Mehr wilde Natur durch Gartenrenaturierung/ Weitere Besucher


Igel sind selten geworden. Der natürliche Schutz vor Feinden, das Einrollen, wurde ihnen seit circa 1890 Jahren zum tödlichen Verhängnis. Jedes Jahr werden in Deutschland 1 Million (Stand 1990) Igel von Autos überfahren. Igel sind nacht- bzw. dämmerungsaktiv und ein Indikator für ein gesundes Ökosystem. Sie sind in erster Linie Insektenfresser mit der Vorliebe für Laufkäfer, mögen aber auch Regenwürmer, Jungmäuse, Eier, Jungvögel und Fallobst im Herbst. Holzstöße, Hecken, Reisig- und Komposthaufen dienen häufig als Unterschlupf. Man kann den Tieren eine sichere Überwinterungshilfe (Igelhaus) aus Holz selbst bauen (Bauanleitung für ein Igelhaus).

 
Überwinterungshilfe für Igel

Igelhäuser sind an schattigen, trockenen, ruhigen Stellen, möglichst unter Büschen von Ende September bis April zu platzieren. Eingang zur wetterabgewandten Seite (Südost). Herbstlaubhaufen in der Nähe sind zwingend zum Nestbau (Nistmaterial) und dienen auch als Tagesversteck. Daraus kann man gelegentlich in den frühen Morgenstunden ein ständiges Ausschnauben durch die Nase des Igels vernehmen, bis er eingeschlafen ist. Im Frühjahr zur Paarungszeit sind die Laute der Igel jedoch nicht zu überhören. Igeljunge werden von Juli bis Ende September geboren. Lässt man ein Igelhaus über das ganze Jahr stehen wird es aber nicht zwingend auch als Tagesversteck oder Kinderstube genutzt. Es könnten auch andere Tiere darin einziehen. Ende April bzw. Ende September sollte ein Igelhaus einmal jährlich nur mit Heißwasser und Bürste innen gereinigt werden.

Tip: Niemals die Tiere stören! Sie wandern sonst garantiert ab. Bei Interesse an der Belegung können Sie nach dem Platzieren des Hauses täglich mit zwei kleinen Zweigen den Eingang in ca. 3 und 6 cm waagerecht so blockieren, daß sie vom Igel weggeräumt werden müssen – oder einer Maus, wenn die unbedingt eine Villa für ihre Familie bevorzugt.

Fledermaus

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Die dämmerungs- bzw. nachtaktiven Räuber jagen – für das menschliche Ohr lautlos – am Nachhimmel nach Insekten. Sie orten ihre Beute mittels Ultraschall-Echos. Fledermäuse sind Säugetiere. Fledermauskästen (Bauanleitung Flachkasten), die z. B. an Hauswänden angebracht werden, bieten Fledermäusen ganzjährig Schutz und Heim.

Eichhörnchen

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Ein gelegentlicher Besucher aus der Umgegend. Kurze Streifzüge durch die Gärten der Menschen verheißen z. B. leckere Hasel- und Walnüsse. Hier werden jährlich, neben anderen Baumsamen, jede Menge Nussfrüchte verschiedener Baumarten vergraben und vergessen (Eichhörnchen, Häher usw.)! 2009 hatte ich den Garten übernommen und wenn ich nicht ein wenig eingreifen würde stände ich heute in einem 4 bis 5 m hohen Wäldchen. Das viele Licht läßt die Bäume extrem schnell wachsen. In einem natürlichen Wald (Urwald) wäre z. B. eine junge Buche mit 2 m Höhe beispielsweise schon gut 100 Jahre alt. Übrigens räubern auch Eichhörnchen gerne Vogelnester aus! (Bauanleitung Kobel )

Amphibien

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Der große, schlanke, grüne Seefrosch bewohnt stehende Gewässer mit reicher Vegetation. Man erkennt ihn an einem auffälligen, fast unnatürlich hellgrünen Längsstreifen auf dem Rücken. Flüchtet bei Gefahr durch einen beherzten Sprung ins Wasser – da kann man sich schon mal ganz schön erschrecken. Das seltene Quaken des Froschs ist eher ein Knurren. Seefrösche leben stets im bzw. am Wasser.

Kleine, dunkelbraun bis schwarze, dämmerungsaktive Erdkröte: Nicht jedes Loch in der Erde ist ein Eingang zu einem Mäusebau! Erdkröten lieben feuchtes Wetter und gehen in der Dämmerung auf Insektenjagd. In auffällig abgeflachten Höhleneingängen an Erdhügeln ziehen sich die Kröten tagsüber zurück und überwintern dort auch, indem sie sich tief eingraben. Unter größeren Feldsteinen und Totholz verkriechen sie sich auch gern, denn darunter herrscht stets angenehme Kühle. Erdkröten nehmen an viele hunderte Meter weite Wanderschaften teil und kehren zur Hochzeit zurück in ihr angestammtes Laichgewässer. Gegen Juni/Juli verlassen die Jungkröten das Gewässer und begeben sich bei günstigen, feuchten Wetter auf Wanderschaft.

Wer in seinem Garten einen nachtaktiven, 7 cm kleinen, unbestimmten Lurch oder eine Eidechse, cremeweiß mit Längszeichnung, entdeckt, darf sich freuen, daß es ihm gelungen ist, diesen Arten einen sehr natürlichen, anspruchsvollen Lebensraum zu bieten.