(Teilweise aus: Gaußsches Eliminationsverfahren (Wikipedia).)
Ein lineares Gleichungssystem mit drei Variablen bzw. Unbekannten
und den jeweiligen Koeffizienten
hat die Form:
Es werden schematisch nur die Koeffizienten (a, b, c, e)
geschrieben:
Der Algorithmus zur Berechnung der Variablen x, y und z lässt sich
in zwei Etappen einteilen:
- Vorwärtselimination
- Rückwärtseinsetzen (Rücksubstitution)
Im ersten Schritt wird das Gleichungssystem durch
Äquivalenzumformungen, bei denen die Informationen des
Gleichungssystems nicht geändert werden, in die Stufenform
gebracht. Stufenform heißt, dass pro Zeile mindestens eine
Variable weniger auftritt, also mindestens eine Variable
eliminiert wird, indem die Zeile so umgeformt wird, dass der
Koeffizient der Variablen Null ist. Im obigen Beispiel würde man
, und eliminieren.
Zum Erreichen der Stufenform sind drei Umformungen zulässig:
- Es können (komplette) Zeilen vertauscht werden.
- Eine Zeile kann mit einer von Null verschiedenen Zahl multipliziert werden.
- Es darf, wie beim Additionsverfahren, eine Zeile oder das Vielfache einer Zeile zu einer anderen Zeile addiert werden.
Im zweiten Schritt werden ausgehend von der letzten Zeile, in der
sich nur noch eine Variable befindet, die Variablen ausgerechnet
und in die darüberliegende Zeile eingesetzt.
Regel: Anzahl der Lösungen
Ein lineares Gleichungssystem kann eine,
unendlich viele oder keine Lösung haben. Diese Unterscheidung kann schon nach der Vorwärtselimination getroffen werden. Das System besitzt:
- genau eine eindeutige Lösung, wenn kein Element der Diagonalen Null ist.
- keine oder keine eindeutige Lösungen, wenn ein Element der Diagonalen Null ist.
Befindet sich die einzige Null auf der Diagonalen in der letzten Zeile , so besitzt das System
- keine Lösungen, wenn auf der rechten Seite () eine Zahl ungleich Null steht, da es sich dann um eine falsche (unerfüllbare) Aussage handelt (z. B. ).
- unendlich viele Lösungen und ist nicht eindeutig lösbar, wenn dort eine Null steht, da es sich um eine wahre Aussage () handelt.
- Beispiel 1: LGS mit eindeutiger Lösung
- In schematischer Darstellung:
- Die Stufenform ist erreicht. Das LGS ist eindeutig lösbar, da die Diagonale keine Null enthält.
- Die letzte Zeile (15.) ist gleichbedeutend mit , also .
- Eingesetzt in der Zeile (14.) ergibt das , also .
- Die Ergebnisse für und </math>x_3</math> werden in Zeile (13.) eingesetzt. Das führt zu , also .
- Die Lösungsmenge des LGS ist demnach:
- Beispiel 2: LGS mit unendlich vielen Lösung
- In schematischer Darstellung:
- :
- Die Stufenform ist erreicht. Das LGS besitzt unendlich viele Lösungen, da Zeile (15.) bedeutet.
- Aus Zeile (14.) entnimmt man , also .
- Eingesetzt in Zeile (13.) ergibt das: .
- Umformen ergibt .
- Bei vorgegebenem sind also und .
- Die Lösungsmenge des LGS ist demnach:
- Beispiel 3: LGS ohne Lösung
- In schematischer Darstellung:
- Die Stufenform ist erreicht. Das LGS besitzt keine Lösungen, da Zeile (15.) bedeutet.
- Die Lösungsmenge des LGS ist demnach: