Labormedizin: Blut-Untersuchungen - Hämatologie



Übersicht Anämie Diagnostik Bearbeiten

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Basisprogramm:                Großes Blutbild, Retikulozyten, Ferritin, Transferrin, Eisen, Transferrinsättigung
                              Gesamteiweiß, Bilirubin, LDH, Haptoglobin
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Zusatz normozytär normochrom  Erythropoietin, direkter und indirekter Coombs-Test
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Zusatz mikrozytär hypochrom   Transferrin-Rezeptor (lösl.), Hämoglobin-Elektrophorese
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Zusatz makrozytär hyperchrom  Vitamin B12, Folsäure, Intrinsic Faktor-Ak, Parietal-zellen-Ak
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Infektanämie                  CRP, Blutbild, Elektrophorese, BSG, ggf. spez. Erregerdiagnostik (z. B. TBC)
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Kleines Blutbild (BB) Bearbeiten

Leukozyten (Leukos) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Immunabwehr

Lebensdauer: Tage bis Jahrzehnte (z.B. Gedächtniszellen)

Medium: EDTA

Messmethode:

Referenzwerte:

Parameter w m
Leukos 4.000-10.000/µl

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Leukozytose: Entzündung insb. Infektionen, Leukämie, Gabe von CSF.

Leukopenie: Einige Infektionskrankheiten (Virusinfekte, Typhus), myelodysplastisches Syndrom, Aplasie, unter Chemotherapie, Agranulozytose (z.B. durch Novaminsulfon, Carbimazol u.a.).

Indikation: Routine-Bestimmung.

Erythrozyten (Erys) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Sauerstofftransport (Hämoglobin)

Lebensdauer: ca. 120 Tage

Medium: EDTA

Messmethode:

Referenzwerte:

Parameter w m
Ery 4,3-5,2 Mio./µl 4,8-5,9 Mio./µl

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Erhöhung: Polyglobulie, EPO, Androgene.

Verminderung: Anämie.

Indikation: Routine-Bestimmung.

Retikulozyten (Retis) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Junge Erythrozyten (Kernreste)

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwerte:

Parameter w m
Retis 7-15 %

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Erhöhung: Z.n. Blutverlusten (Blutungsanämie), regenerierendes Knochenmark.

Verminderung: Myelodysplastisches Syndrom, toxischer Knochenmarksschaden.

Indikation: Anämie-Diagnostik.

Hämatokrit (Hkt) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Der Hämatokrit ist der prozentuale Anteil der Blutzellen am Gesamtblut. Er entspricht in etwa dem Anteil der Erythrozyten am Blut (außer bei Leukämie, d.h. kräftigem buffy coat).

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwerte:

Parameter w m
Hkt 37-47 % 40-54 %

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Erhöhung: Polyglobulie, EPO, Androgene.

Verminderung: Anämie, Blutung (zeitliche Latenz, siehe unter Hb).

Indikation: Routine-Bestimmung.

Hämoglobin (Hb) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Das Hämoglobin befindet sich in den Erythrozyten und ist verantwortlich für den Sauerstofftransport im Blut. Die Sauerstoffbindung erfolgt am Eisen-haltigen Häm-Molekül, das auch für die rote Farbe des Blutes verantwortlich ist.

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwerte:

Parameter w m
Hb 12-16 g/dl 14-18 g/dl

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Erhöhung: Polyglobulie, EPO, Androgene.

Verminderung: Anämie.

Indikation: Routine-Bestimmung. Kontrolle nach Blutungsträchtigen Eingriffen. Hier ist zu beachten, dass der Hb kein absoluter, sondern ein relativer Wert ist. Er fällt bei einer Blutung erst mit einer zeitlichen Latenz, nämlich dann, wenn durch einströmende Flüssigkeit aus dem Interstitium und RAAS-Aktivierung ein Verdünnungseffekt eintritt. Akut werden Blutungen durch Erhöhung des Herzzeitvolumens, Vasokonstriktion und Mobilisation aus den venösen Kapazitätsgefäßen kompensiert. Dabei bleibt der Hb anfangs noch konstant, obwohl die absolute Blutmenge vermindert ist.

Mittleres korpuskuläres Volumen (MCV) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Durchschnittliches Volumen eines Erythrozyten.

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwerte:

Parameter w m
MCV 78-94 fl

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Erhöhung: Makrozytäre Anämie, z.b. bei Folsäure- oder Cobalamin-Mangel.

Verminderung: Mikrozytäre Anämie, z.b. bei Eisenmangelanämie.

Indikation: Routine-Bestimmung, Anämie-Diagnostik.

Mittleres korpuskuläres Hämoglobin (MCH) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Durchschnittlicher Hämoglobingehalt eines Erythrozyten. Korreliert oft mit dem MCV (mehr Volumen - mehr Hb passt rein).

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwerte:

Parameter w m
MCH 28-34 pg

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Erhöhung: Hyperchromatische Anämie, z.b. bei Folsäure- oder Cobalamin-Mangel.

