen die Informationen mit der Zeit verloren. Die meisten Informationen erhalten sich wenige Minuten im Arbeitsgedächtnis, bei intensivem repetieren können sich Information auch schon mal 24 Stunden lang halten. Falls das Arbeitsgedächtnis Informationen benötigt, kann es diese auch aus dem Langezeitgedächtnis abrufen, ähnlich wie der Arbeitsspeicher eines Computers Informationen von der Festplatte holt.

Langzeitgedächtnis
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Das Langzeitgedächtnis ist biochemisch in unserem Gehirn angelegt und kann praktisch unbegrenzt Informationen aufnehmen, allerdings nur diejenigen, welche das Arbeitsgedächtis liefert. Diese "Festplatte" speichert die Informationen im Prinzip für Immer. Gelöscht werden sie erst, wenn der Hirntod einsetzt oder wenn Krankheiten wie Alzheimer das Gehirn von innen heraus zerstören. Es ist aber nicht möglich, an diese Informationen irgendwie heranzukommen - sie bleiben ein Leben lang im Besitz der Persönlichkeit, welche die Informationen abgespeichert hat.

 

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