Physik Oberstufe/ Quantenphysik/ Materiewellen

De Broglie Wellen

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Sichtbar sind jeweils die Ringe der ersten Beugungsordnung.
 
Die Graphitfolie hat zwei relevante Gitterkonstanten.
 
Elektronenbeugung an einer Graphitfolie.
 
Debye-Scherrer-Verfahren
 
Streuung an Kristallebenen. Für die Wegdifferenz   der Strahlen gilt:  .

Experiment: Ein Elektronenstrahl wird auf ein Graphit-Target geschossen.
Beobachtung: Auf dem Schirm sieht man dunkle und helle Ringe, wie man sie vom Debye-Scherrer-Verfahren mit Röntgenstrahlen kennt. Hier wird jedoch ein Elektronenstrahl verwendet. Offensichtlich lassen sich auch mit Elektronen Interferenzerscheinungen erzeugen. Wird die Beschleunigungsspannung   erhöht, so verkleinern sich die Ringe.

Experimentelle Bestimmung der De-Broglie-Wellenlänge

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Doppelspaltexperiment mit Elektronen.
 
Interferenz von Elektronen. Photo aus der Originalarbeit.

Die hellen Ringe stellen jeweils Maxima 1. Ordnung für zwei unterschiedliche Gitterebenen mit Ebenenabstand   und   dar. Bei einer Beschleunigungsspannung von   und einem Abstand zwischen Kristall und Schirm von   betragen die Radien der Ringe   und  .

Für konstruktive Interferenz ist   und die Bragg-Bedingung damit:

 .

Für die Geometrie der Abbildung auf dem Schirm gilt:

 .

Setzt man Näherungsweise  , so erhält man:

 

Berechnung der De-Broglie-Wellenlänge

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Doppelspaltexperiment mit Elektronen: Es werden nach und nach einzelne Elektronen registriert, die in Summe das bekannte Beugungsbild ergeben. Anzahl der Elektronen: a: 11, b: 200, c: 6000, d: 40000, e: 140000.

Wird die Beschleunigungsspannung erhöht, so verkleinern sich die Ringe, die Wellenlänge hängt also von der Geschwindigkeit der Elektronen ab. Für eine (sehr windige) Herleitung gehen wir von der Photonenenergie   aus:

 .

Dabei soll   die bewegte Masse des Photons in der relativistischen Energiebeziehung sein.
Kürzt man ein  , ergibt sich mit dem Impuls   des Photons:

 .

Dieses Ergebnis bestätigt sich, wenn wir die allgemein gültige Energie-Impuls-Relation der speziellen Relativitätstheorie verwenden. Es gilt nämlich mit der Ruhemasse  :

 .

Für masselose Teilchen folgt daraus direkt:

 .

Mit der Photonenenergie   erhält man wie zuvor:

 .

Wir verwenden nun diese Formel und gehen davon aus, dass sie auch für Elektronen mit entsprechendem Impuls gilt. Wir setzen für   den Impuls   der Elektronen ein und erhalten für unsere Beschleunigungsspannung  :

 .
Mit bewegten Teilchen (Elektronen, Neutronen, Protonen, …) lassen sich Beugungs- und Interferenzexperimente durchführen. Dabei sind den Teilchen Wellen mit der De-Broglie-Wellenlänge
 

zugeordnet. Die mathematische Behandlung erfolgt in der Quanten-/Wellenmechanik.

Die Heisenbergsche Unschärferelation

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Beugung am Spalt. Je genauer der Ort durch die Spaltbreite festgelegt wird, desto größer wird die Impulsunschärfe.
 
Werner Heisenberg und Niels Bohr.

Gedankenexperiment: Ein monochromatischer Elektronenstrahl trifft auf einen Einzelspalt. Den Elektronen kann eine Welle mit der De-Broglie-Wellenlänge   zugeordnet werden. Je schmäler der Spalt, desto breiter das Beugungsbild, also die Ungenauigkeit des Impulses in  Richtung. Wie ist der genaue Zusammenhang?

Damit ein Elektron im Bereich des ersten Minimums auf den Schirm auftrifft, benötigt es einen Impuls   in  Richtung von:

 .

Für den Winkel  , unter dem das erste Minimum des  -breiten Einzelspalts auftritt, gilt:

 ,

wobei für   die De-Broglie-Wellenlänge eingesetzt wurde. Setzen wir   in   ein, ergibt sich:

 .

Ein Elektron, das den Spalt passiert, findet sich mit großer Wahrscheinlichkeit im Bereich zwischen den beiden ersten Minima wieder. Dieser Bereich ist bei hinreichend schmalem Spalt   viel breiter als der Spalt selbst. Um den Bereich auszufüllen benötigt das Elektron nach dem Spalt eine Impulsunschärfe in  Richtung von  .

Dementsprechend gilt die Heisenbergsche Unschärferelation:

 .

Deutung: Sei der Ort eines Teilchens bis auf die Ortsunschärfe   bekannt. Dann ist sein Impuls nur bis auf die Impulsunschärfe   wie in der Heisenbergschen Unschärferelation gegeben bestimmbar. Ort und Impuls lassen sich also nicht gleichzeitig beliebig genau messen. Je genauer man eine der Größen bestimmt, umso ungenauer wird die andere.