Himmelsgesetze der Bewegung/ Weltbilder

(aus Weltbilder, leicht geändert)


Die Erde als ebene Scheibe

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Die Frage, wie die Welt als Ganzes aufgebaut ist, beschäftigte die Menschen schon in prähistorischer Zeit. Als älteste Darstellung des Himmels gilt die Himmelsscheibe von Nebra aus der Bronzezeit.

Das babylonische Weltbild prägte die Vorstellung der Welt in der Antike. Es wurde unter anderem in die jüdische Tradition übernommen und ist uns daher im ersten Schöpfungsbericht im Alten Testament überliefert. Die Erde ist demnach eine flache Scheibe, die von einem Himmelsgewölbe (dem Firmament) überragt wird. Die Himmelskörper sind „Lichter“, die fest an dem Firmament befestigt sind. Die Landmassen der Erde werden von einem Ozean umgeben. Außerhalb der Himmelskuppel ist ebenfalls Wasser.

Die Erde als Kugel im Zentrum des Universums (Geozentrisches Weltbild)

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Letzteres Weltbild wurde jedoch schon in der Antike widerlegt und die Kugelgestalt der Erde erkannt. Aristoteles begründete in seiner Schrift „Über den Himmel“ schlüssig, warum die Erde eine Kugel sein müsse. Ein Argument z.B. ist die Existenz des Horizonts. Wenn man auf dem Boden steht und es kein Hindernis gibt, kann man bis zu einem gewissen Abstand um sich herum sehen. Klettert man auf einen Turm oder sogar auf einen Berg, kann man viel weiter sehen und kann man einen unterschiedlichen Bereich sehen, wenn man sich in unterschiedlichen Orten befindet. Diese Beobachtungen stimmen mit dem Bild der Erde als Ebene nicht überein und können (nur) durch eine Kugelförmige Gestalt erklärt werden.

Eratosthenes gelang es als erstem, den Erdumfang aus geometrischen Beobachtungen zu berechnen. Allerdings hat sich in der griechischen Antike und darauf aufbauend bis zum Ende des Mittelalters die Meinung durchgesetzt, dass die Erde im Zentrum der Welt stehe. Dieses von Claudius Ptolemäus begründete geozentrische Weltbild beschrieb die Bahnen von Sonne, Mond und Planeten als Epizyklen. Es stimmte gut mit den Beobachtungen überein, war aber sehr kompliziert.

Obwohl es schon in der Antike andere Meinungen gab, gab es nicht Instrumente, die Messungen erlauben wurden, die das geozentrische Weltbild ausreichend widerlegen wurden. Aristarchos von Samos z.B. war der Meinung, dass die Sonne sich in der Mitte befindet und die (damals bekannten) Planeten (samt Erde) um die Sonne kreisten. Sein Weltbild sagte das Phänomen der Parallaxe voraus (Änderung der relativen Position von Sternen während ihrer Beobachtung). Mit den Instrumenten der damalige Zeit war keine Parallaxe feststellbar (vergleiche mit Daumensprung). Aus philosophischen (angebliche „Vollkommenheit“ der Kreisbewegung, „Mensch als vollkommenes Geschöpf im Zentrum des Universums“) und geschichtlichen (Aristoteles war der Lehrer vom Alexander den Großen) Gründen hat sich die Meinung von Aristoteles durchgesetzt.

Das Heliozentrische Weltbild

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Nikolaus Kopernikus erkannte, dass sich die Bahnberechnungen erheblich vereinfachen, wenn man annimmt, dass nicht die Erde, sondern die Sonne im Zentrum steht. Da dieses heliozentrische Weltbild jedoch im Widerspruch zur damaligen Lehre der katholischen Kirche stand, wurde es von ihr abgelehnt. Tycho Brahe entwickelte ein Weltbild, in dem zwar die Erde im Zentrum stand, die Planeten kreisten aber nicht um die Erde, sondern um die Sonne, die sich ihrerseits um die Erde bewegte. Johannes Kepler konnte mit Brahes Beobachtungsdaten belegen, dass das heliozentrische Weltbild korrekt war. Er erkannte jedoch auch, dass die Planetenbahnen keine Kreise waren – wie von Kopernikus angenommen –, sondern Ellipsen. Galileo Galilei stützte durch seine Beobachtungen die Keplerschen Gesetze und vertrat das heliozentrische Weltbild sehr offensiv, was ihn in Konflikt mit der Kirche brachte. Die offensichtliche Diskrepanz zwischen den Worten der Bibel und der naturwissenschaftlichen Erkenntnis erklärte er damit, „dass es nämlich die Absicht des heiligen Geistes ist, uns zu lehren, wie man in den Himmel kommt, nicht wie sich der Himmel bewegt.“ Seither emanzipiert sich das naturwissenschaftliche Weltbild immer weiter von biblischen Vorstellungen. Nach weiteren Beobachtungen hat sich auch das Heliozentrische Modell weiterentwickelt.