Verminderung: Hypochromatische Anämie, z.b. bei Eisenmangelanämie.

Indikation: Routine-Bestimmung, Anämie-Diagnostik.

Mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration (MCHC) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Hämoglobingehalt bezogen auf das Erythrozytengesamtvolumen.

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwerte:

Parameter w m
MCHC 30-36 g/dl

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Erhöhung: Hyperchromatische Anämie, z.b. bei Folsäure- oder Cobalamin-Mangel.

Verminderung: Hypochromatische Anämie, z.b. bei Eisenmangelanämie.

Indikation: Routine-Bestimmung, Anämie-Diagnostik.

Thrombozyten (Thrombos) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Blutstillung (Thrombusbildung).

Messmethode:

Medium: EDTA, bei V.a. Pseudothrombopenie Wdh. mit Citrat-Röhrchen

Referenzwerte:

Parameter w m
Thrombos 150.000-400.000 /µl

Quelle: http://www.laborlexikon.de. Beachten Sie, dass die Referenzwerte je nach Quelle und von Labor zu Labor variieren können.

Thrombozytose: Essentielle Thrombozytämie.

Thrombopenie:

  • Bildungsstörungen: Myelodysplastisches Syndrom, Aplasie, unter Chemotherapie, Knochenmarksverdrängung (z.B. bei Leukämie).
  • Erhöhter peripherer Verbrauch: Sepsis, Trauma, Vaskulitis, Heparin-induzierte Thrombopenie (HIT), autoimmunologisch (z.B. Idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP), paraneoplastisch), Mikroangiopathisch (Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP, Moschcowitz-Syndrom), Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)), Hypersplenismus.
  • Pseudothrombopenie: Fehlmessung durch Aggregation im EDTA-Medium.

Indikation: Routine-Bestimmung.

Differentialblutbild (Diff-BB) Bearbeiten

Neutrophile Granulozyten (Neutros) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Phagozytose, unspezifische zelluläre Abwehr

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwert:

Neutrophilie:

Neutropenie: Medikamentös (Novaminsulfon, Carbimazol u.a.), MDS, Aplasie, Chemotherapie.

Indikation:

Basophile Granulozyten Bearbeiten

Biologische Bedeutung:

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwert:

Erhöhung:

Verminderung:

Indikation:

Eosinophile Granulozyten (Eos) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Allergien, Parasiten-Abwehr

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwert: 2-4

Eosinophilie:

Verminderung:

Indikation:

Eine Eosinophilie ist in Deutschland am häufigsten auf eine allergische Ursache oder Medikamente zurückzuführen, in den Entwicklungsländern und den Tropen sind Helminthen-Infektionen die häufigste Ursache.

Weitere Abklärung einer Eosinophilie Bearbeiten

  • Anamnese
    • Allergien,
    • Nahrungsmittel,
    • Reisen
  • Körperliche Untersuchung
    • der Haut
    • der Lunge
    • des Magen Darmtraktes
    • der Milz
  • Parasiten
    • Stuhldiagnostik
    • Serologie für Strongyloides, Toxocara und Trichinella
  • Allergiediagnostik
    • Gesamt-IgE
    • spezifische IgE
    • Allergene im Prick-Test
  • Medikamentöse Eosinophilien ausschließen
    • Absetzversuch
      • Ursache meist Antibiotika, Neuroleptika, Antidepressiva,
      • Heparine, Antidiabetika, Chemotherapeutika, Aspirin, NSAR
  • Autoimmunerkrankungen ausschließen
  • Thoraxbild
  • Sonographie des Abdomens
  • Knochenmarksuntersuchung

Lymphozyten (Lymphos) Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Spezifische zelluläre (T-Zellen) und humorale (B-Zellen) Abwehr.

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwert:

Lymphozytose:

Lymphopenie:

Indikation:

Monozyten Bearbeiten

Biologische Bedeutung: Spezifische und unspezifische Abwehr (Phagozytose).

Messmethode:

Medium: EDTA

Referenzwert: 2-8

Erhöhung:

Verminderung:

Indikation:

Blutausstrich Bearbeiten

Medium: EDTA

Methode:

  • Erythrozytenmorphologie
  • Leukozytenmorphologie, Lymphom- und Leukämie-Diagnostik
  • Erregerdiagnostik insb. von Parasitosen (Würmer, Malaria, Leishmaniose, Trypanosomiasis)

Durchflusszytometrie und FACS-Analyse Bearbeiten

Transfusionsmedizin Bearbeiten

Blutgruppenbestimmung Bearbeiten

Rhesusfaktor Bearbeiten

Irreguläre Antikörper Bearbeiten

Kreuzprobe Bearbeiten

Bedside-Test Bearbeiten

Hinweis: Soweit nicht anders angegeben gelten die angegebenen Referenzwerte (Normalwerte) für Erwachsene.



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