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VT mit 190/min

Das Wichtigste

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  • Eine Kammertachykardie ist eine schwerwiegende, möglicherweise lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung mit einer kreisenden Erregung in den Kammern des Herzens.
  • Die   Kammertachykardie (VT = ventricular tachycardia) ist seltener als eine Vorhoftachykardie.
  • Die Kammertachykardie ist meist langsamer als eine Vorhoftachykardie.
  • Sie ist bedrohlich, da meist eine strukturelle Herzerkrankung vorliegt und eine Kammertachykardie leicht in ein Kammerflimmern übergehen kann.
  • Ein Patient mit Kammertachykardie gehört umgehend notärztlich begleitet auf eine kardiologische Intensivstation.
  • Jede Tachykardie mit einem breiten Kammerkomplex ist bis zum Beweis des Gegenteils als Kammertachykardie zu werten.
  • Die schnellste und effektivste Therapiemaßnahme der anhaltenden VT ist die elektrische Kardioversion.
    • Dazu ist allerdings eine Kurznarkose notwendig.
  • Als Alternative kommt die vorsichtige intravenöse Gabe von 1 -2 Ampullen Amiodaron in Frage.

Krankheitsnummer ICD Klassifikation

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I47.2  Ventrikuläre Tachykardie

Definition, englische Bezeichnung und Abkürzungen

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Definition

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VT = ventrikuläre Tachykardie = Kammertachykardie = Beschleunigter Herzschlag mit einer Frequenz > 100 dessen Reizursprung in der Kammer liegt. Eine Kammertachykardie ist eine Salve konsekutiver ventrikulärer Schläge mit einer Frequenz > 100 Schlägen/min.

  • Ein Couplet (2er Salve) ist noch keine Kammertachykardie
  • Ein Triplet (3er Salve) ist definitionsgemäß bereits eine nichtanhaltende Kammertachykardie.

Ein Kammerrhythmus mit einer Frequenz unter < 100 heißt idioventrikulärer Rhythmus .

Besser als der Begriff Kammertachykardie wäre der Begriff kreisende Erregung in der Kammer, der dann auch eine langsame kreisende Erregung mit einer Frequenz unter 100 / min erfasst.

Englisch

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  • Ventricular Premature Complexes VPC = VES < 3er Salve
  • nonsustained ventricular tachycardia (NSVT) < 30 sek
  • Sustained monomorphic ventricular tachycardia (VT) > 30 sek
  • Accelerated idioventricular rhythm < 100 / min

Einteilungen

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Ätiologie Ursachen

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Ursachen

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Myxom des Herzens

Einer Kammertachykardie liegt meist eine strukturelle Herzerkrankung zu Grunde:

  • Mitralvitium,
  • KHK,
  • dekompensierte Herzinsuffizienz,
  • Myokardinfarkt,
  • Kardiomyopathie,
  • Myokarditis,
  • Lungenembolie,
  • Elektrolytentgleisung,
  • Hyperthyreose,
  • Hypovolämie,
  • Medikamentenintoxikation
  • Herztumoren

Sonderformen:

  • (Arrhythmogene rechtsventrikuläre Dysplasie/Kardiomyopathie (ARVD/C)
    • Naxos Krankheit

siehe


Epidemiologie Statistik Kosten

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Pathologie Pathophysiologie

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Symptome und Klinik

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Die Ausprägung der Beschwerden einer Kammertachykardie kann unterschiedlich sein. Die Beschwerden sind abhängig von

  • der Herzfrequenz
  • der zugrundeliegenden Erkrankung
  • Herzrasen, das mit Angst und Schwäche verbunden ist
  • Schwindel
  • Synkope
  • Herzinsuffizienz
    • Lungenödem
    • Kardiogener Schock

Diagnostik

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Basisdiagnostik

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  • sofortiges Monitoring da bedrohliche Erkrankung
  • EKG
  • Echo
  • Troponinwert
  • Entzündungsparameter

Erweiterte Diagnostik

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  • Koronarangiografie bei Va KHK und Ausschluß KHK
    • Patient meist älter als 40 Jahre

Differentialdiagnostik

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  • Sinustachykardie und gleichzeitigem Linksschenkelblock oder Rechtsschenkelblock
  • Vorhofflimmern mit Tacharrhythmie und Schenkelblock
  • SV Tachykardie mit vorbestehendem Linksschenkelblock
  • Pacemaker induzierte Tachykardie

Sehr schön differenzieren zwischen Kammertachykardie und Vorhoftachykardie kann man bei einem Schrittmacherpatienten, der eine Vorhofsonde hat und dessen intrakardiales EKG man über ein Schrittmacherkontrollgerät ableiten kann. Bei der VT ist die gesenste Kammerfrequenz zu schnell. Der Vorhof bleibt dabei langsam und regelmäßig.

Kriterien der Kammertachykardie

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Frequenz :

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  • 3 oder mehr aufeinanderfolgende Extraschläge ventrikulären Ursprungs
  • Frequenz > 100/min
  • Obere Frequenzgrenze unscharf (Kammerflattern 250 - 400 / min)
  • anhaltend > 30 sek
  • nichtanhaltend < 30 sek

QRS-Breite

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QRS-Breite > 0,12 msek

Bei Tachykardie mit QRS > 0,12

  • in 80 % VT
  • in ca 20 % SVT mit Schenkelblock

Vorhof:

  • entweder unabhängig langsam mit 60 - 100/min
    • ( AV Dissoziation ) ca 80 %
  • oder retrogarder Vorhof ca 20 %

Capture Beats und durchwandernde P-Wellen zeigen die AV Dissoziation an

Einer Kammertachykardie muß nicht unbedingt eine kreisende Erregung zu Grunde liegen.

Monomorph - Polymorph, LSB oder RSBartig

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Therapie

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  • Monitorisierung, da jederzeit Kammerflimmern möglich
  • Elektrische Kardioversion,
    • falls anhaltend und hämodynamisch instabil
    • schnell und effektiv
  • Amiodaron iv
  • Betablocker iv
  • Xylocain iv
  • Elektrolytausgleich
  • Koronartherapie
  • Life Vest, falls Besserung einer schlechten EF zu erwarten
  • ICD- Implantation
  • ZVK zurückziehen, falls ZVK im RV und arrhythmogen
  • arrhythmogene Medikamente absetzen

Verlauf und Prognose

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Patient mit Rechtsventrikulärer Ausflußtrakt Tachykardie


Geschichte der Krankheit

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Experten und Krankenhäuser

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Selbsthilfegruppen

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Fragen und Anmerkungen

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Wann muss ein Patient mit einer anhaltenden Kammertachykardie auf die Überwachungsstation ?

  • eigentlich immer

Was bringt Amiodaron bei Salven ?

  • Ist ganz sinnvoll

Was mache ich mit einem Patienten bei dem sich im LangzeitEKG eine 6er VESSalve zeigt ?

  • Koronarstatus klären, Echo , Troponin
  • Patient an Monitor legen

falls dies alles schon geschehen ist, dann Therapie mit Betablocker oder amiodaron

  • Kontrolle des LangzeitEKGs
  • Indikation zum ICD prüfen

Literatur

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